Steen Steensen - Unsere neue Herrscherklasse

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Die intellektuelle Klasse hat in der westlichen Welt die Schaltzentren der Macht in einer langewährenden strukturellen Revolution erobert. Die Universitäten haben eine neue Herrscherklasse hervorgebracht. Ausbildung und Amt haben Kapital und Besitz verdrängt. Im Studentenaufruhr von 1968 wurde der historische Wechsel in der herrschenden Klasse sichtbar.
Welche Rolle spielten die Intellektuellen in der Vergangenheit? Wie gelang es der intellektuellen Klasse, die Eigentümergesellschaft zu entmachten? Welche Ideologien bahnten den Weg für die intellektuelle Machtübernahme? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Buch.
Als Oberklasse werden die Intellektuellen die Gesellschaft nach ihrem Bilde formen – wie alle Herrscherklassen im Verlauf der Geschichte. Was erwartet uns in einem von Intellektuellen geprägten Regime? Kann die Demokratie in dem neuen Zeitalter überleben? Die soziale Komödie ist von 1982 und dennoch genauso erleuchtend für die heutigen Leser. Der Zustand unserer Gesellschaft bestätigt die Vorhersagen des Buches. Der intellektuellen Klasse gehört die Zukunft, die kapitalistische Epoche ist vorbei. Die neue intellektuelle Herrscherklasse setzt die politische Tagesordnung.

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Der zweite Faktor bestand darin, dass eine Anzahl von Angehörigen der Feudalklasse Einfluss in dem Teil des bürokratischen Systems zu gewinnen suchte, der den Industrialisierungsprozess durchführte. Obwohl dies im ersten Moment als Vorteil gewertet werden kann, erwies sich dieser Faktor als eine Bedrohung der Interessen der Oberklasse. Der Adel hatte damit eine Möglichkeit erhalten, den Verlauf des Industrialisierungsprozesses zu überwachen und dessen Richtung so zu lenken, dass dieser für die eigene Klasse keinen Schaden verursachen und ihr im Gegenteil von Vorteil sein konnte. Es war jedoch nicht zu vermeiden, dass die Industrialisierung im Laufe der Zeit die feudale Ordnung bedrohte. Die Interessen und Ideen der adligen Industriebürokraten waren nicht länger in Übereinstimmung mit denen des Landadels.

Von dieser Warte aus gesehen, war eine ideologische Spaltung in der führenden Schicht seit langem in Vorbereitung. Ein Teil der jungen Adligen wünschte sich eine Entwicklung für Russland nach westeuropäischem Vorbild. Mit Hilfe einer Anhebung des allgemeinen Bildungsniveaus sollte die Nation den Anschluss an die moderne Zeit erreichen. Diese Zukunftsvision wurde von einem anderen Teil der Oberklasse energisch bekämpft. Diesen Adligen ging es darum, Russland von der westeuropäischen Zivilisation zu isolieren, um die eigenen Privilegien zu beschützen. Die innere Spaltung der herrschenden Klasse war zu einer Tatsache geworden. Obwohl der Konflikt, der dieser Spaltung zugrunde lag, nicht von fundamentalem Charakter war, schwächte er doch die Verteidigungskraft der Klasse und konnte in einer Krisensituation zum Zünglein an der Waage werden.

Die Oberklasse war deshalb den Anforderungen, mit denen das Regime von Innen und Außen konfrontiert wurde, nicht mehr gewachsen. In der führenden Schicht wurden Ermüdungserscheinungen sichtbar. Innere Degeneration, schwindendes Selbstvertrauen und Perspektivlosigkeit lähmten den ohnehin schwachen Widerstandswillen der Klasse. Das Fehlen von Zukunftsvisionen, von Entscheidungskraft und resoluter Handlungsfähigkeit verurteilte die ehemals mächtigen Herrscher zum Untergang.

Zar Nikolaj II. war repräsentativ für eine Oberklasse, die mangelnde Willensstärke und eine falsche Realitätseinschätzung aufwies. Wankelmütigkeit verbreitete sich wie eine ansteckende Krankheit von der Spitze in die oberste Schicht der Gesellschaft. Diese Situation wurde noch durch eine Zarin verstärkt, die ihrem Gemahl beständig eine Wirklichkeit vorzauberte, die nicht mehr existierte. Auch sie war nicht in der Lage, die Kräfte zu erkennen, die sich systematisch gegen die feudale Ordnung mobilisierten.

Es ist wohl kaum übertrieben zu behaupten, dass sich die feudale Oberklasse fast von allein auflöste. Der Krieg gegen Japan und die Teilnahme am Ersten Weltkrieg sind deutliche Beweise dafür, dass die Führung des russischen Staates den technischen Anforderungen der modernen Kriegsführung nicht gewachsen war. Die Nachfolger der herrschenden Klasse hatten ein leichtes Spiel.

