Winfried Wolf - Veränderungen von Verhaltensstandards im Bereich familialer Erziehung und Sozialisation seit 1945

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Veränderungen von Verhaltensstandards im Bereich familialer Erziehung und Sozialisation seit 1945: краткое содержание, описание и аннотация

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Zivilisierung und Erziehung, kein Zweifel, das eine trägt zum andern bei. Im Zeitalter der Aufklärung sah man in der richtigen Erziehung ein Mittel zur Besserung des menschlichen Verhaltens, gleichzeitig erkannte man aber in der zivilisierten Gesellschaft auch die Auswirkungen einer schlechten Erziehung. Bis heute geht es um die Fragen der «richtigen» Erziehung und um «richtiges» Verhalten. Nach wie vor gehört die Kindererziehung zu den wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben der Familie, denn in ihr werden die Kinder auf die Anforderungen der Gesellschaft vorbereitet.
Meine Arbeit versteht sich als eine Weiterführung von Anregungen, die der große Soziologe Norbert Elias hinterlassen hat. Er befasste sich in seinem Werk «Über den Prozess der Zivilisation» u. a. mit Anstandsbüchern, um langfristige Prozesse der Verhaltensformung und Modellierung von Triebstrukturen darzustellen. Elias beschreibt «Zivilisierung» als einen Wandel von Persönlichkeitsstrukturen, den er auf einen Wandel der Sozialstrukturen zurückführt; dabei geht er der Frage nach, wie sich soziale Kontrolle entwickelt und wie Selbstkontrolle entsteht.
Ich habe in meinem Buch nicht Anstandsbücher, sondern die Ratgeberrubriken einer Familienzeitschrift über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren untersucht, um herauszubekommen, wie sich im beobachteten Zeitraum die Empfehlungen zur «richtigen» Erziehung ändern. Mit Blick auf Norbert Elias und «seinen» Zivilisationsprozess habe ich mir auch die Frage gestellt, wie eine Regulierung des Verhaltens durch Erziehung heute noch gelingen kann und ob auch in unserer Zeit durch Erziehung die Ausbildung einer Selbstzwangapparatur noch angestrebt werden soll und kann.

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Zahlenmäßig zurückgegangen sind die Beiträge, die eine betonte Normierung der Geschlechterrollen vornehmen. Fragen der besonderen Mädchenerziehung, denen man sich noch in den 50er Jahren in eigenen Artikeln widmete, werden in den 70er und 80er Jahren kaum mehr aufgegriffen. Die Eltern in ihrer geschlechtlichen Vorbildfunktion als Mann und Frau bzw. Vater und Mutter sind in späteren Beiträgen „Nur mehr“ Freunde und Partner des Kindes.

Das Thema Sexualität nimmt in keinem der untersuchten Jahrgänge einen hohen Stellenwert ein. Vom Umgang mit der eigenen Sexualität ist in den 50er Jahren überhaupt nicht, in den 70er und 80er Jahren nur wenig die Rede.

Nicht völlig verschwunden, aber doch merklich zurückgegangen sind die Beiträge zum Thema Umgangsformen und Manieren. Serien wie „Höflich und nett – von A bis Z“ oder „Fibel des guten Tons“, die sich von Heft zu Heft fortsetzen, sind seit den 60er Jahren nicht mehr anzutreffen 38, wenn man sich auch weiterhin diesem Thema in einzelnen Artikeln widmet. Der ursprünglich hohe Raumanteil dieser Kategorie wird jedoch nicht mehr erreicht.

Ein Problem im Bereich „Medien“ stellten für den „Ratgeber“ der 50er Jahre der Einfluss von Film, Funk und Fernsehen auf Kinder und Jugendliche dar; diesem Thema begegnet man seit den 70er Jahren nicht mehr so häufig. In etwa gleichgeblieben ist der Anteil derjenigen Beiträge, die sich um eine Vermittlung guter Kinder- und Jugendliteratur bemühen.

