Franziska Thiele - 0 oder 1
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-Ich-
Die Frage, die mir seit heute morgen, und natürlich nicht zum ersten Mal, denn viel Zeit führt natürlich auch zu vielen Fragen und dass, wie angenommen ein Mehr an Zeit auch zu einem Mehr an Antworten führen würde, wie es in der Wissenschaft häufig diskutiert wird, ist, nicht nur aus meiner unwissenschaftlichen Sicht, ein Trugschluss. Nicht, weil nicht genügend Fragen beantwortet worden wären, doch, da gibt es vor allem die großen Fragen des 21 Jahrhunderts, die nach einem unbegrenzten Leben durch körperliche Zusätze oder die der Gesellschaftsordnungen, welche bereits ein Jahrhundert zuvor die Frage äußerten, ob das menschliche Leben fast gänzlich ohne Arbeit, da sie von Maschinen erledigt werden, auskomme – die großen Fragen, sie wurden beantwortet, aber was mich quält sind die noch größeren, noch gewichtigeren Fragen, die man sich damals nur traute in Sciencefiction Filmen und Büchern anzuschneiden, doch die Wissenschaftler spürten, dass hier ein heißes Terrain lag, zu heiß für die Menschen der Zeit, die ihre Zukunft noch nicht bereit waren zu akzeptieren, zu heiß für eine Gesellschaft, die durch das tägliche, wie den Mächtigeren bereits längst klar war, bald überflüssige von Arbeit geprägte Alltagsleben Scheuklappen aufgesetzt wurden, die den Blick und die Vorstellung auf ein Minimum reduzierten, denn Scheuklappen, die durch Propaganda und Medien ein Lebenskonzept in den Gedanken bewirken, sind am wirksamsten und führten bereits damals dazu, dass die meisten an ihrem arbeitsamen Leben festhielten und die voraus sagenden Wissenschaftler im besten Falle ignorierten, im schlechteren verunglimpfen.
Selbst wenn der Mensch den Beweis vor sich hatte, zum Beispiel einen Menschen mit künstlichen Arm, der mit den Muskeln und Nerven so verbunden war, dass alles funktionierte und der Arm wesentlich robuster war, so schloss er es aus, dass diese Entwicklung nicht nur für körperlich beeinträchtigte, sondern für die breite Masse möglich sei und dachte nur, diese künstlichen Ersatzteile wären eine nette Sache für Behinderte. Im schlimmsten Fall wurden sogenannte Enthüller, ob im Wissenschaftlichen Bereich oder den der intransparenten Machtstruktur der kleinen herrschenden Elite, die bereits seit Jahrhunderten Kriege, Wirtschaft und Wissenschaft und Geschichte so gestaltet, dass sie alle Fäden über die Menschen und die Welt in den Händen hielt, verfolgt, eingesperrt oder gefoltert und umgebracht. Im zweiten Jahrzehnt des 21 Jahrhunderts ereignete sich der Fall des Edward Snowden, der durch seine Enthüllungen gezeigt hatte, wie sehr bereits die Fäden gezogen sind, dass die gewöhnlichen Bürger nur noch Marionetten sind, es immer waren, und dieser Vorreiter brachte die Wahrheiten in einer Zeit ans Licht, da noch zu viele mit Scheuklappen herumliefen, wie sie es heute im Übrigen noch immer tun, er wurde von Land zu Land abgeschoben, denn die Wahrheit war nicht erwünscht.
Nun, jetzt bin ich wieder vom eigentlichen Thema abgekommen und das ist, so kommt es mir jedenfalls vor, ein Nachteil von so viel Zeit, denn immer, wenn ich mich mit einer Überlegung oder einer Fragestellung befasse, so komme ich vom einen zum anderen und verliere nicht selten die eigentliche Frage aus dem Auge. Es war ein weiterer Punkt, der mich dazu bewogen hat, den Versuch dieser Aufzeichnung zu unternehmen, die Hoffnung, dass meine Gedanken wieder zentriert werden könnten, aber es ist nicht einfach, wie ich annahm. Dieses umherschwirren stellt sich ein, ob gut oder schlecht, das vermag ich für die Allgemeinheit nicht zu sagen, aber es ist zumindest interessant, dass man sich plötzlich, einer kleinen Frage auf der Spur, nach Stunden über ein anderes Thema grübelnd vorfindet und die Anfangsfrage bereits in Vergessenheit geraten ist. Ich dachte immer, dass Zeit zum nachdenken nur gut sein musste und tatsächlich fand man in vielen Menschen nach einigen Jahren eine gedankliche Öffnung vor, doch an den Scheuklappen wurde weiterhin erfolgreich festgehalten. Wenn die Scheuklappen erst einmal in die Gedanken integriert sind, dann können die Menschen denken, wie viel sie wollen, ohne direkt auf die Scheuklappen zu stoßen und diese zu beobachten und langsam abzubauen, was für die meisten ein zu umstürzender Prozess wäre und in diesem Fall kann auch das Denken alleine nichts ausrichten.
