Unser Kaufverhalten führte bisher nur dazu, dass die Arbeitsplätze hier wegbrachen und aus Profitgier der Konzerne von uns zu den immer billiger produzierenden Nationen anderer Weltregionen vagabundierten und die Konzerne dann sich von dort immer wieder nach noch preiswerteren Produktionsstandorten umsehen, um sich so die Taschen noch voller machen zu können.
So wurde erfolgreich eine Lohnspirale in der Welt etabliert, die nur nach unten zeigt und alle Arbeitenden unter unsäglichen Druck setzt, um in diesem Irrsinn überleben zu können.
Unsere ach so modern daherkommende Wegwerfgesellschaft hat das gesunde Maß für das Wichtigste verloren, was ein Mensch besitzen könnte, nämlich eine tiefe innere Zufriedenheit, welche meines Erachtens eine hohe Form von Glück ist. Diese innere Zufriedenheit ist mit „immer mehr“ nicht zu erreichen, eher mit der Fähigkeit, eigene Ansprüche zu begrenzen. Man nennt das auch Bescheidenheit.
Ist es denn für uns ein erstrebenswertes Wirtschaftsmodel, in dem gelebte Bescheidenheit zur Unzufriedenheit führt?
Könnte unser gewinnorientiertes Wirtschaftssystem jemals mit einer aus Überzeugung einsetzenden Bescheidenheit leben? Nein, denn wir sind alle schon zu sehr verführt.
Diese, unsere Wegwerfgesellschaft, verliert den Bezug und die Achtung zu dem Wert des einmal Erarbeiteten, leider so auch den Bezug zu dem wertvollsten, was uns Menschen glücklich sein lässt, nämlich die Beziehung zum Lebenspartner und den Kindern, einer der wahren Grundlagen menschlichen Glücks.
An den Scheidungsraten erkennen wir überdeutlich, dass selbst die Ehe zu einem Wegwerfartikel verkommen droht, da man nicht mehr bereit ist, für eine Partnerschaft richtig zu kämpfen, was den Wert selbiger unendlich erhöhen würde! Ich schrieb das schon in meinen anderen Büchern. Ca. 40% aller Ehen werden mittlerweile schon geschieden!
Bei diesen Wegwerfehen bleiben die Kinder immer öfters auf der Strecke und bekommen so ein falsches Bild von den wirklichen Werten, die letztlich zählen, und werden orientierungslos geworden, Opfer falscher und verwerflicher extremer Ideologien anderer Religionen wie zum Beispiel zurzeit des „IS“, der marodierend den Nahen Osten heimsucht, oder eines sich friedfertig gebenden Islams.
Auch werden unter dem Eindruck der aufziehenden Risiken der Zukunft durch den Euro und die Schuldenkrise von Banken und Staaten, die Krise um die Asylantenflut erst gar keine Ehen mir den daraus erwachsenen Verpflichtungen geschlossen und ein Singleleben bevorzugt, was aus der zunehmenden Zahl an Single-haushalten zu erkennen ist und die Planung von Wohnungsgrößen beeinflusst. Wo findet man denn noch Wohnungen für ein Ehepaar mit 1-2-3 Kindern? Gibt es diese, sind sie unbezahlbar, weil mit Wohnungsraum spekuliert wird.
Es sind christliche Werte, die beschädigt werden, wenn einerseits Kirchenfürsten sich für 30 Millionen Euro luxuriöse Unterkünfte bauen lassen wie in Limburg, andererseits Pfarreien nebst Kirchen geschlossen werden müssen, da keine Pfarrer und Pastoren für die Gemeinden vorhanden und bezahlbar sind.
Das Bistum Trier beschloss Ende 2015 radikale Sparmaßnahmen dieser Art, nicht nur weil die Kirchensteuereinnahmen nicht mehr so wie früher fließen, da viele Kirchenaustritte zu verzeichnen waren, sondern auch weil immer weniger eine Pastorenausbildung machen wollen, die unweigerlich in ein zölibatäres Leben führt. Jesus hat so etwas nie gefordert, was für den Einzelnen, mit welcher Begründung auch immer, gegen seine menschliche Natur ist. Es sind christliche Werte, die beschädigt werden, wenn Kirchen die Ursachen von Krieg und Vertreibungen nicht lauthals benennen, deren Verursacher nicht öffentlich anprangern und als Folge dieser nicht verhinderten interessengerichteten Kriegshandlungen die Flüchtlingsströme nach Europa hin anschwellen und die Kirchen eher an die Bewahrung ihrer Vermögen denken, als in angemessener Größenordnung zu helfen. Aber wie können wir von den Kirchen erwarten, dass sie dieses von parteilichen Interessen korrumpierte System anprangern, wenn sie doch schon längst selbst Teil dieses Systems sind.
