Frida Kopp - Ein Fall von Borderline

Здесь есть возможность читать онлайн «Frida Kopp - Ein Fall von Borderline» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ein Fall von Borderline: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ein Fall von Borderline»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Künstlerin Stella hat bereits mehrere Aufenthalte in der Psychiatrie hinter sich, die zu unterschiedlichen Diagnosen führe, wobei sie sich mit der letzten, Borderline-Syndrom, völlig identifizieren kann, wegen ihrer Assoziation mit Grenzüberschreitungen und dem Ausbrechen aus engen Grenzen. Ihr Bericht von psychiatrischen und therapeutischen Erfahrungen ist manchmal lapidar, manchmal rebellisch, dann wieder grüblerisch und gelegentlich sogar weise.
Aufgrund ihrer Lebensgeschichte und als noch nicht sehr erfolgreiche Malerin sieht sich Stella als gesellschaftliche Außenseiterin, kann dieser prekären Situation aber durchaus Positives abgewinnen, frei nach dem Motto: Nur, wer aus sämtlichen Rahmen gefallen ist, kann das ganze Bild sehen, anders als diejenigen, die im Bild gefangen sind.
Allmählich verlagert sich Stellas Aufmerksamkeit auf die Beziehung zu Aliena, ihrer unsichtbare Spielgefährtin aus Kindertagen. Inzwischen hat die Malerin zu dieser Freundin eine zwiespältige Einstellung. Einerseits verdankt sie ihr kreative Inspirationen, andererseits macht es sie neidisch, wenn ihre Komplementärfrau in Träumen ihre mühelose Kreativität vorführt, während Stella sich mit den Problemen der materiellen Welt herumschlägt, ob es dabei nun um ihre finanzielle Situation geht oder um künstlerische Techniken.
Angesichts dieses scheinbaren Wetteiferns schlägt Stellas Neid schließlich um in heftigen Zorn, der in den Plan mündet, die einstige Spielgefährtin in ein Bild zu ver-bannen. Doch als dieses Bann-Bild fertig ist, fordert sie, verärgert über einen Patzer beim Malen, ihr Alter ego auf: «Komm doch und tausch mit mir!»
Im Epilog wird von den Folgen dieses vermeintlichen Tausches erzählt, der für eine Verschmelzung steht mit dem, was in spiritueller Literatur oft als Höheres selbst bezeichnet wird. (Allerdings geht Stella in einer esoterischen Episode nicht besonders schmeichelhaft mit diesem Thema um.

Ein Fall von Borderline — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ein Fall von Borderline», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Während der Fahrt mit dem Rad habe ich in Gedanken schon mein neues Bild entworfen, weshalb ich mir nicht mal die Zeit nehme, meine Einkäufe auszupacken. Was ich allerdings sorgfältig in ein Glas stecke, — beinah hingebungsvoll, als wäre ich eine Ikebana-Künstlerin — das sind die unterwegs gepflückten Zweige von diversen Laubbäumen, wegen der so unterschiedlichen Abstufungen von Grün. Welche Vielfalt!

Endlich erlebe ich wieder, was mir während der Serie, mit der ich mich als Illustratorin beworben habe, nur selten vergönnt war: diesen kreativen Höhenflug, den ich selbst als künstlerischen Rausch bezeichne. Alles, was nicht unmittelbar zu tun hat mit Sehen, mit Farbe, mit der Hand, die den Pinsel führt, ist ausgeblendet. (Und auch in finanzieller Hinsicht ist es gar nicht übel, mal eine oder zwei Mahlzeiten zu übergehen.) Fast fühle ich mich wie mein Panther auf der Pirsch. Wenn dieser Traum auch keinerlei Hinweis auf menschliche Ansiedlungen enthielt, habe ich jenseits des Flusses ein einzeln stehendes Haus und eine Laterne angedeutet — damit sich die Lichter im Wasser spiegeln können. Vor allem sollen sie das Fell des Panthers zum Glänzen bringen, der wie ein Schattenwesen in einem einzigen langen Satz über den Fluss schwebt.

