Das Bild, das wir uns machen, geprägt von der Art unseres Denkens, bestimmt also über den Umgang mit einer Person, ob wir uns annähern oder nicht, ob sie uns sympathisch ist oder nicht, welche Erwartungen wir hegen, welche Entscheidungen wir treffen. Projektionen lösen Gefühle aus, positive wie negative. Sie bestimmen, ob wir uns verlieben, Freundschaft schließen, jemanden ablehnen. Also beginnt jede Art von Beziehung zunächst im „Geist“, im Denken, mit einem Bild.
Aus Angst vor Enttäuschung betrachten wir Fremde, das Leben und vieles, was darin geschieht, von Natur aus negativ. Wir meinen, wenn wir das Schlimmste erwarten, ist alles besser, was tatsächlich geschieht. Nur fällt mit einer negativen Sichtweise Positives aus dem Blickfeld hinaus, es kann nicht wahrgenommen werden. Wir fokussieren den Blick aufs Negative, halten wenig bis nichts von unseren Mitmenschen wie auch von uns selbst. Die Welt wird zu einem feindlichen und bedrohlichen Ort. Das funktioniert umgekehrt übrigens genauso. Einer grundsätzlich positiven Sichtweise präsentiert sich alles besser. Das mag ebenfalls eine Projektion sein, doch sie löst bedeutend weniger Stress aus.
Was können wir tun? Wir können dem Verstand nicht sagen, er soll sich keine Bilder machen und das Polarisieren lassen. Das geht nicht, er funktioniert so, und wir brauchen das. Diese Bilder beziehungsweise Vorstellungen haben eine wichtige Funktion, eben die, dass wir uns an Fremdes und Neues heranwagen. Wenn wir wissen wollen, wie etwas wirklich ist, was hinter der Projektion steckt, müssen wir hinter die Fassade schauen, Menschen und Situationen näher kennen lernen. Sind wir bereit für die Wahrheit, finden wir sie auch.
Gehen wir den Dingen – und Menschen – auf den Grund, sieht alles anders aus, viel klarer, einfacher und vor allem schöner. Wir lernen Menschen und Situationen kennen wie sie wirklich sind und machen ganz andere Erfahrungen. Wir lieben in einem Partner nicht mehr unser selbst produziertes Bild, sondern ihn selbst.
Es ist sicher manchmal auch ratsam, sich von etwas oder jemand fernzuhalten. Ob die inneren Alarmglocken nun aber schrillen aufgrund einer Projektion oder aufgrund von Intuition, ist nicht auf Anhieb zu erkennen. Mit etwas Übung lernen wir zu unterscheiden, wann es ratsam ist, auf die Instinkte zu hören und wann es nur um irrationale Ängste aufgrund negativer Projektionen geht. Je besser der Zugang zu den eigenen Gefühlen ist, umso besser kann man zwischen Intuition und Projektion unterscheiden.
1. Alles ist Schwingung …
2. Der Partnermarkt
3. Die Partnerwahl
4. Verliebt!
5. Die rosarote Phase
behauptete Albert Einstein und er hatte Recht. Immer wieder heißt es, es sei schwer, jemanden kennen zu lernen. Ist es aber nicht, denn gleiche Schwingun-gen ziehen sich an und ungleiche stoßen sich ab.
Wenn wir wirklich innerlich bereit für eine Beziehung sind, dann begegnen wir uns. Wir geben diese Schwingung ab, und sie kehrt zu uns zurück wie ein Echo. Wir ziehen automatisch Menschen und Situationen an, die uns entsprechen. Darauf können wir uns verlassen.
Viel schwieriger als das Finden ist es, eine Beziehung zu leben, sie zu unterhalten, das merkt man später, wenn man einander gefunden hat. Unsere Schwingung ist die Summe all dessen, was wir bewusst und unbewusst denken, glauben, hoffen, befürchten, fühlen, suchen, wollen und so weiter. Obwohl wir scheinbar keinen direkten Zugang zu unserem Unterbewusstsein haben – außer natürlich über unsere Träume, wie auch über Ahnungen und Eingebungen – prägt es unsere Schwingung und die wiederum gestaltet unsere Realität, in der wir leben.
Verändert sich unsere Schwingung, verändert sich auch die Realität um uns herum. Sie kann nicht anders. Wir nehmen das Leben anders wahr und ziehen entsprechend andere Menschen und Situationen, ein anderes Umfeld an. Am veränderten Umfeld erkennen wir, dass wir uns innerlich verändert haben. Solange ein Thema unerkannt, unbewusst ist, taucht es im Spiegel unserer Beziehungen immer wieder auf.
