Joerg Embs - Am französischen Ende der Nacht

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Am französischen Ende der Nacht: краткое содержание, описание и аннотация

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Als Jo auf dem Rückweg von einem Kundentermin kurz entschlossen von der Autobahn nach Straßburg abbiegt, ahnt er nicht, dass er damit eine Lebensentscheidung getroffen hat.
In einem Kaffeehaus lernt er einen sympathischen Herrn kennen, der ihm den Besuch des Münsters ans Herz legt. Dieser Besuch ist der Beginn einer wahren Odyssee, die Jo nicht nur nach Paris sowie kreuz und quer durch Frankreich, sondern auch tief in die Lebensgeschichte eines Fremden hineinführt. Eine Geschichte, die irgendwie auch Teil seines eigenen Lebens ist.
Unterstützung erhält er durch Inès, eine impulsive Aushilfskellnerin mit kaffeebraunen Augen und Benoît, einen schrulligen blinden Bohemien.
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Bedächtig öffnete Jo die Augen. Im Altarraum fielen letzte Sonnenstrahlen farbig durch hohe Fenster, das Kirchenschiff lag weich gezeichnet im schummrigen Licht des frühen Abends, vereinzelt zeichnete sich die Silhouette eines Gläubigen darin ab, Seitenflügel und Westwerk versanken in mythischem Halbdunkel. Reglos saß Jo auf der harten Pritsche, den Blick ins Nirgendwo gerichtet, der Geist immer noch zwischen Gestern und Heute dämmernd. Erst das hölzerne Knarren einer rückwärtigen Bank beförderte ihn endgültig ins Hier und Jetzt. Mit Behutsamkeit wandte er den Kopf. Fünf Sitzreihen hinter ihm hatte sich eine hutzelige Frau erhoben, mit müdem Schritt und tief gebeugt unter der Last vieler Jahre schlurfte sie dem Ausgang zu. Momente später schlug dumpf krachend die Tür, dann saß Jo ganz allein in der riesigen Kathedrale. Es war so still, dass er das Blut in seinen Ohren rauschen, das Herz in seiner Brust schlagen, seine Gedanken in der Stille schwirren hören konnte. Und plötzlich spürte er es: sanft wie der Atem des Windes strich etwas über seine Haut. Kühl, sodass sich die feinen Härchen im Nacken und auf den Armen aufstellten. Er war nicht allein. Jo fühlte ganz deutlich ein Paar Augen auf ihn gerichtet, sie bohrten sich regelrecht in seinen Rücken. Unvermittelt drehte er den Kopf. Niemand war zu sehen ringsum. Wieder glitt ein kalter Hauch über ihn hinweg. Und dann sah er sie. Ein Paar funkelnder Augen lugten neugierig aus der schützenden Dämmerung heraus. Sekundenlang verschränkten sich ihre Blicke ineinander. Dann entschmolz eine Person dem Schutz des dunklen Westwerks. Im Gegenlicht war sie wenig mehr als ein Umriss, ein schwarzer Schatten vor einem dunkelgrauen Hintergrund. Für einen Mann einen Tick zu schmächtig, für eine Frau ein wenig zu kantig. Unbewegt stand sie da, den Blick weiterhin ungeniert auf Jo gerichtet. Sekundenlang, dann machte sie auf dem Absatz kehrt und schickte sich an das Gotteshaus zu verlassen. Jo verfolgte den grauen Schatten bis er mit dem Halbdunkel verschmolzen war, lauschte nach dem Schlagen der Tür. Nichts, kein hölzernes Knarren, kein Ächzen in den Angeln, kein donnerndes ins Schloss fallen der schweren Flügel.

Wer war diese Person? Was wollte sie von ihm? Was hatte dieser Blick den die Dunkelheit nicht zu kümmern schien, gesehen? Nichts war diesem Blick entgangen. Nichts Äußeres. Nichts Inneres. Über derlei Fragen sinnend blieb Jo noch eine geraume Weile in seiner Bank hocken, dann erhob er sich und ging ohne weiteres Zögern dem Ausgang zu. Entschlossen schob er die massigen Flügel auf und trat vor die Tür, wo er sich bereits erwartet wusste.

2 | DEUX

»Sie?«

»Ich. Ja. Wieso?«

»Ich … hatte …«, stammelte Jo und schnaufte erleichtert durch. Sein Gegenüber lächelte ebenso herzlich wie er es bei ihrem ersten Aufeinandertreffen Stunden zuvor bereits getan hatte. »Hübsch großes Schneckenhaus, das Sie da haben.«

»Ja. Zuweilen geht die Schnecke aber auch ganz gern einmal aus. Insbesondere wenn sie ihre Fühler nach einem Thema für die Predigt des kommenden Sonntags ausstreckt.«

»Fündig geworden?«, fragte Jo nun ebenfalls lächelnd.

»Jep!«, antwortete der ältere Herr und grinste wie ein Lausbub der soeben einen Streich ausgeheckt hatte. »Ich werde nach langer Pause wieder einmal mein Lieblingsthema predigen.«

Zur Antwort zog Jo fragend die Stirn kraus.