Zurück zu den wichtigen Fragen, zu der einen vor allem, die ich mir seit heute Morgen stelle: Was ist in dieser Welt, in diesem virtuellen Leben überhaupt noch wichtig? Diese Frage hatten sich Menschen wahrscheinlich zu jedem Zeitalter gestellt, die Antworten, so gefunden, waren von Zeitalter und Situation abhängig. Und jetzt, wie eine Antwort finden, wenn die Zeit kaum als begrenzendes Mittel eingegrenzt werden kann? Wie eine Antwort in einer Welt finden, in der theoretisch alles möglich ist? Ich kann laufen, rennen, schwimmen, ohne auch nur müde zu werden, da ich es allein durch meine Konzentration schaffe und lediglich mein Akku aufladen und ab und zu schlafen muss, um meine Nerven das Erlebte verarbeiten zu lassen. Sind Familienstrukturen wichtig? Freilich, doch meine Eltern starben zu früh, etwas zu früh, um den süßen Saft des langen Lebens auskosten zu dürfen. Freunde – ich weiß nicht, ob ich je wirkliche hatte. Für mich spielt diese Frage im doppelten Sinne eine Rolle:
1 Was ist an einem Tag wie jeden anderen wichtig, wenn man weiß, dass der morgige das gleiche bereit hält und der danach und der danach und der danach auch? Wenn es immer so weiter geht und kein Ende in Sicht ist? Die Beschäftigung also im Einfachen gesagt, ist das, was mich beschäftigt. Viele Menschen haben sich freiwillige Arbeit, oft sogar ähnliche wie zuvor gesucht, die zwar nicht notwendig noch sinnvoll war, doch den Menschen ein Gefühl des Ausfüllens gaben – immerhin war die Sache der Unwichtigkeit oder auch Sinnlosigkeit aller Dinge hier offensichtlich und nicht wie im 21. Jahrhundert oftmals als Wichtigkeit vorgegeben – Im übrigen, was der initiierte und von der Elite sehr erwünschte, weil sinnloser, aber Geld, Beschäftigung und Ablenkung bringender Lifestyle-Zweig hiervon ein Musterbeispiel dieser Zeit, denn obgleich die Menschen nur ein Abbild ihrer selbst sahen, gab es weiterhin gut genutzte Einrichtungen, in welchen sich die Menschen ihre unechten virtuellen Körper verschönern ließen, soweit dies möglich war - in der virtuellen Welt arbeiten auch ehemalige Bauarbeiter daran, Häuser zu bauen, in welchen sie nicht wirklich schlafen, sie stellen sich das bauen vor und sehen also das Haus entstehen und natürlich gab es den großen Vorzug, dass keine körperliche Arbeit die Knochen schwächte und dem Rücken Schmerzen bereitete.Vielleicht, wenn ich mir das gerade aus dieser Sicht überlege, ist es doch ähnlicher hier, als es manchmal scheint – doch stelle ich mir die Frage, was ist wichtig, was sollte ich machen mit so viel Zeit, an jedem Tag? Ich habe angefangen, mir einen Hund, wie sie als imaginäre Programme angeboten werden, zu halten, natürlich zuerst mit einiger Unsicherheit, denn natürlich denkt sich kein echter Hund in die Welt, das ist leider nicht möglich, und mache lange, lange Spaziergänge, manchmal gehe ich Tagelang mit ihm, der sich wirklich wie ein Hund verhält und treu zu mir ist, spazieren, einfach nur, um die Landschaft zu sehen, um irgendetwas zu tun und das beruhigt tatsächlich. Andere Menschen, natürlich spreche ich gerne mit den, welchen ich auf dem Weg begegne, doch dann ziehe ich auch gerne weiter. Dann wieder sitze ich einfach da, einmal waren es drei Wochen gewesen, und mache nichts – Zeit hat wahrlich andere Dimensionen erhalten – was ist da noch wichtig?
