Steen Steensen
Unsere Neue Herrscherklasse
Der Weg der Intellektuellen
zur Macht
Verlag Abildgaard & Broedsgaard
www.steen-steensen.dk
Steen Steensen:
Den Sociale Komedie
De intellektuelles vej til magten
1. Ausgabe: Verlag in Haarby 1982
ISBN 87-87750-27-9
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Steen Steensen
Unsere neue Herrscherklasse.
Der Weg der Intellektuellen zur Macht.
Übersetzung 2014: Birgit Reinhardt
E-Pub: Per Moeller Andersen
1. Ausgabe as ePUB
published by: epubli GmbH, Berlin,
www.epubli.de
Copyright © 2014 Steen Steensen
ISBN 978-3-8442-9720-1
Vorwort Vorwort Wie funktioniert der moderne Staat und welche Kräfte bestimmen seine Entwicklung? Diese Fragen sind hochaktuell in unserer Zeit. Die gegenwärtige Generation ist Zeuge großer geschichtlicher Umwälzungen. Die intellektuelle Klasse hat in der westlichen Welt die Schaltzentren der Macht in einer langewährenden strukturellen Revolution erobert. Die Universitäten haben eine neue Herrscherklasse hervorgebracht. Ausbildung und Amt haben Kapital und Besitz verdrängt. Im Studentenaufruhr von 1968 wurde der historische Wechsel in der herrschenden Klasse sichtbar. Welche Rolle spielten die Intellektuellen in der Vergangenheit? Wie gelang es der intellektuellen Klasse, die Eigentümergesellschaft zu entmachten? Welche Ideologien bahnten den Weg für die intellektuelle Machtübernahme? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Buch. Als Oberklasse werden die Intellektuellen die Gesellschaft nach ihrem Bilde formen – wie alle Herrscherklassen im Verlauf der Geschichte. Was erwartet uns in einem von Intellektuellen geprägten Regime? Kann die Demokratie in dem neuen Zeitalter überleben? Die soziale Komödie ist von 1982 und dennoch genauso erleuchtend für die heutigen Leser. Der Zustand unserer Gesellschaft bestätigt die Vorhersagen des Buches. Der intellektuellen Klasse gehört die Zukunft, die kapitalistische Epoche ist vorbei. Die neue intellektuelle Herrscherklasse setzt die politische Tagesordnung. Steen Steensen / Januar 2014
Die Soziale Komödie
Die französische Komödie von 1789
Eine russische Komödie
Die Intellektuellen im Zeitalter des Feudalismus
Die Intellektuellen im Zeitalter des Kapitalismus
Der Kapitalismus - sein Erfolg und der Mythos von seiner Unmenschlichkeit
Der Niedergang des Kapitalismus und der Sieg des Intellektualismus
Eine Studentenkomödie
Die Wissenschaft im Dienste des Klassenkampfes
Die neue Klasse
Die technischen Intellektuellen
Die organisatorischen Intellektuellen
Die sozialen Intellektuellen
Die informatorischen Intellektuellen
Die kulturellen Intellektuellen
Die politische Machtübernahme
Die Eroberung der Gewerkschaften und Branchenorganisationen
Die Macht der intellektuellen Klasse
Die Gesellschaft im Zeitalter des Intellektualismus
Der Unterdrückungs- und Ausbeutungsmechanismus der neuen Klasse
Klassenkampf gegen die Intellektuellen
Der Rindalismus
Die Fortschrittsbewegung
Die Zukunft des Intellektualismus
Zum Verfasser
Besprechung des Buches
Wie funktioniert der moderne Staat und welche Kräfte bestimmen seine Entwicklung? Diese Fragen sind hochaktuell in unserer Zeit. Die gegenwärtige Generation ist Zeuge großer geschichtlicher Umwälzungen.
Die intellektuelle Klasse hat in der westlichen Welt die Schaltzentren der Macht in einer langewährenden strukturellen Revolution erobert. Die Universitäten haben eine neue Herrscherklasse hervorgebracht. Ausbildung und Amt haben Kapital und Besitz verdrängt. Im Studentenaufruhr von 1968 wurde der historische Wechsel in der herrschenden Klasse sichtbar.
Welche Rolle spielten die Intellektuellen in der Vergangenheit? Wie gelang es der intellektuellen Klasse, die Eigentümergesellschaft zu entmachten? Welche Ideologien bahnten den Weg für die intellektuelle Machtübernahme? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Buch.
