Billy Remie - Zähmung des Feuers

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Zähmung des Feuers: краткое содержание, описание и аннотация

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Zwanzig Jahre in Verbannung, zwanzig Jahre im Verborgenen gelebt, doch seine Feinde nahmen ihm schließlich alles. Seine Zuflucht. Seine Gefährten. Selbst seine Erinnerungen. Weder konnte er sich an die erinnern, die er verloren hatte, noch an seinen eigenen Namen. Er wacht ohne Gedächtnis im Kerker des Königs auf und wartet mit einem vermeintlichen Dieb auf seine Hinrichtung. Doch noch war nicht gänzlich alle Hoffnung verloren. Tief in seinem Geist schlummert die Macht einer uralten Magie, die ihm unerwartet zur Freiheit verhilft. Doch es war auch jene Magie, der er es zu verdanken hat, dass er schließlich mit seinem Mitgefangenen und einem Soldaten, der sie aufhalten soll, in der lebensfeindlichen Wildnis strandet. Ohne Vorräte, ohne Rüstung, ohne Waffen. Nun galt es, irgendwie zu überleben, doch sie konnten dem Soldaten des Königs nicht vertrauen. Und noch immer blieb er ohne Erinnerung, während seine früheren Gefährten ihn bereits für tot halten.
Die größte Prüfung seines Lebens steht dem Blutdrachen bevor, und er hat keine Ahnung, wie grausam das Schicksal ihm diesmal mitspielt.
*Gay Fantasy Romance

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Billy Remie

Zähmung des Feuers

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Inhaltsverzeichnis Titel Billy Remie Zähmung des Feuers Dieses ebook wurde - фото 1

Inhaltsverzeichnis

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Prolog

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Epilog

Danksagung

Impressum neobooks

Prolog

Ein Windstoß traf auf das blutbeschmierte Gesicht des Großkönigs. Sein blondes Haar wurde von der reißenden Herbstluft zerzaust, die den Gestank von Blut, verbranntem Fleisch und Tod vom Schlachtfeld wehte, und einen geradezu absurd idyllischen Duft verbreitete, der nicht zu dem Leichenberg passen wollte, auf den Großkönig Melecay Wiglaf von Carapuhr einen Fuß stellte und mit erhobenem Schwert seinen Männern ein Siegesbrüllen schenkte, das von den etwa noch hundert stehenden königlichen Soldaten ebenso hingebungsvoll erwidert wurde.

Wie Hunde knurrten und bellten sie ihrem König entgegen, den sie gleichzeitig respektierten und fürchteten wie nichts Anderes in ihrem kurzen Soldatenleben.

Am Himmel kreisten die dunklen Schwingen mittelgroßer Drachen, so viele, dass sie den Himmel verdunkelten als sei es Nacht. Sie kreischten unisono mit ihrem Gebieter.

Desiderius spuckte blutigen Speichel auf den Boden und wischte sich mit der freien Hand über die aufgeplatzte Lippe. Zum Ende des kleinen Tumults hin hatte er einen Knauf ins Gesicht bekommen, ein Zahn saß nun locker – er hoffte, er würde ihn nicht verlieren und somit gezwungen sein, bis in alle Ewigkeit mit geschlossenen Lippen zu lächeln. Nicht, dass sein Lächeln bisher als schön oder erwähnenswert hätte betrachtet werden können.

Während Melecay sich feiern ließ, stieg Desiderius über sein letztes Opfer, einem rebellierenden Alten, der mit einigen Gleichgesinnten einen Aufstand gegen den Großkönig von Carapuhr angezettelt hatte, weil sie mit Melecay als ihren Herrscher nicht einverstanden waren.

Da Melecay Wiglaf von Carapuhr noch nie dafür bekannt gewesen war, irgendetwas mit Diplomatie zu regeln, hätte es diese Handvoll rebellierender Bürger nicht überraschen sollen, dass Melecay ohne zu zögern ihren Bund aus etwa fünfzig Männern zerschlagen würde.

Die armen Teufel hatten es nicht kommen sehen, noch in der Nacht war ihr Lager überrannt worden.

Nun ging die Sonne über den Tannen Carapuhrs auf, am Horizont war der Himmel in Rot getaucht, genau wie der matschige Hügel, auf dem sie in Blut und Leichen standen.

Desiderius ging langsam auf den Großkönig zu, von der Drachenflügelklinge in seiner Hand tropfte noch frisches, hellrotes Blut. »Melecay …« Es klang tadelnd, aber auch belustigt.

Mit einem breiten Lachen, das in einem vom fremden Blut bedeckten Gesicht prangte, drehte sich Melecay zu Desiderius um und breitete die Arme aus, als wolle er ihn umarmen. Er lachte teils irre, teils kindlich.

»Wir haben gewonnen, würde ich sagen«, verkündete der Großkönig.

