Franziska Thiele - 0 oder 1

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In einem Wechsel erzählen Markus und der Erzähler von dem Leben der Menschen in einer simulierten Welt. Der fließende Übergang von den politischen Entwicklungen im Weltgeschehen zu der fiktiven Lebensweise lässt den Leser in eine neue Welt eintauchen. Die Menschen leben in einer Art Videospiel, in der die Welt noch heile ist, in der die Möglichkeiten unzählbar scheinen, das Leben endlos. Nur eines können sie hier nicht – Einfluss nehmen, etwas verändern. Markus pendelt zwischen den Welten, der verfallenen alten und der prächtigen neuen. Doch was als scheinbar freiwilliges Angebot begann, war eine lang geplante Strategie, um alle Menschen zu kontrollieren.

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Stellen wir uns nun weiter vor, dass es unendlich viele Nuancen dazwischen gäbe. Stopp: Ich weiß, dass nun so mancher denkt: wie kann etwas nur halb da sein? Und doch, darin liegt das tiefe Verständnis. Zwischen null und 1 liegen unendlich viele Zahlen, genauer: noch nicht einmal die Hälfte von 1 ist zu erreichen: Möchte man zur Hälfte gelangen, so liegt noch die Hälfte der Hälfte, also 0,25, also ein Viertel vor einem. Davon wieder die Hälfte: ein Achtel, dann ein Sechzehntel, ein Zweiunddreißigstel und so weiter. Man kann daran den Kopf verlieren oder es einfach bewundern: Die Unendlichkeit der Zahlen, die unser Denken übertrifft, was macht sie mit unserer Welt? Genau das gleiche: Sie macht sie unendlich: Ausgegangen von unserem schwarz weiß Bild, haben wir nun auch noch Dinge, die das Licht nur ein bisschen oder zu einem hundertachundsiebzigstel reflektieren und damit können wir unendlich viele verschiedenen Dinge erkennen: theoretisch, wenn unsere Augen das könnten, was sie leider nicht tun. Wir sehen immerhin viele bunte Farben, die im Licht spielen und den Formen ihre Erkennungszeichen sind.

Nun, so verhält es sich natürlich nicht nur mit dem reflektierten Licht, sondern mit dem Sein an sich: Es gibt tatsächlich unendlich viele mögliche Zustände: Auch diese können wir leider nicht wahrnehmen: Unsere Wahrnehmung ist darauf beschränkt, zwischen 0 und 1 zu und den wichtigen dazwischen liegenden wie der für uns vereinfachten Hälfte oder dem Viertel zu unterscheiden. Ansonsten würden wir alles so verschwommen sehen, wie es ist: nicht als Zustand da, sondern als Wahrscheinlichkeit möglich. Denn nichts legt sich gerne fest, wie auch wir nicht. Nur legen wir unsere Welt fest, obgleich sie es nicht ist. Wir tun so, als gäbe es diese Unendlichkeit nicht, weil sie unser Denken übersteigt. Ich hoffe, dass nun deutlich geworden ist, warum Zahlen existentiell für unser Verständnis sind.

Zurück zum Thema: Speisen wir also einem Ding Intelligenz ein, so geben wir ihm die Null und die eins und es selbst hat alleine dadurch alle Möglichkeiten. So funktioniert es mit den Computern, mit dem Internet. Nullen und Einsen formen sich zu Mustern, entwickeln Brüche, die sich weiter entwickeln und zu neuen Mustern führen, gleich wie unsere Welt durch Zahlen geformt ist. Und das macht uns Angst, dieses mögliche Eigenleben. Doch wollte ich hiermit sagen, dass ihm eine natürliche Entwicklung der Zahlen zu Grunde liegt, wie sie auch der Welt zu Grunde liegt. Objektiv betrachtet, übersteigt die Bildung der Muster und Zahlen, obgleich sie nicht der Wirklichkeit nahe kommt, unsere Fähigkeiten. Doch warum sollten wir uns hier messen? Wenn wir doch nun gesehen haben, wie sinnlos unser gesetztes Maß gegenüber den unbekannten und unendlichen Wirklichkeiten der Welt ist? Wem gegenüber wollen wir uns messen? Die in der Gesellschaft entstandene und ausgeartete Sucht, sich selbst vergleichen zu wollen, entstand durch das uns antrainierte Vergleichsbildende System der Schulen und einem dauerhaften Verlangen nach Anerkennung im Arbeitsleben. Die Vergleiche sind zwanghaft, weil sie in der Gesellschaft verankert sind und wir ihr nicht entfliehen können: Wir brauchen Geld, um zu leben und Geld erhält man für seine Arbeitskraft. Es scheint, als liefen Menschen durch die Stadt, die wie eine Maschine arbeiten wollten und es auch tun, doch aufgrund des Druckes untereinander langsam zu Grunde gehen. Wir könnten nun endlich zugeben, dass viele von uns längst nicht mehr gebraucht werden, doch so sieht es das System nicht vor, was dazu führt, dass viele Menschen an ihm zerbrechen und an sich selbst mehr und mehr zweifeln, bis auch sie zerbrechen. Und schließlich benötigen wir das Geld. Also sage ich: Lasst uns, die wir uns nicht weiter gegenseitig argwöhnisch beäugen sollten, die wir uns nicht weiter der sinnlosen als Beschäftigungsmaßnahme geplanten Arbeit unterordnen wollen, lasst uns die Möglichkeit des Internets nutzen, um von dort aus zu arbeiten. Freilich ist es nicht die Unendlichkeit der Möglichkeiten, aber eine Endlichkeit, die unser Denken übertrifft. Wir können uns selbst helfen.

