Emil Feith - Ein Leben auf See

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Die Memoiren des Captain E. Feith schildern sehr detailliert und farbig sein interessantes Lebens als Seemann: Beginn als 16jähriger «Moses» auf einem Kümo vor dem Mast im Jahre 1952. Zuletzt Verantwortung als Kapitän eines 71.000-Tonnen-PanMax-Bulk-Carriers Mitte der 1990er Jahre. Jürgen Ruszkowski hält Captain E. Feiths Darstellung der Seefahrt der 1950er, 60er und 90er Jahre für so lebendig und typisch, dass er sie als fünften Band in seiner Reihe «Seemannsschicksale» als zeitgeschichtliches Dokument einer breiteren maritim interessierten Öffentlichkeit zugänglich macht. Dieser Bericht gibt die harte und oft sehr gefahrvolle Wirklichkeit des Seemannsalltags an Bord und das vor prallem vitalem Leben strotzende Treiben in den Häfen der Welt wieder. Er liest sich spannend und amüsant.

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Das Vergnügungsviertel von St. Pauli war damals, im Gegensatz zu heute, ein magnetischer Anziehungspunkt für Seeleute. Trifft man da heute nur noch selten einen Seemann, so verkehrten dort damals in vielen Bars und Kaschemmen in der Mehrzahl Seeleute. Natürlich gingen auch viele Hamburger und Touristen über die Reeperbahn, aber keine Berufsgruppe wurde so mit ihr identifiziert, wie die des Seemanns. Zahllose Lieder handeln vom Seemann und der Reeperbahn. Viele damalige Reedereibesatzungen hatten ihre Stammkneipen, wo sie bei den Wirten und Mädchen bekannt waren. Wenn sie dort „einen draufmachten“, wurden sie nicht ganz so skrupellos ausgenommen, wie es einem einzelnen und fremden Seemann auf St. Pauli durchaus passieren konnte. Etliche Seeleute schickten auch ihre Heuer an den Stammkneipenwirt, wo sie redlich verwahrt wurde. Ein mir bekannter Matrose sandte seine Heuer jahrelang an die Wirtin der „Bunten Kuh“, einer echten Seemannskaschemme mit leichten Damen und allem „drum und dran“. Musterte er ab, wohnte er auch dort, bis er alles durchgebracht hatte. Dann ging er wieder auf See. Auch eine Lebenseinstellung!

Auf St. Pauli bekam man für sein Geld etwas geboten und die Preise waren, je nach Anspruch und „Qualität“, gestaffelt, so dass ich mir dort auch als Moses ab und zu ein Bier leisten konnte. Die von mir bevorzugte Kneipe war damals der „Silbersack“, ein echt schräges Seemannslokal. Es war abends immer proppenvoll von Seeleuten, leichten Mädchen (letztere haben keine Zuhälter), Nutten, Hafenarbeitern, allerhand Spitzbuben und Ganoven. Auf einem kleinen Podium spielte meist eine Dreimannkapelle Seemannslieder und die letzten Ohrwürmer. Es wurde getanzt, gesoffen, geprügelt und gehurt. Der Türsteher war ca. zwei Meter groß und wog nicht weniger als 130 kg. Fing jemand Streit an, ging er meistens dazwischen, und der Störenfried landete auf der Straße. Blieb man nüchtern und benahm sich anständig, passierte einem selten etwas, und man konnte die Idylle dort genießen. Ein Glas Bier kostete im „Silbersack“ 40 Pfennig - im „normalen“ Lokal 28 Pf. - und die Musik gab’s gratis. Wer allerdings seine Heuer in bar bei sich trug, lebte auch dort gefährlich. Ließ er sich von einem Mädchen überreden, in eine andere Kneipe oder zu ihm nach Hause zu gehen, konnte es schon passieren, dass er später in den Ruinen, die es damals noch überall gab, ohne Geld und Seefahrtbuch aufwachte. Man hatte ihm „K.O.-Tropfen“ ins Getränk getan oder eins über den Schädel gezogen. Das Geld konnte man zur Not verschmerzen, der Verlust des Seefahrtbuches brachte jedoch allerlei Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten mit sich. In Unterweltkreisen waren Seefahrtbücher damals sehr gefragt und wurden mit bis zu 300 DM bezahlt. Viele Ganoven konnten mit einem deutschen Seefahrtbuch auf ausländischen Schiffen untertauchen. Da ich nur Moses war, war mein Seefahrtbuch für diese Kreise jedoch uninteressant.

Während unserer Liegezeit über die Weihnachtsfeiertage ging ich abends oft zur Reeperbahn, wo man mir trotz meiner Jugend immer ausschenkte. Ich brauchte nur zu sagen, ich sei Seemann und mein Seefahrtbuch vorzeigen. So kam ich meistens nachts ziemlich angeheitert an Bord, und am nächsten Tag ging alles wie gewohnt weiter. Nur in der „Kleinen Marienstraße“, einer Bordellstraße, durfte ich mich mit meinen 17 Jahren nicht aufhalten, da sich dort ständig die Streife sehen ließ und man des Platzes verwiesen wurde. Nachts kümmerte sich niemand um einen.