Mit einem amüsierten Schmunzeln lehnte Desiderius sich auf sein Schwert. »Wie könnte es auch anders sein, Großkönig?«

Bei dem Klang seines Titels wurde das Funkeln in Melecays blauen Augen noch etwas stärker. »Ich versage nie. Wir sind unbesiegbar, du und ich.«

Das Schmunzeln auf Desiderius‘ Gesicht wurde zu einem müden Lächeln, das jedoch ein großes Maß an Nachsicht für den jungen König ausstrahlte.

Melecay war noch nicht lange Großkönig, und er musste noch lernen, dass er nicht jeden Aufstand mit einem Kampf beenden konnte. Nicht einmal zum Schutze seiner Bevölkerung, vielmehr ging es dabei um Finanzierung. Jede noch so kleine Schlacht kostete viel Silber. Es war zu teuer, jeden Feind mit Gewalt niederzumachen. Doch das war nicht Desiderius‘ Problem. Noch nicht jedenfalls. Im Moment sorgte er sich mehr darum, ob Carapuhr sein Versprechen gegenüber Nohva halten konnte, wenn Melecay nicht umsichtiger mit seinen Ausgaben umging.

Der Großkönig Carapuhrs hatte ein Bündnis mit Nohvas Prinzen, und wenn Desiderius mit seinen Befürchtungen richtiglag, würden sie es letztlich auch in Anspruch nehmen müssen. Auch wenn Wexmell sich noch zierte und zögerte, letztlich würden sie Melecays Armee früher oder später in Nohva als Unterstützung nötig haben. Eine andere Armee stand ihnen derzeit nämlich nicht zur Verfügung.

Melecay drehte seinen Männern den Rücken zu, die schon fleißig dabei waren, ihren Feinden alles Wertvolle abzunehmen – seien es edle Schwerter oder glänzende Ringe –, und kam für ein vertrautes Gespräch auf Desiderius zu.

»Sie werden es zukünftig zweimal überdenken, ob sie etwas an meiner Wahl auszusetzen haben«, sagte der Großkönig mit grimmiger Miene. Er bückte sich und wischte seine Klinge am Harnisch eines Sterbenden ab, aus dessen geöffneter Kehle und offenen Lippen Blut gluckerte wie aus einem zerschlagenem Weinfass.

Melecay steckte das Schwert in die Scheide und rieb sich das dreckige Gesicht mit den ebenso beschmutzten Händen.

Es gab viele Aufstände seit Melecay König war, und es gab gewiss einige Gründe, ihn zu fürchten, vor allem wegen seines Jähzorns und seiner Bereitschaft, Leben zu opfern. Jedoch waren es vermehrt Männer, die nur aus einem Grund an ihrem König zweifelten. Sie waren verärgert, weil Melecay sich keine reinrassige Frau zur Gemahlin genommen hatte, sondern einen spitzohrigen Mann.

Prinzgemahl Dainty stammte aus Elkanasai und war ehemaliger Assassine des Kaiserreichs. Das jungenhafte Spitzohr war wohl mit Abstand Großkönig Melecays größte Passion, und deshalb würde der Großkönig dessen Ruf auch stets mit Blutvergießen schützen.

Wenn eine Rebellion angezettelt wurde, weil der Großkönig Männer liebte, war es keine Frage wert, ob Desiderius Melecay zur Seite stand. Er würde für seinesgleichen immer kämpfen.

Deshalb war er heute hier.

Nun ja, deshalb und weil er – auch wenn er es Wexmell nicht gestehen konnte – das Kämpfen vermisste.

Melecay legte Desiderius einen Arm und die Schultern und stemmte die andere Hand mit einem zufriedenen Seufzen in die Seite. Er war einen guten Kopf größer als Desiderius, so wie alle Landsleute Carapuhrs, und die Hand, die nun um Desiderius‘ Schulter lag, glich einer Bärenpranke. Trotzdem wirkte Melecay keineswegs übertrieben, er war schlank und wendig, mit einer geringen Ähnlichkeit zu einem Berserker, jedoch noch immer ein flinker Krieger, kein Rammbock.

»Lass uns feiern, Derius!« Melecay drückte seine Schulter und lächelte ihm voller Siegesfreude zu. »Ich freue mich darauf, Wexmell wieder zu sehen.«

Desiderius lächelte zurück. »Und er wird sich freuen, dich zu sehen.«

In der Nacht und am Morgen kämpften sie noch Seite an Seite und hatten Leben geopfert, ebenso wie sie zusahen, wie Verbündete weinend und nach ihren Müttern schreiend starben, und schon am Abend saßen sie zusammen, speisten und tranken gutgelaunt, ohne Reue wegen ihrer Taten zu empfinden, weil sie im Namen ihrer Freiheit gekämpft und getötet hatten.

Das war die Lebensweise der Leute in Carapuhr. Eine Art zu leben, die Desiderius und seine Gefährten seit mehr als zwei Jahrzehnten genossen. Doch so sehr sie dieses Leben in Carapuhr auch mochten, Desiderius verspürte schon seit langem nichts Anderes als schmerzliches Heimweh.

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