Friedrich von Bonin - Die Wahrheit ist immer anders

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Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, die drei Protagonisten dieses Romans, und doch sind sie schicksalhaft miteinander verbunden: Franz Eschenburg, der seine Lobbyistentätigkeit von der Staatsanwaltschaft als Bestechung angeklagt sieht, Jan Perkhuis, Vorstandsvorsitzender einer großen Privatbank, die in der Wirtschaftskrise in Gefahr gerät und Thomas Hellmann, der Alkoholiker, der sich aus eigener Kraft von seiner Sucht befreit und zur charismatischen Leitfigur einer Protestbewegung gegen Banken in der Krise wird.
Mit großer erzählerischer Kraft entwirft der Autor anhand dieser drei Personen und ihrer Familien ein lebendiges Bild unserer Zeit, vom Ende des ersten Weltkrieges bis heute.

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„Extra Kosten haben wir hier für das Studium noch nicht“, antwortete sie, „aber Stipendium oder ähnliches gibt es auch noch nicht. Sie müssen schon sehen, wie Sie sich ernähren.“

„Ich werde arbeiten“, sagte er zu Hause zu Kathrin und Anni, „ich will so viel verdienen, dass du wieder zur Schule gehen kannst und ich euch beide ernähren kann. Und dann will ich Jura studieren, abends.“

„Du bist ein guter Junge, Eduard“, sagte Anni, „aber du musst uns nicht beide allein ernähren. Ich kann doch vormittags, wenn Kathrin in der Schule ist, arbeiten gehen, ich glaube sicher, dass es schon wieder reiche Leute gibt, die ein Hausmädchen brauchen.“

„Aber warum nur vormittags?“ wandte Kathrin ein, „du musst nachmittags nicht zu Hause sein, um auf mich aufzupassen, ich bin jetzt alt genug, um allein zu sein. Ich gehe morgens zur Schule und sehe zu, ob ich nicht auch ein bisschen dazu verdienen kann.“

Und so meldete sich Eduard zum Studium an, froh, dass ein Leben endlich eine Richtung bekam, die ihm und seiner Schwester Zukunft versprach.

Er hatte auch keinerlei Schwierigkeiten, sich in einer Baufirma neben dem Studium als Maurer zu verdingen.

„Was kannst du denn?“ fragte ihn Herr Altenhaus, der Chef der gleichnamigen Firma, ein dicker, grober Mann mit einem glatzköpfigen Quadratschädel, aus dem ihn kleine Augen verschlagen musterten. „Mauern kannst du? Egon“, brüllte er und ein kleiner drahtiger Mann in mittlerem Alter im Maurerkittel trat ein. „Egon, hier, der Junge meint, er kann mauern. Nimm ihn mit und lass ihn eine Ecke an unserer Probewand mauern und verputzen und dann komm wieder.“

Egon nickte Eduard zu und ging vor ihm her auf den Hof der Firma. In einer Ecke stand eine halbfertige Mauer, davor ein Haufen Sand, ein Sack Zement, Wasser und eine Wanne zum Mischen.

„Hier, mauer ein Stück und verputz“, wies ihn Egon an, „komm‘ viele her, die mein‘, sie könn‘ mauern, deswegen ham‘ wir die Ecke.“

Eduard gab Zement, Sand und Wasser in die Wanne, mischte sie geübt zu Mörtel und begann, Stein auf Stein zu mauern. Nach einem halben Meter, den er in einer halben Stunde schaffte, stoppte Egon ihn.

„Mauern kannste ja“, sagte er, „aber auch putzen? Putz jetzt die Stelle.“

„Nein“, sagte Eduard, von Egons kurzer Sprechweise angesteckt, „geht nicht, ist noch zu feucht.“

„Gut, hier ist noch ein altes gemauertes Stück, kannste das verputzen?“

„Klar“, und Eduard verputzte die Mauer, die Egon ihm zeigte.

„Mauern und putzen kann er“, meldete Egon dem Chef.

„Gut, Eduard, wie heißt du, Eschenburg? Bist mit dem alten Eschenburg verwandt, dem Bauunternehmer? Dein Vater? Gut, bist eingestellt, kriegst den Lohn, den alle Maurer bei uns kriegen, das ist bei uns so.“

Und so fing Eduard Eschenburg an, froh, dass er bei seinem Vater die Grundlagen des Maurerhandwerks gelernt hatte. Morgens um sieben war er auf der Baustelle, bekam um fünf seinen Tagelohn ausgezahlt und ging dann nach Hause, um sich über die Bücher herzumachen, die er für das Studium lesen musste.

Gleichzeitig hatte sich Kathrin in der Schule angemeldet, um ihr Abitur abzulegen. Anni verdiente ihr Geld bei einer Familie aus der Nachbarschaft, die ein Hausmädchen brauchte, und tatsächlich arbeitete sie den ganzen Tag, weil sie einsahen, dass Kathrin ohne weiteres den Tag über allein bleiben konnte.

3.

