Steen Steensen - Unsere neue Herrscherklasse

Здесь есть возможность читать онлайн «Steen Steensen - Unsere neue Herrscherklasse» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Unsere neue Herrscherklasse: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Unsere neue Herrscherklasse»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die intellektuelle Klasse hat in der westlichen Welt die Schaltzentren der Macht in einer langewährenden strukturellen Revolution erobert. Die Universitäten haben eine neue Herrscherklasse hervorgebracht. Ausbildung und Amt haben Kapital und Besitz verdrängt. Im Studentenaufruhr von 1968 wurde der historische Wechsel in der herrschenden Klasse sichtbar.
Welche Rolle spielten die Intellektuellen in der Vergangenheit? Wie gelang es der intellektuellen Klasse, die Eigentümergesellschaft zu entmachten? Welche Ideologien bahnten den Weg für die intellektuelle Machtübernahme? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Buch.
Als Oberklasse werden die Intellektuellen die Gesellschaft nach ihrem Bilde formen – wie alle Herrscherklassen im Verlauf der Geschichte. Was erwartet uns in einem von Intellektuellen geprägten Regime? Kann die Demokratie in dem neuen Zeitalter überleben? Die soziale Komödie ist von 1982 und dennoch genauso erleuchtend für die heutigen Leser. Der Zustand unserer Gesellschaft bestätigt die Vorhersagen des Buches. Der intellektuellen Klasse gehört die Zukunft, die kapitalistische Epoche ist vorbei. Die neue intellektuelle Herrscherklasse setzt die politische Tagesordnung.

Unsere neue Herrscherklasse — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Unsere neue Herrscherklasse», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Man kann deshalb nicht von einer Befreiung des Proletariats durch die russische Revolution sprechen. Die Arbeiter wurden zwar von der feudalen Kapitalistenklasse befreit, aber nicht sie, sondern die Intellektuellen übernahmen deren gesellschaftliche Stellung. Die Intellektuellen wiederum behaupteten, dass die Arbeiterklasse die führende Rolle in der Gesellschaft übernommen habe. Dieser Kunstgriff war von größter Bedeutung für die weitere Entwicklung. Die Diktatur der Intellektuellen wurde als Diktatur des Proletariats maskiert, die Sklaven zu Herren ernannt. Mit diesem Schachzug entwaffneten die Intellektuellen die Unterklasse vollkommen. Denn wenn der alte Klassenfeind vernichtet war und die Arbeiter zur herrschenden Klasse avanciert waren, gegen wen sollte dann eigentlich der Klassenkampf geführt werden? Alle Ursachen für Konflikte waren ja beseitigt. Auf diese Weise wurden die Arbeiter daran gehindert, den Kampf für ihre eigenen Interessen fortzusetzen. Was der kapitalistischen Bourgeoisie nicht gelang, nämlich den Arbeitern eine soziale Ordnung aufzuzwingen, in der sie nicht mehr gefährlich werden konnten, das gelang der intellektuellen Bourgeoisie. Der neuen Oberklasse war es nun möglich, sich den von den Arbeitern geschaffenen Mehrwert anzueignen, ohne mit nennenswertem Widerstand rechnen zu müssen.

Die russische ist wie die Französische Revolution ein klassisches Beispiel für die Unveränderlichkeit der hierarchischen sozialen Struktur. Selbst gewaltige soziale Erschütterungen vermögen nicht, das klassische Gesellschaftsmodell zu verändern. Auch im Fall der russischen Revolution wurde die Oberklasse zwar vernichtet, aber die Mittelklasse übernahm deren Rolle. Die Position der Unterklasse war nach wie vor die gleiche. An der Spitze der sozialen Pyramide residierten die mächtigen Parteiführer, die höchsten Vertreter des Militärs und eine Führungsgruppe, die den Staat und den Produktionsapparat leiteten. Deren Macht war ungeheuerlich und erstreckte sich auf alle Gebiete der Gesellschaft: Ökonomie, Politik, Militär, Ausbildung, Recht, Kultur und Information. Die produzierende Unterklasse war dieser neuen Oberklasse hilflos ausgeliefert.

