Franziska Thiele - 0 oder 1

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In einem Wechsel erzählen Markus und der Erzähler von dem Leben der Menschen in einer simulierten Welt. Der fließende Übergang von den politischen Entwicklungen im Weltgeschehen zu der fiktiven Lebensweise lässt den Leser in eine neue Welt eintauchen. Die Menschen leben in einer Art Videospiel, in der die Welt noch heile ist, in der die Möglichkeiten unzählbar scheinen, das Leben endlos. Nur eines können sie hier nicht – Einfluss nehmen, etwas verändern. Markus pendelt zwischen den Welten, der verfallenen alten und der prächtigen neuen. Doch was als scheinbar freiwilliges Angebot begann, war eine lang geplante Strategie, um alle Menschen zu kontrollieren.

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-Erzähler-

Die Geschichtsdeutung spielte seit an Beginn jeglicher Aufzeichnungen eine wichtige Rolle für die Menschen – die Bildung über geschichtliche Zusammenhänge erfolgt bereits in der Schule durch Lehrer und die dazu vorgesehenen Geschichtsbücher. Bildung für Kinder, die im Laufe der Zeit immer seltener geboren wurden, da zum einen die natürliche Fortpflanzung nicht mehr möglich war und zum anderen die immer längere Lebensdauer dazu führt, dass weniger Nachwuchs zur Aufrechterhaltung der Masse an Menschen benötigt wurde.

Freilich musste ein jeder, der sich in der virtuellen Welt zurecht finden wollte, nicht nur eine bestimmte tägliche Dauer seines dortigen Aufenthalts aufweisen, sondern auch an sogenannten Hilfsprogrammen, welchen jedoch gleichzeitig verpflichtend waren, teilnehmen. Schließlich wurde erklärt, dass den Menschen, welche nicht an den Hilfsprogrammen teilnahmen und nicht die gewünschte Zeit ihre Nerven an der virtuellen Welt übten, das Programm für den einfachen Einlass abschalten würden, was damit gleichkam, den Zugang in die virtuelle Welt zu schließen.

Dies geschah in der Zeit, als die äußerliche Infrastruktur mehr und mehr zusammenbrach, normales Essen zur Rarität geworden war und das Leben auf dieser Seite des Seins so kläglich wurde, dass es auch die Hoffnungsvollsten bald verzweifeln ließ. Die Anziehung der parallelen Welt, sie wurde im Gegenteil nur umso stärker: Man konnte sich in sie hineindenken, üben, alles sehen, alles machen, man konnte sich in ihr ausleben, leben, so wie man es immer wollte – so die theoretische Vorstellung einiger, der Mehrheit, die es gewohnt war, sich von werbenden Maßnahmen leiten zu lassen. Das Leben als Information, denn es ist nichts anderes wovon wir leben, Informationen, die durch unsere Sinne auf uns ein treffen. Sind die Sinne getäuscht, ob durch Krankheit oder Manipulation durch andere oder einem selbst erhalten wir andere Informationen und ein anderes Weltbild. Sind Sinne und Informationen manipuliert, entspricht das Realitätsbild nicht dem der anderen – doch wessen Realitätsbild war noch nicht manipuliert? Das der breiten Masse war es längst und so konnte sich der Einzelstehende fragen, ob er unter Störungen litt oder ob es die anderen waren, die willenlos den den Ködern der Werbung folgten? Das war das Leben.

Der Weg ist jetzt einfach direkter, die Sinne werden nicht mehr wie früher für das wahrnehmen benötigt, denn die Informationen gelangen direkt an die Nerven. Die Schlussfolgerung, dass, wenn wir die Informationen nicht mehr durch unsere Sinne erhalten, sondern sie direkt in die Nervenbahnen eingespeist werden, sodass sich Gerüche, Bilder und schließlich auch Gefühle bilden, diese Welt folglich nur manipuliert ist, wurde auch diskutiert, bereits zu Zeiten des Internets, doch kaum jemand fragte mehr danach, als diese mögliche Manipulation ein längeres, ein schöneres Leben versprach. Gegner warfen der These entgegen, dass auch unsere Sinne keineswegs vollkommen wären und es ohnehin keinem einzigen Menschen möglich sei, die Welt, so wie sie ist zu sehen. Befürworter der virtuellen Welt, die freilich seltener waren, da die meisten damit beschäftigt waren, die Vorzüge dieser Welt zu genießen, sagten das Gegenteil, dass nämlich die Möglichkeiten vervielfältigt worden seien und wir schließlich nicht mehr unter fehlerhaften Sinnestäuschungen leiden würden, sondern ein jeder das gleiche aufnehmen könnten, unabhängig von seinen Stärken und Schwächen – dem Argument, dass Schwächere damit gleichgestellt wurden, wollten auch die wenigsten widersprechen.

Die Verwehrung des Einlasses in die PR2 konnte auf zweifache Weise geschehen: Das implantierte Programm konnte durch einen erneuten Eingriff unwirksam gemacht werden, denn die überwiegende Mehrheit schaffte es nicht, den Einstieg in die parallele Welt nur durch eigene Konzentration zu erreichen. Die zweite Möglichkeit lag darin, einen Zugang zu all den Programmen zu schalten, um das gewünschte Programm, ähnlich, wie es im Netzwerk des Internets funktionierte, ferngesteuert zu verändern oder abzuschalten. Dass diese zweite Methode gewählt wurde, wurde von offizieller Seite in der Öffentlichkeit mit der Einfachheit des Systems für die Betroffenen und der Möglichkeit der schnelleren wieder Einschaltung begründet. Dass dieses System in kürzester Zeit mit allen Programmen vernetzt war, blieb für die meisten unbemerkt und warf keine Fragen auf. Manchen fiel es auf, doch sie sahen darin vor allem die unglaubliche Geschwindigkeit der Entwicklung, die Möglichkeiten der Vernetzung aller Menschen. Andere betrachteten eine solche Vernetzung realistischer und kritischer: Die Daten mussten längst vorhanden gewesen sein und in das System eingespeist, denn es handelt sich nur um eine Begründung für eine angeblich legale Art und Weise, um Zugriff auf die Programme und somit auf die umliegenden Nerven aller Menschen zu erhalten.

