Holde-Barbara Ulrich - Mein liebes, liebes Kind

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Alines Herzenswunsch geht in Erfüllung, sie beginnt eine Ausbildung zur Maskenbildnerin. Kurz darauf Verlobung mit Markus, ihrer ersten Liebe. Im Frühling dann das große Fest zum 18. Geburtstag – zwei Tage lang. Das schönste Geschenk ist Louis, das eigene Auto. Bis hierhin sieht es so aus, als hätte Aline das Glück gepachtet. Aber das täuscht. Im Herbst wird das Mädchen aus heiterem Himmel krank. Nur wenige Monate später kommt der Tod.
Die Mutter widersetzt sich dem Sterben ihres Kindes noch über den Tod hinaus. Eine Zeit extremer Trauer setzt ein. Sie nennt sie die «Hölle des Schmerzes». Sechs Jahre braucht sie, ihr totes Kind "loszulassen.

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Sie bewältigt ihren Schmerz nicht, sie päppelt ihn auf. Sie ist eine Schmerzsüchtige. Diese Sucht frisst ihre Seele auf und bedrängt ihren Körper. Aber sie gestattet ihr, dem toten Mädchen nahe zu sein. Dabei wäre es hilfreicher für sie, ihren begreiflichen Kummer und ihre Verzweiflung anderen Menschen mitzuteilen, ihn im wahrsten Sinne des Wortes zu teilen und damit Raum zu schaffen für einen Neubeginn, eine Rückkehr zu sich selbst. Aber sie tut das Gegenteil, verbarrikadiert sich in ihrem Schmerz. Ihrer inneren Not folgend, hat sie sich auch von ihren Nächsten innerlich abgesondert, weil sie deren scheinbar unbeteiligtes Verhalten nicht kann. Ihrer kleinen Tochter kann und will sie es nicht zur Last legen. Aber ihrem Mann, der seine Arbeit macht wie immer und den Tag – wenigstens äußerlich – genauso verbringt wie bisher. Marie vereinsamt. Dieser Zustand ist um so grausamer, weil sie ihn nach außen durch eine vorgeführte Normalität verdeckt und die anderen ihn somit nicht oder unzureichend erkennen und mittragen können.

Sie kann mit niemandem darüber sprechen, weil niemand sie verstehen würde. Denn ihren Schmerz erlebt sie so, als wäre er einzigartig und könne durch nichts und niemanden gelindert werden. Es ist der größte, der einzige Schmerz in der Welt.

Es gibt niemanden, der sie trösten könnte. Aber sie verlangt auch nicht danach, und wenn es jemand versuchen würde, ließe sie es nicht zu. Als würde ihr dadurch etwas weggenommen, ein kleiner Teil ihres Schmerzes vielleicht, wenn auch nur für kurze Zeit, für einige ruhige Atemzüge. Aber selbst dagegen verwahrt sie sich, weil ihr ganzer Schmerz der Toten zusteht.

Zu dieser Zeit lebt sie noch unberührbar tief im Leid. Sie ist weit davon entfernt, den heilsamen Prozess des Trauerns zu beginnen.

Sie, die Atheistin, versucht in größter Not, sich selbst zu helfen und einen Kontakt zu Gott herzustellen. Die Internetseiten „Verwaiste Eltern“ stiften sie dazu an. Für gläubige Menschen sei Gott, auch in den schlimmsten Lebensfällen, ein Trost, liest sie. Selbst für eine Mutter, der ihr Kind gestorben ist, sei es schmerzlindernd, nicht etwas noch Wertvolleres verloren zu haben, nämlich Gott. Im Gegenteil, es sei ein Segen, dass dieses Kind nun Gott anvertraut sei...

Nein, nein, nein!!! - schreit sie. Und ihr Zorn bringt sie ins Leben zurück. Für sie funktioniert dieses blinde Gottvertrauen nicht. Was ist dieser ferne Gott gegen ein herznahes Kind?! Was oder wer ist Gott überhaupt? Eine Trostfigur menschlicher Phantasie. Etwas Geheimnisvolles. Jedes Geheimnis schafft Raum für Hoffnung. Das nebulöse Hoffnungsversprechen scheint der ganze, faule Zauber zu sein.

*

Voriges Jahr an diesem schrecklichen Tag bin ich mit ihr zu Judith gefahren, und die hat dann den Knoten entdeckt. Damit begann das ganze Unglück.

Es geht schnell, in so ein Unglück zu geraten, aber ich komme da nicht mehr raus. Wenn das Leben aus Bergen und Tälern besteht, dann bin ich jetzt im tiefsten aller Täler.

Früher dachte ich immer, irgendwann müßte man aus so einem Tal wieder hinausfinden (der Ausgleich von Glück und Unglück!), aber nun weiß ich, dass das nicht stimmt. Ich bin gefangen, ohne Licht ohne Luft, ohne Wasser und Brot. Und ich kann nicht anders.

Ich möchte sie so gern umarmen, sie in meine Arme nehmen und ganz fest an mich drücken. Ich habe so ungeheure Sehnsucht nach ihr. Und das Schlimmste ist: Ich kann gar nichts dagegen tun!

