Martin Romey - KÖRPER-HAFT

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KÖRPER-HAFT: краткое содержание, описание и аннотация

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Frank Schirmer, Inhaber einer Werbeagentur, wird als vermeintlicher Mörder seines Geschäftspartners verurteilt. Um eine Haftverkürzung zu erlangen, lässt er sich auf ein folgenschweres Experiment ein: Er soll die Haft im künstlichen Wachkoma, eingesperrt in seinem regungslosen Körper, verbringen.
Eine Reise durch die Abgründe des menschlichen Geistes beginnt und führt ihn – immer dicht am Rande des Wahnsinns entlang – in Welten, die er nicht für möglich gehalten hätte. Ein sadistischer Pfleger und ein unmenschliches Haftsystem zwingen ihn dazu, völlig außergewöhnliche Überlebensstrategien zu entwickeln.
Die ersten Zellengenossen sterben und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

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Erschrocken über mich selbst sprang ich im Geiste wieder zurück auf den Pfad und rannte der Sonne hinterher. Ich war schon wieder dabei, mich in mein eigenes Requiem einzugrooven. Schluss damit! Ich hatte Wochenende und konnte tun und lassen, was ich wollte. Nur im Rahmen meiner derzeitigen Fähigkeiten, aber nichtsdestotrotz. Ich hatte das vielleicht kleinste Kammerspiel der Welt in meinem Kopf, einen High-Tech-Fernseher über mir und ich beschloss, beides besser kennenzulernen und zu nutzen.

Obwohl kein BSS-Pflichtprogramm auf der Tagesordnung stand, begann ich damit, mir das Buddhismusprogramm näher anzuschauen. Ich war angenehm überrascht. Es war nicht bedingungslos religiös motiviert, sondern wirkte eher wie eine Reportage im Stile von National Geographics. Auf ruhige, angenehm nüchterne Art wurden sowohl die Entstehung als auch das regional unterschiedliche Praktizieren des Buddhismus behandelt.

Ich war mehr als erstaunt, dass BSS nicht auch daraus ein Hirnwäscheprogramm mit Vorwäsche und extra Schleudern gemacht hatte. Oder war es einfach nur subtiler und sanfter ausgearbeitet? Vielleicht hatte BSS aber auch nicht damit gerechnet, dass jemand das Programm wählen könnte und sich gar nicht die Mühe gemacht, diese esoterische Minderheit , wie Bruder Martin die Anhänger des Buddhismus abgetan hatte, ernst zu nehmen.

Ob einfache Ignoranz seitens BSS die Ursache war oder man die Erziehungsmethoden mithilfe des Buddhismus in einer subtileren Verpackung transportieren wollte, blieb mir verborgen. Das Programm hatte jedenfalls zweifellos eine bemerkenswerte Wirkung: Die Bilder drangen förmlich in mich ein, hoben mich sanft in die Höhe und trugen mich schließlich auf und davon. Plötzlich hatte ich den Geruch von Räucherstäbchen in der Nase, die Sonne brannte mir ins Genick. Ein leichter Windhauch brachte keinerlei Erleichterung mit. Die Klamotten waren klatschnass und klebten auf meiner Haut als würde ich in voller Montur einen Saunaaufguss mitmachen. Aber das Schöne daran war … es störte mich nicht. Ganz im Gegenteil, ich fühlte mich völlig frei und ruhig. Mit jedem Atemzug schien ich ein bisschen mehr Zufriedenheit zu inhalieren und einen Teil meiner Sorgen blies ich mit der verbrauchen Luft einfach aus.

Ich fragte mich beim Ausatmen, warum ich sie als Sorgen überhaupt erst in meinem Körper aufgenommen und mit mir herumgetragen hatte. Der Geruch von Wasser und Pflanzen wehte jetzt auch in meine Nase. Im Geiste schlug ich die Augen auf und fand mich inmitten in einer alten Khmer-Tempelanlage wieder. Vor mir lag einer der Wassergräben, dahinter die großen steinernen Stupas. Ein in leuchtendem Orange gekleideter Mönch zündete keine 30 Meter entfernt auf einem im Freien gelegenen Altar Räucherstäbchen an und setzte sich zur Meditation oder zum Gebet vor einen circa drei Meter hohen steinernen Buddha. Dieser hatte die Haare zu kleinen Röschen zusammengebunden, sodass der Kopf aussah, als säßen viele kleine Kügelchen darauf. » Ayuttayah-Stil«, schoss es durch meinen Kopf und ich musste innerlich grinsen. Neben mir lag ein Fahrrad in der Wiese. An seinem Lenker zog die große silberne Klingel meine Aufmerksamkeit geradezu magisch an. Ein in Relief geprägtes Krokodil war in der Mitte des Kreises zu sehen. Eingerahmt mit den Worten Crocodile an der Oberseite und darunter Trade Mark . Jetzt wusste ich, wo ich war!

