Steen Steensen - Unsere neue Herrscherklasse

Здесь есть возможность читать онлайн «Steen Steensen - Unsere neue Herrscherklasse» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Unsere neue Herrscherklasse: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Unsere neue Herrscherklasse»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die intellektuelle Klasse hat in der westlichen Welt die Schaltzentren der Macht in einer langewährenden strukturellen Revolution erobert. Die Universitäten haben eine neue Herrscherklasse hervorgebracht. Ausbildung und Amt haben Kapital und Besitz verdrängt. Im Studentenaufruhr von 1968 wurde der historische Wechsel in der herrschenden Klasse sichtbar.
Welche Rolle spielten die Intellektuellen in der Vergangenheit? Wie gelang es der intellektuellen Klasse, die Eigentümergesellschaft zu entmachten? Welche Ideologien bahnten den Weg für die intellektuelle Machtübernahme? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Buch.
Als Oberklasse werden die Intellektuellen die Gesellschaft nach ihrem Bilde formen – wie alle Herrscherklassen im Verlauf der Geschichte. Was erwartet uns in einem von Intellektuellen geprägten Regime? Kann die Demokratie in dem neuen Zeitalter überleben? Die soziale Komödie ist von 1982 und dennoch genauso erleuchtend für die heutigen Leser. Der Zustand unserer Gesellschaft bestätigt die Vorhersagen des Buches. Der intellektuellen Klasse gehört die Zukunft, die kapitalistische Epoche ist vorbei. Die neue intellektuelle Herrscherklasse setzt die politische Tagesordnung.

Unsere neue Herrscherklasse — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Unsere neue Herrscherklasse», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

In Dänemark oblag die Lehrtätigkeit in den Schulen der Kirche. Im späten Mittelalter wurden zwar einzelne Schulen, die nicht von Geistlichen geleitet wurden, gegründet, aber nur mit Erlaubnis der Kirche und zu deren Bedingungen. Schulen wurden in unmittelbarer Nähe großer Kirchen und Klöster errichtet. Im Bereich der mächtigen Domkapitel entstanden sogenannte Kathedralschulen, in denen Priester unterrichteten. Auf diese Weise sollte die Rekrutierung neuer Mitglieder für den geistlichen Stand gesichert werden. Nebenbei wurden auch Küster, die den Priestern mit Hilfeleistungen im Gottesdienst beistanden, ausgebildet. In Klosterschulen fand auch in geringem Umfang Schulunterricht mit allgemeinem Inhalt statt. Das faktische Monopol der Intellektuellen auf jegliche Unterweisung und Erziehung diente als wirkungsvolle Plattform zur Verbreitung ihrer Klassenideologie. Um die Jahrhunderte andauernde Stärke der Römischen Kirche zu verstehen, muss man die Rekrutierung ihrer Priester betrachten. Mit Hilfe des Zölibats konnte sich die katholische Kirche eine ständige Erneuerung des Priesterstandes mit frischen, begabten Kräften aus dem Volk sichern. Außerdem hatte die Geistlichkeit jederzeit Einblick in die Psyche und Denkweise der Volksmassen. Diese Aktiva kompensierten ohne Zweifel die Schäden, welche der katholischen Kirche von der weltlichen Macht von Zeit zu Zeit, wenn sich diese in die Besetzung von hohen geistlichen Ämtern einmischte, zugefügt wurden.

Wie auch in anderen Ländern wurde der geistliche Stand im mittelalterlichen Dänemark von der europäischen Mutterkirche unterstützt. Die Kirche war multinational und älter als Staaten. Die Organisation der dänischen Kirche war seit 1104 eine Provinz der katholischen Kirche. Die Ideologie der päpstlichen Kirche lieferte der dänischen Geistlichkeit die geistige Munition. Das Verhältnis der Kirche zum weltlichen Staat erklärten die frühen Kirchenväter damit, dass sowohl die Kirche als auch der Staat die Aufgabe hatten, dem Reich Gottes zu dienen. Natürlich war es die Kirche, die definierte, was das Reich Gottes von beiden erwartete. Die Gestaltung des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat wurde wie bekannt Gegenstand vieler Streitigkeiten, die hier nicht behandelt werden sollen. Es ist allerdings wichtig zu bemerken, dass die geistlichen Intellektuellen eine von der weltlichen Macht unabhängige Existenz erstrebten. Unter dem gebieterischen Erzbischof Eskil wurde der Kirche im 12. Jahrhundert dann auch de jure eine Unabhängigkeit zuerkannt.

Die Unabhängigkeit der Kirche kam beispielsweise auf dem Gebiet des Rechts zum Ausdruck, wo sie rasch ihr eigenes Rechtssystem entwickelte. Dieses hatte größeren Einfluss im Lande als das dänische Recht. Die Kirche verfügte über Gerichtsbarkeit, und in ihren Gerichten konnten straf- und verwaltungsrechtliche Prozesse geführt werden. Selbst in gewissen zivilrechtlichen Fällen, z.B. in testamentarischen und Eheangelegenheiten, konnten die kirchlichen Richter Recht sprechen. Die Geistlichkeit beeinflusste auch die weltliche Rechtspflege, waren die Bischöfe doch Mitglieder im Reichsrat und damit mitbestimmend bei der Gestaltung des weltlichen Rechts. Viele Geistliche hatten zudem eine juristische Ausbildung, die ihnen in ihrer Tätigkeit in den königlichen Kanzleien zugute kam.

