Ernst Steininger
Seemann, deine Heimat ist das Meer – Teil 1
Band 69 in der maritimen gelben Buchreihe bei Jürgen Ruszkowski
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Ernst Steininger Seemann, deine Heimat ist das Meer – Teil 1 Band 69 in der maritimen gelben Buchreihe bei Jürgen Ruszkowski Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort des Herausgebers
Widmung
Vorbemerkungen des Autors
Exposé
Sie, als Österreicher, wie kommen Sie zur Seefahrt?
SCHULSCHIFF DEUTSCHLAND in Bremen
Küstenmotorschiff STADERSAND
Motorschiff LINZERTOR
Motorschiff VEGESACK – Begegnung mit Hein Bruns
Turbinenschiff HUGO STINNES
Motorschiff HORNBALTIC
Motorschiff BREMER BOERSE
Turbinenschiff WERRASTEIN
Turbinenschiff MOSELSTEIN
Marcel Niedergang über Lateinamerika
Bis Chile
Weitere Informationen
Die maritime gelbe Buchreihe
Impressum neobooks
Von 1970 bis 1997 leitete ich das größte Seemannsheim in Deutschland am Krayenkamp am Fuße der Hamburger Michaeliskirche, ein Hotel für Fahrensleute mit zeitweilig bis zu 140 Betten. In dieser Arbeit lernte ich Tausende Seeleute aus aller Welt kennen.
Im Februar 1992 kam mir der Gedanke, meine Erlebnisse bei der Begegnung mit den Seeleuten und deren Berichte aus ihrem Leben in einem Buch zusammenzutragen, dem ersten Band meiner maritimen gelben Reihe „Zeitzeugen des Alltags“:
Seemannsschicksale.
Insgesamt brachte ich bisher über 3.800 Exemplare davon an maritim interessierte Leser und erhielt etliche Zuschriften als Reaktionen zu meinem Buch.
Reaktionen auf den ersten Band und die Nachfrage nach dem Buch ermutigten mich, in weiteren Bänden noch mehr Menschen vorzustellen, die einige Wochen, Jahre oder ihr ganzes Leben der Seefahrt verschrieben haben. Inzwischen erhielt ich unzählige positive Kommentare und Rezensionen, etwa: Ich bin immer wieder begeistert von der „Gelben Buchreihe“. Die Bände reißen einen einfach mit und vermitteln einem das Gefühl, mitten in den Besatzungen der Schiffe zu sein. Inzwischen habe ich ca. 20 Bände erworben und freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch erscheint. oder: Sämtliche von Jürgen Ruszkowski aus Hamburg herausgegebene Bücher sind absolute Highlights der Seefahrts-Literatur. Dieser Band macht da keine Ausnahme. Sehr interessante und abwechselungsreiche Themen aus verschiedenen Zeitepochen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt haben! Man kann nur staunen, was der Mann in seinem Ruhestand schon veröffentlich hat. Alle Achtung!
In den Bänden 69, 70und 71können Sie wieder den Bericht eines ehemaligen Seemanns lesen. Da das Gesamtvolumen der Texte für ein Buch mit Leimbindung zu umfangreich war, wurde es zu einer Trilogie aufgeteilt. Ernst Steininger, gebürtiger Österreicher, hatte von frühester Jugend an Fernweh zum Wasser und den Wunsch, zur See zu fahren. 1957 begann er in Bremen mit einem Lehrgang auf dem „SCHULSCHIFF DEUTSCHLAND“ seine Seemannslaufbahn und fuhr danach auf verschiedenen Schiffen und Fahrtgebieten an Deck. Auf einem seiner Schiffe, dem MS „VEGESACK“, begegnete er auch dem durch die Veröffentlichung mehrerer Bücher vielen Seeleuten bekannten Maschinisten Hein Bruns, der ihn für seine weiteren Fahrzeiten und sein nachfolgendes Leben wesentlich prägte. Ernst Steininger reflektiert in diesen drei Bänden über das erste Jahrzehnt seiner Seefahrtzeit.
Diese in einem brillanten Stil geschriebenen Texte erlauben nicht nur einen guten Einblick in das Leben eines Seemanns auf See und in fremden Häfen, wie der Autor es erlebte. Ernst Steininger gibt auch Einblicke in die Geschichte der Seefahrt und die Entdeckungsreisen früherer Seefahrergenerationen.
Ohne bürgerlich-moralische Verklemmungen oder Tabus schildert er sehr offen auch die Bewältigung der jugendlichen Libido der Seeleute.
In diesem Zusammenhang wurde ich bei der Lektüre des Manuskripts wieder einmal an den bekannten Theologieprofessor und langjährigen Prediger auf der Kanzel des Hamburger Michels, Helmut Thielicke, erinnert, der 1958 eine Seereise nach Japan auf einem Frachtschiff der Hapag unternahm und seine Erlebnisse an Bord in dem Buch „ Vom Schiff aus gesehen“ zusammenfasste. Seine hautnahen Begegnungen auf dieser wochenlangen Reise mit Seeleuten brachten ihn zu dem Bekenntnis, dass ihm eine ganz neue, bisher unbekannte Welt erschlossen worden sei und er nun eigentlich sein kurz zuvor veröffentlichtes Ethikwerk umschreiben müsse: „ Ich bemühte mich nach Kräften, offen zum Hören zu bleiben und – so schwer es mir fällt – selbst meine stabilsten Meinungen in diesem thematischen Umkreis als mögliche Vorurteile zu unterstellen, die vielleicht einer Korrektur bedürfen. Ich frage mich ernstlich, was an diesen meinen stabilen Meinungen christlich und was bürgerlich ist… Ich merke, wie schwer es ist, sich im Hinblick auf alles Doktrinäre zu entschlacken und einfach hinzuhören – immer nur hören zu können und alles zu einer Anfrage werden zu lassen... Bei meiner Bibellektüre achte ich darauf, wie nachsichtig Jesus Christus mit den Sünden der Sinne ist und wie hart und unerbittlich er den Geiz, den Hochmut und die Lieblosigkeit richtet. Bei seinen Christen ist das meist umgekehrt. “
Hamburg, 2013 / 2014 Jürgen Ruszkowski
Dieses Buch ist dem Andenken meiner Mutter gewidmet
Vorbemerkungen des Autors
1968, ich stand im 28. Lebensjahr, da hatte ich die Seefahrt – nach zehnjähriger Praxis – gründlich satt. Mit der Absicht, von nun an ein gediegenes bürgerliches Leben zu führen, wurde ich sesshaft. (Sesshaft – wie sich das anhört: so wie „Sitzen“ und – „Haft“). Ich trat also, nicht nur, um meine Mutter zu unterstützen, in die von meinem just verstorbenen Stiefvater gegründete Eisenhandlung ein. Trotz all der unliebsamen Pflichten, die ich mir dadurch aufgehalst hatte – oder vielleicht gerade deswegen – beschäftigte mich der Gedanke, meine Seefahrtserlebnisse literarisch zu verarbeiten. Kurz entschlossen reagierte ich auf ein Zeitungsinserat, das um Schreibinteressierte warb. Wenige Tage danach stand auch schon ein seriös aussehender Herr im Hausflur, der sich als ein Vertreter der Schreibkunst ausgab. Kurz gesagt: Der sehr vertrauenswürdig wirkende Herr schmeichelte meinem Ego ungemein und landete einen vollen Erfolg. Einnehmend bekundete er sein Interesse an meinen bisherigen Arbeiten – holprige Gedichte, zu lange Kurzgeschichten – lobte mein Erzählertalent über den grünen Klee und – und ich Esel nahm es für bare Münze.
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