Heide Fritsche - Silvaplana Blue II - Wir Kinder des Grauens

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Silvaplana Blue II - Wir Kinder des Grauens: краткое содержание, описание и аннотация

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"Wir Kinder des Grauens" begann als eine schonungslose Abrechnung mit mir und meinen Traumata. Damit wurde es aber auch eine Erzählung über das Leben der Frauen im 20. Jahrhundert. Lohnt es sich, ein ganzes Leben zu opfern, um von sich selbst und seiner Lebensangst befreit zu werden? Es lohnt sich! Ich habe Menschen sterben gesehen, die haben alle Lügen Ihres Lebens mit ins Grab genommen. Sie haben mein tiefstes Mitleid. Ich möchte mit keinem von ihnen tauschen. Die Schönheit des Lebens liegt nicht im Nichtstun, sondern im Bessertun.
"Wir Kinder des Grauens" handelt von den größten Niederlagen meines Lebens. Ich musste bei einer totalen Auslöschung meiner Existenz anlangen, um noch einmal von vorne anfangen zu können. Das aber habe ich mit allen Menschen gemeinsam, die nach dem Zweiten Weltkrieg vor dem Nichts standen und aus dem Nichts ein neues Leben aufbauen mussten.
Doch wie man aus dem Nichts ein neues Leben aufbaut, davon handelt das dritte Buch von «Silvaplana Blue», «Masken göttlicher Heiterkeit». In «Wir Kinder des Grauens» gehe ich nur eine Stufe nach der anderen in die totale Vernichtung.

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Als die deutsche Neunte Armee die Truppen der Roten Armee, die die deutsche Zwölfte Armee bei Beelitz belagerten, von hinten angriff, konnte General Wenck sich mit seinen Truppen aus dem Kessel herausschlagen.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Hauptstreitkräfte der Armeen von den Marschällen Zhukow, Konjew und Rokossowsky auf die Eroberung der Innenstadt von Berlin konzentriert. Die reduzierten Armeen der Generäle Wenck und Busse hatten kaum eine Chance, hier ein Zünglein an der Waage zu spielen.

Am 31. April war der Kampf um Berlin entschieden, den Armeen der Generäle Wenck und Busse blieb nur noch die Wahl zwischen der russischen, der englischen oder der amerikanischen Gefangenschaft. Die russische Gefangenschaft kam einem Massenselbstmord gleich. Vorsichtig zogen sich darum die beiden Armeen zur Elbe zurück. Sie wollten versuchen, hinter die amerikanischen Kampflinien zu kommen.

Die Rote Armee aber flog von Sieg zu Sieg. Niederlagen gab es per Definition nicht mehr. Dass sich zwei deutsche Armeen, stark reduziert, katastrophal schlecht ausgerüstet mit Hunderttausenden von Zivilisten durch die stärksten Landstreitkräfte der sowjetischen Armeen der Marschälle Zhukow und Konjew hindurch schlagen konnten, durfte einfach nicht wahr sein, konnte nicht wahr sein, war nicht wahr. Dafür sorgten sorgfältig abgefasste Militärberichte. Laut Marschall Tschuikow verschwand die deutsche Neunte Armee unter General Busse in den Sümpfen von Märkisch Buchholz. Laut Marschall Konjew wurde die deutsche Zwölfte Armee unter General Wenck bei Beelitz im West-Süd-Westen von Berlin vernichtet.

Im Kriegsprotokoll fielen Frankfurt an der Oder und Beelitz in Brandenburg unter den Tisch. So was hat es nie gegeben.

Der Sieger hat immer Recht. Er baut sich seine Denkmäler nach seinen Wahnvorstellungen. Der kleine Mann aber macht einen großen Bogen darum herum, lässt die Geschichte als Märchen und Geschichten liegen und überlebt.

Die Generäle Wenck und Busse waren zu klein für die Großen der Roten Armee, sie krochen durch Nacht und Sümpfe davon und retteten das Leben von Hunderttausenden von Menschen.

Jeder wurde mitgeschleppt. Verwundete sollten nicht zurückgelassen werden. In der Nacht zum 1. Mai kamen General Busse mit seiner Armee und General Wenck mit seinen Divisionen bis zur Elbe.

In Tangermünde gab es früher eine Brücke über die Elbe. Sie war von den zurückweichenden deutschen Truppen zerstört worden, um hier die westlichen Alliierten aufzuhalten. General Wenck kannte diese Brücke. Das waren schwere Eisenkolosse, die massiv aus den Wassern der Elbe herausragten.

Die gesunden Soldaten formierten Sicherheitsketten über diese Brücke. In der Nacht und am Morgen vom 1. Mai 1945 wurden hier über hunderttausend Soldaten der Neunten und der Zwölften Armee und über dreihunderttausend Zivilisten über die Elbe in den Westen geschleust. Damit kamen sie hinter die amerikanischen Linien. Unnötiger Ballast musste zurückgelassen werden. Man rettete das nackte Leben. Viele Verwundete wurden mitgenommen.

III.

Wo war mein Vater geblieben? Seine eigenen Aussagen sind widersprüchlich und zweifelhaft. Mein Vater sagte, er wäre in die russische Kriegsgefangenschaft geraten. Danach muss er in Frankfurt an der Oder zurückgeblieben sein, um Hitlers Wunsch gemäß die Festung bis zum letzten Mann zu verteidigen. War mein Vater Hitlers letzter Mann?