Das kirchliche Recht beruhte auf dem kanonischen Recht, das, obwohl von außen kommend, das dänische Recht mit der Zeit in seinen Grundlagen beeinflusste. Das kanonische Recht wiederum basierte in seinen Grundzügen auf dem römischen Recht, das zu jener Zeit eine höhere Entwicklungsstufe erreicht hatte als das dänische. Das betraf sowohl inhaltliche als auch technische Aspekte. Die altnordische Rechtstradition nahm es nicht so genau mit der Schuldfrage, es ging vielmehr darum, zwischen den streitenden Parteien einen Vergleich zu schließen. Mit der Einführung des kanonischen Rechts erhielt der Beweis im Gerichtsprozess einen zentralen Platz. Die Kirche führte außerdem ein, dass die Bürde der Beweisführung dem Ankläger und nicht dem Angeklagten zukam. Der Zeugenaussage wurde größerer Bedeutung beigemessen. Es wurde verboten, dass der Angeklagte mit Hilfe von Männern, die seine Unschuld beeideten, freigesprochen werden konnte. Die Geistlichkeit sorgte auch dafür, dass der Feuerprobe die Beweiskraft abgesprochen wurde. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Rechtsverständnis den Interessen der Geistlichen und der christlichen Weltanschauung angepasst wurde.

Wie schon angeführt, strebte die Kirche nach Unabhängigkeit von der Staatsmacht. Ihre Immunität war schließlich älter als die des Adels. Die Geistlichkeit konnte sogar verhindern, dass der Kirche von den weltlichen Behörden Steuern oder andere Lasten auferlegt wurden. Als ideologische Rechtfertigung für dieses Privileg diente ihr die Behauptung, für das geistige und soziale Wohlergehen der Bevölkerung zu sorgen. Die steuerfreie Klasse scheute aber nicht davor zurück, selbst als Steuereintreiber zu wirken. Eine nicht so seltene Kombination in der Geschichte. Wahrscheinlich wurde der Zehnt bereits Ende des 11. Jahrhunderts in Dänemark eingeführt. Ab 1135 jedenfalls wurde diese Steuer im ganzen Reich erhoben. Wie es der Priesterschaft gelungen war, die bisher steuerfreien Bauern dieser Sklaverei zu unterwerfen, ist nicht bekannt. Vielleicht stand dies im Zusammenhang mit den Missernten in den Jahren um 1090. Soziale Not wurde zu allen Zeiten von den privilegierten Klassen zum eigenen Vorteil ausgenutzt. Wesentlich daran ist, dass sich die Intellektuellen von Anfang an als strenge Steuereintreiber erwiesen.

Das damalige Einkommen der Intellektuellen beruhte unterdessen nicht allein auf Steuereinkünften. Die Geistlichkeit verfügte zudem über riesigen Grundbesitz. Vor der Reformation war die Kirche der größte Grundbesitzer. Ein Drittel des dänischen Lands war im Besitz der Bischöfe, Domkirchen, Klöster und Priester. An der dominierenden Rolle der geistlichen Intellektuellen im Mittelalter kann daher kein Zweifel bestehen. Sie machten ihre Moralauffassung, ihr Verständnis von Mensch und Gesellschaft, zur Richtschnur für die einzig richtige Lebensführung. Gelingt es einer bestimmten Gruppe, der übrigen Bevölkerung ihre Ideale aufzuzwingen, ist das ein sicherer Beweis für deren Herrscherposition. Mit Hilfe der Kunst, der Geschichtsschreibung, des Schulunterrichts und der Gerichte waren die Intellektuellen in der Lage, ihre Interessen durchzusetzen.

Die Machtbasis der damaligen Schriftgelehrten ist nicht identisch mit derjenigen der Intellektuellen unserer Tage. Im Mittelalter waren Bildung und Wissen allein nicht ausreichend, um Einfluss ausüben zu können. Die Macht beruhte zu gleichen Teilen auf Bildung und Grundbesitz. Dies bestätigte die Reformation, die die gesellschaftliche Machtposition der Geistlichen dramatisch verringerte.

Als die Reformationsbewegung nach 1520 das Land ergriff, verlor die Kirche ihre materiellen Bastionen. Ohne Grundbesitz war unter den gesellschaftlichen Verhältnissen jener Zeit keine souveräne Machtausübung möglich.

Die Reformation schwächte die Macht der Geistlichen wesentlich, zerschlug die europäische Glaubensgemeinschaft und beraubte die Kirche ihres multinationalen Einflusses. Die Niederlage des Katholizismus war gleichzeitig ein sozialer Rückschlag für die Intellektuellen als Klasse. Erst mit der Einführung des Absolutismus im Jahre 1660 gewannen die Intellektuellen erneut bedeutende soziale Macht. Ihren wiedergewonnenen und wachsenden Einfluss auf das gesellschaftliche Leben übten sie jedoch nicht im Rahmen der Kirche aus, sondern innerhalb des aufsteigenden Bürgertums.

Die Kirche hatte während der Reformation den größten Teil ihres Grundbesitzes verloren, und die Kirchenfürsten waren aus ihren weltlichen Stellungen verdrängt worden. War die Kirche bisher ein Staat im Staate, so wurde sie nun wie die Schulerziehung und die soziale Fürsorge dem Staat unterstellt. Sie verlor außerdem ihre Jurisdiktion. Nur vereinzelte Fälle wurden von gemischten geistlich-weltlichen Gerichten behandelt. Die Reformation wurde zur Zäsur in der Rechtsgeschichte, das kanonische Recht und verschiedene kirchliche Rechtsordnungen verloren ihre Gültigkeit.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Unsere neue Herrscherklasse»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Unsere neue Herrscherklasse» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Unsere neue Herrscherklasse»

Обсуждение, отзывы о книге «Unsere neue Herrscherklasse» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x