Moritz Kilger - Perspektiven bieten - Talente fördern

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Im deutschen Bildungssystem liegt etwas im Argen. Dass jeder fünfte Schulabgänger nicht ausreichend lesen und schreiben kann, um eine Berufsausbildung zu beginnen, belegt das. Tatsächlich besteht ja eine Art Konsens, dass unser Bildungssystem eklatante Schwächen aufweist. Kaum jemand will das bestreiten. Und auf diese Erkenntnis folgt meist auch Handeln. Dieses Buch will niemanden an den Pranger stellen. Umgekehrt soll es aber auch nicht das Bild vermitteln, dass doch eigentlich alles irgendwie in Ordnung ist.
Denn das ist es bei Weitem nicht. Aktuell stehen wir erst am Anfang der nötigen Veränderungen. Die größte Herausforderung blieb bisher unbewältigt: Soziale Herkunft bestimmt entscheidend den Bildungserfolg. Die gemeinnützige Organisation Teach First Deutschland will dabei helfen, das zu ändern. Ihr Beitrag besteht dabei einmal darin, engagierte Hochschulabsolventen aller Fachrichtungen als sogenannte Fellows an Schulen in schwieriger Lage einzusetzen. Dort sollen sie zwei Jahre lang innerhalb und außerhalb des Unterrichts gezielt benachteiligte Schüler fordern, fördern und für das Lernen begeistern. Zum anderen endet der Einsatz der Fellows nach den zwei Jahren an der Schule nicht einfach. Vielmehr setzen sie ihr Engagement im Rahmen von Teach First Deutschlands Alumni-Programm fort. 
Dieses Buch vereint ihre Perspektiven. Acht von ihnen berichten von Erlebnissen aus ihrer Zeit als Fellow und wollen mit ihren Gedanken und Ideen, die sie daraus ableiten, Impulse in der Bildungsdebatte setzen.

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Nunmehr wünsche ich allen Lesern eine angenehme und inspirierende Lektüre. Damit ist auch die Hoffnung verbunden, dass sich die Gedanken der Autoren festsetzen und die öffentliche Bildungsdebatte beeinflussen.

Ulf Matysiak, Geschäftsführer Teach First Deutschland, im November 2014

Frank-Walter Steinmeier

Vorwort

Ich gratuliere der Initiative Teach First Deutschland zu diesem wichtigen Sammelband. Er widmet sich einem Thema, das auch mir sehr am Herzen liegt: Bildungsgerechtigkeit. Ohne meinen damaligen Lehrer, der meine Eltern ermutigte, es doch auf dem Gymnasium zu versuchen, wäre ich nicht auf der Oberschule gelandet. Im Grunde war der Aufstieg durch Abitur und vielleicht sogar Studium für uns nicht vorgesehen – weder in meiner Familie, noch in meinem Dorf. Ich habe das nicht vergessen.

Wir sind seither schon einen weiten Weg vorangekommen. Als eine der großen Errungenschaften der Bildungspolitik breiten die Gymnasien und Universitäten inzwischen von sich aus die Arme aus und laden ein. Wir dürfen aber auch nicht die Augen davor verschließen, dass wir noch nicht am Ziel angekommen sind. In ihren geistreichen Erfahrungsberichten zeigen die Alumni von Teach First Deutschland, wo noch Handlungsbedarf besteht, gerade in der Betreuung benachteiligter Schülerinnen und Schüler. Wenn junge Menschen, wie in diesem Buch beschrieben, durch ihre soziale und kulturelle Herkunft, ihren Akzent oder einfach durch Umfeld und Lage ihrer Schule ins Hintertreffen geraten, kann uns das nicht kalt lassen. Gerade als global vernetztes Einwanderungsland haben wir in Deutschland jedes Interesse daran, dass Integration gelingt. Dass die Leistung unserer Schülerinnen und Schüler zählt, und nicht ihre Herkunft, ist für unsere wirtschaftliche Zukunft und für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft von höchster Bedeutung.

Mit beeindruckendem Engagement stellen sich die Teach First Fellows und Alumni dieser Verantwortung. Als Vorbilder, Ansprechpartner und kreative Ideengeber setzen sie sich ein für Veränderung und bauen Brücken zwischen Schule und Gesellschaft. Mit ihren Beiträgen zeigen sie, wie Integration gelingen kann. Sie zeigen aber auch, dass zum Fördern auch das Fordern gehört. Gerade die Ermutigung, sich Neuem und manchmal auch Schwierigem zu stellen, lässt Schülerinnen und Schüler zu mündigen Persönlichkeiten reifen, die an ihren eigenen Erfolg glauben und Verantwortung in unserer Gesellschaft übernehmen.

Den Alumni und Fellows danke ich herzlich für ihr wichtiges Engagement. Sie sind Botschafter für Bildungsgerechtigkeit in einem weltoffenen Deutschland. Ich wünsche allen Lesern dieses Bandes erhellende Denkanstöße.

Thea Link Alice im Einwanderungsland Zum ersten Mal gesehen habe ich Alice ganz - фото 1

Thea Link

Alice im Einwanderungsland

Zum ersten Mal gesehen habe ich Alice ganz am Anfang meines Fellow-Einsatzes bei der Fünftklässler-Begrüßungsfeier meiner Hauptschule. Sie sprang mir gleich ins Auge, denn sie trug fast als einziges der Kinder ein Kopftuch, verziert mit kleinen funkelnden Strasssteinen, und ein farbenfrohes, traditionell-pakistanisches Gewand. Auch ich war neu an dieser Schule, die zusammen mit einer angegliederten Grundschule in einem der sozial schwächsten Viertel Mannheims liegt.