6. Eine Tochter!

Marie ist fünfundzwanzig als sie schwanger wird. Sie hat ihr Studium erfolgreich beendet und ist nun Bauingenieurin. Sie verdient gut und besitzt bereits eine eigene kleine Wohnung. Nützliche Kontakte in ihrem Bauunternehmen haben ihr dazu verholfen.

Zu allem Glück reagieren ihre Eltern begeistert, als sie von der Aussicht auf ein Enkelkind erfahren. Sie sagen ihrer Tochter jegliche Unterstützung zu. Trotzdem, sie ist sich nicht sicher. Es kommt alles so unerwartet, so schnell und ungeplant. Sie hatte nicht vor, jetzt schon Mutter zu werden. Und schon gar nicht mit Gerd als Vater. Sie kennt ihn schon lange, schon aus der Kinderzeit. Für beide wurde es die erste große Liebe.

„Ich war achtzehn und er sechzehn, und ich zeigte ihm, wie man küsst“, erzählt sie.

Durch die vielen Trennungen während des Studiums bleibt das Liebesgefühl lebendig. Aber seit sie sich wieder täglich sehen, ist es abgeflacht. Marie erkennt, den Höhen und Tiefen des Zusammenlebens hält diese Liebe nicht Stand.

„Nicht dass wir uns ständig gestritten haben, wir hatten uns einfach nichts mehr zu sagen. So etwas passiert. Es ist auch nicht tragisch, aber dann muss man sich trennen“, sagt sie.

In der Nacht, als sie ihm ihre Haltung erklären will, überfällt sie ein völlig überflüssiger Wehmutsanfall. Sie schläft noch einmal mit ihm. Am Morgen darauf muss er verreisen. Für ein Gespräch bleibt keine Zeit. Sie ärgert sich über die verpasste Gelegenheit. Noch bevor er zurückkommt, weiß sie, dass sie schwanger ist.

Das Trennungsgespräch schiebt sie erstmal beiseite, stattdessen erzählt sie ihm von der Schwangerschaft. Er freut sich nicht, sagt ein paar belanglose Sätze, bleibt unentschlossen. Nur einen Moment lang erwägt sie abzutreiben.

„Ich horchte in mich hinein, um eine Antwort zu finden. Und dabei merkte ich, dass ich bereits begonnen hatte, mein Baby zu lieben.“

Gerd überbringt eine Nachricht von seinen Eltern. Keine Freude, kein Glückwunsch, kein frohes Erwarten. Eher ein unentschlossenes Hin und Her. Am Ende kommt ein „Besser-wohl-nicht“ dabei heraus. Gerd steht hinter dieser Entscheidung. Er gibt zu bedenken: „Überleg doch mal, wie viel Geld so ein Kind kostet.“

Das ist die Gedankenwelt seiner Mutter, zu der Marie kein besonders vertrautes Verhältnis hat. Und wie zur Bestätigung dieser Vermutung gibt sie für Marie einen Zettel mit, auf dem der Termin einer Abtreibung vermerkt ist. Sie hat also hinterrücks schon alles geregelt.

Als ihr Gerd das Stück Papier übergibt, sieht er ihr nicht in die Augen. Mit Blick auf den Zettel sagt er: „Wenn du nicht abtreibst, müssen wir uns trennen.“ Er ahnt nicht, wie leicht er es ihr mit dieser Bedingung macht.

„Okay, dann trennen wir uns“, antwortet sie ohne Bedauern, da ist sie im vierten Monat.„Ich fand mich ab, denn es gab keinen Grund zu klagen. Mein Leben war in Ordnung. Ich hatte einen Beruf, verdiente Geld, besaß eine eigene Wohnung, und meine Eltern freuten sich auf ihr Enkelkind. Es fiel mir leicht, meinem innersten Gefühl zu folgen und mich auf mein Kind zu freuen. Und ich wusste von da an, dass es immer, was auch geschehen würde, mein über alles geliebtes Kind sein würde.“

Die Schwangerschaft verläuft ohne Probleme. Marie wird immer runder und schöner. Dass sie gynäkologisch besonders fürsorglich betreut wird, liegt an dem für damalige Verhältnisse außergewöhnlich hohen Alter dieser Erstgebärenden. Sie geht auf die sechsundzwanzig zu.

*

Der errechnete Geburtstermin ist der 11. Juli 1984. Sechs Tage vorher setzen starke Wehen ein. Ihr Vater, ein Pilot, der gerade auf Urlaub zu Hause ist, bringt sie ins Krankenhaus. Zwei Tage hängt sie am Wehentropf. Nach sechsundzwanzig Stunden Quälerei entscheiden sich die Ärzte für eine Operation. Marie hat vierzig Grad Fieber und einen Blutdruck von hundertachtzig. Am 7. Juli wird das kleine Mädchen Aline mit einer Glocke ins Leben gesaugt.

Marie ist vom ersten Blick an hingerissen von ihrem Kind. Täglich wartet sie mit Ungeduld darauf, dass die Kleine zum Stillen gebracht wird. Und wenn die Schwester sie wieder abholt, ist es ein schwerer Abschied.

Die Operationswunde heilt mühsam. Marie muss zwei Wochen länger in der Klinik bleiben. Es ist kein Drama, ihr Kind ist ja bei ihr.

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