Die Intellektuellen im Zeitalter des Feudalismus

Die Intellektuellen haben in der Geschichte revolutionärer Umwälzungen eine führende Rolle gespielt. In der Französischen Revolution verkörperten sie das treibende Element, das sowohl der Mittelklasse eine revolutionäre Ideologie lieferte, mit deren Hilfe diese den radikalen Umsturz der Gesellschaft rechtfertigen konnte, als auch die Unterklasse mit revolutionären Schlagworten verführte. Die Anstrengungen der Intellektuellen führten jedoch nicht zu einer eigentlichen Machtübernahme, dazu war die Zeit noch nicht reif. Obwohl es das Besitzbürgertum war, das die Erbschaft des Feudaladels antrat, konnten die Intellektuellen ihre Position in der gesellschaftlichen Hierarchie wesentlich verbessern. Die Gründung eines demokratischen Parlaments eröffnete ihnen neue Entwicklungsmöglichkeiten. In diesem Forum konnten die Intellektuellen aufgrund ihrer Redegewandtheit die Gesetzgebung in eine für sie günstigen Richtung lenken. Bis auf weiteres begnügten sich die Intellektuellen mit der Rolle als Diener des kapitalistischen Bürgertums, jedoch jederzeit bereit, auftretende Schwächen in den Reihen der besitzenden Schicht zum eigenen Vorteil auszunutzen.

Überraschenderweise schlugen die Intellektuellen zuerst in Russland zu. Die Oktoberrevolution von 1917 wurde zum Wendepunkt in der Weltgeschichte. Hier gingen die besitzlosen Vertreter der Wissenschaften zum ersten Mal in der Geschichte des Klassenkampfes als Sieger aus dem Kampf mit der Kapitalmacht hervor. Systematisch und mit hoher Effektivität festigten die Intellektuellen die Diktatur, mit deren Hilfe sie skrupellos ihre Interessen durchsetzten, wobei sie vorgaben, im Sinne des Proletariats zu handeln. Die Machtübernahme durch die Intellektuellen muss als eine einmalige Tat in der Geschichte, gesehen werden.

Welchen Veränderungen unterlag dagegen die Gesellschaftsstruktur im Westen? Wie verlief die Entwicklung für das kapitalistische Bürgertum seit der Französischen Revolution und welche Machtposition eroberten sich die Intellektuellen?

Die entscheidende Veränderung in der Geschichte des 20. Jahrhunderts besteht wohl darin, dass die Besitzer von Produktionsmittel und die Repräsentanten des Kapitalismus ihre soziale Macht verloren und die Intellektuellen einen sozialen Aufstieg erlebten, indem sie endgültig die kapitalistische Weltordnung mit ihrer untergrabenden Wirksamkeit besiegten. Seit dem Zweiten Weltkrieg befindet sich die intellektuelle Klasse im Vormarsch, während sie die alte Führungsschicht in die zweite Reihe verwies. Die Macht des Wissens hat die Macht des Kapitals abgelöst. Der Sieg des Intellektualismus und damit der Untergang des Kapitalismus sind unabwendbar.

Wie verlief der historische Prozess, in dem das Kapital gestürzt wurde und die Intellektuellen als Sieger hervorgingen? Welche Entwicklungstendenzen begünstigten die gesellschaftliche Machtübernahme durch die Intellektuellen? Und nicht zuletzt, über welche Eigenschaften und Qualifikationen verfügt diese Klasse, der es gelang» die kapitalistische Ordnung zu stürzen?

Um diese Frage zu beantworten ist eine kurze Beschreibung der gesellschaftlichen Rolle der Intellektuellen in der Geschichte notwendig. Aus praktischen Erwägungen wurde die Entwicklung in Dänemark gewählt.

In primitiven Gesellschaften existierte keine Klasse, die ausschließlich aus Intellektuellen bestand. Klassen- und Arbeitsteilung waren in den Urgesellschaften nicht zu finden. Alle Mitglieder einer Gruppe oder eines Stammes beteiligten sich am Produktionsprozess. Vollständige Gleichheit hat es jedoch nie gegeben, da die persönlichen Eigenschaften der einzelnen Stammesmitglieder unterschiedliche Formen von sozialem Prestige hervorbrachten. Soziales Ansehen war an die besonderen Fähigkeiten von Individuen geknüpft und nicht an Besitz von Reichtum. Die in primitiven Gesellschaften existierende materielle Gleichheit war weniger einer unverdorbenen Gutherzigkeit dieser Menschen als vielmehr dem beständigen Kampf ums Überleben zuzuschreiben. Einen unproduktiven gesellschaftlichen Überbau konnten sich diese Gesellschaften nicht leisten.