Einen vergleichsweise hohen Anteil mit steigender Tendenz verzeichnet die Kategorie „Lernen, Schule, Beruf“. Lernschwierigkeiten und Hausaufgaben sind in diesem Bereich die Standardthemen. Berufsbilder speziell für Frauen und Mädchen stellen einen weiteren bedeutenden Bestandteil dieser Inhaltskategorie dar.

Diskussion der Inhaltsstruktur des Themenbereichs „Kind und Erziehung“

Die Sparte „Kind und Familie“ 39ist nicht nur in sich sehr heterogen – wir haben zwischen 12 Inhaltskategorien unterschieden – sie ist es auch formal. Es lassen sich folgende Rubriken, in denen Erziehungsprobleme bzw. Standards der Erziehung angesprochen werden, unterschieden:

Die ‚Briefkästen’, in denen Leserbriefe beantwortet werden.

Serien, die ein spezielles Thema über mehrere Hefte hin verfolgen (z.B. „Eltern und Jugendschutz“, ab 4/68/436).

Einzelbeiträge im belehrenden Stil (z.B. „Ist Mutter wirklich altmodisch?“, 1/54/2).

Beiträge im unterhaltenden Stil (z.B. „Eva und der Gartenstuhl“, 6/55/348).

Berichte und Reportagen mit Kommentierung (z.B. „Räuber in kurzen Hosen – Die Straftaten von Kindern steigen an“, 11/65/1182).

Belehrende und moralische Beiträge in Briefform (z.B. „Ein bunter Schmetterling, den man Flirt nennt“, 7/68/796).

Informative Beiträge (z.B. „Wichtige Hinweise zur Säuglingspflege“, 9/55/592).

Zu 1.: Der Beratungsdienst der Zeitschrift im Stil ‚Der Leser fragt – Frau Elisabeth antwortet’ wird seit Mitte der 60er Jahre regelmäßig angeboten und endet mit Heft 12 des Jahrgangs 1983. Mit der Form „Leser fragen – Berater antworten“ wurde dem Leserinteresse wohl am unmittelbarsten entsprochen. Interessant, dass man sich in den 80er Jahren aus der direkten Beratung zurückzieht und stattdessen Themen in Form von Leserbriefen zur Diskussion stellt. Der Berater stellt lediglich strukturierende Fragen, hält sich aber selbst mit Ratschlägen weitgehend zurück (vgl. Dr. Ell stellt zur Diskussion).

Gelegentlich werden Fragen zur Erziehung aber auch in der Rubrik „Leserbriefe“, die seit Erscheinen der Zeitschrift existiert, beantwortet. Hauptsächlich geht es hier jedoch um eine Beratung in „guter Haushaltsführung“. Seit 1969 bietet die Zeitschrift zusätzlich einen „Kummerkasten für junge Leute“ an. In ihm wird jeden Monat der Brief „eines jungen Menschen“ veröffentlicht. Die Leser sind dann aufgefordert selbst die Antwort zu geben (vgl. 1/69/15). Die Meinung des Psychologen schließt sich diesen Antworten an. Mit diesem Beitrag soll offensichtlich der Kontakt zwischen Leser und Zeitschrift noch enger gestaltet werden, vor allem ist man auch daran interessiert junge Leser für die Zeitschrift zu gewinnen.

Zu 2.: Serienbeiträge finden sich zu irgendeinem Thema fast in jedem Heft des „Ratgebers“; das mag mit dem Charakter der Zeitschrift als ausgesprochener Lesezeitschrift zusammenhängen. Im Erziehungsteil sind es oft Beiträge zur Säuglingspflege, die sich von Heft zu Heft fortsetzen und bestimmte Entwicklungsphasen des Kindes abhandeln. Daneben wird das Thema Erziehung aber auch verschiedentlich in Serien angesprochen, die nicht zum redaktionellen Teil „Kind und Familie“ gehören. Eine Beitragsreihe, die dem weiblichen Standpunkt eine männliche Betrachtungseise gegenüberstellt, nennt sich „Wie er es sieht“ (ab Jg. 60). In ihr und im sog. „Männereck“ wird dann gelegentlich aus spezifisch männlicher Sicht das Verhältnis des Mannes zu Frau und Kindern – meist in amüsant-humorvoller Weise – beleuchtet 40. Zu den langlebigsten Serien gehören in den 50er und 60er Jahren die Beiträge zu Umgangsformen und Manieren.

