Norbert Rogalski - Qualifiziert und ausgemustert - Wie ich die DHfK erlebte

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Qualifiziert und ausgemustert: Wie ich die DHfK erlebte: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Autor, 1935 in Schlesien geboren, nach dem Krieg in ein Dorf im Kreis Nordhausen (Thüringen) umgesiedelt, erlernte zunächst den Tischlerberuf, bevor er sich seinen Traum erfüllte und über die Arbeiter- und Bauern-Fakultät (ABF) den Weg zum Studium an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) fand. Diese Hochschule bestimmte in den folgenden Jahren wesentlich seine berufliche Entwicklungsetappen. Über einen längeren Zeitraum bis 1990 konnte er das Hochschulleben an dieser bedeutenden Bildungseinrichtung auch mit beeinflussen.
Das Buch ist ein weiterer Beitrag zur Dokumentation von Bereichen und Sachverhalten zur Sport- und Sportwissenschaftsgeschichte der DDR – auf eigene Erlebnisse basierend und mehr als eine Fußnote wert.

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Unmittelbar erlebten wir auch die Fertigstellung des Zentralstadions. Wenn wir auf der Festwiese oder auf der Nordanlage den Sportunterricht und das Training absolvierten, waren wir unmittelbar Zeuge, wie ein LKW nach dem anderen mit Trümmergestein von den zerbombten Häusern der Stadt im 2. Weltkrieg auf das ovale Stadionrund fuhr, um die entsprechenden Wälle weiter aufzuschütten und die erforderliche Höhe zu erreichen. Das war vor allem Ende des Jahres 1955 und im ersten Halbjahr 1956 der Fall. Zum II. Deutschen Turn- und Sportfest der DDR vom 2. bis 5. August 1956 sollte das Stadion nutzbar sein. Für die Bauarbeiter war es ein Wettlauf mit der Zeit. Wie bei allen Großbauten in der DDR und generell üblich, wurden die Bürger zu freiwilligen Arbeitsstunden am Bau des Stadions aufgerufen. Die Resonanz war groß, die Leipziger wollten ihr Zentralstadion! Es sind einige Hunderttausend Stunden für diese Arbeitseinsatze zusammen gekommen, wie in der Presse später berichtet wurde. Auch wir Studenten beteiligten uns aktiv daran. Mehrere Tage und an Abenden haben wir mit Hacke, Spaten und Schaufel bei Erd - und mit Transportarbeiten geholfen, das Stadion zum Termin fertig zu stellen. Mehrmals stand ich in den folgenden Jahren bei Sportveranstaltungen auf der Terrasse des Hauptgebäudes und musste immer wieder daran denken, dass die Bodenplatten, auf denen ich stand, von unserer Seminargruppe transportiert und an jene Stellen gebracht worden sind, wo sie dann von Fachleuten verlegt worden sind.

Aktiver Teilnehmer im Übungsverband der DHfK beim II. Deutschen Turn-und Sportfest war ich nicht, meine turnerischen Leistungen reichten nicht aus, um aufgenommen zu werden. Ich bekam eine Aufgabe als Führer in der Ausstellung zum „Sport in Vergangenheit und Gegenwart“, die parallel während des Festes in einer Messehalle gezeigt wurde. An diese Aufgabe denke ich nicht nur teilweise gern zurück. Mein Kenntnisstand auf dem Gebiet der Geschichte der Körperkultur und des Sports war zu diesem Zeitpunkt noch unzureichend, nur mit einem kurzen Lehrgang wurden wir als Ausstellungsführer darauf vorbereitet. Oftmals bin ich von Besuchern der Ausstellung auf ihre Anfragen hin in Gespräche verwickelt worden, wo ich merkte, der Materie nicht ganz gewachsen zu sein und unsicher wirkte. Daran musste ich während des Hochschulstudiums oft denken und nahm das Studienfach „Geschichte der Körperkultur“ auch aus diesem Grund sehr ernst.

