Selbstverständlich steht Neptun - als eine abschließende Erläuterung, die aber hier nur im Ansatz gemacht werden kann, weil wir das nur vom Grundprinzip her besprechen - auch für das, was man unter Transzendenz, Spiritualität oder der Metaphysis im engeren Sinne versteht. Der gesamte vierte Quadrant hat sehr wohl mit den eben genannten drei Bereichen zu tun, die ja nur verschiedene Worte für ein und dasselbe darstellen. Aber wenn man das auf ein Tierkreis- oder Lebensprinzip reduzieren möchte, dann könnte man sagen, dass der vierte Quadrant letzten Endes im Fische oder im Neptun abgelegt ist - und die Fische sind ja auch das letzte Tierkreisprinzip. Das heißt das spirituelle Potenzial des Menschen, das er zweifelsohne laut Aussage der Astrologie hat, ist im Neptun oder in den neptunischen Konstellationen abgelegt.
Insofern könnte man daraus ableiten, dass beispielsweise jeder Mensch, der stark verdrängt... jeder Mensch, der ein großes Suchtpotenzial oder sogar eine Suchtproblematik bereits schon lebt, dass dieser Mensch ein genauso hohes spirituelles Potenzial hat – aber das werden wir uns später noch genauer anschauen. Ein Suchtkranker, ein Mensch mit starken Verdrängungsvorgängen, hat ein starkes spirituelles Potenzial. Nur lebt er das nicht, weil er die anderen genannten Formen gewählt hat. Das ist aber eine Überlegung, die sehr wichtig ist. Weil aus diesem spirituellen Potenzial könnte eigentlich eine enorme Kraft erwachsen. Vor allen Dingen eine Kraft, die in der Lage ist, dann die entsprechenden Probleme im Sinne der Ich-Schwäche oder der Sucht oder der starken Verdrängungswünsche im Unbewussten, dass man die mit Hilfe dieser spirituellen Kräfte durchaus überwinden kann. Aber dazu kann ich jetzt im Moment an der Stelle des Kurses nichts weiter sagen, das müssen wir dann der Beschreibung der Konstellationsbilder des Neptuns noch vorbehalten.
Zusammenfassung in Stichworten
Kernprinzip:
Auflösung von Materie, Seele, Geist. Zustand der Absichtslosigkeit, jenseits der Gegensätze. Erleuchtung.
Leit-Bild:
Natur: das Meer. Tier: der Fisch. Mensch: der Unverstandene, der Heilige
Ur-Angst:
vor der Angst, ansonsten im Kern angstfrei
Grund-Problem:
Sehr langsame Entwicklung der Persönlichkeit aufgrund starker Verdrängungs- und in der Folge Projektionsmechanismen. Symbiotische Lebensformen, in denen Eigenes ungelebt bleibt. Sagt immer: Danke...
Mythologie:
Jonas und der Walfisch. Jonas wird von einem Walfisch gefressen und nach einiger Zeit wieder aufs Land zurück ausgespuckt. Der Mensch (Jonas) wird samt seiner bewussten Lebensführung zuweilen von seinem Unbewussten (Fisch) verschlungen. Unbewusstes drängt sich in den Vordergrund, das reale Leben verblasst. Die psychische Krise ist da. Nur durch Auseinandersetzung mit diesen Bereichen sind Schritte nach vorn möglich.
Baustein 12:
Das 12. Lebensprinzip ist die letzte, 3. Stufe der Entstehung des Wirklichen im 4. Quadranten. Es ermöglicht allen Wesen das Erleben der Einheit allen Seins. Es ist das Ziel!
Die Elemente Feuer, Luft, Erde und Wasser werden in ihrer astrologischen und tiefenpsychologischen Qualität erarbeitet. Es werden dabei Bezüge zu C.G. Jung, dem namhaften Schweizer Analytiker hergestellt, der den Fühltyp, den Denktyp, den Realtyp und den Intuitionstyp in seiner Typenlehre benannt hat. Sie lernen in diesem Ausbildungsabschnitt auch, wie Sie mithilfe der Dynamischen Elementenanalyse diese 4 Grundtypen in einem Geburtsbild erkennen können.
DIE ELEMENTENLEHRE NACH APL
Eine Einführung in die Elementenlehre, aber nicht im Sinne einer Elementenlehre, wie Sie sie möglicherweise schon kennen, beziehungsweise was Sie in einigen astrologischen Büchern darüber gelesen haben. Was wir hier unter Elementenlehre verstehen, basiert vor allen Dingen auf einem Elementen-Analyseverfahren, das eine ganz besondere Stellung innerhalb der Astrologie einnimmt. Vor allen Dingen deshalb, weil dieses Elementen-Analyseverfahren - genauer genannt die „dynamische Elementen-Analyse“ - etwas Einmaliges ist. Es ist nicht verständlich, warum diese Form der Elementen-Analyse und der inhaltliche Hintergrund, die eigentlichen Gedanken, die sich hinter dieser Art der Analyse verbergen, warum die nicht schon einen größeren Bekanntheitsgrad beziehungsweise eine größere Akzeptanz erreicht haben.
