Meike Scharff - Laufet, so werdet ihr finden

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Meike steht am Flughafen mit einem viel zu schweren Rucksack. Ihr Ziel ist der Jakobsweg in Spanien. Inspiriert von Hape Kerkelings Buch und angetrieben durch ihre berufliche Situation macht sie sich auf den Weg. Die Pilgerin kämpft mit Blasen an den Füßen und wenig abwechslungsreichem Essen. In einer defekten Waschmaschine droht ihre gesamte Kleidung verloren zu gehen. Aber wie bei jeder Widrigkeit findet sich auch hier eine Lösung, denn auf dem Jakobsweg geht nichts verloren, und ein Pilger findet stets, was er im Moment braucht.
Ein Buch über das Suchen und das Finden, über das Vergeben und Vergessen, über das Fortgehen, Ankommen und die dreißig Tage dazwischen.

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Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile, ich genieße die Gesellschaft.

„Wollen wir abends in der Bar an der Straße essen gehen?“, fragt Kirsten auf Englisch, alle nicken. Eine Bar bezeichnet in Spanien eine Lokalität, in der es kleine Imbisse und Getränke gibt. Meist hat sie vom Frühstück bis zum späten Abend geöffnet.

Um kurz vor acht stehen wir tatsächlich allesamt in der einzigen Kneipe von Tardajos. Abendessen gibt es noch nicht, so erfahren wir, erst ab 20:30 Uhr. Kurz setzen wir uns daher an einen Tisch im Hauptraum. Ich bemühe mich, nicht auf die zahlreichen ausgestopften Tiere an den Wänden zu sehen. Dann werden wir in einen separaten Raum geführt, an der Tür steht „Comedor“.

Die Bedienung, eine resolute Frau in den Fünfzigern nimmt unsere Bestellung auf. Ich bin froh, dass Anja etwas Spanisch spricht, denn es gibt keine Speisekarte. Stattdessen zählt die Dame für Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch jeweils drei Möglichkeiten auf.

Alles versteht Anja auch nicht, außerdem ist keines der Hauptgerichte vegetarisch, und Dagmar möchte nur einen Salat ohne Hauptspeise. So dauert es eine Weile, bis wir Vorspeisen und Hauptgerichte ausgewählt haben. Ich nehme einen Salat und anschließend Nudeln mit Tomatensoße, was eigentlich eine weitere Vorspeise gewesen wäre. Mit großem Seufzen verschwindet die Dame in der Küche und kehrt zurück mit einer Orange, einem Joghurt und einem Becher Vanillepudding. „Postre?“- Nachtisch?, fragt sie.

Unter großem Gelächter zeigt jeder von uns auf eine der Nachtischvarianten.

Gespannt sehe ich in die Runde, hier sitze ich also mit sechs Pilgern aus Dänemark, England und Österreich, die ich vor ein paar Stunden noch nicht kannte. Die Bedienung stellt unaufgefordert eine Flasche Wein und zwei Flaschen Wasser auf den Tisch.

Mit seinem nicht ganz einfach zu verstehenden nordenglischen Akzent berichtet John: „Die Ankunft in Santiago ist gar nicht so sensationell. Das ist letztlich auch nur eine Großstadt mit viel Verkehr. Am schönsten finde ich immer den Punkt, an dem ich Santiago zum ersten Mal sehe.“

Unsere weitere Unterhaltung dreht sich um die Erlebnisse auf den vergangenen Kilometern und die Frage, ob Spanischkenntnisse hier notwendig sind. Hoffentlich nicht, denke ich. Aber solange immer jemand dabei ist, der Spanisch und mindestens noch Englisch spricht, brauche ich mir keine Sorgen zu machen.

Beim Bezahlen um 22 Uhr freue ich mich, dass die Getränke in den zehn Euro für das Menü schon enthalten sind. Wir brechen eilig auf, denn um diese Uhrzeit schließt die Herberge.

„Keine Panik“, sagt Michael „die müssen eh auf uns warten, außer uns gibt keine weiteren Gäste.“

Trotzdem bin ich froh, als wir eine viertel Stunde später endlich ins Gebäude kommen. Wir übernachten im Achtbettzimmer, nur die beiden Österreicherinnen schlafen im Nebenraum. Schon fünf Minuten später liegen alle in den Betten. Jeder wünscht jedem eine gute Nacht. Ich murmle mich in meinen Schlafsack ein und decke mich außerdem mit einer der ausliegenden Wolldecken zu. Ein wohliges Kindheitsgefühl aus alten Klassenfahrtzeiten sammelt sich in meinem Bauch. Zufrieden schlafe ich ein.

Tag 3 - 27. März 2012: Tardajos

Als ich die Augen öffne, packen die beiden Engländer gerade ihre Sachen ein. Michaels Bett ist bereits leer, Anja rollt ihren Schlafsack zusammen. Ich stehe auf und ziehe meine Schultern nach hinten, der Rücken fühlt sich vom ungewohnten Rucksacktragen verspannt an. Anja präsentiert mir stolz ihre Flipflops: „Die habe ich in einer Herberge gefunden, kann ich gut gebrauchen.“ Sie setzt ihren Rucksack auf, an dem eine Alu-Tasse baumelt. Unverkennbar, Anja ist eine Pilgerin. Ich auch! Sehe ich auch so aus? Ich ziehe meine pikobello saubere, beige Wanderhose und meine lila-rosa-karierte Bluse an. Ich fühle mich nicht anders als noch zu Hause, frage mich aber, wie ich aussehe, wenn ich tiefer in das Pilgerleben eintauche und ob ich dann auch irgendwann liegengelassene Badelatschen von anderen Pilgern auftrage.

