Thomas Riedel - Kreaturen der Nacht

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Kreaturen der Nacht: краткое содержание, описание и аннотация

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Wieder einmal hat man Chief Inspector Blake und seinen Kollegen McGinnis zur Lösung eines Falles angefordert. Doch in der Angelegenheit, um einen verschwundenen Professor, der vermissten Tochter eines Bankiers und einer blutleeren Leiche, kommen auch sie nicht recht voran. Erst als der Privatgelehrte Anthony Kincaid Kontakt mit ihnen aufnimmt, zeichnet sich eine Wende ab. Gemeinsam schmieden sie einen Plan, aber ehe sie an die Ausführung gehen können wird auch seine Schwester entführt. Begleitet von Intrige und Verrat beginnen die drei mit der lebensgefährlichen Jagd auf ihren mächtigen und gnadenlosen Gegner …

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Kaum war der Dämon fort, folgte eine Reihe ungeheurer Explosionen, die die Villa und das Nebengebäude dem Erdboden gleichmachten.

Dunmore spürte von alle dem nichts mehr. Sein Geist war bereits in die eisigkalten Niederungen des Todes hinabgestiegen.

Kapitel 2 M it voller Wucht erfasste die heftige Detonation das nahegelegene - фото 3 Kapitel 2 M it voller Wucht erfasste die heftige Detonation das nahegelegene - фото 4

Kapitel 2

M

it voller Wucht erfasste die heftige Detonation das nahegelegene Nachbarhaus der Familie Drummond. Eine enorme Druckwelle fegte über die im viktorianischen Stil erbaute Villa des Börsenmaklers hinweg. Wie von einer riesigen, alles zerstörenden Faust wurde das Gebäude durchgeschüttelt. Zuerst traf es die großzügig angelegte Fensterfront. Mit einem ohrenbetäubenden Lärm zerplatzten sämtliche Glasscheiben. Dann folgten die Türen, die mit spielerischer Leichtigkeit aus den Füllungen herausbrachen, bevor es die Verstrebungen des Daches mit hässlichem Knirschen aus den Verankerungen riss. Unmittelbar darauf wirbelte es die Ziegel hoch in die Luft, die in weitem Umkreis wenige Sekunden später unter dumpfem Aufprall um das Haus auf dem Boden niedergingen und in tausend Stücke zersprangen.

Als die gewaltige Druckwelle die Villa erfasste, wurde Alice Drummond unsanft aus ihrem Bett geschleudert. Abrupt aus dem Tiefschlaf gerissen, richtete sie sich völlig benommen auf und begann sich verwirrt im Zimmer umzusehen. Ihr Verstand weigerte sich mit Macht, das sich ihr bietende Bild der Zerstörung zu begreifen. Nichts von alledem, was sie sah, konnte real sein. Es musste sich um eine schreckliche Illusion handeln. Sie war sich sicher, dass ihr Verstand ihr einen bösen Streich spielte.

Ungläubig starrte sie mit weit aufgerissenen Augen auf die breiten, in den Mauern klaffenden Risse. Nur allmählich registrierte sie die auf den Boden umgestürzten Möbelstücke, und sah das aus seiner Verankerung gerissene Fenster. Auch die Zimmerdecke wirkte irgendwie seltsam schief.

»Das kann doch gar nicht sein«, kam es fast unhörbar über ihre Lippen. »Ich träume das alles nur. Es muss ein schrecklicher Traum sein. Ganz bestimmt werde ich gleich aufwachen.«

Alice Drummond fühlte die eindringende kalte Luft und spürte, wie sie in ihrem dünnen Nachthemd am ganzen Körper zu zittern anfing.

Erst jetzt nahm sie den stechenden Schmerz an ihrem linken Oberschenkel wahr. Unbewusst suchte ihre Hand tastend die Stelle. Gleich darauf fühlte sie die warme, klebrige Feuchtigkeit an ihren Fingerspitzen. Blitzartig wurde ihr bewusst, dass es sich nicht um einen Albtraum handeln konnte. Die überall verstreut herumliegenden Glassplitter mussten sie verletzt haben.

Schlagartig überkam sie eine panische, nicht enden wollende Angst. Gellend schrie sie auf, doch niemand reagierte darauf. Kein Mensch im Haus schien ihr verzweifeltes Rufen zu hören.

Wo steckten denn bloß ihre Eltern?

Sie mussten sie doch hören!

Nur langsam kam sie auf die Füße. Sie fühlte ihren heftig schlagenden Puls. Wie wild pochte es in ihrem Kopf. Wankend und mit weichen Knien schleppte sie sich langsam zur Tür. Sie musste unbedingt aus dem Zimmer hinaus, dachte sie. Einfach nur raus, bevor die Villa endgültig in sich zusammenstürzte. Als sie den Türdrücker erreichte und öffnen wollte, durchfuhr sie kaltes Entsetzen. Sie konnte die Tür nicht öffnen. So sehr sie sich auch bemühte und mit ihrem Körper dagegenstemmte, sie brachte die Zimmertür einfach nicht auf. Offensichtlich hatte die sich infolge der starken Erschütterungen in der Zarge verklemmt.