Bevor ich Ihnen die Elementen-Analyse näher bringe, nachfolgend die Übersicht, welcher Planet zu welchem Element gezählt wird:
Zugehörigkeit der Planeten
Sonne = Feuer
Mond = Wasser
Merkur = Luft oder Erde
Venus = Luft oder Erde
Mars = Feuer
Jupiter = Feuer
Saturn = Erde
Uranus = Luft
Neptun = Wasser
Pluto = Wasser
Die Art der Elementen-Analyse nach der Astropolarity-Lehre schlägt alle anderen Verfahren um Längen – was die Effektivität und die Genauigkeit der tatsächlichen Verteilung der Elemente in einem Horoskop angeht. Diese dynamische Elementen-Analyse ist von mir in der Mitte der Achtzigerjahre entwickelt worden und seitdem an einigen tausend Horoskopen erprobt worden. In dem Sinne kann man wirklich sagen, dass eine große Erfahrung in bezug auf dieses Verfahren vorliegt. Es hat sich immer wieder gezeigt, dass die dynamische Elementen-Analyse um ein Vielfaches effektiver ist. Denn die meisten anderen Methoden - soweit man andere Methoden überhaupt als eine solche bezeichnen kann – machen nichts weiter als das Zusammenzählen von irgendwelchen Punkten, und dann die Addition der Punkte zu entsprechenden Größen für Feuer, Erde, Luft und Wasser…
Diese dynamische Elementen-Analyse hat eine ganz wichtige Kernüberlegung in sich, die folgendermaßen aussieht. Normalerweise nimmt ein Astrologe einen Planeten und – im schlimmsten Falle – guckt er sich an, in welchem Zeichen der Planet steht. Und dann kriegt das entsprechende Element, was zu diesem Zeichen gehört, einen Punkt oder einen Strich auf der Liste. Also eine Sonne im Steinbock, das würde bedeuten, dass das Erd-Element - weil Steinbock ist Erde - einen Punkt kriegt. Oder einen Merkur im Löwen – Löwe ist Feuer-Element - das heißt der Planet Merkur würde einen Punkt fürs Feuerelement bringen – und so weiter, und so weiter. Das ist eine Methode aus der Steinzeit, die aber dummerweise heute noch sehr häufig gebraucht wird.
Etwas komfortabler, beziehungsweise, sagen wir mal besser, etwas umfassender wäre dann die Einsicht, dass man auch die Felder in die Betrachtung mit hinein nimmt. Aber dazu wäre es notwendig, dass man wie in der konzeptionellen Astrologie Felder und Zeichen inhaltlich als ein Gleiches ansieht. Wenn man das dann tut, dann analysiert man nicht nur eine Sonne im Steinbock, sondern man guckt auch nach, in welchem Feld die Sonne steht. Nehmen wir mal an, sie steht im 7. Feld, dann entspricht das der Waage, und die Waage ist Luft. Also würde eine Sonne im Steinbock für die Erde einen Punkt bringen und für die Luft noch mal einen Punkt, weil sie ja im 7. Feld, gleich Waage, gleich Luftelement, steht. So hätte man pro Planet zwei Punkte jeweils auf ein Element verteilen können. Selbst das ist aber bei Weitem nicht ausreichend. Insofern gibt es noch eine dritte Möglichkeit - die aber auch noch nicht ausreicht - dass man die beiden Hauptachsen, nämlich den Aszendent und den MC, in ihrer Stellung in dem jeweiligen Zeichen noch zusätzlich berücksichtigt. Also beispielsweise würde dann ein MC, der in den Fischen steht für das Wasserelement einen Punkt bringen - Fische gleich Wasser.
Im Normalfall ist es dann so, dass die entsprechenden Zahlenreihen, die sich im Sinne der Punkte für jedes einzelne Element ergeben haben, vom Astrologen unterm Strich zusammengerechnet werden. Das heißt man hat dann zum Beispiel vier Punkte für Feuer oder sieben Punkte für Luft und drei Punkte für Erde und zwei Punkte für Wasser. Dann wird diese Punktzahl zusammengerechnet, zum Beispiel in einem entsprechenden Computerprogramm. Und dann weiß man: aha, der hat drei Punkte Feuer und sieben Punkte Luft – und so weiter, und so weiter. Was man da sehen kann, ist, unabhängig davon ob das inhaltlich überhaupt stimmt, eine grobe Verteilung. Das heißt man kann sehen: ach, der hat aber relativ viel Luft und ein bisschen weniger Wasser.
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