Günter Wilkening - Der Franzmann

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In dem Roman erzählt der Autor die wechselvolle Geschichte einer Bauernfamilie während des Zweiten Weltkriegs und der Zeit danach. Er führt dem Leser die sie seelisch belastende Untreue einer jungen Ehefrau vor Augen, ihre für sie unerklärliche Liebe zu zwei Männern und ihre quälenden Zweifel, ob sie sich ihrem Ehemann offenbaren soll, der alsbald nach dem gewaltsamen Tod des französischen Gefangenen aus dem Militärdienst entlassen wird, aber auch die allmähliche Wandlung ihres Vaters, eines zunächst überzeugten Nationalsozialisten zu ihrem inneren Gegner, der jedoch aus Angst um seine Familie weiterhin als Bürgermeister seines Dorfes, als Ortsgruppenleiter und Ortsbauernführer eine Linientreue heuchelt und bis zum bitteren Ende so weiter macht wie bisher, obwohl er inzwischen erkannt hat, dass er bereits seit 1934 auch als Angehöriger der SA einem verbrecherischen Regime gedient hat. Der Autor lässt den Leser aber auch teilhaben an mehreren tragischen Kriegsereignissen und dramatischen Erlebnissen der Familie Brammer unmittelbar vor Kriegsende und in den unsicheren Monaten danach.

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"Was ist das für eine Ehe, in der ich höchstens zweimal im Jahr für einige Tage mit meinem Mann zusammen sein darf," fragte sie sich. "Und dann die viele Arbeit, von morgens bis abends, Tag für Tag, kaum Freizeit und Abwechslung, und im Winter die langen, dunklen Abende, die ich nach dem Abendessen allein in meinem Wohnzimmer verbringe."

Ihr war zum Heulen zumute. Minutenlang saß sie auf der Kante ihres Bettes und grübelte. Aber sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, und sie wusste auch nicht, wie sie ihr Leben zum Besseren verändern konnte.

"Du musst jetzt schlafen," dachte sie nach einiger Zeit, "sonst bist du morgen kaum arbeitsfähig."

Sie legte sich ins Bett und schlief nach kurzer Zeit auch wieder ein. Sie fiel nun in einen Tiefschlaf, aus dem sie erst um sechs Uhr gerissen wurde, als ihr Wecker klingelte.

An diesem Tage wirkte Anna etwas verstört. Sie wich Gesprächen aus und versuchte, soweit das möglich war, ihre Arbeiten allein zu verrichten. Baptiste sah sie nur beim Frühstück, beim Mittagessen und beim Abendessen und sonst einige Male aus der Ferne. Obwohl sie merkte, dass er einen Blickkontakt mit ihr suchte, wenn sie ihm das Essen brachte, vermied sie es, ihn anzuschauen. Nur einmal, und zwar nach dem Abendessen, als Baptiste und Adam die Küche verließen, trafen sich ihre Blicke. Auf Anna wirkte Baptiste sehr ernst.

Am späten Vormittag des folgenden Tages, einem Freitag, erschien Walter, ein schmächtiger Mann, etwa 60 Jahre alt, mit seinem Fahrrad und brachte wie schon seit Jahren den “Generalanzeiger“, die Zeitung, die sich selbst als die Welt am Freitag bezeichnete. Keiner vom Hof wusste, wie Walter mit Nachnamen hieß. Er wurde immer nur Walter genannt. Ganz am Anfang hatte er sich zwar mal mit seinem vollen Namen vorgestellt; aber das war schon lange her, und alle hatten in der Zwischenzeit seinen Nachnamen vergessen, weil er nach aller Erinnerung nicht so ganz landläufig war. Aber der Nachname war auch nicht so wichtig. Es genügte, wenn er mit Walter angesprochen werden konnte. Geduzt wurde er sowieso. Er duzte aber auch die Familie Brammer und die Eheleute Tegtmeier.

Kurz vor Weihnachten hatte Walter in den vergangenen Jahren regelmäßig die Zeitungsbezieher in seinem Austragungsbezirk mit seiner Geige besucht und hatte auf den Dielen oder in den Küchen einige Weihnachtslieder gespielt. Er spielte nicht besonders gut, aber man hörte, welches Lied gemeint war. Er hatte dafür jeweils einige Groschen bekommen.

Walter war ein unkomplizierter, fröhlicher Mensch, der immer etwas lauthals die wöchentlich erscheinende Zeitung ankündigte. So war es auch dieses Mal. Er lehnte sein Fahrrad gegen die Hauswand, nahm eine Zeitung aus einem großen Karton, den er auf dem Gepäckträger seines Fahrrades befestigt hatte, und betrat, die Zeitung schwenkend, die Diele.

"Der „Generalanzeiger“ ist da," rief er und wartete, bis jemand erschien. An den anderen Freitagen hatte er die Zeitung nach seinem Ausruf auf einen kleinen Tisch gelegt, der in der Dielenecke links von der Tür stand, die von der Diele zum Wohnbereich des Bauern führte, oder hatte sie einer Person vom Hof gegeben, die er zufällig dort oder in der Diele getroffen hatte. An diesem Freitag wartete er jedoch das Erscheinen eines Hofbewohners ab, weil Claus Neuwinger, der Neffe des Bauern, auf der ersten Seite der Zeitung mit seiner Fliegeruniform abgebildet war und weil er der Familie zum Ritterkreuz ihres Verwandten gratulieren wollte. Auf Seite drei der Zeitung befand sich ein längerer Bericht zum Werdegang des Jagdfliegers.