Bereits 1946 hatte er wieder eine Anstellung als Verwalter eines Gutes in Norddeutschland. 1947 besuchte er meine Großeltern in Bochum. Ich flüchtete erschreckt vor dem fremden Mann unters Bett. 1948 wurde mein Vater von meiner Mutter geschieden. 1949 war er wieder verheiratet.

Bremen 1992. Nach einem schweren Schlaganfall war mein Vater linksseitig gelähmt. Er brauchte Hilfe zum Laufen und zum Essen. Er brauchte Hilfe, um sich überhaupt bewegen zu können. Sprechen konnte er nur wortweise, Fetzen. Mein Vater hatte sein ganzes Leben lang niemals über den Krieg gesprochen. Typisch waren seine Handbewegungen, mit denen er alles von sich wies. Gefürchtet waren seine Zornausbrüche. Jetzt versank er langsam in die Nacht des ewigen Schweigens. Nur einzelne Bilder tauchten ab und zu wieder auf. Auf gezielte Fragen antwortete er selten. Trotzdem wagte ich mich vorsichtig vor.

Als du in die russische Gefangenschaft kamst, hast du den ganzen Marsch bis Sibirien mitgemacht?“ Schweigen.

Wie ist es aber möglich, dass du schon 1946 oder 1947 wieder in der englischen und amerikanischen Zone zurück sein konntest?“

Hierauf reagierte mein Vater:

Wir waren eine ganze Gruppe. Ich hatte ein paar gute Kameraden. Die gaben mir Ratschläge, wie ich glaubwürdig seuchenverdächtig werden konnte. Die Russen hatten einen Horror vor der Seuchengefahr. Wir wurden entlassen .“

Die Russen? Die Russen kannten das Wort „entlassen“ nicht. Sie haben ihre Toten an den Straßenrändern liegen gelassen. Wer umfiel, bekam einen Tritt, wenn er Glück hatte, bekam er eine Kugel in den Kopf. Um Seuchen, Typhus und Ungeziefer kümmerte sich keiner. Täglich starben Tausende daran. Die hygienischen Verhältnisse waren schlimmer als in den dreckigsten Viehställen. Ärztliche Versorgung und Behandlung gab es überhaupt nicht. Seuchenverdächtig? Glaubwürdig?

Die letzten Erzählungen meines Vaters lassen eher vermuten, dass er mit den Generälen Wenck und Busse über die Elbe kam und in die amerikanische Gefangenschaft marschiert war.

Hier hatte man allerdings Angst vor der Seuchengefahr. Millionen von Soldaten gaben sich in Deutschland auf engstem Raum ein Stelldichein. Hinzu kamen zwölf bis fünfzehn Millionen Flüchtlinge, Millionen von Kriegsgefangenen, von Häftlingen der Konzentrationslager, von befreiten Strafgefangenen und Zuchthausinsassen. Das alles vagabundierte ohne Unterkunft in Kleindeutschland herum. Alle hungerten. Alle waren verdreckt und voll von Ungeziefer. Alle waren von Diphtherie und Typhus verseucht.

Die Amerikaner und Engländer versuchten so gut es ging, ihre Soldaten zu isolieren. Nahkontakte mit Deutschen mussten vermieden werden. Fraternisieren war verboten. Umgang zwischen Deutschen und Alliierten war nicht erlaubt.

Das galt auch für die Millionenheere von Kriegsgefangenen. Kranke und Seuchenverdächtige wurden ausgesondert und entlassen. Man entledigte sich ihrer. Das wussten die Gefangenen auch. Aller Wahrscheinlichkeit nach war mein Vater in die amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten.

Warum hielt er bis zu seinem Tode daran fest, er wäre in russischer Kriegsgefangenschaft gewesen? Wollte er noch siebenundvierzig Jahre nach dem Krieg den letzten Vaterlandsverteidiger spielen? War die russische Gefangenschaft ehrenhafter?

Er hat die Wahrheit mit ins Grab genommen.

IV.

Wie auch immer, mein Vater war noch mal davon gekommen. Alles, was er jetzt im Kopf hatte, war Essen. Sein ganzer Körper bestand aus einem knurrenden Magen. Doch wohin sollte er gehen? Ein Zuhause gab es nicht mehr. In Schützensorge saßen die Russen und die Polen. Nach dem Potsdamer Abkommen von August 1945 wurde Schützensorge polnisch. Alle Deutschen wurden rausgeschmissen oder ermordet.

Mein Großvater wurde nach dem Potsdamer Abkommen von seinem Hof in Schützensorge vertrieben. Er flüchtete mit seiner Familie bei Frankfurt an der Oder über eine der letzten intakten Brücken auf das linke Oderufer. Er marschierte einen Tag lang auf der Autobahn in Richtung Berlin. Dann gab er auf. Sich mit den Flüchtlingsmassen nach Berlin treiben zulassen war sinnlos. Das zerstörte und besetzte Berlin war die Hölle.

Ungefähr zwanzig Kilometer westlich von Frankfurt an der Oder blieb er in Briesen/Mark auf dem Lande sitzen. Laut Potsdamer Konferenz sollte dieses Fleckchen Erde deutsch sein, was immer man damit meinte.

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