Wir essen gemeinsam im Frühstücksraum. Der Herbergsvater, „Hospitalero“ genannt, heißt Paolo, ich schätze ihn auf Mitte zwanzig. Er hat Baguettes und ein Glas Marmelade besorgt. Alle greifen kräftig zu, ich esse an die zehn Minischeiben. Die sauersüße Himbeermarmelade kommt von der „Gamle Fabrik“, eine Marke, die mir vage aus meinem letzten Dänemarkurlaub bekannt vorkommt. Die Dänen sind über die heimische Marmelade begeistert und loben das Frühstück. Paolo berichtet in passablem Englisch, dass er diesen Herbergsdienst eine Woche lang unentgeltlich verrichtet. Den Jakobsweg ist er selber schon viele Male gegangen - oft die klassische Variante, auf der wir unterwegs sind, aber auch die Nordstrecke oder die von Madrid nach Santiago. „Der Herbergsdienst ist auch eine Form, den Jakobsweg zu begehen“, stellt Anja fest.

Nach dem Frühstück verschwinden alle auf die Toilette. Bevor wir die Herberge verlassen, bezahlen wir noch unseren Obolus. Einen festen Preis für die Unterkunft gibt es nicht. Ich werfe zwölf Euro in den dafür vorgesehenen Briefkasten.

Gegen 8:30 Uhr brechen wir nacheinander auf, die Dänen als erste.

„Wir brauchen uns nicht zu verabschieden, wir sehen uns ohnehin unterwegs“, ruft mir eine der Österreicherinnen zu. Die kennen mein Tempo nicht, denke ich. Gestern bin ich elf Kilometer gegangen. Für den zweiten Wandertag nehme ich mir ebenfalls vor, den Fußmarsch kurz zu halten. Die Sonne geht gerade auf, und die Morgenröte taucht die Landschaft in ein sanftes Licht. Eine halbe Stunde später durchquere ich das Dorf Rabé de las Calzadas. Dann wandere ich acht Kilometer weit über einen Weg mit rotem Boden quer durch die weite Landschaft aus sanften Hügeln. Links und rechts liegen Felder. Diese Hochebene heißt Mesata und ist bei Pilgern berüchtigt, denn kaum ein Baum bremst die Sonneneinstrahlung. Selbst jetzt an einem Vormittag im März ist es warm. Ich passiere einen Rastplatz mit Brunnen, ohne dort zu halten.

In Hornillos del Camino, ein Dorf mit Häusern aus groben Natursteinen, begegne ich tatsächlich den beiden Engländern und den Österreicherinnen wieder. Mein Herz hüpft, als sie mich mit Winken und Hallo-Rufen begrüßen. Wir kaufen uns einen kleinen Imbiss im Lädchen und rasten gemeinsam am zwei Meter hohen Dorfbrunnen aus grauem Stein. Mein „Bocadillo de Queso“ besteht aus Baguettebrot und dicken Käsescheiben. Leider ist kein Salatblatt dabei. Hätte ich es zusammenstellen können, hätte ich saftige Tomatenscheiben dazu gefügt, auch ein paar Zwiebelringe wären schön gewesen. Der Verkäufer hat mich noch gefragt, ob er genügend Käse draufgetan habe. Obwohl ich genickt habe, hat er das Baguette wieder ausgewickelt und doch noch eine weitere Scheibe würzigen Käse drauf gelegt. Ich esse das belegte Brot bis auf ein kleines Stück, das ich in eine Plastiktüte einpacke.

Anschließend versorge ich Tom noch mit einen Pflaster für eine Schnittwunde an der Hand, fülle meine Wasserflaschen am spritzenden Hahn des Brunnens auf und breche nach den Österreicherinnen auf.

Meisen flattern von einem Busch zum nächsten. Meine Gedanken wandern zurück zu meiner Arbeit. Es kommt mir vor, als wären die unangenehmen Erlebnisse der letzten Wochen zwei, drei Jahre her. Da mich der Marsch bergauf anstrengt, drossle ich mein Tempo.

Der weite, sandige Weg mit einer Grasspur in der Mitte führt durch die karge Landschaft. Die Sonne brennt, der Felsbrockenwall zu meiner Rechten spendet nicht genügend Schatten. Ich fühle mich mittlerweile erschöpft. Hoch am Himmel fliegt ein Flugzeug. Ich bemerke, dass der Schall von weit hinter der sichtbaren Flugzeugposition kommt. Das physikalische Prinzip, dass Licht schneller als Schall ist, kenne ich. Aber bei Flugzeugen habe ich das noch nie beobachtet. Nach kurzem Überlegen komme ich darauf, dass es normalerweise gar nicht so ruhig ist, dass ich den Schall eines hoch fliegenden Flugzeugs hören kann.

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