Taiya Mikisch - Globale Körper

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Argumentativer Ausgangspunkt der Arbeit Globale Körper ist, dass Prinzipien, die mit Globalisierung in Verbindung gebracht werden können, maßgeblich das Tanzfeld in Deutschland strukturieren: Neben der stark internationalen Verfasstheit des Tanzfeldes gibt es auch eine Vielzahl an Projekten, die Themen und Personen kombinieren, die verschiedenen Teilen der Welt zugeordnet werden und diese Kombination explizit thematisieren. Solche Projekte werfen Fragen nach Kategorien wie Mobilität, Vernetzung, Kontakt, Vermischung oder Grenzüberschreitungen auf und bewegen sich damit im diskursiven Feld von Globalisierung. Innerhalb solcher Projekte (vier Tanzstücke namhafter ChoreographInnen und zwei renommierte Festivals) wurden ethnographische Forschungssequenzen durchgeführt. Das ethnographische Material wird entlang einer praxeologischen Methodologie diskutiert, die die Kategorien Körper und Bewegung als theoretische und methodische Ausgangspunkte setzt. Argument ist, dass über Praktiken im Tanzfeld Formen von Welt – die ob ihrer Verortung in Globalisierungsdiskursen als Globalitäten bezeichnet werden – hervorgebracht werden. Anhand der ethnographischen Beispiele werden politische Dimensionen solcher Globalitäten beleuchtet, indem herausgearbeitet wird, ob sie sich bekräftigend oder widerständig gegenüber Praktiken und Diskursen verhalten, die sich im Feld des Kolonialismus verorten lassen. Darüber hinaus wird ein kritischer Blick auf wissenschaftliche Diskurse zu Bewegung und Raum geworfen und Ontologien von Widerständigkeit werden kritisch reflektiert.

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Ich nehme in dieser Arbeit also eine postkoloniale Perspektivierung vor, die sowohl Herstellungsmechanismen von Welt und ihre potentiellen hierarchischen, kolonial konnotierten Wirkungsweisen in den Blick nimmt, als auch wissenschaftliche Diskurse kritisch beleuchtet.

Entlang der Bewegungstypologie beleuchte ich, welches Bewegungsprinzip sich in einzelnen Momenten meiner Forschung zu Grunde legen lässt und was das im jeweiligen Kontext bedeutet. Welche Räume ergeben sich durch die jeweilige Bewegungsstrukturierung? Auf welche vorgelagerten Räume wird mit welcher Bewegung geantwortet? Welche Grenzen werden gezogen? Wer zieht diese Grenzen? Wer überquert die Grenzen? In welche Richtung? Warum? Auf welche Art und Weise? Wer überquert sie nicht? Warum nicht?

Über diese Fragen lassen sich die Projekte in Bezug setzen zu existierenden Diskurs- und Praxisfeldern. Ich kann situativ bestimmen, ob beispielsweise eine Art der Grenzüberquerung koloniale Konnotationen aufweist, ob historisch gewachsene Hierarchien eher perpetuiert oder aber befragt werden (oder beides). Ich kann entscheiden, ob das Ausbleiben einer Grenzüberquerung eine Leerstelle nach sich zieht, an denen Ungleichheit an Zugängen ablesbar wird, oder ob es sich um eine Leerstelle handelt, die reflektiert wird und dadurch ihren kolonialen Impetus verliert. Dabei ist zentral, dass es nicht um eine dichotome Festlegung geht und versucht wird, Situationen entlang der Kriterien „kolonial“ oder „widerständig“ einseitig zu klassifizieren und zu unterteilen. Vielmehr stellen sich einzelne Situationen sehr vielschichtig dar in Hinblick auf Widerständigkeit und Konformität. Die Projekte werden im Verlauf der Arbeit detailreich dargestellt und die relevanten Aspekte entlang meiner Argumentationslinien hervorgehoben. Oft wird die Komplexität einzelner Beispiele über den Verlauf mehrerer Kapitel gezeigt – ich fange also mit einem Aspekt der Argumentation an und entwickle und differenziere diese Argumentation im Verlauf der Arbeit immer weiter.

Das Kapitel „Lineare Bewegungen“ behandelt Momente, in denen ich eine Herstellung von dichotomen Räumen verorten möchte.{17} Lineare Strukturiertheit von Bewegung ist aus postkolonialer Perspektive insofern relevant, als daran die Herstellung dichotomer und kolonial hierarchischer Weltordnungen geknüpft werden kann.{18} Gleichzeitig gilt es vor einer postkolonialen Folie, eine Kritik an Linearität selbst kritisch zu lesen, und es wird beispielsweise zu sehen sein, dass in Situationen, die ich mit den Kategorien linearer Bewegungen und damit einhergehender dichotomer Räume bestimme, gerade auch Zugänge (beispielsweise in Form von Förderungen oder Reisen) und Sichtbarkeiten (beispielsweise von afghanischen oder ivorischen KünstlerInnen im internationalen Tanzfeld) geschaffen werden können.