Mit der Fertigstellung des Zentralstadions im Sommer 1956 war nun die Möglichkeit gegeben, auch Fußball-Länderspiele und andere bedeutende Fußballvergleiche von Vereins- und Clubmannschaften in Leipzig durchführen zu können. Am 6. Oktober 1956 kam es zur Begegnung zwischen dem damaligen Meister der DDR „SC Wismut Karl-Marx-Stadt“ und dem BRD-Meister „1. FC Kaiserslautern“. Oftmals hörte man die Auffassung: „Wer dieses Spiel gewinnt, der ist der wirkliche Deutsche Meister im Fußball“. Abgesehen davon, dass die Leistung der Mannschaft aus Kaiserslautern stärker eingeschätzt werden musste, da sie 5 Spieler der Weltmeistermannschaft von 1954 aufbieten konnte, steckte hinter dieser Aussage ein Stück Realität, das bevorstehende Spiel unter einem solchen Gesichtspunkt zu betrachten. Völlig abgebrochen waren die Kontakte zwischen den Sportleitungen der beiden deutschen Staaten noch nicht, wie an anderer Stelle bereits erwähnt wurde. Neben noch stattfindenden gesamtdeutschen Meisterschaften in einigen Sportarten hatte man sich gerade geeinigt, Sportler der DDR und der BRD für gemeinsame Mannschaften für die Olympischen Sommer-und Winterspiele 1956 zu nominieren, um damit auch einen Beschluss des IOC zu realisieren. So bekam dieses Fußballspiel eine große sportliche und politische Brisanz. Das Zentralstadion in Leipzig, das bis zu 100.000 Zuschauern Platz bot, hätte für dieses Spiel 300.000 und mehr Plätze haben können. Die Nachfrage, Augenzeuge dieses Spiels zu sein, war vom Thüringer Wald bis zur Ostseeküste riesengroß. Fußballanhänger wollten die Weltmeister, die Gebrüder Walter, Eckel, Kohlmeyer und Liebrich, auf dem Spielfeld selbst agieren sehen. Aber man vertraute auch auf die Leistungsstärke des DDR-Meisters, Wismut-Karl-Marx-Stadt, mit Willi Tröger an der Spitze, der renommierten Mannschaft aus der BRD ein gleichwertiger Gegner zu sein. Wir Studenten hatten kaum eine Chance, im freien Verkauf eine Eintrittskarte für dieses Spiel zu erhalten. Während einer Unterrichtsstunde an der ABF holte plötzlich unser Seminarbetreuer eine Eintrittskarte aus der Tasche und stellte die Frage: „Wer von ihnen möchte diese Karte besitzen ?“ Bald klärte sich die Frage auf, indem er uns mitteilte, sie gehöre der gesamten Seminargruppe. Die ABF der DHfK hatte eine bestimmte Anzahl von Eintrittskarten erhalten. Von der Direktion wurde entschieden, jeder Seminargruppe eine Karte zur freien Entscheidung zu übergeben. Wir entschieden uns für eine Verlosung. Ich zog eine Niete. Damit stellte sich für mich und weitere Seminarmitglieder wieder die Frage: Wie kommen wir ohne Eintrittskarte in das Stadion? Folgende Variante führte zum Erfolg: Wir zogen den DHfK-Trainingsanzug an, der uns als Repräsentanten der DHfK auswies, und begaben uns gegen 10.00 Uhr am Spieltag auf die Nordanlage des Sportforums, die sich angrenzend an das Stadion befand. Das Spiel begann erst am Abend unter Flutlicht. Wir beschäftigten uns die vielen Stunden mit leichtathletischen Trainingsübungen, fielen damit den Kontrolleuren nicht auf und befanden uns bereits innerhalb eines größeren Absperrbereiches um das Stadion. Ohne Eintrittskarte war offiziell kein Durchkommen mehr. Ungefähr eine Stunde vor Spielbeginn sickerten wir unmittelbar in das Stadion ein, überlisteten die Ordner an den Eingängen und suchten uns einen Platz zwischen den Sitzplatzblöcken. Mit ähnlichen Tricks haben sich Hunderte von Fußballanhängern ohne Eintrittskarte die Möglichkeit verschafft, diesem Spiel direkt beizuwohnen, wie später bekannt wurde. Es war ein spannendes Spiel, Karl-Marx-Stadt hatte sich sehr gut gegen Kaiserslautern „verkauft“, obwohl 5:3 verloren wurde. In Erinnerung ist besonders das legendäre Hackentrick-Tor von Fritz Walter geblieben, das er im Hechtflug im Ergebnis eines Eckballs erzielte. Besonders unter den Umständen, wie wir uns zu diesem Spiel Zutritt verschafft hatten, war es ein Erlebnis, konnte aber zur Beantwortung der Frage, wie der Stand der DDR – Oberligamannschaften im Vergleich zum Fußball in der BRD einzuschätzen und wie die Entwicklung im Fußballsport der DDR weitergehen wird, die auch unter uns Studenten heftig diskutiert wurde, nichts beitragen.