2 Nun, die zweite und gleichzeitig die vorherige eliminierende Frage nach einer bestimmten Wichtigkeit in einem endlosen Leben in der virtuellen Welt, ist die, welche eine Frau betrifft. Die Mächtigkeit, die stärker und hierarchischer, nur auch besser arrangiert ist denn je, sie hat es vorgesehen, diejenigen, die sich nicht der virtuellen Welt anschließen wollten, dadurch lebensunfähig zu machen, dass sie die Möglichkeiten des normalen Nahrungsangebots, von Freizeitaktivitäten trau ich mich gar nicht zu sprechen, wenn es um das reine überleben geht, soweit einschränkten, bis nur noch ein elendes, dem Tode näher als dem Leben, vegetierendes Leben im „herkömmlichen“ Körper in der „normalen“ Welt möglich war. Ich kannte diese Frau bereits, als auch ich nur aus natürlichen Körper bestand, wir verbrachten sehr schöne Zeiten miteinander. Während ich nach und nach den Schritten folgte, die mich anfangs vor allem aus Interesse und, ich muss es zugeben, wahrscheinlich vor auch der Anziehung eines langen Lebens wegen, hervorgerufen durch die Angst vor dem eigenen körperlichen Zerfall und der Auflösung in ein Nichts, leiteten, war sie vorsichtiger, ließ sich einen Arm, als der verwundet war ersetzten und dann endlich, als es schon fast zu spät war und die Knochen durch Artrose stark angegriffen, ließ sie auch ihre Gelenke in den Beinen machen, doch sonst blieb sie ganz wie sie war, obgleich die Menschen um sie herum sich nicht schnell genug alles auswechseln lassen konnten – sie stritten sich um die Termine, die Spitze der herauf beschworenen Angst vor dem Alter war erreicht – auch ich war zu gefangen von ihr, als zu sehen, wie sehr sie Teil des Plans war. Ihre Eltern starben, wie meine, zu dieser Zeit noch eines natürlichen Todes, wie auch die meinen – früh genug, um in den trügerischen Bann hineingezogen worden zu sein. Nun, die Frau, um die es geht, sie hat einen so liebenswerten wie eigentümlichen Charakter, denn sie hat sich dafür entschieden, weiterhin in der „normalen Welt“ zu leben und letztendlich damit auch zu sterben – denn den relevanten Ersatz an Organen, sie hat ihn abgelehnt wie schließlich auch den Gehirnchip, der ihr den Eintritt in unsere mittlerweile zum Hauptaufenthaltsort gewordenen zweiten Welt ermöglicht hätte. Warum? Ich kann sie nachvollziehen, diese Gedanken, die Natürlichkeit vorziehen, wenn auch das einen frühen und sicheren Tod bedeutete, doch anders sieht es mit den Nachteilen aus: Das Leben der letzten und sehr vereinzelten in der natürlichen Welt Lebenden ist zu einer Qual geworden. Ich verehre ihr Stärke umso mehr, was aus meiner geschützten Perspektive einfach gesagt ist, wie ich zugeben muss, und sie macht die Frau nur noch anziehender, der Tanz mit dem Tod – es war eines der beliebtesten Motive unterschiedlichster Epochen. Nun, die Frage der Wichtigkeit, denn diese Frau ist mir die ohne Zweifel wichtigste Person, richtet sich daher nach dem Leben an sich. Ich könnte nicht für einige Zeit wieder normal leben, um dann, wenn sie tot ist, wieder in die virtuelle Welt zurückzukehren, denn man wurde doch auch abhängig von der virtuellen Welt, allein vor allem aber, weil man einige Stunden täglich in der PR2 sein musste, weil es kontrolliert wurde und wohl Strafen für diejenigen, die länger weg blieben, gab – natürlich waren die Codes unserer Implantate gespeichert und all unser Denken und Handeln jederzeit nachvollziehbar. Wer sie dauerhaft ablehnte, dem wurde der Zugang irgendwann versperrt, doch diese Personen zählen zu den Dingen, die für die jetzigen Menschen außerhalb des durch Scheuklappen eingeschränkten Sichtfeldes liegt, denn sie, welchen die virtuelle Welt schmackhaft gemacht wurde, konnten nicht nachvollziehen, wie man den gewissen Tod einem endlos scheinenden Leben vorziehen konnte. Nun, auch ich bin diesen Schritt gegangen und frage mich, was ich tun soll, was mir wichtig ist. Doch werde ich wohl bald wieder zu einem langen Spaziergang aufbrechen, um den Gedankenschwindel zu mindern, der mich beunruhigt und dann auch wieder diesem beängstigenden Gefühl des schleichenden Todes, der mich, sollte ich hier heraus gehen, befallen würde, zu mildern, ganz so, wie es alle anderen getan haben - um dann, wenn ich tagelang unterwegs war, wieder die Suche nach meiner Geliebten in der wirklichen Welt beginnen - in der bloßen Ahnung, dass es doch wichtiger wäre, mit ihr zu sein.
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