Als ich zu Studentenzeiten mit dem Rucksack kreuz und quer durch Thailand gezogen war, hatte ich mich über eine Woche in Sukkothai aufgehalten. Wenn ich es richtig in Erinnerung hatte, konnte man am Nordtor von Alt-Sukkothai Fahrräder ausleihen, um die riesige Tempelanlage zu erkunden. Selbst in vollen drei Tagen war es unmöglich, das gesamte Gebiet zu erkunden. Und da ich mir Zeit gelassen hatte, an einzelnen Punkten zu verweilen, war ich auch nach sieben Tagen nicht an allen Ecken der riesigen Tempelanlage gewesen. Jedenfalls hatte ich mich eines Tages neben meinem Fahrrad ins Gras gesetzt und die silbern glänzende Crocodile -Klingel fotografiert. Deswegen erkannte ich sie sofort wieder.

Ich hatte damals versucht den Tempel, die ganze Umgebung und die friedliche Stille in mich aufzusaugen. Und wie es aussah, war mir das tatsächlich gelungen. Mehr noch, ich hatte sie bis heute in meinem Inneren konserviert. Es hatte nur eines kleinen Anstoßes bedurft und ich war dort. Und wie ich dort war! Ich hatte nicht den geringsten Zweifel, mich in diesem Augenblick inmitten der Tempelanlage zu befinden. Ich genoss die Sonne, die mir heiß auf den Rücken schien. Die Wärme tat mir gut und entspannte mich und meinen Körper.

Erschöpft, aber dennoch entspannt und zufrieden, kehrte ich aus meinen »Träumereien« – oder war es doch mehr gewesen? – zurück. Ich merkte, wie ich etwas von der Ruhe und dem Frieden mitgenommen hatte. So wie ich es auch immer getan hatte, wenn ich dort durchs Land reiste und mich unter die Einheimischen mischte.

Es war schön dort gewesen. Schön und furchtbar heiß. Ich konnte mich noch genau daran erinnern, dass ich beim Fotografieren aufpassen musste, dass mir die dicken Schweißtropfen nicht auf die Kamera fielen. Manchmal hatte ich die Elektronik der Kamera einfach auf Not-Aus geschaltet, weil sie zu heiß wurde. Dann musste ich die Bilder, die ich machen wollte, in meinem Gedächtnis einbrennen oder warten, bis die Kamera wieder cool genug war, um aufnahmefähig zu sein. Ich lächelte zufrieden in mich hinein. Es war nicht nur die schöne Erinnerung, die mich glücklich machte, sondern auch die Gewissheit ein weiteres Kehrwasser gefunden zu haben. Ein weiterer Ort, an den ich mich zurückziehen konnte.

Obi Wan

Zufrieden mit mir und der Welt schlief ich ein. Irgendwann fand ich mich in einem Traum wieder. Ich flog – irrsinnigerweise in Brustschwimmbewegungen – durch einen wunderschönen, blauen Himmel. Unter mir eine saftig grüne Wiese, die sich bis zum Horizont erstreckte. Das harmonische Bild wurde nur von einem hässlichen braunen Rechteck durchbrochen, das in einiger Entfernung mitten in dem gleichmäßigen Grün lag. Und was das für ein Grün war! Saftige und satte Wiesen. Wäre ich im Traum eine Kuh gewesen, dann hätte ich mich sicherlich am eigenen Speichel verschluckt. So aber blieb mir diese Erfahrung verwehrt, doch mein ästhetisches Empfingen störte sich so sehr an diesem braunen rechteckigen Schandfleck, dass ich mit einigen schnellen Schwimmbewegungen aus dem Himmel hinabtauchte, um zu sehen, was es mit dem hässlichen Fleck auf sich hatte.

Bei näherer Betrachtung handelte es sich um eine Art … Behausung … die unterhalb der Erdoberfläche lag. Genauer gesagt, es war ein rechteckiges Loch mit einem Sarg darin. Landläufig auch Grab genannt. Ungewöhnlich war zum einen, dass das Loch exakt rechtwinklig war, zum anderen gab es keinerlei Erdaushub rund um das Grab herum. Sogar das Gras stand am Rande des Loches ebenso hoch wie auf der restlichen Wiese. Es sah aus, als hätte jemand oder etwas einfach ein rechteckiges Stück aus der saftig grünen Wiese herausgebissen. Unwillkürlich schaute ich mich nach einer überdimensional großen Kuh mit rechteckigem Kiefer um. »Holy Cow«, dachte ich. Aber da war nichts!

Also schaute ich wieder in dieses hässliche, rechteckige braune Loch, das in der schönen Rasenfläche wie eine Narbe aussah. Unten im schweren feuchten Lehm lag der Sarg – »Sarg«, was für ein furchtbares Wort! Aus werblicher Sicht ein absolutes Desaster! So etwas würde man mit einer solchen Bezeichnung doch nie im Leben freiwillig kaufen! Gäbe es nicht die finale Notwendigkeit für diese Art der Schreinerkunst, wäre sie längst sang- und klanglos untergegangen. Oder man hätte einen Werbefuzzi mit der Aufgabe betraut, ein eleganteres Wort oder Wortgeflecht zu kreieren. Vermutlich wäre dabei so etwas wie subterranes Liegemöbel oder die ultimativ-finale Einzimmerwohnung herausgekommen.

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