Hastig blickte sie sich um. Jetzt gab es für sie nur noch einen Fluchtweg. Sie musste durch das klaffende Loch, wo sich noch kurz zuvor das Fenster befunden hatte. Ohne auf die am Boden liegenden Glassplitter zu achten, lief sie darauf zu. Aber sie schaffte keine drei Yards, denn plötzlich geschah etwas Unheimliches.

Mit einem Mal verschwanden die eindringenden silbrigen Lichtfinger des Mondes, so, als hätte man sie abgeschnitten, und an ihre Ohren drang das Schlagen mächtiger Flügel. Wie erstarrt blieb sie stehen. Ihr angstvoller Blick war auf die vor ihr im Raum stehende schwarze Gestalt gerichtet.

»Das ist doch Wahnsinn!«, schrie sie völlig verzweifelt. »Ich muss verrückt geworden sein! Mom! Dad!«

Alice Drummond schaffte es nicht ihre Augen von dem düsteren Wesen zu lösen, das sich auf eine unfassbare Weise vor ihr zu verwandeln begann. Die Konturen des höllischen Geschöpfes zerflossen, lösten sich auf und gingen gleich darauf in einen rötlich schimmernden Nebel über. Dann erfasste die seltsame Prozedur auch den restlichen Körper der dämonischen Erscheinung.

Immer noch stand sie wie versteinert da. In ihren Augen spiegelte sich das nackte Grauen. Die rötliche, heftig pulsierende Wolke schien sich zunehmend zu verdichten.

Plötzlich zuckte ein greller Blitz durch das Zimmer. Die unheimliche Erscheinung war verschwunden. Alice Drummond glaubte ihren Augen nicht zu trauen. An der Stelle, an der zuvor noch die teuflische Kreatur gestanden hatte, stand nun die, in einen tiefschwarzen Umhang gehüllte, große gebieterische Erscheinung eines Mannes. Seine dunklen Augen richteten sich in machtvoller Stärke auf das junge Mädchen.

»Komm zu mir!«, hörte sie eine seltsame melodische Stimme.

Verwundert stellte sie fest, dass sich die Lippen des unheimlichen Mannes nicht bewegten.

»Komm zu mir!«, ertönte es wieder, diesmal sehr viel fordernder.

Sie verstand sich selbst nicht mehr. Plötzlich hatte sie keine Angst mehr vor dem fremden Mann. Es war eine eigentümliche schwere Süße, die von ihrem bebenden Körper Besitz ergriff. Mit unwiderstehlicher Macht trieb es sie auf den geheimnisvollen Mann im schwarzen Umhang zu.

Mit glasigen Augen trat sie an ihn heran. Sie sah, wie sich der Überwurf öffnete. Sie machte noch einen Schritt auf den Mann zu und das Cape schloss sich um sie. Wie eine rasende Woge der Wollust durchfuhr es ihren Körper, von den Haarspitzen bis in die kleinen Zehen, als die teuflische Gestalt sich über sie beugte und ihren Hals suchte.

Tiefer und tiefer neigten sich, in der nicht enden wollenden Umarmung, ihre hellen, blonden Locken dem Fußboden entgegen. Auch ihr Bewusstsein tauchte tiefer in ein Meer aus ekstatischer Luft ein, bis der intensive Gefühlsrausch nach und nach verebbte, wie eine wundervolle, sanft verklingende Harmonie.

Alice Drummond hatte das Gefühl, als flöge sie hoch über die weiten Highlands, Dörfer, Flüsse und Seen hinweg.

In der Ferne erblickte sie, inmitten einer düsteren Felsenlandschaft, die drohenden hoch aufragenden Türme einer alten Burg. Dann verlor sie das Bewusstsein und es wurde dunkel um sie herum.

Kapitel 3 M issmutig starrte Detective Chief Inspector Isaac Blake aus dem - фото 5 Kapitel 3 M issmutig starrte Detective Chief Inspector Isaac Blake aus dem - фото 6

Kapitel 3

M

issmutig starrte Detective Chief Inspector Isaac Blake aus dem Fenster seines momentanen Büros in der › Burnett Road Police Station ‹, welches ihm und Detective Sergeant Cyril McGinnis vom ›Area Commander‹-Police Chief Inspector Mark Higgins zugewiesen worden war. Wieder einmal waren er und sein Kollege, im Rahmen der Amtshilfe, zur Lösung eines Falles angefordert worden. Inzwischen kannten die beiden in Inverness und den umliegenden Highlands gut aus. Blake erinnerte sich noch ausgezeichnet an den Fall der Familie Mackay in Tongue [ 1 ]. Sein nachdenklicher Blick nahm keinerlei Notiz von dem im Hochland so seltenen blauen Himmel, der sich makellos über Inverness wölbte. Das imposante Bild des hoch über dem schäumenden ›River Ness‹ aufragenden repräsentativen Burgschlosses › Inverness Castle ‹, auf dem im 11. Jahrhundert der schottische König MacBeth, weniger grausam wie von William Shakespeare geschildert, regiert hatte, nahm er ebenfalls nicht wahr.

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