Wesentlich ist, dass Sonne und Mond, also die beiden wesentlichsten, wichtigsten Planeten, jedenfalls jetzt in der entsprechenden hintergründigen Darstellung, die meisten Punkte für die vier Elemente bringen. Und die mittelschnell laufenden Planeten Merkur, Venus, Mars und Jupiter kriegen eine noch vergleichsweise hohe Punktzahl, oder sagen wir besser, es ist eine mittelhohe Punktzahl. Die ganz langsam laufenden Planeten, die inhaltlich auch später nicht in den Zeichen, sondern nur in den Feldern interpretiert werden, die bekommen eine sehr geringe Punktzahl. Um dem Missverständnis hier vorzubeugen: in der dynamischen Elementen-Analyse werden diese Planeten sehr wohl in den entsprechenden Zeichen gewertet, in denen sie stehen. Aber später bei der Interpretation von Horoskopen tun wir das nicht mehr. Langsam laufende Planeten werden dann aus Gründen, die noch zu schildern sind, nicht in den Zeichen interpretiert.
Wie Sie sehen, bekommen der Aszendent und der MC in den jeweiligen Elementen die allerhöchste Punktzahl. Das soll der Tatsache Rechnung tragen, dass der Aszendent und der MC im Sinne des Feldergefüges die individuellsten Merkmale überhaupt darstellen. Erinnern Sie sich vielleicht an die letzte Lektion, in der der Aszendent und der MC in Kurzform beschrieben worden sind. Da haben Sie bereits einen kleinen Einblick darin bekommen, wie wichtig der Aszendent und der MC astrologisch sind. Dieser Tatsache wird hier dadurch Rechnung getragen, dass die höchste Punktzahl von diesen beiden Achsen erreicht wird.
Ein Wort noch zu Merkur und Venus, denn hier sehen Sie jeweils immer zwei entsprechende Punkte-Angaben. Das führt bei vielen Astrologie-Schülern manchmal zu einer gewissen Verwirrung, deshalb muss ich das an dieser Stelle eindeutig erklären:
Der Merkur wird, wie Sie wissen, einerseits zum Zwilling und andererseits auch zur Jungfrau gerechnet. Das heißt der Merkur kann auch auf der Elementenbasis zwei unterschiedliche Elemente in sich tragen. Das heißt auf das Zwillingszeichen bezogen, man nennt es dann einen Zwillings-Merkur, hätte er eine luftige Natur. Und auf die Jungfrau bezogen hätte der dann sogenannte Jungfrau-Merkur eine erdhafte Natur. Der Merkur kann also entweder luftig oder erdig sein. Und dasselbe gilt auch für die Venus. Denn die wird einerseits zum Stier, das wäre Erde, und anderseits zur Waage, das wäre Luft, gerechnet.
Man muss zunächst herausbekommen, welche elementare Zugehörigkeit diese beiden Planeten jeweils haben. Denn um die Elementen-Analyse feststellen zu können, müssen wir uns schon entscheiden, ob in dem jeweiligen Horoskop, das wir gerade betrachten, der Merkur erdig oder luftig, beziehungsweise die Venus erdig oder luftig ist. Um das herauszufinden, darf man also auf keinen Fall – das ist ein Fehler, der oft gemacht wird – sich nur den Planeten an sich anschauen. Also nicht nur schauen, wo steht der Merkur, in welchem Feld oder Zeichen steht der. Sondern man muss letzten Endes das gesamte Horoskop betrachten. Und zwar entsprechend aller Analogien, die auf Zwilling und Jungfrau, beziehungsweise auf Stier und Waage, gerechnet werden können.
Wir üben das nun an dem Beispielhoroskop, das Sie auf der letzten Seite dieses Textes finden. Da werden wir das mit dem Merkur machen. Sie sehen unter dem Horoskop, dass das in dem Falle ein Jungfrau-Merkur sein soll, denn in der dritten Zeile der entsprechenden Analyse steht „Jungfrau-Merkur in Feld 5“. Dieser Merkur in dem Horoskop, der steht hier im Wassermann und im 5. Feld. Das ist wie gesagt vollkommen egal, weil wir uns den Planeten an sich alleine nicht anschauen. Sondern bezogen auf das Jungfrau- oder Zwillingsprinzip müssen wir die Zeichen Jungfrau und Zwilling betrachten, ob da irgendwelche Merkmale drin sind, beziehungsweise analog auch die Felder 3 für Zwilling und 6 für Jungfrau.
Wenn wir das jetzt machen, dann sehen wir hier in diesem Horoskop im Zeichen Jungfrau drei Merkmale. Nämlich den Pluto, den Uranus und die Achse der Aszendenten. Der Jungfrau entspricht weiterhin auch das 6. Feld. Dann sehen wir in diesem Horoskop zwei Planeten, die Sonne und den Jupiter. Also hätten wir drei Merkmale - den Aszendenten, den Pluto, den Uranus, den Jupiter und die Sonne auf das Jungfrau-Prinzip in diesem Horoskop bezogen. Beim Zwilling sieht es etwas anders aus. Im Zeichen Zwilling ist nur der MC, ansonsten keine weiteren Planeten. Und analog zum Zwilling ist das 3. Feld leer. Das heißt es geht nach Punkten 5:1 für die Jungfrau aus. Deshalb ist dieser Merkur in dem Beispiel-Horoskop ein eindeutiger Jungfrau-Merkur. Er ist also ein erdiger Merkur.
