Hugo Rosporeck - Spätsommerkarussell

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Durch einen Streich zweier Jugendlicher, die einen unerlaubten Ausflug aus dem Krankenhaus machen, lernt der erfolglose Künstler Martin die Musiktherapeutin Elli kennen. Sie entdecken viele Gemeinsamkeiten. Martin verdient sein Brot mit Auftragsarbeiten, um hauptberuflich schwer verkäufliche, abstrakte Bilder malen zu können, Elli arbeitet auf einer Kinderstation im Krankenhaus und bereitet in ihrer freien Zeit ein Repertoire vor, um als Sängerin durchzustarten. Beide haben spektakulär misslungene Beziehungen hinter sich und sind dadurch misstrauisch. Beide haben aber auch Sinn für Humor, sodass die Chemie zwischen ihnen stimmt. Martin lässt sich in Ellis Arbeit einbeziehen und wird dank seiner unterhaltsamen Ideen schnell von der Gruppe ihrer jungen Patienten akzeptiert. Die Kreativität der Kinder überrascht und begeistert ihn, aber er wird auch ihrer Probleme bewusst. Obwohl er nur ungern die Einöde seines kleinen Atelier verlässt, merkt er schnell, dass sein Engagement in die Organisation von Freizeitaktivitäten der Kinder nicht nur seine Chancen bei Elli verbessert, sondern auch neue Impulse in seine Malerei bringt. Auch Ellis musikalischer Durchbruch ist zum Greifen nah, als eine von Martins spontanen und eigentlich gut gemeinten Aktionen zum Abbruch ihres Konzerts führt. Die Beziehung der beiden steht auf der Kippe, aber Martin gibt nicht auf und findet den Ausweg aus der scheinbar festgefahrenen Situation, indem er die Kaution auftreibt, die für ein weiteres Konzert erforderlich ist. Ellis zweiter Bühnenauftritt wird zum großen Erfolg – sie und Martin wollen gerade die erfreuliche Entwicklung feiern, als sie erfahren, dass einer der Jugendlichen aus dem Krankenhaus verschwunden ist …

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Im Erdgeschoss befanden sich die Büros eines Steuerberaters und die zweite Etage stand leer, seit Herr Tlamatz es geschafft hatte, den letzten Bewohner loszuwerden, der ihm, wie er sagte, zu viel auf dem Kopf herumgetrampelt sei. Herr Tlamatz, ein ehemaliger Fremdenlegionär, war über achtzig. Bis vor Kurzem war er noch imstande gewesen trotz der Beinprothese problemlos selbstständig zu leben. Seit einem Sturz im letzten Herbst jedoch konnte er die Wohnung kaum noch verlassen. Eigentlich hätte Herr Tlamatz noch immer zu Reha-Maßnahmen im Krankenhaus sein sollen. Doch er hatte sich weder mit der eigenen Schwäche noch mit der Abhängigkeit von dem medizinischen Personal abfinden können und hatte dies derart unmissverständlich kundgetan und mit den hart antrainierten Techniken eines Berufssoldaten unterstrichen, dass man ihn schon nach wenigen Tagen nur zu gern nach Hause entließ. Der Chefarzt bedauerte beim Abschied – wie ich glaubte, nicht ganz im Scherz – dass aktive Sterbehilfe bei Patienten mit Hüftverletzungen leider nicht zulässig sei. Eine der Pflegerinnen, die Herr Tlamatz aufs Übelste gedemütigt hatte, hatte angeboten, den alten Fiesling » mit dieser Bettpfanne hier eigenhändig und ohne Zuschuss zu erschlagen