Sobald die Entwicklung der Produktivkräfte jedoch ein bestimmtes Niveau erreichte, war auch eine Teilung der Gemeinschaft in Klassen und die Bildung eines Überbaus zu beobachten. Eine mehr oder weniger systematische Ausbeutung begann. Die Entstehung von Ungleichheiten zwischen einzelnen Stammesmitgliedern stand in der Regel mit dem Übergang von der Jagd- und Sammeltätigkeit zum Ackerbau in Zusammenhang. Unter günstigen Bedingungen konnte die Produktivität so weit erhöht werden, dass eine Gruppe der Gesellschaft von der Arbeit einer anderen Gruppe leben konnte. War dieses Entwicklungsstadium erreicht, bildete sich der eigentliche Überbau heraus und die Flucht vor der körperlichen Arbeit setzte ein. Zu diesem Zeitpunkt nahmen nicht mehr alle am Produktionsprozess teil und die Unterdrückung begann.

Auf einer relativ hochentwickelten Kulturstufe bildete sich der Adel. Seine Entstehung beruhte hauptsächlich auf Unterwerfungs- und Eroberungsaktionen. Kriegsadel und Priesteradel begannen sich herauszukristallisieren. Bemerkenswert ist, dass sich eine Priesterschaft erst lange Zeit den Medizinmännern und Geisterbeschwörern bildete. Letztgenannte gehörten zu den Gesellschaften der Jäger, Sammler und Nomaden. Ihre Lebensweise glich im wesentlichen derjenigen aller anderen Gesellschaftsmitglieder, und sie waren auch am Produktionsprozess beteiligt.

Die intellektuelle Klasse hat ihren Ursprung in der Priesterschaft. Um ihre Funktion als Diener Gottes erfüllen zu können, verfügten die Priester über beachtliche Kenntnisse. Diese schienen die Voraussetzung dafür zu sein, komplizierte Rituale zu beherrschen, mittels derer die Diener mit den Göttern Kontakt aufnehmen und im besten Fall göttliche Gunst erheischen konnten. Die priesterliche Tätigkeit entwickelte sich in kurzer Zeit zu einer Beamtenstellung. Intellektualismus und Beamtentum sind sozusagen die zwei Seiten einer Medaille. Nicht überall in der Welt verfügten die Priester über den gleichen materiellen Reichtum oder die gleiche politische Macht. Während sich der Priesterstand stellenweise zu einer Klasse von Müßiggängern, Bettlern und Schmarotzern entwickelte, nahmen die Priester anderenorts aktiv am politischen Leben und an militärischen Aktionen in zum Teil hohen Rängen teil. Die wohl höchste gesellschaftliche Rangstufe besetzten die Priester in Indien, in dessen Kastensystem die Brahmanen die oberste Kaste verkörperten. Im Norden Europas traten die Intellektuellen als Stand erst mit der Etablierung des Christentums zu Beginn des Mittelalters in Erscheinung. Aber auch hier existierte eine Verbindung zwischen der Herausbildung einer Priesterschaft und der Intellektuellen, während Klassenhierarchie schon lange vor der Einführung des Christentums bestand. Die verschiedenen Formen der Grablegung sind jedenfalls Zeugen dafür, dass die Bevölkerung seit dem Ende der Steinzeit in soziale Schichten geteilt war. Zur Zeit der Wikinger hatte die Gesellschaft ein so hohes Produktivitätsniveau erreicht, dass sich eine untätige Klasse herausbilden konnte. Selbst in dem recht primitiven isländischen Staat, den die Sagaliteratur wiedergibt, existierte eine Oberklasse, die nicht am Produktionsprozess teilnahm. Die Mächtigen hatten ihren Reichtum aber nicht durch Arbeit erworben, sondern durch Raub. Die Anwendung von Gewalt genoss höheres Ansehen als die Arbeit. Die Räubermentalität der Oberklasse wurde zur herrschenden Denkart innerhalb der Gesellschaft, Plünderer wurden geradezu bewundert. Eine Art geistige Klasse war in der Wikingerzeit jedoch nicht zu finden.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Unsere neue Herrscherklasse»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Unsere neue Herrscherklasse» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Unsere neue Herrscherklasse»

Обсуждение, отзывы о книге «Unsere neue Herrscherklasse» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x