Holde-Barbara Ulrich - Mein liebes, liebes Kind

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Alines Herzenswunsch geht in Erfüllung, sie beginnt eine Ausbildung zur Maskenbildnerin. Kurz darauf Verlobung mit Markus, ihrer ersten Liebe. Im Frühling dann das große Fest zum 18. Geburtstag – zwei Tage lang. Das schönste Geschenk ist Louis, das eigene Auto. Bis hierhin sieht es so aus, als hätte Aline das Glück gepachtet. Aber das täuscht. Im Herbst wird das Mädchen aus heiterem Himmel krank. Nur wenige Monate später kommt der Tod.
Die Mutter widersetzt sich dem Sterben ihres Kindes noch über den Tod hinaus. Eine Zeit extremer Trauer setzt ein. Sie nennt sie die «Hölle des Schmerzes». Sechs Jahre braucht sie, ihr totes Kind "loszulassen.

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Die diensthabende Ärztin, die gerade einem anderen Notruf gefolgt war, kommt ihr eilig entgegen. „Was ist denn passiert?“, fragt sie.

„Sie atmet nicht mehr...“, stößt Marie hervor.

„Wie bitte?“

„Die Beatmungsmaschine schrillt!“

„Das passiert manchmal. Ihre Tochter wird gehustet haben, darauf reagiert das Gerät.“

Gehustet, hat sie gesagt, als ob das Kind noch husten könnte, mein Gott, wenn sie doch nur gehustet hätte – denkt Marie in ihrer Angst. Die beiden Frauen hasten in Alines Zimmer. Als sie in die geöffnete Tür treten, tönt das Gerät immer noch. Der Monitor zeigt eine lange gerade Linie, die 0-Linie des Todes

„Herzstillstand“, sagt die Ärztin in sachlichem Ton. Sie ruft keine Verstärkung, spritzt kein Medikament, unternimmt keine Wiederbelebungsversuche, setzt keinen Defibrillator in Gang. Das einzige, was sie macht, weil alles andere keinen Sinn mehr hat, sie befreit die Patientin, deren Herz stehen geblieben ist, von allem technischen Zubehör. Sie wendet sich zu Marie und sagt einige Sätze, deren Bedeutung nicht in ihr Bewusstsein gelangen. Dann geht sie hinaus und schließt leise die Tür hinter sich.

*

Marie setzt sich ohne Begreifen neben die Tote auf die Kante des Bettes und beschließt, solange hier zu bleiben, bis jemand sie abholen wird, um sie irgendwohin zu bringen. Denn ihr ist klar, dass mit einem Menschen, dessen Herz nicht mehr schlägt, irgendetwas getan werden muss.

Eine Schwester kommt ins Zimmer, eine andere als am Abend zuvor, und packt Alines Sachen zusammen. Es sieht aus, als solle sie verlegt oder entlassen werden. Sie geht um das Bett herum, in dem das tote Mädchen liegt, und verrichtet wortlos ihre Arbeit.

Marie sieht ihr zu. Als die Schwester endlich fertig ist und hinausgeht, spürt sie eine Erleichterung, als hätte sie nun endlich ihre Tochter zurück. Aline liegt da wie eine Schlafende, entspannt und erleichtert. Keine Drähte, keine Schläuche, keine Kabel mehr. Sie ruht sich aus. Endlich hat sie es geschafft! Es ist überstanden. Nicht so, wie es alle erhofft haben, aber so, wie es für sie in diesem Moment am besten ist.

Marie nimmt sie vorsichtig in die Arme, um vielleicht doch noch einen kleinen Rest Lebenswärme zu retten. Behutsam wiegt sie sie hin und her, als wolle sie ihr Baby in einen sanften Schlaf bringen. Während sie sie in ihren Armen hält, merkt sie, wie Alines Haut kälter wird. Sie erstarrt vor Schreck. Es ist, als hätte der Tod sie soeben berührt, um ihr die Wahrheit zu sagen.

Sie legt den Körper sacht auf das Kissen zurück und setzt sich zitternd wieder auf die Kante des Bettes. Sie spürt, was das für eine Macht ist, der Tod, und das sie nichts gegen ihn ausrichten kann. Hat es überhaupt einen Sinn, hier sitzen zu bleiben und auf etwas zu warten, was ihr das Herz zerreißen wird, fragt sie sich. Aber es geht gar nicht anders, sie muss hier bleiben, um ihrem armen, wehrlosen Kind bis zum bitteren Ende beizustehen - bis jemand kommt, ein Tuch über sie deckt und sie aus diesem Zimmer schiebt.

Sie rückt ans Fußende des Bettgestells und sieht Aline an.

Sieht, wie der Tod seine Arbeit verrichtet. Langsam, sorgfältig, unbeirrbar. Das Gesicht wird schmaler und spitzt sich zu. Die Haut spannt sich an gewissen Stellen und wird durchsichtig. Es wird nicht lange dauern, und sie kann Adern, Muskeln und Sehnen sehen. Ihr schaudert’s vor Kälte und Entsetzen. Sie bleibt jedoch fest entschlossen, ihre tote Tochter nicht im Stich zu lassen. Sie sitzt und schaut. Stille. Nur das Ticken der Uhr. Sie versinkt in sich. Schwankt ein wenig, der Blick erlischt, die Lider fallen zu. Der gefühllose Schlaf der Erschöpfung.