Im neuen Jahr bekamen wir einen neuen Leichtmatrosen, der Gerhard hieß. Er war 18 Jahre alt, blond und nicht besonders kräftig, aber ungemein zäh. Für einen Ostfriesen sprach er sehr viel und hatte einige Macken. Eine dieser Macken bestand darin, dass er seine Pudelmütze, außer beim Essen und Schlafen, ständig auf dem Kopf hatte. Er war nicht nur ein ausgezeichneter Seemann, sondern entsprach ganz dem Klischee, das sich die Leute an Land von einem Seemann machen. Dazu gehörten seine blaue Pudelmütze, Matrosenbluse und Seestiefel. Mit seinen blauen Augen war er der Schwarm vieler Mädchen, aber wie er uns erzählte, liebte er nur eine und der blieb er auch die ganze Zeit treu. Dies unterschied ihn wiederum von der Vorstellung der Landratten vom typischen „Hein Seemann“. Aber dafür war er äußerst trinkfest und ging keinem Streit aus dem Wege.

An einem kalten Morgen liefen wir bei Schneetreiben und kaltem Wind aus Hamburg aus. Wir sollten in Nordenham an der Weser, südwestlich von Bremerhaven, Koks laden. Wir mussten die Ladung also wieder selbst trimmen. Da Koks auch zusätzlich als Decksladung befördert wurde, musste vor dem Laden ein „Kokskäfig“ aus Maschendraht aufgebaut werden. Mit nur einem Leichtmatrosen und zwei Schiffsjungen total unterbesetzt, fingen wir gleich nach dem Auslaufen bei dichtem Schneetreiben und eisiger Kälte mit dem Käfigbau an. Zwei Mann mussten dazu auf jeder Seite des Schiffes ca. drei Meter hohe schwere Holzbalken als Stützen im Abstand von zwei Metern auf jeder Seite des Schiffes an der Reling aufstellen und sichern. Während Gerhard und ich auf der einen und der Steuermann mit Peter auf der anderen Seite arbeiteten, stand der Alte die ganze Zeit allein auf der Brücke am Ruder und navigierte das Schiff die Elbe hinunter. Er hätte sich einen Lotsen nehmen können, aber dann hätte er nicht die Hälfte des Lotsengeldes bekommen, welches ihm der Eigner bezahlte, damit er alleine fuhr. Unsere Arbeit an Deck war mühselig. Wir mussten mit zwei Mann die schweren Holzstützen mit dem unteren Ende in extra an Deck eingeschweißte Halter stecken und an der Reling mit einer Klammer sichern. Während der eine die Stütze in aufrechter Position in der Halterung hielt, sicherte sie der andere durch die erwähnte Klammer an der Reling.

Wir froren dabei jämmerlich an den Händen und hätten uns sehnlichst Arbeitshandschuhe gewünscht, wie sie auf Großer Fahrt üblich waren. Aber in der Küstenschifffahrt galten Arbeitshandschuhe als unseemännisch, weil damit angeblich bei der Arbeit das Gefühl verloren ging. Nur „matrosen“, wurde uns verächtlichmachend erklärt, trügen Handschuhe und diese seien keine echten Seeleute. Dass man sich aber ohne Arbeitshandschuhe an den Drähten durch „Fleischerhaken“ die Hände schwer verletzen oder an Holzplanken Splitter einreißen konnte, wurde völlig ignoriert und solche Verletzungen bewusst in Kauf genommen. Wir jedenfalls hätten in dieser eisigen Situation alles für ein Paar Handschuhe gegeben. Waren die Stützen gesetzt, wurde ein enger Maschendraht an beiden Seiten von vorne nach hinten über die ganze Länge an die Stützen genagelt. Das Ganze sah dann wie ein riesiger Käfig aus. Die Arbeit war während der Fahrt besonders gefährlich, da man dazu auf die Reling steigen musste, um den Draht so hoch wie möglich an die Stützen zu nageln. Da man ungesichert wie ein Artist auf der Reling stand und an den Stützen kaum Halt fand, bestand die große Gefahr, außenbords zu fallen. Bei der eisigen Temperatur des Wassers, der schlechten Sicht und dem umständlichen Rettungsmanöver hätte man im Ernstfall wohl kaum eine Überlebenschance gehabt. Spät am Abend wurden wir fertig. Die letzten Meter Draht hatten wir noch bei voller Dunkelheit an die Stützen genagelt.

Da wir bei Ankunft in Nordenham sofort laden sollten, hatten wir fast ohne Unterbrechung durchgearbeitet. Auch das Kochen fiel aus, da ja jeder Mann an Deck gebraucht wurde. Zu Mittag und am Abend gab es, wie in solchen Situationen üblich, pro Mann eine Dose Ölsardinen und etwas Corned Beef mit Brot. Als wir gerade fertig waren, befanden wir uns auch schon in der „Alten Weser“ und das Schiff fing bei aufbrisendem Nordwestwind und dem flachen Wasser unter dem Kiel furchtbar an zu schaukeln und legte sich teilweise bis zu 30 Grad über. Dadurch mussten wir vorne unter der Back unseren Kachelofen löschen. Todmüde und durchgefroren legten wir uns, so wie wir waren, in den warmen Maschinenraum auf die Flurplatten zum Schlafen nieder. Zwischendurch lösten wir uns am Ruder ab, bis wir bei Tagesanbruch Bremerhaven erreichten, wo das Schiff wieder ruhig lag. Sofort begannen wir mit dem Öffnen der Ladeluken. Wir hatten alle nicht mehr als zwei Stunden geschlafen, und auch der „Muckefuck“ machte uns nicht munter.

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