So ist es schon auffällig, wenn man bei Talkshows die wohl-temperierten, beschwichtigenden Äußerungen höchster kirchlicher Vertreter zu den brennenden Themen unserer Zeit hören, in denen mit verschwommenen Argumenten es vermieden wird, den Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft die Leviten zu lesen.
Bitte nur nicht bei den Vertretern von Staat und Parteien anecken, auch wenn deren Fehler wie in der Krise der Finanzwelt, der Staatsverschuldungen und Flüchtlingsströme unübersehbar sind, da die Kirchen am Tropf der staatlichen Steuern und weiteren Zuwendungen hängen. Die Kirchen üben sich mit Ausgrenzung der Meinung vieler Millionen, die mit der Politik dieser Koalition, dieser Kanzlerin unzufrieden sind, von denen sie aber gerne unter gesetzlichem Zwang eine Kirchensteuer eintreiben, die sie mit dem Verbrecher Hitler ausgehandelt haben, der Frieden mit den Kirchen wollte.Ein solches Steuerabkommen wie das in Deutschland ist weltweit einmalig.
Dieselben Kirchen lassen sich die Gehälter ihrer Bischöfe vom deutschen Staat bezahlen wogegen die Gehälter der Priester aus dem Kirchensteuertopf kommen.Ich bin nicht grundsätzlich gegen die Kirchen, da ich deren Leistungen für unsere Kultur und Werte trotz deren Verirrungen im Mittelalter achte, denn unsere Werte sind in fast allen Verfassungen Europas und darüber hinaus verankert. Doch ich verurteile ihre zu devote Haltung gegenüber den jeweils Regierenden, ohne auf die Befindlichkeiten der Bevölkerung zu achten um sich ihre wohlversorgte Nische zu erhalten, wo kritische Fragen zum Zeitgeschehen angebracht wären!
Den Kirchenfürsten ist es anscheinend gar nicht so richtig bewusst, dass sie noch immer einen wichtigen Platz in den jeweiligen Gesellschaften innehaben und so auch nicht bewusst, welche Lücken sie mit ihrem Schweigen zu den offensichtlichen Ungerechtigkeiten in ihren eigenen Reihen und auf dem Erdball in den Herzen der noch Gläubigen hinterlassen!
Ich spreche hier in diesem und den anderen folgenden Kapiteln oft von einer Wertegemeinschaft. Auch von unseren führenden Politikern und den Medien wird diese Wertegemeinschaft als Grundlage unseres Verhaltens immer wieder hervorgehoben.
Leider wird diese Wertegemeinschaft aber auch bemüht, wenn es darum geht, die Selbstbestimmung anderer Staaten zu beschädigen oder diese mit Kriegen zu überziehen, wie z. B. im Irak, Vietnam, Afghanistan und viele andere Unruheherde, wie Libyen, Syrien wo der Westen eine unrühmliche Rolle erkennen lässt, indem er das Morden Hunderttausender nicht nur toleriert, sondern auch sich selbst daran in wechselnden unübersichtlichen Koalitionen beteiligt, um seine angeblichen Interessen zu bewahren.
Reihen wir uns, wenn wir gegen das Töten der USA z. B. mit Drohnen nicht aufbegehren, unter die „Guten“ ein, als die sich die USA selbst bezeichnen? Was für ein verkorkstes Weltbild tragen wir da in uns?
Wie kommen wir eigentlich dazu, unsere Wertvorstellungen auf andere Kulturen, die gänzlich andere geschichtliche Bezugspunkte, einen völlig anderen Werdegang unter völlig anderen Bedingungen hatten zu adaptieren? Und wenn ganze Weltregionen das nicht wollen, deren Völker mit Strafaktionen und Sanktionen zu überziehen. Diese erkennen doch auch, dass die westlich geprägten Demokratien von den Interessen des Kapitals und der Wirtschaft, den Banken zielgerichtet gelenkt, des Profits wegen, die Menschen in die Armut treiben.
Hier wird von den USA auf Kosten aller eine extrem egoistische US-Geopolitik betrieben, um ihren unipolar geprägten Machtanspruch zu erhalten, da diese eine sich gegen ihre geopolitischen Interessen multipolar entwickelnde Welt einfach nicht akzeptieren wollen! Der US-Militärhaushalt ist mit 650 Mrd. Dollar achtmal größer als die militärischen Ausgaben Russlands, welches als hochrüstender Kriegstreiber in den von westlichen Interessen geprägten Medien dargestellt wird.
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