Irgendwann schreckt sie auf. Sieht das Kind. Weiß sofort, was geschehen ist. Noch bricht der Schmerz nicht los; Aline braucht sie noch. Unverändert liegt sie da. Beim näheren Hinsehen gewahrt sie, dass die Lippen sich blau gefärbt haben. Sie scheinen sich auch verschmälert zu haben, denn sie schließen sich nicht mehr ganz. Durch den offenen Spalt zwischen den Lippen kann sie mehr und mehr die Zahnlücke sehen. Diesen kleinen Schönheitsfehler, der ihr stets etwas Spitzbübisches verlieh, wenn sie lächelte oder redete. Eben etwas Besonderes.

Welches junge Mädchen hatte so etwas schon - eine Zahnlücke? Im Alter von sechs Jahren wird kurz und relativ schmerzlos das dünne Zahnbändchen durchschnitten, und schon wächst die Lücke zu. Auch bei Aline wurde es so gemacht, das hatte die Zahnärztin bereits im Kindergarten angeordnet. Aber die Zahnlücke wuchs nicht zu, sie blieb und wurde zu ihrem Markenzeichen .

Der Gedanke, Alines Lächeln mit der neckischen Zahnlücke nie mehr sehen zu können, ist von einer solchen Wucht, dass Marie ihre Hände, als müsse sie Halt suchen, in das Betttuch krallt, sie wieder losreißt, sich vom Bett hochstemmt und auf die Tote starrt. Es scheint ihr, als hätte der Mund sich ein wenig weiter geöffnet. Ihr fällt ein, dass man das Kinn von frisch Verstorbenen mit einem Band um den Kopf fixiert, so dass es nicht nach unten fallen kann mit heraushängender blutleerer Zunge.

Sie starrt unentwegt auf Alines Mund. Nun fällt ihr eine Unebenheit auf, die nicht ins Bild gehört. Die abgebrochene Zahnecke vorn... Sie zuckt zusammen, als hätte sie jemand bei etwas Verbotenem überrascht. Hatte sie Aline nicht hoch und heilig versprochen, mit dem Zahn käme alles wieder in Ordnung? Und nun? Einen Moment lang überlegt sie, ob sie einen Zahnarzt bitten könnte, den Schaden noch schnell zu reparieren. Als trage sie die Verantwortung dafür, dass ihr Kind, ihr wunderschönes Kind, nun mit einem Makel sein glückliches, reiches Leben verlassen müsse. Glücklich? Bei diesem Gedanken wird ihr überfallartig wieder die Zerstörung bewusst, die diesen zarten, weißen Körper heimgesucht und vernichtet hat. Ja, ein Vernichtungsfeldzug. Grausam und unerbittlich. Was bedeutet da das kleine Stück Zahn? „Nein“, schluchzt sie, „nein, nein nein...“

Nein, es geht nicht mehr, sie kann hier nicht länger bleiben, nicht noch mehr solcher Bilder in sich hineinziehen. Die Fratze des Todes auf dem geliebten Gesicht ihrer Tochter...

Lass alle Liebe weg und geh endlich fort von hier, sonst wirst du den Anblick nie mehr vergessen können! , fordert eine innere Stimme sie auf. Sie stürzt hinaus und hastet den Flur entlang.

Weg von hier – nur weg, weg, weg!

5. Maries Flucht

Diese panische Flucht ist die erste Reaktion Maries auf den Tod. Sie ist der Beginn einer psychischen Katastrophe für lange Zeit. Wohlgefühl, Freude, Ruhe und Glück werden in ihrer Seele ausgelöscht und durch Verzweiflung, Sehnsucht und Trostlosigkeit ersetzt.

Psychologen sehen die Zerstörung, die durch den Tod des eigenen Kindes geschieht, als größtmöglichen, ja lebensbedrohlichen Stress. Marie glaubt, mit ihrem Herzrest nicht überleben zu können. Ihr einziger Lebensanker ist ihre kleine Tochter Sophia. Aber der Wunsch, aus dem Leben zu gehen, schwelt trotzdem in ihr.

Es gibt keinen Augenblick, in dem sie mit ihren Gedanken nicht bei der toten Tochter ist. Sie ist angefüllt mit Bildern von ihr und doch total leer. Ein verlassenes Haus, in dem sie nicht mehr wohnen kann. Sie vegetiert von einem Tag zum anderen. Wenn der eine zu Ende ist, schürt die schlaflose Nacht schon die Angst vor dem nächsten.

Alles, was ihren Blick trifft, auch das Schönste, bedrückt und belästigt sie. Der Sommerhimmel macht blind. Das Rot des Mohns weckt Übelkeit. Das Klirren der Pappeln zerreißt das Trommelfell. Der Raureif im Garten schreit zum Himmel.

Weil sie sich niemandem mitteilen kann, schaltet sie sich ab und täuscht Normalität vor. Um Sophia zu versorgen, den Haushalt in Ordnung zu halten und für Ludwig da zu sein spielt sie die Mutter, die Hausfrau, die Ehefrau. Ein wenig Erleichterung findet sie erst, wenn sie sich wieder ihrer Verzweiflung hingeben kann.

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