Auf den Ton kommt es an Auf den Ton kommt es an Ein jeder Ton Bedeutung hat. Auch ist die Wirkung längst nicht gleich. Mal hell, mal dunkel, blass statt satt, dann ziemlich hart anstelle weich. Der Hinweis auf den guten Ton , bekanntlich nur ein Beispiel ist. Denn relevant war immer schon, von welchem Ton die Rede ist. So kleidet sie sich Ton in Ton , trägt hierzu häufig bunte Ketten. Und er sucht meist den richt’gen Ton vergeblich, darauf könnt man wetten. Die beiden, an den Wochenenden, greifen beherzt zum Klumpen Ton und formen, mit geschickten Händen, Körper mit bester Proportion. So ist der Ton verschieden. Richtig! Entscheidet oft den Augenblick. Ton ist nicht Ton, doch jeder wichtig, weil stets der Ton macht die Musik.
Einer spinnt immer Einer spinnt immer Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen. Spinne am Abend erquickend und labend. Wer dieses Sprichwort hat gedichtet, ist unbekannt, wird nicht berichtet. Der es jedoch einstmals ersonnen, hat allerhand zurechtgesponnen. Wie dem auch sei, das kleine Tier, kann letzten Endes nichts dafür. Gemeint war spinnen mit der Spindel, durch Edelfrauen und Gesindel. Bleibt übrig für uns heutzutage und das steht fest ganz ohne Frage, ob morgens, abends, jeder Spinner, ist meist Verlierer, nicht Gewinner.
Mein Mann mag das nicht Mein Mann mag das nicht Das Leben hält immer wieder Geschichten bereit, die man eigentlich nicht glauben möchte. Kürzlich erzählte mir eine gute Bekannte folgende Episode. Wie schon häufig war sie mit ihren Freundinnen unterwegs, und zwar mit dem Auto. Die Damen befanden sich auf der Heimfahrt von einem Ausflug. Anja fuhr, Beate saß auf dem Beifahrersitz und Corinna döste mit etwas Restalkohol im Blut auf der Rückbank. Die Außentemperatur lag bei ca. 30 Grad Celsius, die Autobahn war proppenvoll und das alles bei zähfließendem Verkehr. Die Sonne knallte voll auf die Windschutzscheibe und die alljährliche Frage lautete: Warum müssen Rückfahrten eigentlich immer so stressig sein? Dann dieses! Auf der Autobahn A3 in Richtung Norden, ca. zwischen Idstein und Bad Camberg, ergab sich folgende Unterhaltung. »Boah ey, mir ist sooo heiß. Haste keine Klimaanlage?« »Klaro doch, der runde blaue Knopf, da vorne in der Mitte.« Weiter kamen die beiden nicht. Eine Verkehrsdurchsage des WDR 2 unterbrach den Dialog. Wie zu befürchten, waren es keine guten Nachrichten. Zehn Kilometer Stau am Dreieck Heumar. Für Beate war das kein Problem mehr. Sie wusste schließlich, dass es in diesem Auto eine Klimaanlage gab. Und da ihr bekannt war, wo sich der passende Knopf dafür befand, ging es ihr kurz darauf viel besser. Sie betätigte zielstrebig das „runde Etwas“. Erleichterung! Bald strömte wohlkühlende Luft die Windschutzscheibe empor, erfüllte die ganze Fahrgastzelle. Doch dann geschah das Unglaubliche! Anja, eher robust und insensibel, spürte den kühlen Luftzug. Sie beendete den „Spuk“ umgehend. Ein Druck auf den runden blauen Knopf vorne in der Mitte genügte. Wohlgefühlte 20 Grad verwandelten sich zurück in eine Sauna. Beate fand keine Erklärung für diese Maßnahme. Sie schluckte kurz. Etwas ungläubig schaute sie Anja an, fragend, was denn nun los sei. Es folgte ein kurzer Satz, der unverstanden noch ewig haften bleiben wird: »Mein Mann mag das nicht.“ Beate staunte, schwieg und kam zu der Erkenntnis: Das Leben hält immer wieder Geschichten bereit, die man eigentlich nicht glauben möchte. Anderseits, ohne sie hätten wir weniger zu zweifeln. Oder zu verzweifeln!
Fröhlich und frei Fröhlich und frei So lasst uns also fröhlich sein, in allen Sprachen, auch Latein, laut singen nur, statt Moll in Dur. Gaudeamus igitur! Lasst Gläser klingen, hell und rein, gefüllt mit Schampus oder Wein, grenzenlos feiern, kein Verdruss. Uni ergo bibamus! Lasst allzeit hoch die Freiheit leben, beharrlich mutig danach streben, vorurteilsfrei, wachsam parat. O libertatis floreat!
Hochnotpeinlich Hochnotpeinlich Wenns Wasser bis zum Halse steht, die Blase voll ist und gar sticht, es allzeit einem schrecklich geht, ist kein Toilettenhaus in Sicht. Um 10:00 Uhr öffnet das WC , ist auf dem Hinweisschild zu sehn. Es ist erst neun. Ojemine! Das könnte in die Hose gehn. So bangt ein Mensch an jenem Ort, wird zappelig und leichenblass. Nervös ahnt er schon sehr besorgt, dass gleich es könnte werden nass. Langsam pressiert’s, es wird ihm bunt, die Blase quält mit großer Pein. Der Mensch denkt sich: Wär ich doch Hund und könnte heben rasch das Bein. Noch während es ihn zwackt und kneift, dreht sich im Schloss der Schlüssel. Die Klofrau ihm die Richtung weist, rettend zur nahen Lokusschüssel. Was ist hier unverhofft geschehn, das ihn aus seiner Not befreit? Die Uhr heut Nacht wie wunderschön wurd vorgestellt auf Sommerzeit.
