Meike Scharff - Laufet, so werdet ihr finden

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Meike steht am Flughafen mit einem viel zu schweren Rucksack. Ihr Ziel ist der Jakobsweg in Spanien. Inspiriert von Hape Kerkelings Buch und angetrieben durch ihre berufliche Situation macht sie sich auf den Weg. Die Pilgerin kämpft mit Blasen an den Füßen und wenig abwechslungsreichem Essen. In einer defekten Waschmaschine droht ihre gesamte Kleidung verloren zu gehen. Aber wie bei jeder Widrigkeit findet sich auch hier eine Lösung, denn auf dem Jakobsweg geht nichts verloren, und ein Pilger findet stets, was er im Moment braucht.
Ein Buch über das Suchen und das Finden, über das Vergeben und Vergessen, über das Fortgehen, Ankommen und die dreißig Tage dazwischen.

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Als Pilger kostet der Eintritt für die Besichtigung der Kathedrale zwei Euro. Beim Verlassen des Containers entnehme ich dem Schild „no aseos“, dass es dort keine Toiletten gibt. Das hätte ich ohnehin nicht vermutet. Bei der Besichtigung überfällt mich allerdings bald ein dringendes Bedürfnis, weshalb dieser kulturelle Programmpunkt etwas kurz gerät.

Nach dem Toilettenbesuch studiere ich die Auslagen des Souvenirshops. Ein gelber Pfeil als Kettenanhänger gefällt mir besonders gut. Ach da kommen ja noch hunderte Souvenirläden, denke ich und verlasse den Laden wieder.

Zum Mittagessen kaufe ich mir zwei Kilometer weiter in einem Supermarkt Brot, ein Säckchen Mini-Babybels, eine Packung Cherrytomaten, eine Dose Limonade und Frischkäse, der wie diese Stadt „Burgos“ heißt. Ich setze mich einige hundert Meter weiter auf die Wiese an einem kleinen Fluss auf meine blaue Sitzunterlage und streiche mir den Frischkäse mit meinem Taschenmesser aufs Brot. Auch von den kleinen Käsestücken genehmige ich mir zwei.

Ein Dackel kommt angelaufen, er drängt mit seiner Schnauze zu meiner Frischkäsepackung hin, die ich eilig wieder einpacke. Ich drehe mich um. Sein Herrchen sitzt auf einer Treppe und sieht zu. Erst als der Hund ohnehin schon von selbst wegläuft, pfeift er ihn heran.

Auf der anderen Seite der Wiese sehe ich etwas, was ich nur Männerspielplatz nennen kann. Viele Sportgeräte, Reckstangen, Vorrichtungen zum Bauchmuskeltraining und Kreisel stehen auf dem Rasen. Einige ältere Herren, sitzen entweder auf der Bank oder machen Übungen. Einer winkt mich heran. Ich zögere etwas, denke aber an mein neues Motto. „Zeit zu tun, wozu ich Lust habe.“ Ich könnte den Jakobsweg auch nutzen, um meine Schüchternheit zu überwinden. Ich steige zu ihm auf eine Konstruktion, die man am ehesten als Wippe bezeichnen kann. Wir sitzen uns gegenüber, es geht darum, den Körper seitwärts zu neigen, sodass das Gerät pendelt. Nach einigen Minuten verabschiede ich mich mit einem lächelnden Nicken.

Schwungvoll gehe ich weiter. An mehreren Straßenkreuzungen laufe ich geradeaus, ohne einen Wegweiser zu entdecken und steige die hohen Bordsteine runter und wieder hoch.

Schnell befürchte ich allerdings, dass ich vom Jakobsweg abgekommen bin. Eine viertel Stunde irre ich nervös durch die Stadt, halte vergebens nach gelben Pfeilen Ausschau, bis ich auf zwei freundliche Passanten treffe. Der Rucksack lässt sie mich eindeutig als Pilgerin identifizieren, weshalb die beiden mir ungefragt den Weg weisen.

Zurück auf dem Camino laufe ich am Universitätscampus entlang, die Stadt ist immer dünner besiedelt, stattdessen säumen Bäume die Straße. Einige Jogger kommen mir entgegen, aber keinem einzigen Pilger bin ich bisher begegnet. Ein Geistlicher in schwarzem Gewand überquert vor mir die Straße. „Buen Camino“, grüßt er. Das bedeutet so viel wie „Guten Pilgerweg“. Ich wiederhole den Gruß und freue mich, dass ich mit dieser besonderen Formel nun zum ersten Mal angeredet werde.

Gegen 14 Uhr verlasse ich auch die letzten Ausläufer von Burgos. Ein Stück des Weges führt parallel an einer Autobahn vorbei. Ich stelle mir vor, dass dort wie in Deutschland üblich ein braunes Hinweisschild mit der Abbildung eines Weges und der Aufschrift „Kulturhistorischer Pilgerweg: Camino de Santiago“ steht. In meiner Fantasie sagt eine Beifahrerin zum Fahrer, als sie mich sehen: „Guck mal, da läuft sogar eine!“

Daneben wird eine Straße neu gebaut. Kurz stoppe ich, um meine Jacke zusammengerollt hinter die Verschlusslasche meines Rucksacks zu stopfen. Ein Bauarbeiter überquert vor mir die staubige Schotterpiste. Plötzlich ist er vor einem LKW verschwunden, ich sehe eine riesige Sandwolke, die anfängt, sich zu bewegen - eine Windhose. Mit meinen Augen verfolge ich den Miniwirbelsturm bestimmt fünfzig Meter, bis er sich auflöst. Der Bauarbeiter ist auch weg. Ich kann ihn zumindest nirgends mehr entdecken. Ich glaube nicht wirklich, dass ihn die Windhose aufgesogen hat, aber das Ganze hat etwas Mysteriöses.