Als Oberklasse werden die Intellektuellen die Gesellschaft nach ihrem Bilde formen – wie alle Herrscherklassen im Verlauf der Geschichte. Was erwartet uns in einem von Intellektuellen geprägten Regime? Kann die Demokratie in dem neuen Zeitalter überleben?
Die soziale Komödie ist von 1982 und dennoch genauso erleuchtend für die heutigen Leser. Der Zustand unserer Gesellschaft bestätigt die Vorhersagen des Buches. Der intellektuellen Klasse gehört die Zukunft, die kapitalistische Epoche ist vorbei. Die neue intellektuelle Herrscherklasse setzt die politische Tagesordnung.
Steen Steensen / Januar 2014
Der Verlauf der Geschichte hat die Menschen schon immer zum Nachdenken angeregt. Wie entsteht eine soziale Ordnung und welche Kräfte bestimmen deren Entwicklung? Unzählige Philosophen, Soziologen und Historiker haben sich mit solchen Fragen beschäftigt. Schon im Altertum war das Entstehen von Zivilisationen, deren Aufstieg und Verfall Gegenstand vieler Spekulationen. Man suchte Antworten auf Fragen wie: Sind es wiederkehrende Muster, die den Geschichtsverlauf bestimmen, oder unterliegt die Entwicklung von Gesellschaften gar Gesetzen? Welcher Zusammenhang besteht zwischen einem politischen System und den ökonomischen Interessen der in einer Gesellschaft repräsentierten Klassen und deren Stärke?
Dieses Suchen nach einem Prinzip, das den Verlauf der Geschichte steuert, und nach Gesetzmäßigkeiten, die das Schicksal der politischen und ökonomischen Systeme determinieren, wird auch in Zukunft die Menschen beschäftigen. Besonders stark ist das Interesse dafür in Zeiten, in denen die existierende Ordnung in ihren Grundfesten erschüttert wird. Zwei große Revolutionen in der jüngeren Geschichte Europas, die Französische Revolution von 1789 und die russische von 1917, geben wertvolle Informationen über den Wirkungsmechanismus von revolutionären Prozessen. Doch sind es nicht ausschließlich die klassischen Revolutionen, die dir Triebkräfte in der sozialen Entwicklung erkennen lassen. Auch das Studium der kleinen, schrittweisen Veränderungen in der sozialen Ordnung führt zum Verstehen von revolutionären Prozessen. Obwohl solche Veränderungen sich nicht so leicht als revolutionäre offenbaren, folgen sie doch demselben prinzipiellen Verlauf.
Die soziale Struktur zeigt überraschenderweise ein unveränderliches Bild. Seit der Einführung des Ackerbaus haben in allen bisherigen Gesellschaftsordnungen drei Grundklassen existiert - eine Oberklasse, eine Mittelklasse und eine Unterklasse. An dieser Tatsache haben selbst tief greifende Umwälzungen nichts geändert. Die große Französische Revolution von 1789 stürzte die absolutistische Herrschaft, brachte die europäischen Fürstenhäuser unwiderruflich ins Wanken und bahnte den Weg für revolutionäre Aufstände im folgenden Jahrhundert, ohne an der Dreiklassenstruktur etwas geändert zu haben. Im gleichen Jahrhundert eröffnete die Industrielle Revolution in England weltweit eine Reihe von Veränderungen in der sozialen Entwicklung, aber die Dreiteilung der sozialen Struktur verblieb weiterhin unangefochten. Nicht einmal der russischen Revolution gelang es, die Dreiklassenstruktur abzuschaffen. Sie führte zu enormen Spannungen im gesellschaftlichen Alltag und die von ihr ausgelösten Erschütterungen verbreiteten sich in den meisten Teilen der Welt. Nachdem der soziale Krieg überstanden war und die Rauchwolken sich aufgelöst hatten, war Russland nicht wieder zu erkennen. Das klassische Bild der sozialen Struktur trat jedoch so klar wie immer hervor, als sich die Wogen des gesellschaftlichen Aufruhrs gelegt hatten.
Wenn auch im Verlauf der Geschichte die drei Klassen in mehr oder wenige ausgeprägte Schichten aufgeteilt und die Größenverhältnisse zwischen den dreien unterschiedlich waren, so hat dies doch nichts an der Grundstruktur geändert. Weder Revolutionen und Klassenkämpfe noch Kriege konnten daran rütteln. Die soziale Struktur ist wie eine Kompassnadel, die immer wieder in ihre Grundstellung zurückfällt.
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