Das waren nun im Wesentlichen all die innenpolitischen Themen, die ich zwischen dem erfolgreichen Septemberfeldzug gegen Polen und dem nunmehr anstehenden Westfeldzug, gegen den Gegner im Westen, also gegen Frankreich, zu bewältigen hatte!
Frankreich und Großbritannien hatten dem Reich ja bereits am 3. September 1939 den Krieg erklärt, bisher, vermutlich aus Feigheit heraus, allerdings militärisch noch nicht eingegriffen.
Es war ja jetzt ganz klar, dass ich nun auch Frankreich und England niederwerfen musste: die Bedrohungen an meiner westlichen und nordwestlichen Flanke!
Dann bliebe auf dem kontinentalen Festland nur noch Russland und in Übersee nur noch Nordamerika! Der Rest der Welt wäre dann ohne jede militärische Bedeutung und bedenkenlos zu überrennen!
Allein deshalb kündigte ich jetzt, nämlich in meiner Ansprache vor den Oberbefehlshabern am 23. November 1939 im Konferenzsaal der Neuen Reichskanzlei an, dass es mein, angesichts der steigenden Zahl deutscher Volksgenossen, unabänderlicher Entschluss sei, innerhalb kürzester Zeit nun Frankreich und England anzugreifen und niederzuwerfen, um wiederum ein vernünftiges und tragfähiges Verhältnis zwischen der deutschen Volkszahl und dem deutschen Volke zur Verfügung stehenden Lebensraume herzustellen!
Dieser Angriff musste nun jedoch schnell und erfolgreich erfolgen, denn schon im kommenden Frühjahre wollte ich dann Russland angreifen und es vollständig niederwerfen!
Es durfte nun vor allem zwei Dinge keinesfalls geben: im Ausland keine Kapitulation und im Reich keine Revolution! Denn unsere Überlegenheit, auch rein rüstungstechnisch, gegenüber unseren Gegnern, die war ja wahrhaft grandios!
Zunächst dachte ich jedoch daran, um die Fehler aus dem ersten, dem Reich aufgezwungenen großen Kriege zu vermeiden, die norwegischen Häfen zu besetzen, um damit einer britischen Seeblockade entgegen zu treten, die Kontrolle über die Ostseezugänge zu behalten und die Versorgung unserer eigenen Rüstungsindustrie mit Eisenerz aus Dänemark und Schweden sicher zu stellen. Außerdem bot sich durch diese Gebiete ein günstiger Ausgangspunkt für eine Invasion der britischen Inseln!
Ich hatte das langwierig mit von Falkenhorst bereits besprochen! Ja, das hatte ich! Und Dänemark und Schweden, das waren ja arische Länder, mit arischer Bevölkerung! Das waren ja Germanen! Das waren Wikinger und ihre Nachfahren! Es waren somit reine und einkreuzungsfähige Völker, die ich im Großgermanischen Reich zur genetischen Aufnordung der durch uns unterworfenen erbbiologisch minderwertigeren Völkerstämme ganz gut gebrauchen konnte! Ich betrachtete diese Dinge bereits ganz aus Himmlers Perspektive, etwa so, wie ein Hühnerzüchter, der einen hochwertigen Hahn, aber leider nur eine minderwertige Henne erstanden hatte und der sich nun durch die Kreuzung dieser beiden Individuen eine rassische und erbbiologische Aufwertung des gemeinsamen Nachwuchses erhoffte. Das war ja ganz natürlich, wie Himmler mir gegenüber es immer wieder beteuerte!
Die strategischen Ziele waren nunmehr gesetzt und ich befahl am 9. April 1940 das „Unternehmen Weserübung“. Raeder hatte mich ja unentwegt bereits seit dem Oktober 1939 dazu gedrängt, doch endlich Dänemark zu besetzen. Ja, er hatte mich geradezu beschworen! Wenn wir Dänemark nicht besetzen würden, dann würden das die Briten tun!
Er führte mir in seinem Lagevortrag am 10. November 1939 die Vorteile vor Augen, die eine Einnahme Dänemarks für einen uneingeschränkten U-Boot-Krieg gegen England für uns bringen würde. Er nannte ganz konkret den Ort Trondheim in diesem Lagevortrag.
Also griff ich dann ganz klar und folgerichtig innerhalb der acht Wochen vom 9. April bis zum 10. Juni 1940 zunächst Dänemark und Norwegen an.
Parallel zu diesen Operationen griff ich dann bereits ab dem 10. Mai 1940 Luxemburg, Belgien, die Niederlande und selbst Frankreich an.