Während ich so ganz in mein Tun versunken war, hat sich die Sonne gen Westen bewegt, und irgendwann bemerke ich doch das schwindende Tageslicht, zu diffus zum Malen. Ich schalte die Stehlampe ein, die leider nicht gut zum Strahler taugt, und trete zwei Schritte zurück, um das Bild aus der Distanz zu betrachten. Au weia! Klar, ich weiß, dass ein Bild niemals exakt der ursprünglichen Vorstellung entspricht. Aber in diesem Moment fühle ich mich, als würde ich im freien Flug abstürzen!

Das Bild ist viel zu hell, zu leuchtend, fast schon grell. Schließlich habe ich mir die Zeit der Abenddämmerung vorgestellt, wenn der Himmel dieses sagenhafte Blau kurz vor dem Dunkelwerden zeigt. Die diversen Grüntöne der Bäume im Hintergrund sollen gerade noch zu unterscheiden sein.

Vernünftig wäre es, die letzten Lichteffekte und Schattierungen auf morgen zu verschieben. Aber ich bin ungeduldig. Um meinen Magen zu besänftigen, leere ich rasch ein großes Glas Wasser und tue das, was ich sonst vermeide: Draußen malen. Vor allem deshalb, weil ich nicht scharf darauf bin, dass meine Vermieterin ankommt, um sich zu erkundigen, was ich denn Schönes mache. Nichts gegen meine Vermieterin, sie ist ganz in Ordnung — aber dass ich nicht gleichzeitig malen kann und höfliche Konversation pflegen, das wird sie kaum verstehen.

Praktischerweise kann ich Staffelei und was ich sonst noch brauche, durch's Fenster nach draußen befördern, wo ich mich wieder ans Werk mache. Als ich schließlich einen Schritt zurück trete, wird mir klar, dass ich es mit der Schattierung übertrieben habe. Jetzt ist der Hintergrund nur noch ein vermatschtes Grau-Grün. Nein, das sind nicht mehr die sanften Übergänge der Dämmerung, woraus die Pantherin wie ein magisches Wesen hervor springen sollte. In meiner Phantasie existiert dieses Wesen tagsüber als pure Energie. Erst während der Dämmerung beginnt es, einen Körper zu manifestieren, indem es sich aus dunklen Farbpartikeln selbst zusammensetzt. Wenigstens das Fell ist mir einigermaßen gelungen. Dort, wo es das Licht reflektiert, scheint es von innen heraus zu strahlen, während die mattgrauen Flecken dazwischen wie Öffnungen sind zum körperlosen Sein. Für eine Gestaltwandlerin jedoch ist das schon zu viel Substanz, um so mühelos wie ein Vogel über den Fluss zu gleiten.

Spät am Abend, nach einer Mahlzeit aus Nudeln mit Zwiebeln und Parmesan, überlege ich, ob ich das Bild wieder aufhelle oder doch lieber ganz von vorn anfange. Ich tendiere zu Letzterem — so ein Murkelkram als Auftakt einer neuen Reihe?! Wenn ich allerdings meine Phantasie, die ich während des Malens ausgebrütet habe, gestalten will, dann müsste ich auch noch den körperlosen Tag-Panther hinkriegen. Den stelle ich mir wesentlich schwieriger vor. Okay, da gibt es noch eine andere Idee, die schon gelegentlich während der Phantastik-Serie aufgetaucht ist. Die allerdings habe ich beharrlich abgeblockt. Warum schreibe ich nicht selbst so einen Roman? Eine Pantherfrau als Heldin wär' doch mal was anderes als die ewigen Werwölfe... Was allerdings das Erzeugen von Bildern mit Worten betrifft, da habe ich mich bisher auf Kurzformen beschränkt. Ein ganzer Roman kommt mir eine Nummer zu groß vor. Oder sollte das die nächste Grenze sein, die mich herausfordert?