Was hat das mit Geschichte zu tun?

Die Auslegung und Deutung dessen, was wahrgenommen wurde, ist die Geschichte, nicht das, was wahrgenommen wurde – dies konnte man in früheren Zeiten, da die Geschichtsbücher noch in jedem Land unterschiedlich waren, zum Beispiel an den Darstellungen der Kriege beobachten. Ein jedes Land stellt ihn, den Krieg, aus einer anderen Perspektive und so, wie er gesehen werden soll, dar. Später, durch das Internet, trat der Journalismus, der noch stärker durch Meinungen beeinflusst war und wissend propagierte, an Stelle des Geschichtswissens - die minütlich wechselnden Neuigkeiten führten schließlich dazu, dass die Menschen das Denken beim Überfliegen dieser News, denn als Lesen konnte m an es nicht mehr bezeichnen, vergaßen und einfach zu manipulieren waren. Der Schutz der Menschen durch staatliche Maßnahmen bis hin zur Intervention wurde bereits bei der Überwachung des Datenverkehrs im Internet als Grund für die Überwachung und das Eindringen in die Privatsphäre genannt – und gegen Schutz hatten die meisten Menschen nichts einzuwenden. Der Journalismus wurde eingesetzt, um den Menschen die Gefahren angeblicher Terroristen zu verdeutlichen, um sie ängstlicher, weicher und gefügiger zu machen, sowie man Knetgummi erst einige Zeit bearbeiten muss, um ihn dann nach belieben Formen zu können. Im Hintergrund wurde freilich nicht erst seit dem 21 Jahrhundert schon an der Möglichkeit zur Massenüberwachung durch ein übergreifendes Datennetz wie das des Internets gefeilt, bis schließlich sämtlicher Datenverkehr offen lag. Den Menschen, die zum großen Teil aufgrund des wirksamen Journalismus, der mit Panik-Schlagzeilen und Angstverbreitung arbeitete, nahmen dies in Kauf oder gaben sogar freiwillig alle persönlichen Informationen – aus Angst vor einem nicht und nie da gewesenen Feind, dessen Bild und Name stetig gewechselt wurde, um ihr Angstpotential aufrecht zu erhalten. Als nun erwähnt wurde, dass die Kontrolle über das Programm die Menschen auch vor terroristischen Hackerangriffen schützen sollte, gab es kaum noch Widerstand - die Menschen hatten sich an die Überwachung längst gewöhnt.

Die Bildung, die Geschichtsschreibung, sie gab es freilich noch immer, vereinheitlicht in Büchern oder in der parallelen Welt auch einfach als Gedankenpakete, die eingespeist und übernommen werden konnten. Menschen, die sich diese Arten von Bildung aneigneten, waren nicht selten jene, die sich früher zu den oberen Klassen gezählt haben, denn sie sahen sich selbst als gebildet, doch dachten sie, was sie denken sollten und hatten keinerlei kritisches Potential, sie waren bereits weich genug, um fertig geknetet zu werden.

-Ich-

Ich verbringe viel Zeit damit, mich zu erinnern. Bereits meine Eltern, die ein hohes, aber natürliches Alter erreicht haben, fingen mit fortgeschrittenen Jahren mehr und mehr an, aus ihrem Leben zu erzählen. Jedes Jahr, das man erlebt, fühlt sich, je älter ein Mensch ist, kürzer an als das vorherige. Das hängt mit den Relationen zusammen: Für ein vierjähriges Kind besteht die Hälfte seiner Lebenszeit aus zwei Jahren, für einen achtzig Jährigen aus vierzig Jahren. Dabei ist ein Jahr für den Vierjährigen schon ein Viertel des Lebens, während für den achtzig Jährigen ein Jahr nur ein Achtzigstel ausmacht. Da uns nach und nach Einzelheiten aus unserem eigenen Leben abhanden kommen, erzählen viele daraus, um sich selbst und andere davon zu vergewissern, dass es wirklich sie waren, die das erlebt haben. Manche Momente erscheinen noch glasklar und können, besonders bei Tagträumen noch in ihrer Intensität empfunden werden, andere verschwimmen zu einer Mischung aus Zeitgeschichte, Erlebten und Erfahrung. Die Distanz, die sich zwischen dem jetzigen nachsinnenden alten Menschen und der agil handelnden Person, die er einmal war, geschoben hat, lässt zwischen dem wirklich erlebten und der Vorstellung über die eigene Person eine Diskrepanz entstehen, sodass die Nacherzählung durch die Zeit zwangsläufig verändert wird, um diese wieder in einen Einklang mit der jetzigen, anders denkenden Person zu führen. Erzählt jemand eine Geschichte, direkt nachdem er sie erlebt hat, wird sie anders klingen als fünfzig Jahre später, wo sie durch ihre Resultaten nicht selten zuerst bewertet wurde.

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