Dirk Bausch - Erna geht zu Fuss
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Einmal konnte ich mich auch außerhalb meiner tierärztlichen Kunst bei ihr revanchieren. Es ging um die Rückgabe ihres Elternhauses. Ich war damals Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung unserer Stadt. Ich konnte mich für ihre Angelegenheit einsetzen. Leider erfolglos. Mit den Worten: „Wenn Sie aus dem Westen wären, hätten sie Ihr Grundstück längst zurück.“, wurde der Antrag abgelehnt. Sie war sehr traurig, aber ihr gutmütiges Wesen ließ sie daran nicht verzweifeln.
Oft traf ich beide bei Gängen durch die Stadt. Es war immer das gleiche Bild. Ich konnte schon von weitem beide an dem für sie typischen Gang erkennen. Links der Gehstock, dann die alte Frau und der Hund, der auf dem gleichen Bein hinkte, wie sie. Niemals zog der Hund, wie es andere Hunde tun an der Leine oder machte irgendwelche ausweichenden Bewegungen. Immer der gleiche Trott. So bald ich sie ansprach, war da die markante jugendlich fröhliche Stimme.
Dann kam der schreckliche Tag, an dem ich Bolle einschläfern musste. Er war so sehr an Leberkrebs erkrankt, dass eine Heilung nicht mehr möglich war. Um ihn von seinen Leiden zu befreien, blieb kein anderer Ausweg. Sie schaffte sich keinen Hund mehr an. Unsere Treffen, besser meine Besuche bei ihr, blieben die Gleichen, nur das Spiel mit dem Hund fehlte von nun an. Einmal machte sie mir ein Geschenk. Ich bekam aus ihrem Fundus ein Buch geschenkt. Sie hatte ja früher viel Umgang mit Pferden auf dem elterlichen Kohlenhof. Irgendwie muss sie mal an ein Buch über Tierärzte gekommen sein. Jedenfalls übergab sie mir das kleine abgegriffene Buch. Es heißt „Die Zange“. Auf der Vorderseite ist eine Hufuntersuchungszange abgebildet. Es enthält viele kleine Geschichten aus Studium und tierärztlicher Arbeit, zur Zeit des ersten Weltkrieges. Schon oft habe ich das Buch gelesen und mich an den Geschehnissen von damals ergötzt. Bei aller Trübsal, die unser Beruf heute manchmal mit sich bringt, bin ich doch froh, in der heutigen Zeit mit ihren Vorzügen arbeiten zu dürfen. Wenn ich mir vorstelle, bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit mit Pferd und Wagen loszuziehen und meist wirkungslose oder zumindest zweifelhafte Arzneien anwenden zu müssen. Aber teilweise aber hatten die Kollegen von damals dieselben Probleme, wie wir heute.
Frau Spengeler machte mir viele Geschenke im Laufe der vielen Jahre. Das größte Geschenk war aber, daß ich sie kennen lernen durfte. Nur dieses kleine bedeutsame Büchlein ist das einzige materialistische Geschenk von ihr. Es hat einen Ehrenplatz in meiner Bibliothek. Ihre letzten Worte zu ihrer Enkelin waren „Grüß schön!“. Die tapfere Enkelin überbrachte diese Worte auf der Beerdigung. Besser, als mit diesen beiden Worten, hätte man die liebe Frau Spengeler nicht beschreiben können.
Hansi
Hansi wohnte in dem Vorwerk eines Dorfes. Es gab nur eine befestigte Straße dorthin. Wobei befestigt ein sehr dehnbarer Begriff ist. Die zweite Zuwegung war völlig ausgefahrener Feldweg. Dieser, war selbst mit meinem Geländewagen, nur bei trockenem Wetter befahrbar. In diesem Vorwerk gab es etwa drei Häuser mit Feld drum herum. Eines davon gehörte Hansi und seiner Frau. Hansi war ein Mensch, den man einfach lieben musste. Er war ein kumpelhafter, immer freundlicher Kerl. Hansi war etwa zwei Meter groß und wog bestimmt drei Zentner. Sein Kopf war kugelrund und haarlos. Er schien immer zu lächeln. Hansi hörte schwer und sprach donnernd laut. Er war eine Seele von Mensch. Anfangs arbeitete er auf dem Schlachthof als Abträger, später als Hilfsarbeiter bei einer Baufirma in Berlin. Nebenbei führte er seinen landwirtschaftlichen Hof. Er hatte Schweine, allerlei Geflügel und ein Pferd. Das war sein ganzer Stolz. Es war eine Stute und sie bekam jedes Jahr ein Fohlen. Diese Fohlen konnte er immer gut verkaufen. Hansi war immer gelassen und ihn konnte nichts irgendwie in Rage bringen. Selbst, als einmal bei der Arbeit in einer Baugrube verschüttet wurde, erzählte er mir davon als ob er sagt: „habe