"Die Welt am Freitag ist da," rief er noch einmal lautstark und schwenkte dabei die Zeitung.

Als erste trat Sophie Brammer aus ihrem Wohn-Schlafzimmer auf die Diele. Danach erschien Lina Brammer aus der Küche, dann Anna Zurheide aus der Waschküche und die Eheleute Tegtmeier aus dem Stall. Karl Brammer kam durch das Tor auf die Diele. Sie alle kamen deshalb, weil sie vermuteten, dass etwas über Claus in der Zeitung stehen würde. Sonst wären sie auf Walters Rufe nicht auf die Diele gekommen. Walter gab die Zeitung dem Bauern, der einen Augenblick das Bild seines Neffen bewunderte.

"Tolle Sache, Karl, nicht wahr," gratulierte Walter dem Bauern, dabei breit lächelnd, "ganz tolle Sache."

"Kommt mit in die Küche," forderte Karl Brammer die Anwesenden auf und suchte danach die Küche auf, wo er die Zeitung auf dem Tisch ausbreitete. Alle folgten ihm und betrachteten über seine Schulter oder von der anderen Seite des Tisches das Bild in der Zeitung.

"Schneidig sieht er aus," meinte Walter, "wer hätte gedacht, dass ihr mal einen Ritterkreuzträger in eurer Familie haben würdet."

"Ja, ja, wer hä hä hätte das ge ge gedacht," stotterte Fritz Tegtmeier und fügte nachdenklich hinzu: "Ho ho hoffentlich über über übersteht er den Krie Krie Krieg ge ge gesund."

Karl Brammer reagierte darauf nicht, sondern schlug die dritte Seite der Zeitung auf. Er hatte jedoch im Augenblick keine Zeit, den Bericht in seiner ganzen Länge in Ruhe zu lesen. Deshalb erklärte er: "Lasst uns erst mal weitermachen. Wir können die Zeitung im Laufe des Tages lesen oder heute Abend . Ich lege sie auf den Küchenschrank. Geht wieder an eure Arbeit."

Alle folgten der Aufforderung des Bauern. Walter verabschiedete sich mit den Worten: "Heute macht mir das Austragen der Zeitung richtig Spaß. Macht es gut. Bis zum nächsten Freitag."

Am Abend dieses Tages waren Karl und Lina Brammer schon bald nach dem Abendessen allein in der Küche. Die Eheleute Tegtmeier hatten ihre Wohnung in der Leibzucht aufgesucht, und Anna hatte sich in ihr Wohnzimmer zurückgezogen. Die Gefangenen saßen bei schwacher Beleuchtung in dem ihnen zugewiesenen Raum in der Leibzucht und langweilten sich wie jeden Abend. Ihnen erschienen die Abende, wenn es dunkel war und sie sich nicht mehr draußen aufhalten durften, unendlich lang. Und dunkel wurde es zu dieser Jahreszeit bereits gegen sieben Uhr abends. Deshalb gingen sie in der Regel schon gegen acht Uhr zu Bett. Was sollten sie auch tun? Zu reden gab es nicht viel, und zu lesen hatten sie nichts. Auf einem Holzstuhl ohne weiche Unterlage zu sitzen, war auf Dauer unbequem. Von Anna hatten sie am Mittwoch Papier und einen Füllfederhalter bekommen, um einen Brief nach Hause schreiben zu können. Die Briefe hatten beide schon am Abend jenes Tages geschrieben, und der Pole Adam hatte sie am nächsten Tage Anna übergeben, die sie noch am selben Tag nach Grafenhagen zur Post gebracht hatte.

Lina Brammer saß am Küchentisch, auf dem sie einen Teil des „Generalanzeigers“ ausgebreitet hatte, und las. Ihr Mann hatte es sich in der Sofaecke neben der Stehlampe bequem gemacht und las zum zweiten Mal voller Stolz den Bericht über seinen Neffen Claus.

Nach einiger Zeit unterbrach Lina Brammer das Schweigen mit den Worten: "Karl, ich lese hier gerade eine kurze Mitteilung über die Verhaftung von Sennen Heinrich und seiner Polin. Heinrich wird sogar mit vollem Namen erwähnt. Er habe sich in ehrverletzender Weise mit einer Polin eingelassen, schreiben sie hier."

Karl Brammer unterbrach sein Lesen und blickte auf

„Auch das noch. Wer hat denn das in die Zeitung gebracht?" fragte er wie zu sich selbst. "Verdammt noch mal, das hätte doch nicht nötig getan."

"Hier steht," fuhr Lina Brammer fort, "der Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei teilt mit, und dann kommt das mit der Verhaftung."

Beide schwiegen und blickten sich betroffen an.

"Wir können nichts machen, Lina," sagte Karl Brammer nachdenklich, "wir können nichts machen. Heinrich muss ausbaden, was er sich eingebrockt hat."

Seine Frau nickte und äußerte wie zu sich selbst: "Traurig ist das alles, sehr traurig, besonders auch für die Eltern."

Dann lasen beide weiter in der Zeitung.

Nach einigen Augenblicken unterbrach Lina Brammer erneut das Schweigen: "Hier lese ich noch etwas Interessantes, Karl."

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