H. DERHANK - Der Zwilling

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"Wir machen Sie unsterblich!" -
Der größte aller Menschheitsträume ist wahr geworden: Jeder, der es sich leisten kann, lässt sein Gehirn scannen, damit bei Bedarf – im Todesfall – die GESELLSCHAFT® das gespeicherte Ich reinkarniert.
Doch dann geschieht ein furchtbarer Fehler: Thomas V. erwacht eines Tages im Körper von Leon P., im Körper eines Fremden also – obwohl er im Original ebenfalls noch existiert. Leon P. wurde zwar nach einem tödlichen Unfall wiederbelebt, doch die GESELLSCHAFT® hat versehentlich das falsche Bewusstseins-Backup in dessen Kopf gepflanzt. Thomas begreift, er ist nur eine Kopie seiner selbst, die man nur durch Auslöschung ungeschehen machen kann.
Ohne seine wahre Identität preiszugeben, spielt Thomas mit – spielt den Anderen, als wäre er es selbst. Er bekämpft den Ekel vor seinem fremden Körper, versucht, die nie gekannte Ehefrau zu lieben und sogar den schrecklichen neuen Vater zu akzeptieren, der sich für den Fall des eigenen Ablebens einen Ersatzkörper in Indien reserviert hat. Und tatsächlich, trotz vermeintlich eklatanter Erinnerungslücken wird Thomas als Leon schließlich wahr- und angenommen.
Aber so sehr er sich auch bemüht, es zieht ihn immer wieder zurück in sein altes Leben – das jedoch besetzt ist von dem, der er einst gewesen zu sein glaubt: vom echten Thomas, der nichts von der Kopie seines Ich in einem Fremden weiß. So wird Thomas II zum heimlichen Stalker seiner selbst. Als dann noch eine längst verloren geglaubte Liebe wieder auftaucht, eskaliert die Situation. Und die GESELLSCHAFT® sieht sich genötigt, ihren Fehler wiedergutzumachen.

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Ich schaue auf, aber mein Kollege hat nichts bemerkt. Wer ist Sylvie? Mein Kollege ist vertieft in eine Hausfassade, die er entwerfen soll. Live-Sender, steht auf meinem Bildschirm, Live-Sender senden im Sekundentakt Lebenszeichen an die Live-Watch-Zentrale der Gesellschaft. Körpertemperatur, Puls und Blutstrom und die wichtigsten enzephalografischen Eckdaten. Jede Sekunde ein digitales Päckchen Körperdaten, die ein solcher Chip misst und sendet. Aber nein, das meinte ich nicht. Ich habe 'Sylvie' gedacht. Ich habe Franka gemeint, aber 'Sylvie' gedacht. Dabei kenne ich gar keine Sylvie. Wer bitte ist Sylvie?! Ich habe nicht nur Namen verwechselt, Sylvie ist eine andere! Wie kommt es, dass ich an sie denke? Doch als mir das bewusst wird, ist da nichts. Kein Bild, keine Erinnerung.

Der Online-Artikel beschreibt das System des Live-Watching sehr kritisch. Die Gesellschaft sei die Tochter eines internationalen Megakonzerns, einer Muttergesellschaft, was zwar offiziell abgestritten werde, aber jeder weiß es und es gäbe genügend Beweise für Verflechtungen etc. etc. Das 'Mutter' in 'Muttergesellschaft' hat einen unheimlichen, geradezu hörbaren Beiklang, wie Norman Bates Ruf nach seiner Mutter in 'Psycho' oder die Stimme von Big Brother in '1984'; und ich möchte denken: Verschwörungstheorie. Haltlose Angstmacherei, sie werde uns schon nicht ... Andererseits, anders als durch eine globale Verschwörung ist nicht zu erklären, wie man es geschafft haben soll, sämtliche weltweit existierenden elektronischen Datentransportsysteme zu verpflichten, die Lebenszeichen eines jeden Kunden jederzeit und überall durchzuleiten. Alle Mobilfunksysteme sind angeschlossen, alle privaten W-Lan-Netze sind zwangsverpflichtet, alle Satellitentelefonverbindungen und natürlich auch das gute alte Kupferkabel-Festnetz; sogar alle anderen kleinen, lokalen Funknetzsysteme wie Bluetooth etc. sind in das System eingebunden und müssen über einen speziellen Bypasscode sämtliche Live-Watch-Daten empfangen und weiterleiten. Zudem sind die kleinen Sender GPS-tauglich, sodass automatisch ein Notdienst alarmiert wird, der einen aufspürt, sollte die Verbindung abreißen.