dieses Jahr eine gute Ernte gehabt“. Nur wenn seine geliebte Stute gefohlt hatte, geriet er in Rage. Als einmal am gleichen Tage seine Frau erkrankt war, rief er zuerst mich an und dann den Arzt für seine Frau. Am Telefon brüllte er so laut, dass ich ihn in meinem zehn Kilometer entfernten Haus auch ohne Telephonhörer verstanden hätte. Ich musste immer gleich kommen. Einen Aufschub, selbst von Stunden, hätte er niemals akzeptiert. Jedenfalls nicht bei seinem Pferd. Die neugeborenen Fohlen müssen möglichst schnell mit Fohlenlähmeserum geimpft werden. Das ist nicht immer ganz einfach. Die Stuten sind so sehr auf den Schutz ihres Nachwuchses aus, dass es oft schwer ist, an das Fohlen ran zu kommen. Aber bei dieser Stute war es ein Kampf um Leben und Tod. Die Stute gebärdete sich fürchterlich, wenn nur jemand den Stall betrat. Selbst der riesige Hansi hatte Respekt vor ihr. Mit fürchterlichem Gebrüll betrat er den Stall. Ich musste draußen warten und war sehr froh darüber. Irgendwann erlosch das Geschrei im Stall und ich war schon in Sorge um Hansi. Da ertönte ein Schrei, der mich aufforderte in den Stall zu kommen und das Fohlen zu impfen. Irgendwie gelang das dann auch, denn das Fohlen war auch nicht begeistert von meiner Aktion. Ich verließ den Stall fluchtartig. Nur Sekunden später hatte Hansi die Box verlassen. Für mich war es erstaunlich, wie schnell sich ein so fülliger Mann bewegen kann. Dann griff er tief in die Futterkiste und brachte eine Flasche Klaren zum Vorschein. Nun musste ich mit ihm erst mal auf das Fohlen anstoßen. Es war fünf Uhr morgens und ich hatte noch nichts gefrühstückt. Wie Feuer brannte der Schnaps in meinem leeren Magen. Zwischenzeitlich hatte seine Frau ein üppiges Frühstück zubereitet. Eigentlich esse ich morgens nur süßes aber nach dem Genus zweier riesiger Schlucke von dem Schnaps war die selbstgemachte Wurst genau das Richtige. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es mir besser und ich verabschiedete mich. Zum Schluss bekam ich noch zwei Packungen Eier mit. Diese wurden mir mit den Worten: „Da kannst du dir erstmal 12 Eier in die Pfanne hauen zum Frühstück.“ Ich nahm diese Bemerkung kommentarlos hin. Aber seine Frau sagt jetzt: „Hansi, meinst du jeder isst so viel wie du?“ Worauf er donnernd antwortete: „ Mensch der frisst viel mehr als ich, guck mal wie viel der arbeitet!“ Ich stieg ins Auto und holperte nach Hause um mich den anderen Patienten zu widmen.
Die Ziege im Wohnzimmer
Es war noch ganz zu Anfang meiner tierärztlichen Tätigkeit. Ich hatte Notdienst. Es war einer meiner ersten Notdienste. Meine Kollegen hatten mir sofort nach Antritt meiner Arbeitsstelle möglichst viele Notdienste übertragen. Angeblich weil man dabei sehr viel lernen kann. Eigentlich waren sie froh einen Dummen gefunden hatten, der ihnen den lästigen Dienst abnehmen konnte. Ich glaubte damals diese Anekdote und stürzte mich in die Arbeit. Immer habe ich meine Arbeit gewissenhaft erledigt. So kniete ich mich richtig rein und meine tollen Kollegen genossen die gewonnene Freizeit. Großzügig boten sie mir ihre Hilfe an. Waren aber komischerweise nie erreichbar, wenn ich Hilfe brauchte. Ich packte mir viele Bücher ins Auto und kam auch so klar. Das Wichtigste aber war, ich brauchte nicht Danke zu sagen und ich lernte so viel mehr. Leider dauerte manche meiner tierärztlichen Experimente dadurch sehr viel länger oder mussten mehrmals wiederholt werden bis sich der gewünschte Erfolg einstellte.
So kam der Tag an dem Frau Schwade anrief. Sie erzählte mir, sie habe eine Geiß, die seit den Vormittagsstunden in der Geburt steht. Es hat sich nichts getan. Vormittags war schon ein Tierarzt da gewesen und habe mal kurz nachgeschaut. Sei aber sofort mit den Worten, „Alles gut!“ verschwunden. Ich wusste sofort, wie kurz die Visite war. Meist stand der Motor des Wagens noch nicht still und schon war der Besuch beendet. Oft hatte ich während meiner Pflichtassistenz solche Extremvisiten erlebt. Ich hatte mir damals vorgenommen, niemals so zu arbeiten.
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