Alice war erst seit zwei Jahren in Deutschland. Ihre Familie, aus Pakistan geflohen, lebte in einem Asylbewerberheim. Alice‘ gesprochenes Deutsch war dementsprechend unsicher, und vor allem im Schreiben lag noch einiges vor ihr. Das hielt sie jedoch von nichts ab, ganz im Gegenteil: Alice war ein ausgesprochen aufgewecktes, fröhliches Persönchen mit einem ausgeprägten Mitteilungsdrang, auch wenn sie anfangs mehr mit Händen und Füßen sowie ihrem Lächeln kommunizierte. Doch ihre Deutschkenntnisse nahmen schnell zu.

Sie hatte eine enorme Antriebskraft und einen noch größeren Ehrgeiz: Gab es irgendetwas zu präsentieren oder vorzulesen? Alice war vorne mit dabei. Gab es irgendeine Frage, auf die keiner eine Antwort hatte? Alice meldete sich mit flehendem Blick, piekste dabei mit dem Zeigefinger mehrfach in die Luft und hatte sichtlich Schwierigkeiten, auf ihrem Stuhl sitzen zu bleiben. Eine „Streberin“ war sie dennoch nicht. Dafür quasselte sie viel zu viel und tobte hin und wieder im Schulhaus herum, wenn es ihr zu langweilig wurde. „Oooch Frau Link, ich muss so viel lachen. Meine Augen schwitzen schon“, war einer von Alice’ Kommentaren, bei dem auch ich nicht ernst bleiben konnte.

Ich habe auch noch ihr entsetztes Gesicht vor Augen, als sie keinen Elternbrief für besonders gutes Verhalten erhielt, den ich an Schüler austeilte, die eine bestimmte Anzahl an Sternchen in meinem Unterricht gesammelt hatten. Wie gerne hätte sie ihrer Familie so einen Brief gezeigt.

Alice langweilte sich viel im Unterricht. Nur in Deutsch hatte sie einiges aufzuholen, in allen anderen Fächern lernte sie schnell und mit so viel Biss, dass sie dem Rest der Klasse bald weit voraus war. Insbesondere in Englisch, das sie in ihrem Leben schon öfter gebraucht hatte, war sie maßlos unterfordert. Umso gelegener kam mir die Anfrage einer deutschen Stiftung, ob ich nicht einen talentierten Schüler für ein Stipendium vorschlagen könnte; eine hervorragende Chance für Alice, über den Unterricht hinaus gefördert und gefordert zu werden. Mit der unermüdlichen Unterstützung ihrer Eltern und mit viel Elan und Anstrengung füllte sie seitenweise Antragsformulare aus, legte ihre komplette Einkommens- und Lebenssituation offen, schrieb einen Essay und bat ihre Lehrer um Empfehlungsschreiben. Nicht ohne Hoffnung warf sie den dicken Briefumschlag mit ihren Bewerbungsunterlagen in den Briefkasten.

Aus dem Stipendium wurde leider nichts – auch aufgrund der unsicheren persönlichen Situation von Alice. Wie erklärt man einer Zwölfjährigen so etwas?

Zum Glück kam mir für Alice noch die Möglichkeit in den Sinn, einen Wechsel auf Mannheims einzige Gesamtschule anzustoßen. Diese Schule ermöglicht es ihren Schülern, je nach Fach unterschiedliche Niveaustufen zu belegen. Für Alice die perfekte Lösung, da sie insgesamt auf einem höheren Niveau lernen könnte, in Deutsch aber ein bisschen mehr Zeit zum Aufholen hätte. Alice war begeistert von dieser Idee. Das Problem war allerdings, dass die Bewerbungsfrist für diese Schule längst abgelaufen war und es zudem eine immens lange Warteliste gab. Die Situation schien aussichtslos und wäre es auch sicherlich gewesen, hätte Alice nicht das große Glück gehabt, einen unermüdlichen Schulleiter zu haben, der sein Herz am rechten Fleck hat. Wie immer, wenn ich ihn ernsthaft um etwas bat, schrieb er sich einen Klebezettel und ich konnte mich darauf verlassen, dass er alles ihm Mögliche dafür tun würde, meinen Fellow-Wünschen nachzukommen.

Kurze Zeit später, es waren mittlerweile schon Sommerferien, hatte Alice das erste Bewerbungsgespräch ihres Lebens: Der Schuleiter der Gesamtschule hatte sich auf persönliches Drängen unseres Schulleiters erweichen lassen, Alice die Chance zu geben, ihren Wunsch persönlich vorzutragen.

„Alice, warum sollte ich gerade dich in unsere Schule aufnehmen?“, fragte ich sie eine Stunde vor ihrem „großen Auftritt“ in gespielt sonorer Schulleiterstimme. Zusammen mit ihrem Vater saßen wir im Foyer der Schule und versuchten sie auf mögliche Fragen vorzubereiten. Mit leicht panischen Augen und sich fest an ihr Einserzeugnis und den Preis der Klassenbesten klammernd, betrat sie daraufhin das Schulleiterbüro. Fast eine Stunde später verabschiedete uns der Schulleiter mit den Worten: „Tja, bei so viel Motivation, so guten Noten und Lehrern, die so fest an dich glauben, kann ich ja gar nicht Nein sagen.“ Ein stolzer Papa, eine erleichterte Fellow und eine glückliche Alice verließen mit einem Handschlag ihre neue Schule.

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