»Zeit!«, antwortete der Priester knapp. »Und Sie haben mich darauf gebracht«, fügte er an. In diesem Moment begannen die Glocken zu läuteten und er zog Jo bestimmt ins Innere der Kirche zurück und deutete mit dem Finger zur Seite. In der astronomischen Uhr setzte ein Räderwerk eine Vielzahl von Figuren in Bewegung. Engel kippten eine Sanduhr um und schlugen eine Glocke, Planeten umkreisten die Sonnen, der Tod schlug mit einem Knochen die Stunde.

»Wie meinten Sie das: ICH hätte Sie darauf gebracht?«.

»Nun, als ich vom Café wegspazierte, da hatte ich noch keine Idee für meine Predigt. Zudem wollten Sie mir einfach nicht aus dem Kopf gehen, denn ich war mir sicher Sie schon einmal gesehen zu haben. Nur wo, das wusste ich nicht mehr. Wie ich in unserem Gespräch herausfand, sind Sie weder Straßburger noch kannten Sie die Cathèdrale. In einem der Gottesdienste konnte ich Sie also nicht gesehen haben. Aber Ihr Gesicht war mir bekannt. Ohne Zweifel. Mit einem Mal wusste ich es. Und im selben Moment kannte ich auch das Thema der nächsten Sonntagspredigt: Zeit.«

»Ich fürchte hier liegt eine Verwechselung vor«, sagte Jo.

»Ich glaube nicht mein Sohn«, entgegnete der Herr, nun ganz der Priester, der er Kraft seines Amtes war. »Vorhin, als Du in die Vorhalle tratest, hattest Du jemand ganz anderen als mich erwartet. Vielleicht sogar befürchtet.«

»Woher wissen Sie?«, fragte Jo aufgeschreckt.

»Was hältst Du davon wenn wir ein Stückchen gehen?«, Er lächelte so warm und freundlich wie am Nachmittag und wies mit der Hand einladend vor sich. »Mein Name ist Pater Frédéric«, schob er hinterher.

»Jo«, sagte Jo und nickte einverständig. Und so setzten sie sich in Bewegung, streiften durch die nun vorabendlich leeren Gassen der Altstadt für die Jo keinen Blick mehr hatte.

»Es ist eine längere Geschichte, zuweilen klingt sie ein wenig phantastisch, wie ich zugeben muss und ich werde ein wenig ausholen müssen«, setzte Pater Frédéric an. Er stoppte kurz, eine Einrede seines Zuhörers abwartend, dann fuhr er fort. Dabei sprach er so ruhig wie er einher schritt, darauf bedacht seinen Zuhörer auf dem Weg nicht zu verlieren.

»Es ist nun ziemlich genau sechs Monate her, dass die Geschichte begann. Letztes Weihnachten, am heiligen Abend, um exakt zu sein. Die Mitternachtsmette war beendet, die letzten Gemeindemitglieder hatten die Kirche verlassen, der Küster alle Türen verschlossen und die Lichter gelöscht. Ich war ganz allein in der Kirche, gerade dabei den Tabernakel zu verschließen, als ein einzelner Windhauch die Kerze auf dem Altar ausblies. Ich dachte Monsieur Lemond hätte eine der seitlichen Türen vergessen und ging in den Westflügel, als ich eine Person bemerkte, die ganz außen in einer Bank hockte. Eigentlich habe ich nur ihre Augen gesehen, die mich fixierten. Es war seltsam. Es war, als sei gar niemand da, nur diese Augen die mir auf Schritt und Tritt folgten. Die Seitentür war abgeschlossen. Und als ich mich wieder umwendete war niemand mehr da. Der Platz an dem die Person gesessen hatte war leer. So lange ich auch suchte, sie blieb verschwunden, schien durch eine Ritze entwichen zu sein wie eine Kirchenmaus, denn sämtliche Türen waren fest verriegelt. Drei Wochen nach der ersten Treffen, es war Mitte Januar und bitterkalt draußen, bin ich ihr zum zweiten Mal begegnet. Wiederum nach dem Ende eines Gottesdienstes, wieder nachdem alle gegangen, ich ganz alleine in der Cathèdrale war. Ich habe meine Arbeit zu Ende gebracht. Zu meinem Erstaunen saß sie plötzlich in der ersten Reihe. Kein Knarren der Bank, keine Schritte, kein Rascheln der Kleidung, nichts hatte ihre Bewegungen verraten. Die Person saß vollkommen ruhig und starrte auf die Marienstatue, schien mich nicht zu beachten. Ich habe mich zu ihr gesetzt. Es war ein Mann. Er sprach nicht, hockte einfach nur da und sah weiter auf die Marienstatue. Ein Mann, dem Leben fern«.

»Ein Mann, dem Leben fern«, wiederholte Jo vergessen.

»Ja«, antwortete Pater Frédéric knapp.

Sie gingen ein Stück schweigend, hingen ihren Gedanken nach. Ein Auto bog in die schmale Gasse ein, zeichnete dabei ihre Schatten auf eine Häuserwand. Es waren drei. Jo drehte hektisch den Kopf. Niemand war zu erblicken.

»Du wirst ihn nicht sehen, wenn er nicht will, dass Du ihn siehst. Er hatte die Sinne eines wilden Tieres und lebt schon so lange auf der Flucht, dass er eine Bedrohung wittert, bevor sie zur Gefahr werden könnte.« Pater Frédéric stoppte kurz. »Er ist wie der Wind: man spürt, dass er da ist, aber man kann ihn nicht sehen, nur seinen Schatten.«

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