Gabriele Plate - Im Galopp durchs Nadelöhr

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Die junge, wissbegierige Peruanerin Luz verdingt sich als Putzhilfe in einem deutschen Bau-Camp im Norden Perus. Es entwickelt sich ein Verhängnisvolles Miteinander. Luz bemüht sich hartnäckig um die Aufklärung ihrer nebulösen Vergangenheit, in der Terror und Militärgewalt eine unerwartet entscheidende Rolle spielen.
Ihr begegnen Liebesgefühle ebenso heftig, wie die Furcht vor Fremdbestimmung und der Irrtum des verletzten Egos. Gesellschaftliche Ansprüche und das weit hergeholte Verlangen nach absoluter Freiheit würzen das Geschehen.Die Macht des eigenen Willens kommt zum Tragen, Situationen werden von ihm bestimmt und gemeistert, um letzten Endes zu erkennen, dass kein Meistern die Liebe ersetzten kann.
Ein kurzer Einblick in sozialpolitische Zustände der Achtziger Jahre in Peru, Terrorismus und Militärgewalt spielen eine unerwartet entscheidende Rolle. Es zeigt sich deutlich, dass auch vermeintlich gefestigte Menschen, durch psychische Verletzungen oder drohendem Verlust gesellschaftlicher Stellung, in unbekannte Richtungen manövriert werden können. Die Macht des eigenen Willens kommt zum Tragen, Situationen werden erlebt und gemeistert um letzten Endes zu erkennen, dass kein Meistern die Liebe ersetzen kann.

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Die Hierarchie allerdings fand den geeigneten Nährboden oben im Camp. Es gab einen Oberkönig als Oberbauleiter, einen König als Bauleiter, einen Vizekönig, zwei Untervizekönige und den Rest bildeten unerkannte, selbsternannte kleine Könige, die Poliere. Danach reihten sich die peruanischen Büroangestellten ein, die in Gemeinschaftshütten, ohne Isolation gegen die Wüstenhitze, in großen Schlafsälen untergebracht waren. Diese Hütten lagen am äußersten Rand des Camps, direkt neben dem drei Meter hohen Zaun und dem Generatorhaus, an der hinteren Einfahrt. Damit endete zunächst einmal der Gesellschaftsaufbau des Camps.

Außerhalb dieser Hierarchie, nach einem zur Selbstverständlichkeit zählenden breiten Leerraum, waren die peruanischen Hilfsarbeiter eingereiht, die Trabajadores. Zum größten Teil handelte es sich um junge Bauern, die durch den Dammbau von ihren Feldern vertrieben worden waren. Ihnen war es untersagt das Camp zu betreten. Die Haupteinfahrt und zwei weitere Ein- und Ausfahrten hatten Sperrschranken und wurden Tag und Nacht von bewaffneten Kontrollposten bewacht. Nachts wurde das gesamte Camp von hoch angebrachten Scheinwerfern erhellt. Die Bewohner, etwa achtzig Prozent Europäer, zum überwiegenden Teil Deutsche, erfuhren ihren Status unweigerlich durch die Größe und Beschaffenheit ihrer Hütte. Nach außen sichtbar. Sie erfuhren es am Mobiliar, am Parkett oder nur PVC-Fußboden, an vorhandenen oder nicht vorhandenen Gardinen, an der Größe und Qualität der Handtücher, am Geschirrbestand und diversen anderen kleinen, doch schmerzhaften Unterschieden.

Besonders unter den Ehefrauen der Oberkönige wurden diese Unterschiede so oft wie möglich klargestellt. Die Ehefrauen der Poliere verfügten nur über Biergläser in ihren Küchenschränken. Verständlich, denn Poliere, welche die selbsternannten Könige waren, saufen gewöhnlich und zwar nur Bier. Das wusste jeder. Das bestimmte ihre Gewöhnlichkeit.

Die Mittelschicht bekam Wasser- Bier- und Weingläser. Die Oberschicht erfreute sich zusätzlich an Likör- und Sektgläsern. Nun war es schwierig, den Obersten der Oberen am Bestand der Gläser auszuweisen, also hatte man zu den Sektgläsern auch Champagnerschalen gestapelt. Es gab „super king size beds“, „king size beds“ und ganz normale Betten. Karl gehörte in die höhere Kategorie, etwas über der mittleren, längst nicht in die höchste. Peruanische Bürohilfskräfte hatten klappbare Bettgestelle zur Verfügung, die in einer Gemeinschaftshütte aufgestellt wurden. Die Trabajadores, schliefen im Straßengraben in ihren handgewebten Decken, deren Wolle vom Alpaka stammte, jenen Lamas, die man in freier Wildbahn nur in Peru und Bolivien antreffen konnte.

Luz del Mar hatte die Reinigungsriten, der deutschen Señora des Nachbarhauses, vorsichtig erkundet und übernommen. Dazu gehörte auch, der stets feuchte Putzlappen vor der Eingangstür. Dieser nicht wegzudenkende Türhüter vor jeder Hütte, wurde sorgsam um die Fußmatte geschlungen, mit der Absicht, das Innere des Hauses vor Sand zu bewahren. Was nicht möglich war.

Das Camp war einem ständig anhaltenden Wind ausgesetzt, und die Fugen der Fertigbauteile boten der feinen Sandkörnung bereitwillig Einlass in die Häuser. Ein Sandfilm legte sich über die gebohnerten Fußböden, jeden Tag aufs Neue. Wenn der Wind von Westen kam und noch stärker wehte, konnte man mit bloßem Finger seinen Namen oder kleine Kritzeleien auf den Esstisch in den Sandteppich zeichnen. Dann residierte der Sand auch in den Betten, ob super king size oder nicht.