Grenzüberschreitungen

Es mag sonderbar klingen, sogar paradox, aber meine wichtigsten Grenzüberschreitungen haben begonnen, als ich in der Psychiatrie eingesperrt war. Mein erster stationärer Aufenthalt, noch in jugendlichem Alter, hat mich aus dem Elternhaus heraus katapultiert. Weniger gut war, dass mir, zusammen mit Medikamenten, die mich in eine Art Zombie verwandelten, die Diagnose paranoide Schizophrenie verpasst wurde. Ehrlich gesagt: Ich bewundere mich selbst ein wenig dafür, dass ich trotzdem getöpfert und mit Farben rumgeschmiert habe. Nach meiner Entlassung bin ich brav zur Gesprächstherapie gegangen, die Pillen hingegen habe ich bald verweigert. Womit ich mir einen ersten kreativen Sprung beschert habe — aber beschissen ging es mir trotzdem. Was mich, wenn ich so zurück schaue, kein bisschen erstaunt: Schließlich mussten all die Ängste, die meine Mutter so erfolgreich in mich hineingestopft hatte, irgendwie an die Oberfläche kommen. Über die miesen Gefühle half ich mir mit Alkohol hinweg. Was allerdings nicht lange funktionierte, denn wenn ich nicht trank, wuchsen die Ängste ins Riesenhafte. Einigermaßen auf Abstand halten konnte ich sie nur mittels Tagebuch und Skizzenblock. Meine bevorzugte Farben waren sämtliche Graustufen bis hin zum Schwarz, meine liebsten Motive Chimären.

Irgendwann beförderte mich mein Hang zur Selbstbetäubung zurück in die Klinik. Die Ärzte hoben nicht etwa die erste Diagnose auf — die wurde einfach nur ergänzt, durch Alkoholmissbrauch. Natürlich wurde ich auf's heftigste ermahnt, schön brav meine Zombie-Pillen zu schlucken und auf gar keinen Fall mit Alkohol zu mixen. Ich nickte brav und beschloss stillschweigend, die erste Order baldmöglichst zu boykottieren. Was Alk betraf, gab ich mich zerknirscht und gelobte Gehorsam. Schließlich hing die Drohung des betreuten Wohnens über mir. Aber die echte Motivation lieferte mir einer dieser Spiegel-Effekte: Während ich andere Patienten sah, die durch eine ganze Mixtur von Psycho-Pillen ruhig gestellt wurden, traf mich hammerhart die Erkenntnis: Mit dem Versuch, meine Ängste zu ertränken, hatte ich mir fast genauso übel mitgespielt, als hätte ich die ganze Zeit seit meiner ersten Entlassung die ärztlich verodnete Dröhnung geschluckt. An diesem Punkt wollte ich nur eins: Endlich einen klaren Kopf!

Meinen großen Durchbruch (nein, leider nicht in der Kunst, aber immerhin habe ich es zu einigen kleinen Ausstellungen gebracht) in Sachen Psychiatrie sollte erst mein dritter Klinik-Aufenthalt bringen.

Der Psychologe war mir irgendwie suspekt. Er gab sich dermaßen distanziert, als wäre er von der Angst geplagt, sich die mentalen oder emotionalen Störungen der Patienten einzufangen wie einen Virus. Während er seine Ankündigung vom Stapel ließ, er habe möglicherweise eine Erklärung dafür, warum ich bereits aus verschiedenen Anlässen in der Psychiatrie gewesen und mit ebenso verschiedenen Diagnosen wieder entlassen worden sei, beschäftigte ich mich mit dem Rätsel, was diesen Mann wohl zu seiner Berufswahl getrieben haben mochte. Doch meine Spielerei mit Vermutungen war sofort vergessen, als er, nach einer Wiederholung all dessen, was er bei unserem ersten Gesprächstermin aus mir herausgefragt hatte, über meine Kindheit, meine Eltern undsoweiter, endlich mit seiner Diagnose aufwartete: Borderline-Syndrom. Ich war wie elektrisiert. Meine sämtlichen Vorbehalte gegen diesen Psycho-Typen hin oder her: Das war endlich mal eine Diagnose, mit der ich mich total identifizieren konnte. Und bestimmt nicht deshalb, weil es nunmal das Etikett für jene Patienten ist, die sich erdreisten, von einem psychiatri-schen Schubfach ins andere zu hüpfen. Um Abhilfe zu schaffen, wurde einfach diese neue Schublade mit dem Etikett Borderline eingerichtet.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ein Fall von Borderline»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ein Fall von Borderline» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Ein Fall von Borderline»

Обсуждение, отзывы о книге «Ein Fall von Borderline» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x