Das sei der Preis. Heißt es.

Niemand wisse genau, wie es gelungen sei, ein derart weitreichendes juristisches Flechtwerk aus Rahmen-, Nutzungs- und Durchleitungsverträgen ohne größere Widerstände umzusetzen. Die weltweite Zwangsverpflichtung der Netze hat sich so selbstverständlich in den Lebensalltag eingeschlichen, dass sie mittlerweile von den meisten nationalen Verfassungsgerichten als von übergeordnetem gesamtgesellschaftlichen Interesse betrachtet wird. Klagen zwecklos. Niemand möchte es riskieren, im Falle eines plötzlichen Ablebens nicht rechtzeitig gefunden zu werden. Denn das ist der alleinige Sinn und Zweck der RFID-Chips in den Genicken der schönen neuen Welt: Jeden Toten binnen 30 Minuten aufzufinden und zu versorgen.

Und mich? Nie!

Oder doch?

Diesen Körper atm' ich nicht!

Endlich die Ausfahrt, irgendwo hinter Neustadt ... Neustadt, woher so ein Name in so einer Gegend? Zum Gruße ein riesiger Pylon: 'Erotik-Markt', und Neubauhallen, ein Einkaufszentrum, der Nebel ist hoch genug, dass er nicht die Sicht versperrt. Besser wär's, denke ich, man hätte sich was Schöneres wenigstens vorstellen können.

Ich halte an, für einen Kaffee, den es nirgendwo gibt, so wenig, wie es auf dem leeren Parkplatz Menschen gibt, nur eine Frau, eine einzige, fast meine ich, Franka in ihr zu sehen. Sie geht irgendwo hinein, und ich denke, wieso Franka?, das ist doch Sylvie, dabei kenne ich überhaupt keine Sylvie, wer zum Teufel ist Sylvie? Ist mir das nicht schon einmal passiert? Diese Verwechslung? Neulich oder gerade erst? Also doch Franka! Diese Frau hat aber überhaupt keine Ähnlichkeit mit Franka gehabt. Ich will es wissen, was idiotisch ist, und gehe ihr nach, dahin, wo sie verschwunden ist. Doch als ich zwischen den Trapezblechhallen hindurchsehe, ist sie weg. Da ist nichts. Da ist nur die Kante, die, wenn man an sie herantritt, wenn man durchs ungemähte Gras zwischen Erotikmarkt und Supermarkt hindurchgeht, als würde man ausgerechnet hier diese Frau finden, die einen irgendwie angestochen hat, wenn man also durchs feuchte Gras bis zum Ende stapft, dann sieht man dahinter nichts mehr, gar nichts, da kommt dann nur noch Weltall. Ich schaue auf die Uhr, es ist jetzt drei, na prima denke ich, und pinkel in den bodenlosen schwarzen Abgrund und denke, fiele ich hinein und stürbe jetzt, wäre alles umsonst gewesen. Man würde mich zwar finden, hätte aber nichts, kein Backup, um mich wiederzubeleben. Ich habe heute mein erstes Mal. Erst heute Abend kann mir mein Tod egal sein.

Ich atme diesen Körper nicht,

Diesen Körper atm' ich nicht!

Egal zu sterben? Egal ob hier oder sonst wo, so lese ich weiter, während der Kollege den Heißdrahtschneider aus dem Regal holt und anfängt, flache, schmale Scheiben aus einem Styrodurblock zu schneiden, die er in einer Art Tangram zu verschiedenen Fassadenvarianten legt. Wäre ich Kunde der Gesellschaft, wäre ich mit der Gesellschaft mit dem hochgestellten ® verbunden, dann würde man mich, stürbe ich, finden. Mittlerweile sind Rettungswagen und Hubschrauber standardmäßig mit einem Biostasesystem ausgestattet, das Tote kryokonserviert, so der Fachbegriff für den Austausch des Blutes gegen Frostschutzmittel, während der Körper auf dem Weg in die nächste Klinik langsam heruntergekühlt wird. Will ich das?