Eineinhalb Stunden später mache ich Rast im Schatten einer Autobahnbrücke. Dort hat ein Pilger seinen Lacoste-Pullover und seine rote Regenjacke vergessen oder kurzzeitig deponiert. Vielleicht war ihm auch sein Gepäck zu schwer.

Als ich weiter wandere, bemerke ich, dass sich mein Rucksack nach den mittlerweile acht Kilometern auch schwerer anfühlt. Kurz setze ich ihn ab und kreise mit den Schultern.

Einen halben Kilometer vor Tardajos, der nächsten Ortschaft nach Burgos, holen mich auf einem von Bäumen flankierten Feld zwei Pilger ein. Anja, eine große, sonnengebräunte, blonde Frau mit Kurzhaarschnitt und ihr Mann Michael kommen aus Dänemark, sie sind vor einer Woche in Pamplona gestartet.

„Ihr seid die ersten Pilger die ich auf dem Jakobsweg treffe“, stelle ich auf Englisch fest.

Sie erzählen von einem Mann aus Rumänien, den sie kürzlich trafen, und der auf einer Nebenstrecke des Jakobsweges fünf Tage lang keinen anderen Pilger traf, bis er überglücklich den beiden begegnete. Ich bin auch froh, so nette Bekanntschaft zu machen. Michael und Anja wollen heute ebenfalls nur bis Tardajos und schmunzeln, als ich berichte, dass ich heute in Burgos gestartet bin. Alles in allem bin ich elf Kilometer gelaufen. Mittlerweile ist es auch schon 17 Uhr.

In Tardajos folgen wir einem auf den Asphalt gemalten gelben Pfeil mit dem Wort „Albergue“- Herberge, bis wir vor einem roten zweistöckigem Häuschen stehen. Das ist ja einfach zu finden, stelle ich erleichtert fest.

Die Herberge ist eingerichtet, wie ich es aus meiner Kindheit von deutschen Jugendherbergen kenne. Ein Acht- und ein Vierbettzimmer mit Doppelstockbetten, ein Badezimmer mit je zwei durch einen kleinen Schieber verriegelbaren Duschkabinen und zwei Toiletten. Im Badezimmer stehen Putzmittel. Es wirkt auf mich sehr sauber und ordentlich. Als erstes dusche ich und frage mich dann, was ein Pilger mit dem Rest des Tages anstellt.

Die Sonne scheint noch immer. Mit meinem Tagebuch setze ich mich vor der Herberge an einen großen Holztisch mit zwei Bänken. Anja und Michael setzen sich dazu. Kurze Zeit später treffen John und Tom ein, Vater und Sohn aus Leeds. Ich freue mich, weitere Pilger kennen zu lernen. John packt eine Packung Zigaretten aus und beide beginnen zu rauchen. John bezeichnet sich als Jakobsweg-süchtig. Er sei den ganzen Weg schon drei Mal gegangen und wolle davon jetzt los kommen, aber einmal müsse es jetzt noch sein, denn er wolle seinem Sohn den Camino zeigen. Tom geht aufs College, vom Aussehen hätte ich ihn jünger, etwa auf fünfzehn geschätzt.

Kurz darauf stoßen Dagmar und Kirsten aus Österreich zu uns. Michael und Anja begrüßen sie mit großem Hallo. Ich denke erst, die sind die letzten zweihundert Kilometer gemeinsam gegangen, erfahre aber, dass sich die vier erst am vorherigen Tag in einer Herberge kennen gelernt haben.

In einem Mix aus Deutsch und Englisch werde ich über die wesentlichen Prinzipien des Jakobweges unterrichtet.

„Es geht nichts verloren auf dem Camino“, behauptet Kirsten. „Gestern habe ich meine Kamera verloren. In der Herberge habe ich bemerkt, dass sie sich nicht mehr in meinem Rucksack befindet. Zuletzt hatte ich sie auf einem Rastplatz. Da ist der Herbergsvater extra mit mir hin gefahren, und genau, wo ich gesessen habe, lag der Fotoapparat.“

„Ich habe fünfzig Euro gefunden“, ergänzt Dagmar, „und sie dem Besitzer wieder zurückgegeben.“

Ich lache.

„Nein, wirklich!“, bekräftigt Dagmar, „der Schein lag mitten auf dem Weg, und der musste von jemanden direkt vor uns verloren worden sein, sonst hätte ihn jemand anderes aufgehoben. Ich habe beim nächsten Stopp die Brasilianerin vor uns eingeholt und gefragt Where do you have your money ? Da hat sie bemerkt, dass ihr Fünfziger aus der hinteren Hosentasche verschwunden ist. Taaaraaa! habe ich gesagt und ihr den Schein zurückgegeben. Die hat sich vielleicht gefreut.“

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