Steen Steensen - Unsere neue Herrscherklasse

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Die intellektuelle Klasse hat in der westlichen Welt die Schaltzentren der Macht in einer langewährenden strukturellen Revolution erobert. Die Universitäten haben eine neue Herrscherklasse hervorgebracht. Ausbildung und Amt haben Kapital und Besitz verdrängt. Im Studentenaufruhr von 1968 wurde der historische Wechsel in der herrschenden Klasse sichtbar.
Welche Rolle spielten die Intellektuellen in der Vergangenheit? Wie gelang es der intellektuellen Klasse, die Eigentümergesellschaft zu entmachten? Welche Ideologien bahnten den Weg für die intellektuelle Machtübernahme? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Buch.
Als Oberklasse werden die Intellektuellen die Gesellschaft nach ihrem Bilde formen – wie alle Herrscherklassen im Verlauf der Geschichte. Was erwartet uns in einem von Intellektuellen geprägten Regime? Kann die Demokratie in dem neuen Zeitalter überleben? Die soziale Komödie ist von 1982 und dennoch genauso erleuchtend für die heutigen Leser. Der Zustand unserer Gesellschaft bestätigt die Vorhersagen des Buches. Der intellektuellen Klasse gehört die Zukunft, die kapitalistische Epoche ist vorbei. Die neue intellektuelle Herrscherklasse setzt die politische Tagesordnung.

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Die Sowjets waren ursprünglich als Streikkomitees in der Revolution von 1905 entstanden. Nach dem Sturz des Zaren 1917 erlebten sie eine Renaissance. Sie entfalteten eine hektische Aktivität und maßten sich Befugnisse an, die normalerweise Regierungsstellen zustanden. Einige Revolutionäre hegten die Vorstellung, dass die Räte überhaupt die Regierung, die letztlich ein Unterdrückungsinstrument sei, ersetzen sollten. Im Revolutionsjahr verbreiteten sich die Sowjets über das ganze Land, sie waren im Heer, in den Fabriken und auf dem Land zu finden. Im Juni desselben Jahres entstand eine nationale Förderation der Sowjets. In den lokalen Räten hatten die Arbeiter in Kollektiven die Leitung der Produktion anstelle der Fabrikanten und Direktoren übernommen. Gewaltige Kräfte kamen auf diese Weise zum Einsatz, Begeisterung musste die mangelnde Erfahrung kompensieren. Im Juni 1917 war das russische Reich für eine kurze Zeit eine Arbeitergesellschaft. Volkseigene Arbeiterläden wurden eröffnet. Es wurde versucht, Geld als Zahlungsmittel abzuschaffen. Die gesamte Produktion war fast vollkommen unter die Kontrolle der Massen geraten. Die Dorfsowjets beschlagnahmten den riesigen Grundbesitz der Großgrundbesitzer und begannen, diesen zu verteilen. Von den Räten gingen vor und während der Revolution unzählige Impulse aus, die den revolutionären Kampf stärkten. Es wurde deshalb erwartet, dass der Aktionsradius der Räte nach der Revolution weiter ausgedehnt würde. Diese Annahme erschien, nicht zuletzt auf Grund Lenins Forderung "Alle Macht den Sowjets" im April 1917, realistisch zu sein.

Die Räte wurden unterdessen von moderaten Sozialisten kontrolliert, die nicht uneingeschränkt die bolschewistische Behauptung, die einzig wahren Vertreter des Proletariats zu sein, vertraten. Unter diesen Umständen veränderten die Bolschewiki ihre Pläne über die zukünftige Rolle der Räte in der neuen sozialen Ordnung.

Die Forderung "Alle Macht den Sowjets" wurde modifiziert zu "Alle Macht der Partei". Den Bolschewiki war es im Frühjahr 1918 gelungen, die Sowjets unter ihre Kontrolle zu bringen. Im Interesse einer effektiven Machtausübung wurden die Räte der Parteipolitik untergeordnet. Die Parteimitglieder rechtfertigten die Unterdrückung der Sowjets mit der Behauptung, die Arbeiterräte könnten nur unter der Bedingung existieren, dass sie die führende Rolle der Partei anerkennen und deren Politik unterstützen. Diese These war zudem ein direkter Angriff auf die Anarchisten.

Das Legitimitätsproblem der Bolschewiki war nicht allein auf deren Verhältnis zu den Sowjets begrenzt. Die provisorische Regierung hatte die Wahlen zur gesetzgebenden Versammlung auf den November festgesetzt. Immer wieder hatten die Bolschewiki der Regierung vorgeworfen, die Durchführung der Wahlen hinauszuschieben, weshalb die neuen Machthaber die Wahlen nicht absagen wollten. Wie sich dann herausstellte, waren nur 25% der gewählten Delegierten zur Anerkennung des Bolschewismus bereit. Als die Versammlung sich weigertet eine vorgelegte bolschewistische Resolution anzunehmen, wurde das Gebäude von Rotgardisten umringt und die gesetzgebende Versammlung gesprengt. Die entschlossenen, machthungrigen Bolschewiki hatten einen weiteren leichten Sieg errungen.