Als ich ihn einmal fragte, wie er vor fast vierzig Jahren, nach seiner Beinamputation, die Zeit im Feldlazarett überstanden hatte, hatte er nur den Kopf geschüttelt. » So was war doch normal, es gibt keinen Krieg ohne Tote und Verletzte «, lautete seine Erklärung. In anderen Worten, es gab für seine aktuelle Verletzung – weil sie selbstverschuldet war – kein Pardon. Um Herrn Tlamatz die Schmach ein wenig zu erleichtern, hatte Berts damalige Besitzerin, Frau Zimmering aus dem Haus gegenüber, vorgeschlagen, dass er Bert tagsüber bei sich aufnehmen könne, während sie selbst zur Arbeit im Lager einer Discounter-Kette ging. » Besser ein Hund als gar keine Gesellschaft, wenn man zuhause bleiben muss. Is' zwar nicht dasselbe wie 'ne Delfintherapie für Kinder, die sonst nichts kapieren und nur grinsen, aber er ist ja auch kein Kind «, war ihre überzeugende Argumentation.

Schon nach kurzer Zeit wollte Bert gar nicht mehr in sein altes Zuhause zurück, sein Fell glänzte wie der Irokesen-Schnitt von DJ Bosfor, dem Rapper aus unserem Stadtteil – und das sollte wirklich was heißen.

Die Hoffnung, dass Herr Tlamatz dank der notwendigen Spaziergänge mit dem verwöhnten Rüden seine frühere Beweglichkeit wiedergewinnen würde, erfüllte sich aber leider nicht. Auch Wochen später konnte er noch nicht richtig laufen. Dabei alterte Bert ebenfalls schnell und musste immer öfter. Alle in der Straße wussten, was es für den alten Mann bedeuten würde, den Hund wieder hergeben zu müssen, und alle mochten Bert. Also entschlossen sich die Nachbarn kurzerhand, eine Hilfsgruppe zu organisieren. Das Privileg, mit dem Hund Gassi zu gehen, dabei die eigene Fitness zu verbessern und Hundeexkremente mit Papiertüten aufzusammeln, wurde mir zuteil. Seit mir Herr Tlamatz seinen alten Geländewagen zur Verfügung stellte, fuhr ich manchmal mit dem Hund auch zum Flussufer, wo er im Sand laufen konnte. Das war besser für seine Pfoten als die betonierten Straßen in unserer Gegend. Bert gewöhnte sich schnell an unsere Ausflüge, lief die Treppe alleine herunter und jedes Mal, wenn ich vergessen hatte, die Autotür zuzumachen, wartete er geduldig auf dem Rücksitz auf mich. Im folgenden Monat wurde – ebenfalls als Maßnahme zur Verbesserung der Laune des griesgrämigen Rekonvaleszenten – auf dem Dach unseres Hauses eine Satellitenantenne, die aus mehreren Schüsseln bestand, installiert. Ein Raum in der Wohnung des Hausbesitzers verwandelte sich in ein Fernsehzimmer der besonderen Art: An den Wänden hingen zahlreiche Geräte in zwei Reihen und Herr Tlamatz beobachtete sie von seinem Sessel aus, schaltete mithilfe einer speziell dafür angefertigten Steuerung den Sound der einzelnen Fabrikate ein und aus. Auf allen Bildschirmen liefen ausschließlich Nachrichten, die obere Reihe zeigte die europäische Berichterstattung, die untere die arabische und ostasiatische, die letzte lief auf Englisch.

In den Jahren, die er in Nordafrika – erst in Marokko, dann in Algerien – verbracht hatte, hatte Herr Tlamatz Arabisch gelernt und dank dieser Fähigkeit konnte er auch nordafrikanische Fernsehsender in seine Vergleichsstrategie einbeziehen. Manchmal berichtete er mir, dass seine Verdächtigungen bestätigt worden waren, was er – selbstverständlich zwischen den Zeilen – in der direkten Berichterstattung aus Nahost herausgefunden hatte. Ich musste mich auf seine Worte verlassen, weil ich nicht einmal unterscheiden konnte, ob das Thema, das auf dem Bildschirm gerade hitzig diskutiert wurde, die politische Lage in der Region oder das Halbfinale des Kamelrennens in Nad al Sheba betraf; »Wir sind schon wieder verraten worden«, berichtete Herr Tlamatz zum Beispiel. » Tja, dieses ganze Theater mit der Demokratie und Freiheit dient nur der Rüstungsindustrie. Es werden ein paar Underdogs da drüben abgeknallt, ein paar Milliarden für irgendwelche obskuren Hilfsprojekte, bei denen keine Rechnungen erstellt werden müssen, verschwendet – und dann ziehen wir uns zurück, wie jedes Mal seit Vietnam ... « Das Wir bezeichnete die westliche Zivilisation, zu der seit ihrem peinlichen Rückzug aus Afghanistan auch die Russen gehörten.