Die schwierigste Aufgabe bestand für die revoltierende Mittelklasse deshalb auch nicht in der Zerschlagung des alten Adels. Zuerst ging es darum, Ordnung in den eigenen Reihen zu schaffen. Die Mittelklasse war von Anfang an ideologisch gespalten. Die internen Streitigkeiten zehrten an ihren Kräften. Dieser Konflikt wurde jedoch erst nach der Revolution gelöst. Die nächste Schwierigkeit, mit der die Mittelklasse fertig werden musste, war ihre relativ geringe Anzahl. Die Struktur der russischen Gesellschaft unterschied sich von derjenigen westeuropäischer Staaten gerade durch eine zahlenmäßig geringe und schwache Mittelklasse. Dieses Handicap wurde dadurch aufgewogen, dass sowohl die Ober- als auch die Unterklasse noch schwächer waren. Das dritte Problem, dessen Lösung äußerste Geschicktheit und Dreistigkeit erforderte, bestand darin, die Unterklasse zu zähmen. Man darf jedoch nicht außer Acht lassen, dass die internen Streitigkeiten in der ambitiösen Mittelklasse stets hinter dem gemeinsamen Verlangen nach der Klassenherrschaft und dem Wunsch nach der Zerschlagung der besitzenden Klasse zurücktraten. Der Streit ging um den Aufbau des zukünftigen Staates und um die Mittel, mit deren Hilfe die Spitze der Macht erklommen werden sollte.

Den festen Stamm der russischen Mittelklasse bildeten Intellektuelle, also Professoren, Lehrer, Juristen, Ärzte, Journalisten, Verfasser, Techniker und Studenten. Der Industrialisierungsprozess und eine wachsende Staatsbürokratie bildeten die materielle Grundlage für das Erstarken dieser Klasse. Der Bedarf nach Aufklärung und Bildung wuchs beständig, was die Lehranstalten näher ins gesellschaftliche Zentrum rückte. Kein geringer Teil der Studenten stammte aus dem wohlhabenden Bauernstand und kleinbürgerlichen, in Städten lebenden Familien. Viele Akademiker konnten sich deshalb nicht mit einer Herkunft aus der Oberklasse brüsten. Da der Staat unterdessen nicht in der Lage war, alle Akademiker zu absorbieren, konnten diese nicht die Anerkennung und Position erhalten, nach welchen sie gestrebt hatten. Die Unzufriedenheit unter den Intellektuellen nahm noch zu, als von einem bestimmten Zeitpunkt an die Staatsämter ausschließlich Adligen vorbehalten wurden. Hinzu kam, dass die soziale Situation vieler Studenten aussichtslos war. Sie lebten in äußerster Armut, mit dem ständigen Risiko, in die Arbeiterklasse abzusinken. Diese Aussicht und die Unzufriedenheit mit den gesellschaftlichen Zuständen im allgemeinen machte die Intellektuellen zu radikalen Revolutionären, die nur zu gewinnen hatten und nichts zu verlieren. Ihr kulturelles Niveau erhob sie hoch über die Volksmassen, nicht jedoch ihre ökonomische Lage. Ihre Ausbildung ermöglichte es ihnen, mit der Oberklasse zu konkurrieren, ihre ökonomische Situation jedoch errichtete unumstößliche Barrieren zwischen ihnen. Die Intellektuellen befanden sich in einem Vakuum, sowohl von der Ober- als auch Unterklasse getrennt. Gerade diese Tatsache machte sie zu einem beweglichen Faktor in der sozialen Struktur.

Zur Mittelklasse waren auch ein Teil der liberalen Groß-grundbesitzer, Industriellen und Geschäftsmänner zu zählen.

Die intellektuelle Mittelklasse war in verschiedenen Fragen gespaltener Meinung. Wann war der richtige Zeitpunkt zur Machtübernahme gekommen? Wer sollte die treibende Kraft in der Revolution sein? Wie sollte die soziale Ordnung nach dem Fall der Feudalmacht aussehen? Nach ihrer ideologischen Position ließen sich die Revolutionäre in vier Gruppen einteilen: Die Anarchisten, die Liberalen, die moderaten Sozialisten und die Bolschewiki. Nur wenige Anarchisten waren Intellektuelle. Dessen ungeachtet gab es in Russland eine starke anarchistische Tradition. Anarchistische Ideen waren besonders in der Unterklasse verbreitet. Im Gegensatz zu den intellektuellen Theoretikern lehnten die Anarchisten eine Revolution von oben ab. Nach ihrer Meinung würde eine solche Revolution nur ein neues Machtgebilde hervorbringen, das sich im Prinzip nicht von dem vorherigen unterscheide, nur die Führungsschicht würde ausgewechselt. Für die Unterklasse bedeute ein solcher Wechsel keine Änderungen, die Volksmassen hätten nur unter neuen Herren zu arbeiten. Deshalb müssten die Unterdrückten sich selbst befreien. Die Befreiung einer anderen Klasse zu überlassen sei unmöglich, da jede Klasse eine andere Vorstellung von Befreiung habe. Freiheit könne man nicht geschenkt erhalten, Freiheit könne nur erobert werden. Für die Anarchisten ging es nicht darum, die politische Macht zu revolutionieren, sondern diese abzuschaffen. Macht war in den Augen der Anarchisten eine vernichtende Kraft, die durch eine politische Revolution nicht aus der Welt zu schaffen war. Ein Auswechseln der politischen Führung erschien ihnen deshalb nutzlos. Innerhalb kurzer Zeit würde die Macht auch die neuen Führer vergiften und korrumpieren. Eine Revolution von oben sei nicht nur fruchtlos, sondern zugleich ein Verrat an den arbeitenden Massen.

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