Für die Venus, die Sie hier als Stier-Venus gekennzeichnet sehen, müsste man es genauso machen. Indem man nach dem Zeichen Stier und dem Zeichen Waage schaut, beziehungsweise nach dem Feld Nummer 2 und dem Feld Nummer 7. Im Zeichen Stier ist hier nichts. Und im Zeichen Waage ist hier ebenfalls nichts, also im Moment noch 0:0, wenn man so will. Im Feld Nummer 2, das dem Stier entspricht, steht ein Planet, nämlich der Neptun. Und im Feld Nummer 7, das der Waage entspricht, steht nichts. Also steht es ganz knapp 1:0 für das Stier-Prinzip durch den Neptun in 2. Und das heißt dann, dass unsere Venus eine Stier-Venus ist und damit auch erdhaften Charakter hat.
Beide Planeten in dem Beispielhoroskop sind erdhaft eingefärbt und nicht luftig. Das würde dann beispielsweise in diesem Horoskop bedeuten, wenn wir diesen erdhaften Merkur betrachten, dass wir sagen müssten: der Merkur in diesem Horoskop steht im 5. Feld, das entspricht dem Feuer, und das würde dem Feuerelement insgesamt zwei Punkte bringen. Denn Sie sehen hinter den jeweiligen Merkur- und Venusangaben immer ein L oder ein E, und das steht dann eben halt für die luftige oder für die erdhafte Natur des Planeten. Und wenn wir einen Merkur in Feld 5 sehen, dann entspricht das 5. Feld dem Löwen und damit dem Feuer - wir müssen also in der Spalte des Feuers nachschauen. Und dann aber unter dem E für den erdhaften Merkur. Dann sehen wir, dass das Feuerelement für einen Merkur in 5 oder durch einen Merkur in 5 zwei Punkte bekommt. Gleichzeitig steht unser erdiger Merkur auch noch im Zeichen Wassermann. Der Wassermann ist luftig, und das würde bedeuten, dass der erdhafte Merkur dem Luftelement in dem Falle einen Punkt bringen würde.
So geht die entsprechende Analyse auch vor sich, dass man jeweils den Planeten in dem Feld und Zeichen betrachtet, in dem er steht, und zum Schluss dann allerdings noch - und das ist ein kleiner Unterschied, der manchmal auch nicht so richtig gesehen wird - den Aszendenten und den MC auch noch ermittelt. Nur müsste klar sein, dass der Aszendent, der immer selber der Beginn eines Feldes ist, nämlich des Feldes Nummer 1, und der MC, der ja Beginn des 10. Feldes ist, nicht selber in einem Feld sein kann. Sondern nur in einem Zeichen. Und insofern würden dann, wenn Sie auf das Beispielhoroskop schauen, der Aszendent hier im Beispiel der Jungfrau für das Erdelement sechs Punkte bringen. Der Aszendent wird nicht in einem entsprechenden Feld interpretiert. Dasselbe gilt für den MC im Zeichen Zwilling, das wäre Luft. Also würde es hier für das Luftelement durch den MC im Zwilling fünf Punkte geben.
Ich gehe noch mal zur Sicherheit die ersten beiden Punkte für die Sonne durch, die in Feld 6 steht und im Zeichen Fische. Eine Sonne im Feld 6, das entspricht dem Jungfrau-Prinzip und damit dem Erdelement. Das würde heißen, nach der Tabelle bringt die Sonne, die feurig ist, dem Erdelement selber fünf Punkte. Aufgrund der Tatsache, dass diese Sonne in dem Zeichen Fische steht, und dieses Zeichen Fische dem Wasserelement entspricht, würde die Sonne, die feuriger Natur ist, dem Wasser die minimalste Punktzahl - also aus der Sicht der Sonne gesehen - nämlich vier Punkte für das Wasser bringen.
Wenn man alles das in diesem Schema durchgearbeitet hat, dann sehen Sie unten in der Tabelle, dass man zunächst mal für Feuer, Luft, Erde und Wasser sämtliche Punkte zusammenzählt. Fürs Feuer würden wir in dem Beispielhoroskop 13 Punkte kriegen, für Luft 15, für Erde 17 und für das Wasser 12. Und diese 13, 15, 17 plus 12 werden zusammengezählt, das ergibt insgesamt 57 Gesamtpunkte. Das erinnert uns wieder daran, dass diese Tabelle, auf der diese Berechnung basiert, letzten Endes in der Gesamthöchstpunktzahl maximal auf 100 kommen kann. Das heißt, 100 gleich 100 Prozent. Damit wären 57 Punkte auch gleich 57 Prozent. Deshalb steht unten drunter: Gesamt 57, entspricht 57 Prozent EAW, Elementen-Ausprägungswert.
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