Zu 3.: Zahlreich vertreten sind im „Ratgeber“ Artikel mit moralisch-belehrendem Anspruch. Sie finden sich meist am Heftanfang und beschäftigen sich in der Regel mit der Rolle der Frau in der Familie, der geschlechtsspezifischen Aufgabenverteilung zwischen Mann und Frau, der Belastung der Frau durch Haushalt, Kindererziehung oder Beruf und mit Spannungen zu anderen Familienmitgliedern, die aus dieser Mehrfachbelastung entstehen können. Vielfach handelt es sich hier um Beiträge, die zu einer Harmonisierung des Familienlebens beitragen wollen oder die Frau in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter bestärken und rechtfertigen. Häufig wird auch auf die Mädchenerziehung und das besondere Verhältnis von Mutter und Tochter eingegangen.

Zu 4.: Auch im Unterhaltungsteil der Zeitschrift finden sich Beiträge, die implizit oder explizit Standards der Erziehung thematisieren. Hierzu zählen Kurzgeschichten und vor allem Beiträge, die aus der Abgrenzung der Geschlechtsrollen „Kapital’ ziehen 41oder etwa auch „drollige“ Kinderbilder, Witzzeichnungen und Comics für Kinder, in denen richtiges und falsches Verhalten illustriert und gegenübergestellt werden 42.

Zu 5.: Berichte und Reportagen, die zur Inhaltskategorie „Kind und Familie“ gezählt werden können, nehmen meist Bezug auf bedenkliche Zeiterscheinungen wie Verwahrlosung, Teenagermode, gesundheitliche Gefährdungen oder etwa auch der Einstellung der Eltern zur Sexualaufklärung der Kinder 43.

Zu 6.: Eine besondere Form der pädagogischen Beeinflussung durch den „Ratgeber“ stellen Beiträge in Briefform dar 44. In persönlich gehaltenen Briefen an Ehefrau, Tochter oder Sohn werden bestimmte, meist störende Verhaltensweisen und Einstellungen des fiktiven Empfängers beschrieben, korrigiert und bewertet 45.

Zu 7.: Beiträge informativen Charakters beziehen sich zum Großteil auf Themen aus den Bereichen Säuglingspflege und Gesundheit. Die Standardfragen sind hier: Wann sollte ein Kind wie und mit welchen Mitteln was bekommen? Oder Worauf ist beim Sonnenbaden, bei Verstopfung, unruhigem Schlaf, Ernährung etc. zu achten und welche Maßnahmen sind gegebenenfalls zu ergreifen, um das Kind vor Schaden zu bewahren?

Beratung in und durch Zeitschriften

Skizzierung der Beratungssituation

Jede Beratungssituation, die institutionelle, die alltägliche und auch diejenige, welche wir in den Ratgeber-Rubriken der Illustrierten und Frauenzeitschriften antreffen, strukturiert sich durch das Dreiecksverhältnis von Ratsucher, Problem und Ratgeber. Der Ratsuchende der Zeitschriftenberatung wendet sich aus freien Stücken, wenn auch nicht immer ohne inneren Zwang, an einen Ratgeber in der Hoffnung, von diesem Rat und Hilfe für ein ihn belastendes Problem zu finden. Er geht damit auf ein Angebot ein, das ihm vom „Ratgeberonkel“ einer Zeitschrift signalisiert bzw. offeriert wird 46: „haben auch Sie Erziehungssorgen? Dann schreiben Sie an den ‚Ratgeber für Haus und Familie’, Kennwort ‚Erziehung’... Unser Mitarbeiter... wird Sie beraten... Wir leiten Ihr Schreiben diskret an unseren Mitarbeiter weiter, der Ihnen durch Brief antworten wird. Bei Veröffentlichung werden wir Ihren Namen natürlich weglassen... (vgl. 3/68/260).

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