An sich arbeiten bedeutet, sich auch mit seinen unsichtbaren Anteilen zu beschäftigen, nicht nur mit seinem bewussten Verhalten, mit dem Aussehen oder seinen Zielen im Leben. Wir müssen lernen, unsere Entscheidungen und Handlungen zu hinterfragen und nach der Motivation dafür zu suchen. Hinterfragt werden müssen ebenso Emotionen, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen und wieder verschwinden, wenn auch letzteres häufig länger dauert. Dadurch leben, denken, fühlen und handeln wir bewusster.
Dieser Bewusstwerdungsprozess wird von zwischenmenschlichen Beziehungen gefördert, eben weil wir in denen, die uns umgeben, uns selber erkennen können. Ohne sie wäre das schwer möglich. Wir brauchen unterschiedliche Formen von Beziehungen, um all die Facetten unserer Persönlichkeit widerspiegeln zu können, nicht nur Liebesbeziehungen. Nur kommen wir einander in Liebesbeziehungen am nächsten und können deshalb am meisten über uns lernen. Hier findet die tiefste und intensivste Auseinandersetzung mit sich selbst statt, ob bewusst oder unbewusst.
Der Partnerbrief
besetzt!
Dieser „Markt“ ist kein Ort, keine Fleischbeschauung, wo wir potentielle Partner „shoppen“ oder zum Dumpingpreis im Ausverkauf ergattern können, sondern eine Schwingungsebene. Es ist die Schwingung, die wir aussenden, wenn wir auf der Suche sind, offen und bereit für eine Beziehung, wenn auch ängstlich der Dinge harrend, die da kommen mögen.
Wir signalisieren, ohne es zu wissen, dass wir „zu haben“ sind, befinden uns damit auf dem Partnermarkt und ziehen früher oder später ein Gegenüber an, mit der entsprechenden Schwingung und hoffentlich einigen gemeinsamen Ziele und Interessen, so dass wir uns mit dieser Person auf eine Beziehung einlassen wollen und können.
Je deutlicher unsere Signale, desto schneller begegnen wir einem Menschen, der dem entspricht, was wir suchen. Da wir uns hier auf der Ebene des Geistes befinden, können wir einiges dazu tun, um die Signale zu klären und zu verstärken. Wir können beispielsweise einen „Partnerbrief “ schreiben, einen Brief an den „Kosmos“, in dem steht, was wir suchen. Und das geht so:
Man nehme ein Blatt Papier und schreibe auf, was man in seiner Liebesbeziehung unbedingt haben und leben will. Wichtig ist, sich auf den Inhalt der Beziehung zu konzentrieren. Es geht nicht um Haarfarbe, Alter, Körbchengröße, Aussehen, oder um eine bestimmte Person, sondern darum, was in der Beziehung alles vorhanden sein soll, damit wir uns darin wohl fühlen und bleiben wollen.
Es geht um Themen wie Kommunikation, Offenheit, Interessen und so weiter, die in einer bejahenden, positiven Form auf Papier gebracht werden. Schreiben wir auf, was wir nicht wollen, erhalten wir auch das, weil unser Unterbewusstsein das „Nicht“ nicht versteht. Wir senden diese Schwingung aus und sie kehrt zu uns zurück. Deshalb wird nur das aufgeschrieben, was erwünscht ist.
Wichtig ist ebenfalls, präzise zu sein. Wer Überbegriffe verwendet wie „Liebe“ oder „Glück“, weiß oft selbst genau so wenig wie sein Unterbewusstsein, was damit gemeint ist. Daraus entsteht nichts. Außerdem würden wir es gar nicht merken, wenn wir glücklich sind, weil wir es für uns nie definiert haben. Deshalb sollte man sich beim Erarbeiten des „Partnerbriefs an den Kosmos“ Zeit lassen, um auch solche Begriffe für uns zu klären und ganz klar formulieren zu können.
Hier dürfen wir einmal völlig unbescheiden sein, denn es geht schließlich um die Schwingung. Aus Angst, zu anspruchsvoll zu sein, so dass niemand solch hohe Ansprüche erfüllen könnte, beschneiden wir unsere Wünsche und Bedürfnisse. In der Folge erhalten wir nicht das, was für uns wichtig ist und was wir brauchen, damit wir uns ganz in die Beziehung einbringen. Wir werden uns nicht richtig wohl fühlen damit, wenn vieles fehlt, oder wir nicht wir selbst sein können. Das ist meist der Anfang vom Ende, denn es ist eine Frage der Zeit, bis wir uns wieder auf die Socken machen und nach der „wahren Liebe“ suchen.
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