Als eingefleischter Verschwörungstheoretiker konstruierte Herr Tlamatz ein Gerüst aus Methoden, die ihm helfen sollten, die angeblichen Mechanismen der weltumspannenden Manipulation der öffentlichen Meinung zu entlarven und die informativen Wahrheiten offen zu legen. »Jedem rutscht mal etwas raus«, meinte er. » Selbst die am besten Geschulten und Loyalsten verplappern sich ab und zu. Wenn man alle diese einzelnen Ausrutscher zusammenaddiert und richtig deutet, kommt die Wahrheit ans Licht. « Er meinte damit vor allem die Nachrichtensprecher – aber auch Kommentatoren und natürlich die von ihm verachteten Politiker. »Ein künstlicher Darmausgang hat mehr Charisma als diese Pappnasen«, war seine Standardfloskel.

* * *

Zurück in der Wohnung beurteilte ich als Erstes das Ausmaß des Schadens. Es war halb so schlimm. Die Flecken, die die Pferde abbekommen hatten, konnte ich problemlos entfernen. Das Bild hatte es schlimmer erwischt. Da es sich aber in einem sehr frühen Stadium befand, hätte ich eigentlich einfach eine andere, saubere Malleinwand nehmen können, um noch einmal von vorne anzufangen. Ich entschied mich dagegen und wischte die schon fast trockenen Tropfen Farbe mit einem Schwamm und einer kleinen Menge Verdünner ab. Die Fläche war danach wieder gleichmäßig, aber nicht mehr weiß und das gefiel mir sogar. Ich ordnete die Papierformen neu, schob einige in dichtere Gruppen zusammen, verstärkte ein paar ausgewählte Elemente mit Farben und Filzstiften in ihrer Wirkung und legte nach und nach die Komposition des Bildes komplett anders an, als ich es vorgesehen hatte. Es war schon spät, als ich eine kurze Pause machte, um die Ergebnisse zu betrachten.

Das Neue überraschte mich – auf einmal wusste ich ganz genau, was das Bild brauchte, um eine frische Kraft zu entfalten. Die geometrischen, abstrakten Formen blieben weiterhin wichtig, ebenso die Farbverhältnisse und vor allem die dynamische Verteilung. Die Komponente, die ich vorher sträflich vernachlässigt hatte, hieß Textur . Das Bild war, beim ganzen Reichtum an Formen und Nuancen, einfach zu glatt gewesen. Es hatte ihm ein scheinbarer Fremdkörper gefehlt, der sich nicht nur integrierte, sondern die anderen Komponenten des Gemäldes miteinander verband, wie das Gold in den Werken von Klimt. Ich überlegte, was infrage käme, und probierte willkürlich diverse Materialien aus: Textilien, Alufolie, gerasterte Zeitungsbilder und andere Stoffe, die ich in meinen Schreibtischschubladen hortete. Nichts davon funktionierte. Es musste etwas sein, das nicht von der Stange kam, kein Readymade -Element ohne individuellen Charakter. Ich experimentierte weiter mit Abdrücken meiner Hände, Frottagen von Holzdielen, die ich auf dem Boden gemacht hatte, und am Ende sogar mit organischen Stempeln, für die ich im Kühlschrank gefundene Möhren, Kohlrabi-Blätter und Lauchstangen verwendete. Es waren keine schlechten Ideen, der Kontrast der natürlichen Spuren und die asketische Ausstrahlung der Papierschnipsel war interessant. Es war aber immer noch nicht das, wonach ich suchte. Es war eine weitere Sackgasse.

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