-Ich-

Eine Sache, das muss ich zugeben, trotz meiner Situation, trotz meiner, in manchen Momenten alles übertreffenden Abscheu gegen die virtuelle Welt: Das Erlebnis der Zeit, die Relativierung der Muster von Zukunft und Vergangenheit, dies war mir erst durch die Dauer möglich zu erfahren. Dass ich nicht sagen kann, wann, was bzw. in welcher Reihenfolge bestimmte Dinge in PR2 passiert sind, mag für einen Außenstehen erst Mal bedauerlich klingen. So bedauerlich, wie wenn man einem alten Mann zuhört, der eine seiner Geschichten erzählt und schließlich verzweifelt versucht, diese in den geschichtlichen Zusammenhang zu setzen. Die Zuhörer sitzen dann peinlich berührt, da sie selbst noch zu jung sind, um es miterlebt zu haben und auch zu jung, um den Verlust der Reihenfolge nachvollziehen zu können. Sie blicken in einem solchen Moment auf den Boden vor sich und warten, bis die Verwirrung des Alten durch ein neues Thema endlich ein Ende gefunden hatte. Schließlich übertönt diese Verwirrung die ganze Geschichte und was bleibt ist ein trüber Nachgeschmack, wie der eines faulen Eis, der sogleich durch eine neue Aktion, durch einen Spaziergang oder ein Spiel, zur Milderung gebracht werden muss. Nun, ich bin auch ein Alter Mann, doch ohne den Folgen des gealterten Körpers, wodurch man es mir nicht so nachträgt, nicht der Unfähigkeit des Alters zuschreibt, dass auch ich die Reihenfolge nicht selten verloren habe. Nach einigen Jahren viel es mir zuerst auf, als ich versuchte, zu erzählen, welche aufeinander folgenden Schritte nötig waren, um etwas bestimmtes zu lernen oder als ich darstellen wollte, wann etwas passiert ist und welche Folgen es hatte: Die Folgen purzelten aber schließlich vor das Geschehnis selbst und zurück, da mir die Fähigkeit einen Überblick zu behalten abhanden gekommen war. Anfangs war es mir, wie vielleicht auch zuerst dem alten Mann, der seiner Familie Geschichten erzählte, peinlich gewesen. Je größer aber der Zeitraum wurde, in dem all diese Dinge stattfanden, desto spannender erschien mir genau der Verlust der Reihenfolge. Schließlich: Was kam zuerst: der Samen oder der Baum, die Henne oder das Ei? Pflanzt man als Kind einen Samen ein und lebt das ganze Leben in dem Haus, so kann man den Samen wachsen sehen, bis er zu einem Bäumchen und später zu einem weit verästelten Baum mit grünen Blättern und Blüten herangewachsen ist. Nun aber, wenn man so lange lebt, dass man einen kleinen Wald sieht, weiß man irgendwann nicht mehr, welcher Baum der erste war, und viel später ertappt man sich bei der Geschichte, dass man von dem bereits immer bestandenen Baum den Samen nahm und nebenan anpflanzte, um den Wald entstehen zu lassen. Das Beispiel ist freilich sehr simpel. Bezieht man es auf Menschen, auf zwischenmenschliche Verhältnisse, so pickt man sich gerne einzelne Situationen beim erzählen oder nachsinnen heraus: ein Streit oder das kennenlernen, die Trennung oder auch eine Liebesreise. Schließlich erst, wenn man den Überblick über zahlreiche Beziehungen hat und sie sich von der Ferne der Zeit aus betrachtet, so wird man nicht, wie die meisten annehmen, aufgrund der Vielzahl gefühlstaub, ganz im Gegenteil: Erst wenn man in das Durcheinander der zufälligen Abfolgen eindringt, kann man die Veränderungen, ob gut oder schlecht, als zwangsläufig, als Personen unabhängig (aber in den Personen stattfindend) erkennen und erst die Liebe zu allem, auch dem negativen entdecken. Es spielt keine Rolle mehr, wann etwas war oder was zuerst war, nur dass es war, denn nur durch veränderliche Ereignisse zeigt sich das Leben, die immer wiederholten Natur gebundenen Ereignisse, die einander immer wieder abwechseln und Muster bilden, so wie es die Unendliche Zahl Pi macht. Mal kommt eine Zahl vom kleinen Punkt aus gesehen unendlich oft vor, nur um zu erkennen, dass, wenn man die Perspektive erweitert, sie schließlich doch durch eine anderen abgelöst wird - es bilden sich Muster, Verstrickungen und endlich, zu groß auch noch für mich, kommt einem alles ähnlich oft vor, gleicht sich von der größten Entfernung aus alles wieder einander an. Genauso ist es mit den Abläufen, den Erlebnissen, die zu Mustern werden, gelöst von der großen unübersichtlichen Reihenfolge. Was ich damit sagen wollte steht leider auch zu einem Kontrast zu meiner jetzigen Situation, die ich wie von dem kleinen Punkt irgendwo in einem Muster von Pi aus wahrnehme. Obgleich mir dieses Wissen einer höheren Perspektive gewährt ist, stehe ich im hier und jetzt und es ist mir kaum möglich, die eigentlich daraus resultierende Gelassenheit in meinem Denken umzusetzen.

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