Luz del Mar war die Notwendigkeit des Putzlappens nicht ersichtlich, er war ihr lästig. Sobald dieses Stoffteil trocknete, schob der starke Wind Falten hinein, man stolperte. Außerdem verlangte es der gute Ruf, ihn dauernd angefeuchtet, glattgezogen und sauber zu halten. Trotzdem, auch sie wickelte diesen zweifelhaften Helfer um die Fußmatte vor Karls Häuschen und zog ihn glatt. Als die Regenzeit einsetzte, lag der Lappen jeden Morgen irgendwo im Schlamm versteckt. Nun benötigte man den halben Tag, um die Baracken trocken zu legen. Luz del Mar hatte weitaus stärkere Regenfälle erlebt, erheblich verheerendere.

Draußen herrschte schon eine beachtliche Schlammwüste, der Regen hatte an diesem Tag aufgehört. Die Mädchen aus den Dörfern warnten und meinten, das sei erst der Anfang! Sie sprachen von dem zu erwartenden Chaos des „Niño Jahres“.

Die Kinder der Ehepaare, die noch fest entschlossen waren gemeinsam auszuharren und sich durch eine Auslandbaustelle nicht trennen zu lassen, drückten sehnsüchtig ihre Gesichter an die beschlagenen Scheiben. Nur wenigen Kindern war es erlaubt in dem „Schmutz“ zu spielen.

Am Nachmittag waren alle Wäscheleinen besetzt. Teppiche, Decken, Kleidung, sogar Tierfelle aus Safarizeiten hingen zum Trocknen. Auch die Begrenzungszäune der kleinen Vorgärten waren mit diesem Gut gesäumt. Schaumgetränkt, vom aus Deutschland eingeflogenen Tuba.

Diese Schweinerei! Alles schlammig, nass und muffig. Und das, zwei Wochen vor Weihnachten! Die ganzen Vorbereitungen für die Festtage, und jetzt dieser Schmutz! Die Plätzchen waren auch noch nicht gebacken. Wo sollte man, um Himmels Willen, neues Geschenkpapier auftreiben!

Am nächsten Tag, als alles sauber geschrubbt, gefegt und gerieben war, begann es wirklich. Keine Überraschung für die Bauern. Etwa alle zehn Jahre erwarteten die Einheimischen die Zerstörungen des Niño Jahres. Diese zehn Jahre waren längst überfällig. Sintflutartige Regenfälle stürzten auf durstige Wüstengebiete, noch mehr Elend für die Ärmsten. Todbringende Überschwemmungen und Erdrutsche, von den Göttern befohlen.

Die Gringos wähnten sich, oben auf den befestigten Trassen der Berghänge, in ihren PVC-Hütten in Sicherheit. Weit weg vom Flussbett. Die Unkenrufe der Bauern überhörten sie getrost. Es herrschte die Überzeugung, dass sogar ein Erdbeben einen großen Bogen um das Bau-Camp machen würde.

Gesammelte Flut wälzte sich unbeeindruckt, ohne den Bogen zu berücksichtigen, den Berg hinunter. Enorme Erdmengen, aus belebter oberer Verwitterungsschicht der Erdkruste, wurde aus dem vermeintlich erdlosen Gebirge der Geröllriesen gerissen und mitgeschleppt. Dieser Schlamm quoll in jedes Haus durch die blitzblanken Stuben und hinterließ ein Schlachtfeld. Die aufgeschütteten Erdterrassen, auf welche die Papphäuschen gebaut worden waren, erwiesen sich als nicht genügend verdichtet. Die Hütten schlingerten aus ihren Fundamenten und ließen die Fugen der Fertigbauteile auseinander driften. Ein Teil der Baracken rutschte einfach davon oder sackte in sich zusammen und erlag einem Schlammkollaps. Die deutschen Ingenieure hatten keine hintere Abflussmöglichkeit bedacht, als natürlichen Ausweg einer eventuell anfallenden übermäßigen Oberflächenwassermenge. Das Schlammwasser in den Hütten, die stehengeblieben waren, staute sich, der Druck war erheblich und ganze Rückwände brachen aus den Häusern. Niemand war ernstlich verletzt worden, nur ein paar Knochenbrüche, Quetschungen und großes Gezeter und Wehklagen der Señoras, um ihre verschlammten Schätze.

Luz del Mar saß mit angezogenen Beinen auf dem Bett, auf Karls Bett. Sie knabberte versunken an gesalzenen Sonnenblumkernen, den “Pipas“, und ließ das Wasser durchs Haus eilen. An der hintersten Wand der Küche, im untersten Bereich des Hauses, strömte es wieder hinaus. Dort hatte sie, mit einem im Geräteschuppen gefundenen Vorschlaghammer, ein großes Loch geschlagen. Ein für sie zufriedenstellendes Plätschern belebte das Haus, das die Götter offensichtlich verschont hatten.

Unermüdlich drang das Geschrei und Gejammer, wie aus weiter Ferne von draußen, bis in Karls Schlafzimmer. Luz del Mar hatte keine Angst, sie vertraute ihrem Schicksal und schlief erschöpft und beruhigt ein.

Karl war vor zwei Tagen mit dem Oberkönig nach Lima gefahren, zu einem wichtigen Meeting der peruanischen Consulting Firma. Es gab Probleme mit der Finanzierung für den nächsten Bauabschnitt. Karl würde vor Ende der Woche nicht zurück sein, er hatte Luz angeboten, während seiner Abwesenheit in seinem Haus zu übernachten, um sich den nächtlichen Heimweg zu ersparen. Dieses Angebot hatte sie abgelehnt.

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