„Ich verstehe einfach nicht den Unterschied zwischen der Leistungs- und der Eingriffskondiktion.“ Hilfesuchend sah seine Platznachbarin Eduard Eschenburg an. Sie war die einzige Frau in der Universität, die Jura studierte und wurde von allen Kommilitonen und den Professoren misstrauisch betrachtet. Was wollte eine Frau mit Jura anfangen? Frauen sollten nähen und kochen lernen, tanzen, damit sie später einen Mann bekamen, und schon gar, wenn sie so hübsch waren wie die hier.

„Die hier“ saß in der Vorlesung im Hörsaal neben Eduard Eschenburg, dem einzigen, der nicht empört zur Seite rückte, wenn sie sich neben ihn setzte. Sie hörten Professor Springhammers Vorlesung über die Paragrafen 812 folgende des Bürgerlichen Gesetzbuches, die Vorschriften über die ungerechtfertigte Bereicherung, Kondiktion genannt, und alle waren der Meinung, diese Paragrafen seien nur dazu da, um Studenten der Rechte das Leben schwer zu machen.

„Ich verstehe das doch auch nicht“, flüsterte er zurück, „ich heiße übrigens Eduard Eschenburg.“

„Ich heiße Andrea de Hourot“, kam es zurück und er sah, wie sie rot wurde. Trotzdem fragte er erstaunt zurück:

„Wie heißen Sie?“

„Andrea de Hourot, kommen Sie, ich schreib es auf.“

Und sie schrieb ihren Namen säuberlich in einer zierlichen Handschrift auf ein weißes Stück Papier.

„Pst“, waren die ersten empörten Reaktionen auf ihr Flüstern zu hören, Eduard wusste nicht, waren sie wirklich gestört oder nur neidisch, dass die jungen Frau mit ihm redete.

„Warten Sie nach der Vorlesung auf mich und wir trinken einen Tee?“ fragte er und wieder meldeten sich Kommilitonen, die sich gestört fühlten. Jetzt war Eduard rot geworden, er empfand sehr deutlich, er war zu mutig gewesen, das musste sie ablehnen.

„Gerne, ich warte vor dem Hörsaal“, schrieb sie auf ihr Papier, und dann lauschten sie weiter den Ausführungen des Professors zur ungerechtfertigten Bereicherung.

Eduard Eschenburg verstand nichts von der Vorlesung. Das lag nicht daran, dass er begriffsstutzig war, sondern daran, dass er zum ersten Mal nicht aufpasste. Aus den Augenwinkeln betrachtete er immer wieder seine Nachbarin, mit der er nun verabredet war. Eine schlanke junge Frau saß sie neben ihm, mit kohlschwarzen langen Haaren, einem vollen Mund und einer kleinen, geraden Nase. Sie hatte ein leichtes geblümtes Sommerkleid an, trug keinerlei Schmuck. Mit langen schmalen Händen schrieb sie Notizen in ihr Heft. Mehr sah Eduard nicht, aber das war ihm auch genug. Was Professor Springhammer vortrug, nahm er nicht wahr.

Der Herbst meinte es gut mit ihnen in diesem Jahr. Noch war das Laub nicht gefärbt, ein strahlend schöner Sommertag empfing Eduard und Andrea, als sie aus dem Universitätsgebäude kamen und auf die Straße traten. Eduard hatte vorgeschlagen, in ein Café in der Nähe der Universität zu gehen, in dem man draußen sitzen konnte und das wegen der hohen Preise von Studenten kaum besucht wurde. Das Café lag an einem kleinen Stadtsee, die Terrasse war lauschig auf das Wasser ausgerichtet. Langsam gingen sie über die Straße, von Pferdefuhrwerken und Autos überholt. Eduard war verlegen, er wusste nicht, was er sprechen sollte, als sie den Anfang machte.

„Sie haben das auch nicht verstanden mit der ungerechtfertigten Bereicherung?“

„Nein, aber wir können ja versuchen, zusammenzulegen, was jeder von uns begriffen hat, vielleicht wird ja was draus.“

Sie lachte. „Wir sollten das versuchen, aber viel Hoffnung habe ich nicht.“

Er verstummte und schweigend gingen sie in das Café und bestellten.

Zum ersten Mal sah er sie voll an. Sie hatte weit auseinander stehende dunkle Augen, die ihn jetzt ebenso ernsthaft musterten wie er sie.

„Kommen Sie aus Königsfeld?“ fragte sie.

„Ja, seit meiner Geburt lebe ich hier, schon meine Eltern sind hier geboren.“

Und nun fragte sie ihn aus, nach seinen Eltern, nach seiner Schwester, wie er lebte und er erzählte bereitwillig von sich, wie er sein Studium finanzierte. Als sie nach dem Krieg fragte, wich er aus. Er wolle heute nicht daran denken.

„Nein, jetzt bin ich dran“, lachte er und fragte sie aus.

Andrea de Hourot lebte erst seit fünfzehn Jahren in Königsfeld, ihre Eltern waren vor dem Krieg hergekommen, weil der Vater als Arzt im hiesigen Krankenhaus eine Anstellung gefunden hatte. Ihre Eltern lebten noch, sie wohnten im Zentrum der Stadt, in der Nähe des Krankenhauses, in einer ruhigen Seitenstraße. Ihr Vater war wieder als Arzt tätig, ihre Mutter versorgte den Haushalt und sie studierte Jura, sehr zum Entsetzen ihrer Eltern.

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