Ebenso wie die sportpolitische Problematik zwischen den beiden deutschen Staaten standen politische Ereignisse in den 50er Jahren in engem Zusammenhang mit Diskussionen im Studium. Im Jahre 1954 hatte die Regierung der BRD die FDJ und 1956 die KPD in ihrem Staat verboten. Der Jugendfunktionär Philipp Müller wurde von der westdeutschen Polizei bei einer Demonstration erschossen. Die BRD wurde Mitglied in der NATO, die militärische Aufrüstung in Form der Bundeswehr ist zügig vorangetrieben worden. Die Gefahr des Ausbruchs eines neuen Krieges war nicht nur Theorie, um nur einige Beispiele zu nennen. Etwa zur gleichen Zeit brach in Ungarn ein Aufstand gegen die Regierung aus, der von der sowjetischen Armee beendet wurde. Der XXII. Parteitag der KPdSU informierte über die Probleme des Personenkults mit Stalin, für uns Studenten kaum nachvollziehbar. Zweifel an der Praxis des vorgezeichneten sozialistischen Weges in zahlreichen Ländern Osteuropas traten auf. Die DDR wurde Mitglied des Warschauer Vertrages. Von Seiten der Regierung der DDR kam der Vorschlag, eine Konföderation zwischen den beiden deutschen Staaten zu bilden. In offenen Briefen, die in der Presse veröffentlicht wurden, kamen die SED-Führung und die SPD-Führung der Bundesrepublik zu der Auffassung, öffentliche Kundgebungen im jeweils anderen Staat über die Grundpositionen ihrer Politik und über Möglichkeiten der Zusammenführung beider Staaten durchzuführen. Diese Überlegungen hatten offensichtlich keinen ernsthaften Hintergrund, denn zu solchen Kundgebungen oder weiteren zwingenden Gesprächen zwischen den Spitzenpolitikern der SED und der SPD kam es nicht. Beide deutsche Staaten – eingebunden in die jeweiligen Bündnisse – hatten die Weichen anders gestellt, der „Kalte Krieg“ begann unerbittliche Formen anzunehmen, Feindbilder wurde entwickelt. Bis zum Beginn des Studiums an der ABF haben mich diese und weitere politische Grundfragen nur beiläufig interessiert. Das änderte sich mit dem Studium an der ABF. Besonders durch die Unterrichtsfächer „Geschichte“ und „Gesellschaftswissenschaften“ erfolgte eine systematische Auseinandersetzung mit politischen und ideologischen Auffassungen von Partei und Regierung. Ich wurde – wie alle anderen Studenten ebenfalls – mit der materialistischen Weltanschauung und Philosophie in ihren Grundsätzen vertraut gemacht. Einige Schriften von Marx, Engels und Lenin waren schon Gegenstand des Unterrichtes. Die Entwicklung der Gesellschaftsordnungen von der Urgemeinschaft bis zur Gegenwart, die Entstehung des ersten sozialistischen Staates, der Sowjetunion, lernte ich kennen und vergrößerte damit mein bisher nur oberflächliches Wissen auf diesem Gebiet. Besonders intensiv ist über die Ursachen von Kriegen und über den Widerspruch von Arbeit und Kapital gesprochen worden. Ich bekam in den Jahren an der ABF langsam eine wissenschaftliche Weltsicht. Gefördert wurde dieser Prozess durch einen parteilichen Unterricht der Lehrkräfte, durch die gesamte Atmosphäre, die an der ABF herrschte sowie durch die Weiterführung der inhaltlichen Auseinandersetzungen in der FDJ-Gruppe. Nicht immer waren wir unter den Seminarmitgliedern einer Meinung oder fanden keine Erklärung für manche aktuellen Entscheidungen der Regierung der DDR und der Warschauer Vertragsstaaten. Nach meiner Auffassung war die politische und weltanschauliche Erziehung und Ausbildung, wie ich sie an der ABF und auch im Hochschulstudium kennen lernte, nicht frei von Einseitigkeiten. Das Studium war nicht darauf ausgerichtet, sich auch mit den Ansichten und Schriften von Gesellschaftswissenschaftlern und Philosophen aus dem bürgerlichen Lager im Original befassen zu können und kritisch auseinanderzusetzen. Der Ausschließlichkeitsanspruch, der sinngemäß lautete, der Marxismus-Leninismus ist richtig, weil er wahr ist, schränkte den Streit um die besten ideologischen Ansätze der Gesellschaftsordnungen ein, verhinderte die kritische Begleitung des eingeschlagenen sozialistischen Weges. Das Ziel der Erziehung und Ausbildung, bewusste Staatsbürger im Sinne sozialistischer Ideologie heranzubilden, führte aber auch nicht zur politischen Unmündigkeit der Studenten und nur zum Nachbeten von Leitsätzen. Jeder Einzelne war selbst dafür verantwortlich, welche Erkenntnisse aus der Beschäftigung mit Ideologien und politischen Lehrinhalten daraus abgeleitet wurden. Die wissenschaftliche Betrachtung gesellschaftlicher Prozesse stand stets im Mittelpunkt, die jedem Studenten ausreichend Möglichkeiten einräumte, seinen eigenen politischen Standpunkt und seinen Platz im Leben zu finden. Ich habe Studenten an der ABF kennen gelernt, die von anderen weltanschaulichen Standpunkten – aus welchen Gründen auch immer – ihr weiteres berufliches und persönliches Leben gestalten wollten und wenig Bezug zur materialistischen Weltanschauung und zum Atheismus fanden. Auch sie haben das Studium an der ABF mit der Hochschulreife beendet, vorausgesetzt, die Leistungen waren dazu ausreichend.

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