Im Forschungsprozess taten sich immer wieder auch Momente auf, in denen diese Verfasstheit nicht zu greifen schien, in denen ich vielmehr andere Analysekategorien benötigte, um die jeweiligen Weltkonstitutionen zu diskutieren. In einem weiteren Schritt habe ich deswegen folgende Fragen gestellt: Welche anderen Bewegungsstrukturierungen klassifiziere ich und welche Implikationen haben diese anderen Strukturierungen? Inwiefern haben solche alternativen Ordnungen ein kritisches Potential, weil sie den dominanten Modus linearer Bewegung und bestehende Ordnungen befragen?

Hier geht es zum einen um eine Diskussion von ausbleibenden Bewegungen als Stillstände und Stillstellungen{19} und ihr mögliches kritisches Potential. Gleichzeitig muss auch hier mit einer postkolonialen Leseart dieses kritische Potential wiederum kritisch gelesen werden, kommt es beispielsweise zu Stillständen, Stillstellungen und resultierenden Leerstellen, die von politischen Restriktionen, Stereotypisierungen und anderen kolonialen Mechanismen erzählen.

Zum anderen richte ich hier den Blick auf Bewegungen, bei denen eine lineare Strukturiertheit nicht greift, und Ordnungen disparater, fixierter Einheiten aufweichen oder gar nicht vorhanden sind. Hier verwende ich die Kategorie der emergenten Bewegungen,{20} die ich als relational unvorhersehbar deute, und die dazu beitragen, dezentrierte, nicht-dichotome Räume herzustellen. Auch hier geht es wiederum um eine kritische Revision der Kategorie selbst, um neoliberale und eurozentrisch-koloniale Konnotationen zu bestimmen.

1.1 Forschungsstand und Verortung der Untersuchung

Dass sich TänzerInnen und ChoreographInnen mit Themen, Techniken oder Regionen auseinandersetzen, die als „fremd“ wahrgenommen werden, ist kein neues Phänomen. Zahlreiche Beispiele könnten genannt werden, die zeigen, dass Aneignungen und Inszenierungen von Fremdheit im Tanz eine lange Geschichte aufweisen.{21} In dieser Studie lege ich aber den Fokus nicht auf eine Historiographie des „Fremden“ im Tanz, sondern darauf, wie „Fremdes“ in aktuellen Praktiken der Tanzszene in Deutschland inszeniert wird. Der zeitliche und regionale Fokus dient dabei zur Eingrenzung des Forschungsfeldes und ermöglicht es, die ethnographischen Beobachtungen aus den einzelnen Projekten zueinander in Bezug zu setzen. Das Einbeziehen eines anderen nationalen Kontextes würde potentiell ganz andere Fragen aufwerfen – man denke beispielsweise an die Verschiedenheit der Kolonialgeschichte zwischen Frankreich und Deutschland. Gleichzeitig beleuchte ich die ethnographischen Beobachtungen situativ auf ihre jeweilige historische und regionale Verortung hin – beispielsweise, wenn bestimmte Inszenierungsstrategien an Weltausstellungen erinnern oder Mechanismen der Themengenerierung für ein Stück koloniale Explorationsstrategien aufrufen.

Die Situiertheit aktueller Tanzpraktiken im Feld der Globalisierung und damit einhergehende Fremdheitsinszenierungen und Weltkonstitutionen werden im tanzwissenschaftlichen Diskurs bisher kaum thematisiert. Die vorliegende Studie knüpft so sowohl an ein theoretisches als auch ein methodisches Forschungsdesiderat innerhalb der deutschen Tanzwissenschaft an. Theoretisch, weil eine umfassende, kritische Untersuchung der politischen Implikationen der Inszenierung von Fremdheit im Tanz in Deutschland noch aussteht. Methodisch, da diese Themen mit einer ethnologischen Herangehensweise in Kombination mit tanzwissenschaftlichen Analyseformen bearbeitet werden. Diese Studie verfährt praxeologisch und stellt Fragen nach Globalität, indem sie Körper und Bewegung als zentrale Analysekategorien einsetzt. So werden ästhetische, körperphilosophische und bewegungsanalytische Reflexionen mit sozialwissenschaftlicher, empirischer Methodik gekoppelt und zu einem umfassenden Bild von Körper, Tanz und Globalisierungsdiskursen zusammengesetzt. Die Verwendung einer ethnologischen Perspektive und Methodik (Interviews, Teilnehmende Beobachtung) bietet eine Herangehensweise, die die untersuchten Stücke und – weiter gefasst – das untersuchte Feld von innen heraus, das heißt entlang der Perspektiven und Praktiken der beteiligten Personen, erschließt und darstellt.

Ein ethnographisch-praxeologischer Zugang zu Produktionsprozessen bei aktuellen Tanzstücken durch den Einsatz qualitativer Forschungsmethoden wie Interviews und Teilnehmende Beobachtung ist in der deutschsprachigen Tanzwissenschaft bei Pirkko Husemann zu finden. Ihre Studie Choreographie als kritische Praxis ist für die vorliegende Untersuchung insofern fruchtbar, als sie sich auf die Entstehungsprozesse von Inszenierungen bezieht, und darin das kritische Potential der untersuchten Fallbeispiele lokalisiert.{22} Diese Verortung des Kritischen im Entstehungsprozess lässt sich auch für die vorliegende Arbeit anwenden, geht es doch auch hier um das Verorten von Kritik gerade in den Praktiken im Tanzfeld und um eine situationsspezifische Analyse des Kritischen (im Gegensatz zu einem festgelegten, normativen Kritikbegriff).

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