Eine Unternehmensführung fordert von Ihnen kurz-, mittel- und langfristige Planungen. Lassen Sie uns an dieser Stelle über die großen Pläne und Strategien sprechen.
Mit einem Unternehmen durch die Jahre zu gehen, ist wie eine Reise. Je besser Sie diese planen, desto besser können Sie auch die Richtung steuern. Sicher, es gibt Dinge die kann man nicht immer planen. Doch die generelle Richtung müssen Sie kennen! Sie sind Ihr eigener Stratege!
Noch heute besitze ich zahlreiche Aufschriebe und Notizen, welche von Beginn meines Unternehmertums bis heute meine Visionen beschreiben. Anhand dieser kann ich nachvollziehen, wie sehr ich mich auf dieser Linie bewege und ob ich noch immer meiner Vision anhänge oder nicht? Dramatisch wäre es, wenn ich spüren müsste, vollkommen von meinen Idealen und Visionen abgewichen zu sein, ohne dass ich das bewusst durch eine neue ersetzt hätte.
Die Roadmap, so nenne ich meine langfristigen Planungen, sollte eine Fortschreibung des Businessplans zur Unternehmensgründung sein. Prüfen Sie diese regelmäßig und gehen Sie auf die entsprechenden Veränderungen ein. Wenn Sie beispielsweise bei einer halbjährigen Überprüfung feststellen, dass Sie sich stark vom Unternehmensziel und auch vom Unternehmensinhalt wegbewegt haben, dann sollten Sie das analysieren. Liegt hier ein Irrtum in der Richtung vor? Oder hat sich ein Weg aufgetan, den Sie anfangs so noch nicht kannten und der Ihnen bessere und erfolgreichere Ergebnisse verspricht? Sie sollten in der Lage sein, mit der vorliegenden Roadmap und den gesteckten Zielen eine gute Analyse der Situation vornehmen zu können, um entweder wieder auf den alten Weg zurück zu gehen oder aber um den neuen Weg zu wagen.
Das war bei mir glücklicherweise bisher alles nicht der Fall! Bis heute gelten meine Visionen und Ziele vom ersten Tag an. Das gab mir in schwierigen Zeiten eine gute Führung. Ich konnte mich in diesen Zeiten daran festhalten.
Die Roadmap und die turnusmäßigen Überprüfungen dieser Planungen sind somit ein wesentlicher Bestandteil Ihres Controllings und geben Ihnen immer wieder die notwendige Orientierung auch in Zeiten, in denen Sie glauben, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen.
Frage: Wo wollen Sie eines Tages stehen? Was ist Ihr heimlichster Wunsch?
Dabei müssen Sie in keinster Weise zurückhaltend und schüchtern sein! Im Gegenteil. Sehnen Sie sich nach dem scheinbar Unmöglichen! Denn man muss das Unmögliche wollen, um das Größtmögliche zu erreichen!
Visionäre haben schon immer unsere Welt verändert und nur durch ihre Visionen und den dadurch entstandenen Energieschüben gab es die epochalen Veränderungen in unserer Welt. Ist es beispielsweise nicht erstaunlich, wie sehr Science-Fiction-Filme nachweislich als visionäre Vorbilder für zahlreiche Forschungen und technische Entwicklungen dienten und dienen? Scheinbar unmögliche Dinge sind heute in abgewandelter Form Realität. Navigationssysteme, Smartphones, die schon heute enorm viel können, technische Materialien, Antriebssysteme etc.
Visionen und Ziele sind wie Anker in der Zukunft, die uns magisch anziehen!
In der Roadmap dürfen wir unseren Gedanken, Wünschen und Phantasien freien Lauf lassen.
Es wird niemand darüber richten oder Sie zur Verantwortung ziehen.
Ich selbst prüfe bei jeder Übernahme eines neuen Projektes, ob mich dessen Inhalt inspiriert. Für mich ist wichtig, ob ich in der Lage bin, eine eigene Vision für das Projekt zu entwickeln. Wo möchte ich damit hin, wo sehe ich dessen Entwicklung kurz-, mittel- und langfristig? Erst wenn ich das Gefühl habe, in mir entstehen Visionen und Bilder, gehe ich an das Projekt ran.