Die russischen Arbeiter hatten während der Revolution heldenmütig gekämpft. Trotzdem gelang es ihnen nicht, den erzielten Einfluss im Produktionsablauf zu behalten. Die entscheidende Frage nach der Revolution lautete: Wer soll den Aufbau der sozialistischen Ökonomie leiten und wie soll dieser Prozess verlaufen? Sollte die Gestaltung der neuen sozialen Ordnung von den Arbeitern und Bauern übernommen werden oder von einer Klasse, die nicht direkt am Arbeitsprozess teilnahm, geleitet werden? Der revolutionäre Einsatz der Unterklasse basierte auf der Vorstellung, die Gestaltung und Leitung der Produktion selbst übernehmen zu können. Diese Gedanken resultierten aus der Erkenntnis, dass die Klasse, die die Ökonomie beherrscht, auch die Gesellschaft beherrscht. Hier lag der Schlüssel zur Macht. Wie bereits erwähnt, hatten die Arbeiter die ehemaligen Herren entmachtet, einen Fabrikrat gebildet und eine kollektive Leitung gewählt. Das Kollektiv bestand aus gewählten Arbeitern des jeweiligen Unternehmens und ersetzte sozusagen das kapitalistische Prinzip der Einzelleitung. Es dauerte nicht lange, bis es zu Uneinigkeiten über die Führungsmethoden kam. Die siegreiche Mittelklasse bemächtigte sich mit Selbstverständlichkeit der Staatsorgane der alten Oberklasse, war dies doch das Ziel der Revolution gewesen. Die kollektive Leitungsmethode wurde umgehend von den Partei- und Staatsorganen durch die Einzelleitung ersetzt, indem man sogenannte "bürgerliche Spezialisten“ aus der vorrevolutionären Periode beauftragte, die ökonomische Leitung zu übernehmen. Die große Klasse der ausgebildeten Intellektuellen erhielt damit die Möglichkeit, die Rolle der ehemaligen Machthaber zu spielen und die Plätze der verdrängten Kapitalisten einzunehmen.

Um diese Entwicklung zu verstehen, sollte man beständig vor Augen haben, dass es sich um eine Revolution der Avantgarde und nicht der Massen beziehungsweise Massenorganisationen handelte. Dieser Avantgarde gelang es, die Herrschaft während des gesamten revolutionären Prozesses zu behalten. Die Revolution endete deshalb damit, dass die siegreiche Klasse ihren Klassenbrüdern die Türen zu den ökonomischen, politischen und organisatorischen Schlüsselstellungen im Staate öffnete. Dieses Vorgehen machte den Bolschewismus auch für diejenigen Intellektuellen der Mittelklasse annehmbar, die bis dahin das Vorgehen der bolschewistischen Elite mit Skepsis betrachtet hatten.

Das Prinzip der Einzelleitung war der Kern der individualistischen Weltanschauung der französischen Bourgeoisie. Die der Französischen Revolution von 1789 immanente Freiheitsbotschaft begrenzte jedoch die Gefahr der willkürlichen Ausnutzung dieses Prinzips. Die Programmatik der russischen Revolution von 1917 beinhaltete keinerlei Freiheitsbotschaften. Diese wurden durch die Proklamation einer Diktatur ersetzt. Der bolschewistischen Bourgeoisie war es damit möglich, die Massen nach den Zielen der Avantgarde zu dirigieren. Wie eine Herde geschorener Schafe trieb man das Volk zusammen und stellte es unter den Schutz der privilegierten Schäfer, die den Vormarsch der Spezialisten mit wissenschaftlichen Thesen verteidigte.

Der Wandel von der Diktatur des Proletariats zur Diktatur der Partei verlief nicht ohne Widerstand. In den ersten Jahren nach der bolschewistischen Machtergreifung wurde immer wieder diskutiert, wer die Wirtschaft beherrschen sollte. Die sogenannte Arbeiteropposition forderte, die Leitung der Industrie den Gewerkschaften zu überlassen. Die Bedeutung von Dezentralisierung und direkter Arbeiterdemokratie wurde von dieser mit anarchistischen und syndikalistischen Argumenten begründet. Andere Kreise wiederum verlangten, die Leitung der Wirtschaft den staatlichen Organen beziehungsweise der Bürokratie zu übertragen. Schließlich gab es auch Stimmen, die meinten, dass sich die Partei bis auf weiteres dieser Angelegenheit annehmen sollte.

Die Diskussionen waren geprägt von der Frage nach der zukünftigen Rolle der Gewerkschaften in einem sozialistischen Staat. Sollten die Gewerkschaften, wie in der vorrevolutionären Periode, auch weiterhin als Kampforgane fungieren? Bestand ihre zukünftige Aufgabe in der Leitung der Wirtschaft? Oder sollte ihr Wirkungsbereich auf soziale und erzieherische Funktionen begrenzt werden? Es wurde sogar die Frage laut, ob für die Gewerkschaften überhaupt ein Platz in der sozialistischen Gesellschaftsordnung vorhanden sei.

Die Entwicklung in den nachrevolutionären Jahren hat dazu geführt, dass der Handlungsspielraum der Gewerkschaften in zunehmendem Masse eingeschränkt wurde. Die Diktatur des Proletariats wurde bald zu einer leeren Phrase. Die Macht war nicht abgeschafft, sie trat nur in neuen Kleidern auf. Macht war nach wie vor ein Mittel, um herrschen zu können. Mit der Abschaffung des Privateigentums war die Hackordnung als Grundlage der sozialen Struktur nicht verschwunden. Das Wesen der neuen sozialen Struktur bestand in der Zentralisierung der ökonomischen Macht in den Händen der neuen Klasse. Es hatte sich nichts daran geändert, dass einige Gesetze und Verordnungen erließen, und andere diesen folgten. Mit der Ausbreitung des Bürgerkrieges nahm auch die Zentralisierung der Macht zu. Die schwierigen ökonomischen Verhältnisse rechtfertigten strengere Führungsmethoden. Unter den aktuellen Bedingungen verlegten die neuen Herren das Ziel von sozialer und ökonomischer Gleichheit in die Zukunft. Ungeachtet dessen diente die Phrase der Gleichheit auch weiterhin der Befriedung der Unterklasse.

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