Es war völlig klar, dass wir die norwegischen Häfen brauchten und ich konnte dem tüchtigen Raeder nur beipflichten, dass Norwegen gegenüber England das Faustpfand in unserer Hand sein würde, das es den Engländern nunmehr unmöglich machen würde, uns auf dem Wege einer tyrannischen Seeblockade erneut auszuhungern, wie von 1914 bis 1918!
Dänemark war somit Operationsbasis für die Kriegsmarine und die Luftwaffe und natürlich ein für uns unverzichtbarer Nachschubkorridor für das Erz aus Schweden.
Neutralität! Neutralität! Ich ertrage dieses Propagandawort der heuchlerischen anglo-amerikanischen Presse nicht mehr länger! Gewiss waren Dänemark und Norwegen neutral! Gewiss hatte Dänemark als einziger Staat im Norden Europas 1939 mit uns einen Nichtangriffspakt geschlossen! Aber ich selbst habe als Soldat im Ersten Weltkriege am eigenen Leibe erleben dürfen, was die Engländer und ihre Alliierten unter ihrer so oft beschworenen Neutralität verstehen. Und, um das Kind endlich einmal beim Namen zu nennen: in einem Krieg wie diesem, der keine zivilisierte bewaffnete Auseinandersetzung im herkömmlichen Sinne mehr ist, sondern ein Rassen- und Vernichtungskrieg und ein Krieg der Weltanschauungen, in einem solchen Kriege gibt es tatsächlich dann überhaupt keine Form von Neutralität mehr, hinter der man sich feige verstecken kann, während man den Dolch schon gezückt hat, um nur auf seine Gelegenheit zu warten, um damit zuzustoßen!
Daher musste ich am 9. April 1940 losschlagen, weil es meine geschichtliche Bestimmung war und weil ich geschworen hatte, dem deutschen Volke ein zweites 1918 zu ersparen!
Ich stellte zunächst Norwegen und Dänemark ein Ultimatum. Ich ging sogar so weit, obwohl mir von verschiedenen Stellen abgeraten worden war, beiden Ländern ihre vollständige territoriale Unantastbarkeit und politische Selbständigkeit zuzusichern, falls sie sich sofort ergeben würden.
Norwegen hatte das sofort abgelehnt, die Dänen haben dann allerdings, nach nur wenigen Stunden des bewaffneten Kampfes, dieses Ultimatum akzeptiert.
Eigentlich hatte ich ja zu diesem Zeitpunkt bereits vorgehabt, Stalin anzugreifen, aber ich erhielt rechtzeitig genug Kenntnis von den Plänen der Engländer, Norwegen zu nehmen und das Reich so von den dringend benötigten Erzlieferungen aus Schweden abzuschneiden. So war ich, wie so oft, gezwungen, meine Pläne zu ändern und zuerst in Richtung Norden loszumarschieren. Wer weiß, wie dieser Krieg möglicherweise verlaufen wäre, wenn ich bereits im zeitigen Frühjahr, also Anfang April, Stalin hätte angreifen können. Wir wären ohne den überraschenden Wintereinbruch möglicherweise direkt bis nach Moskau hinein gelangt! Ich ahnte ja bereits, dass dieses Heer, also die Wehrmacht, eine bloße Schönwetterarmee war, die für kurze und schnelle Kampfhandlungen bei optimalen Wetterbedingungen gemacht war, aber sich keineswegs dazu imstande sah, sich selbst unter widrigsten Witterungsbedingungen und in lange und zermürbende Kämpfe verwickelt, abgeschnitten von Nachschub und Unterstützung, sich in der feindlichen Erde festzukrallen und wild entschlossen einfach auszuhalten, so wie wir es 1914 bis 1918 in Flandern und in Frankreich getan hatten!
Ziel meines Eingreifens in Norwegen war natürlich die Hafenstadt Narvik. Hier gab es den ganzjährig eisfreien Hafen, über den wir das mit der Eisenbahn aus Schweden eingetroffene Eisenerz weiter ins Reich hinein transportierten. Daher stand diese Hafenstadt nunmehr im Zentrum meiner Planungen. Und nach wie vor bin ich geradezu felsenfest davon überzeugt, dass unsere Truppen den britisch-französischen Kontingenten, die ja bereit standen, nur um ganz wenige Stunden in Norwegen zuvor gekommen waren!
Die Durchführung der Aktion gegen Narvik selbst, hatte ich Raeder übertragen. Schließlich stammten alle Angriffsplanungen von ihm.
Mit der Besetzung Narviks wurde die Kriegsschiffgruppe 1 betraut.
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