Mit der Liese auf der Wiese Mit der Liese auf der Wiese Einst zogen Opa und die Liese fröhlich umher auf einer Wiese. Sie hüpften über Stock und Stein. Es herrschte eitel Sonnenschein. Der Zustand änderte sich bald, nicht etwa, weil es wurde kalt. Doch Liese wollte plötzlich wissen: »Bekommt man Kinder auch vom Küssen?« Der Opa, den das überraschte, wich aus, indem er zunächst lachte. Dumm nur, die Liese ließ nicht locker. Das riss Großvater nicht vom Hocker. Er druckste hin, er druckste her, schildert vom Klapperstorch die Mär, faselt von Blüten und von Bienen, die füreinand’ geschaffen schienen. Liese gab nach, ganz ohne Verdruss, doch blieben ihr Zweifel bis zum Schluss. Und auch der Opa schien zufrieden. Aus seiner Sicht war’s gut beschrieben. So ging man froh des Weges weiter, völlig gelöst, nach wie vor heiter, bis Liese fern, also nicht nah, zwei Menschen in Bewegung sah. Das Kind war sofort interessiert, was dort am Wiesenrand passiert. Ergründen wollte es den Sinn und zog den Opa näher hin. Dem Alten, eigentlich nicht kleinlich, war dieses alles äußerst peinlich. Das Paar sich eindeutig bewegte, auf einen Höhepunkt zustrebte. Der Kleinen war bald völlig klar, was abseits dort im Gras geschah. Solch Treiben war ihr doch vertraut, seit sie Karnickeln zugeschaut. Drum hat sie’s knapp nur kommentiert, gelangweilt und ganz ungeniert: »Ach Opa, komm, hier ist nichts los, die beiden spielen Häschen bloß.«
Urlaubstipp Urlaubstipp Da freut man sich das ganze Jahr auf Ferien und Sonne. Klar! Auf dass man möglichst schnell vergess, den Alltag und den vielen Stress. Das Dumme nur, wir wissen’s alle, der Urlaub ist ’ne böse Falle. Eh man’s kapiert sind eins, zwei, drei, die freien Stunden bald vorbei. Darum genieß die schönen Tage. Fülle sie reichlich, ohne Frage, mit allerfeinsten Dingen nur: wie Pasta oder Vino - pur! Denk in der Zeit nicht an die Waage, denn das ist unnötig, wär schade. Das Messgerät wartet zu Hause, erholt sich und macht auch ’ne Pause.
Der Abteilungsumzug Der Abteilungsumzug Alle paar Jahre, dann und wann, steht ein Abteilungsumzug an. Dabei gerate ich ins Schwitzen. Wie solln die Leute künftig sitzen? Frau A. mit B., das müsste gehen, die beiden Damen sich verstehen. Und auch der X. mit Y., denke ich mir, wird klappen schon. Den G. zu M. wär elegant, weil G. mit H. wär zu brisant. Denn H. hat G. sehr ungalant, kürzlich die Freundin ausgespannt. So schiebe ich oft hin und her Stühle und Namen. Tu mich schwer. Jongliere lange, bis zum Schluss, ich folgendes entdecken muss. Leider blieb übrig die Frau C. Mit ihr will niemand, ach herrje, den ganzen Tag im Raum verweilen, gemeinsam Luft und Büro teilen. Die Sache gibt mir fast den Rest. Doch dann bringt Frau C. ein Attest, und plötzlich löst sich das Problem. Frau C. ist schwanger und wird gehn.
Riskantes Manöver Riskantes Manöver Ein Mann, der alles besser wusste, einst dringend auf Toilette musste, begab sich eiligst auf den Weg, dorthin, wo solch ein Lokus steht. Dumm nur, dass unser „Oberschlau“, die Strecke kannte nicht genau. Doch statt kurzum danach zu fragen, verkniff er zunehmend die Plagen. »Ach was, den Weg, den find ich schon, ganz sicher, ohne Diskussion. Ich hab, das wäre doch gelacht, schon weitaus Größeres geschafft.« Der Mann mit seiner großen Kenntnis, gelangte bald zu der Erkenntnis, dass sein Manöver war riskant, wurd doch die Lage sehr brisant. Prompt nahm die Sache ihren Lauf. Die Blasenschleusen gingen auf. Und dann lief alles ziemlich flugs, dem „Neunmalklug“ feucht in die Bux. Das war dem „Besserwisser“ peinlich, denn eigentlich war er sehr reinlich. Sein falscher Stolz war hier im Weg. Doch diese Einsicht kam zu spät. Aus dem Malheur er Lehren zog. Künftig zu fragen ohne Not, sich nicht aufs Wissen nur verlassen. Speziell, wenn man muss Pipi machen.
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