Ihre Checkliste:
Machen Sie eine Reiseplanung für die nächsten Jahre
Zeichnen Sie genau auf, was Sie wann und wie erreichen wollen
Vermerken Sie, welches Ihre Instrumente und Mittel auf dem Weg dorthin sind
Eine Roadmap darf Visionen, Gedanken, Ideen in sich tragen. Wünsche sind willkommen
Wiederholen Sie dies in den Folgejahren regelmäßig. Orientieren Sie sich damit immer wieder, ob sich Ihr Reiseplan verändert hat oder ob die alte Unternehmensvision noch gültig ist
Deshalb, immer die Roadmaps und Visionen in einem extra Ordner aufbewahren. Es macht Spaß, diese gelegentlich hervor zu holen. Sie geben Orientierung
Kentergefahr „Chancen nicht nutzen“
Erfolgreich ist, wer das Glück zu nutzen weiß – auch in der Findungsphase
Wie viele Menschen im Allgemeinen und Unternehmer im Speziellen verspielen große Chancen, weil sie dem Glück nicht trauen und weil sie glauben, dass sie dieses Geschenk nicht nutzen dürfen. Sie haben ja nichts dafür geleistet. Es käme nicht aus ihrem Talent und Können heraus. Somit gelte das nicht. Oft geschehen und erlebt, aber eben auch ziemlich dumm. Man sollte sich keine Chance entgehen lassen. „Das Glück ist mit dem Tüchtigen“ heißt es im Volksmund auch so schön.
Für Sie bedeutet das: nehmen Sie den Zufall und das Glück in Ihren Arbeitsalltag auf. Oftmals geschieht vieles gar nicht so zufällig, wie man zunächst zu meinen glaubt, sondern ist die Konsequenz einer Handlungskette, die Sie rückblickend so gar nicht mehr im Blick haben.
Ein schöner Zufall ist beispielsweise das Kennenlernen von Personen auf Empfängen oder Kongressen. Das zufällige Gespräch beginnt zunächst vollkommen neutral und unbedarft. Plötzlich führt es in eine Richtung, die beiden Partnern offenbart, dass sie etwas gemeinsam haben und sich gegenseitig eine echte Win-Win-Situation bieten können. Diese Gelegenheiten besitzen oftmals das Potenzial zu guten Projekten und Entwicklungsschüben mit langer Nachhaltigkeit. Also – diese Chancen gilt es zu nutzen!
Ich betrachte Glück deshalb als „die Augen offen halten und die Gelegenheiten und Chancen entdecken.“
Sie sollten immer wachsam und offen durch die Welt gehen. Der Unternehmer kennt keinen Feierabend und keine Freizeit. In jeder Lebenssituation ergeben sich Möglichkeiten, die Sie entdecken und bewerten sollten.
Ich habe im Rahmen der Arbeiten für dieses Buch einige Interviews und Gespräche mit erfolgreichen Unternehmern geführt. Viele von ihnen nannten bei der Frage nach dem Grund ihres Erfolges „wir haben einfach immer wieder verdammtes Glück gehabt.“
Nennen Sie es also Glück, Offenheit, Wachsamkeit oder Auf-der-Lauer-Liegen: das Ziel ist am Ende dasselbe. Die Dinge entdecken, die andere noch nicht wahrgenommen und für sich genutzt haben.
Nutze die Chance, die sich aus dem Widerstand heraus ergibt
„ Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, lässt sich mit etwas Geschick eine Brücke bauen.“ (frei nach J.W.v. Goethe)
Wenn Sie von einem Vorhaben und einem Konzept wirklich vollkommen überzeugt sind. Wenn Sie der Ansicht sind, auf dem richtigen Weg zu sein – dann sollten Sie sich von keinem Widerstand und von keiner Behinderung ablenken lassen.
Bedenkenträger gibt es immer und viele.
Gegner eines solchen Vorhabens haben immerzu eigene Motive.
Nehmen Sie diese Wiederstände und nutzen Sie diese Dynamik.
Machen Sie es wie im Kampfsport Aikido: Lenken Sie die Energie Ihrer Gegner so um, dass diese positiv für Sie wirkt.
Das ist einfach zu managen. Nehmen Sie die Argumente und Widerstände, analysieren Sie deren Inhalte und Bezüge zu Ihrem Vorhaben. Ermitteln Sie deren Hintergründe und Motivationen – und schon haben Sie eine Fülle von Verbesserungsmöglichkeiten und finden neue Akzente für sich.
Somit können wir nur dankbar sein, wenn es diese Steine gibt, die einem in den Weg gelegt werden. Vorausgesetzt, man ist ein guter Architekt und kann kreativ gestalten.
Kentergefahr „Schwächen zu viel Raum geben“
Nutzen Sie vermeintliche Schwächen als Stärke!
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