Der Autor des Artikels schreibt, dass die Einführung der Kryonik ins Rettungswesen zu einem Paradigmenwechsel geführt hat. Zwar sei diese Technologie auch bei Schwerverletzten anwendbar, um den drohenden Tod hinauszuzögern, doch während bislang Rettungsfahrzeuge ausschließlich für die Rettung der noch Lebenden ausgestattet waren, sehen sich Ärzte und Sanitäter zunehmend damit konfrontiert, Leichen zu transportieren. Oder gar zwischen der Versorgung Toter und Schwerverletzter abzuwägen. Besonders bei größeren Unfällen mit mehreren Opfern - abzuwägen, wer Vorrang hat: die Verletzten oder die Toten? Sollen sie einen Schwerverletzten versorgen, der kaum eine Überlebenschance hat, oder den toten Kunden der Gesellschaft, dessen Körper schnellstmöglich vor der Zersetzung bewahrt werden muss? Was ist, wenn der Schwerverletzte kein Kunde ist, und keine zweite Chance hätte? Und was ist, wenn sie auswählen müssen zwischen Toten und Toten, die aussortieren, die in das Reinkarnationssystem der Gesellschaft eingebunden sind und die, die ins Grab gehören. Niemals, denke ich.

Oder ...?

Ich atme diesen Körper nicht!

Ich fahre weiter. Immer tiefer dringe ich in diese Landschaft des Todes ein und weiß, ich muss ans Ende der Welt, um meinen Kopf abzugeben. Wieder taste ich nach der Blutkruste auf dem Nackenknochen. Ich pule daran herum, ich kratze, bis die Kruste ab ist. Ich fühle es feucht werden, es brennt ein bisschen und ich mache das schon seit Tagen. Ich könnte meinen Chip wieder herauskratzen. Könnte ich? Wohl kaum, zu tief sitzt das Ding in der Halswirbelsäule, womöglich mache ich mich querschnittsgelähmt. Ich habe nie einen haben wollen, und jetzt habe ich doch und fühle mich beobachtet, als hinge der Geist von 'Mutter' hinter den Wolkenschleiern und verfolge meinen Weg zum Institut.

Am Zielort kein Geschäft, kein Café, nicht mal Menschen, die sich hinter Scheiben verstecken. Trotz Kirche und einer Art Mitte. Nur dieser Hochnebel, der sich nicht verziehen will, der auf der kleinen Stadt sitzt wie ein Sargdeckel. Die ist steril und ohne irgendwas, kein Bäcker, kein Café, nur ein verriegeltes Restaurant und die Schaufenster einer seit 40 Jahren nicht mehr umdekorierten Boutique.

Am Institut erst vorbeigefahren, Moment mal, zurück, wieso ist der Ort, wo die Menschheit sich scannen lässt, so schlecht, ja gar nicht ausgeschildert? Und beim Empfang niemand. Nur ein gedrungenes Foyer, Ausstellungsstücke, ein Foto, eine Klingel. Und hinter einer Scheibe, wie Panzerglas, ein Raum; Bürodamen, vertieft. Nicht die ganze Menschheit trifft sich hier, aber dieser Ort soll überregionale Anlaufstelle für Millionen sein? Ich klingel, und mir erscheint so ein Fräulein, ein junges, eines, dem die Langeweile im Gesicht steht wie ein Sodbrennen, ein Fräulein, das mich mit einem müden Hunger freundlich bedient. Ich denke, dass auf dem Land das Sexuelle viel unmittelbarer unter der Oberfläche lauert als in der Stadt. Sie bittet mich, Platz zu nehmen, ich nehme aber nicht Platz, bleibe stehen, während sie sich mit meinem Anliegen auf die Suche begibt. Ich sehe mir in den Vitrinen Miniaturen an, Modelle kleiner Hirnscanner vielleicht, hübsch, vielleicht auch nicht, ein Mann kommt, »werden Sie schon bedient?« und »Nehmen Sie doch Platz!« und »weite Anreise? Stau? A3?« Er verschwindet.

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