Friedrich von Bonin - Die Wahrheit ist immer anders

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Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, die drei Protagonisten dieses Romans, und doch sind sie schicksalhaft miteinander verbunden: Franz Eschenburg, der seine Lobbyistentätigkeit von der Staatsanwaltschaft als Bestechung angeklagt sieht, Jan Perkhuis, Vorstandsvorsitzender einer großen Privatbank, die in der Wirtschaftskrise in Gefahr gerät und Thomas Hellmann, der Alkoholiker, der sich aus eigener Kraft von seiner Sucht befreit und zur charismatischen Leitfigur einer Protestbewegung gegen Banken in der Krise wird.
Mit großer erzählerischer Kraft entwirft der Autor anhand dieser drei Personen und ihrer Familien ein lebendiges Bild unserer Zeit, vom Ende des ersten Weltkrieges bis heute.

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Jeden Morgen ging ich die ausladende Treppe hinauf und stand vor einer eichenen Etagentür, ebenfalls reich geschnitzt, neben der ein kleines bronzenes Schild mit schwarzen Buchstaben meine Firma nannte.

„VBI GmbH“, stand da, bewusst bescheiden gehalten, und benannte die Gesellschaft, als deren Geschäftsführer ich arbeitete, eine Gesellschaft, deren voller Name „VBI Verband der Banken und der Industrie Interessengesellschaft mit beschränkter Haftung“ war. So stand sie im Handelsregister und ich war dort als Geschäftsführer eingetragen.

Aber ob ich morgen früh die schwere Tür öffnen und in mein Büro gehen und arbeiten sollte, hatte ich noch nicht entschieden.

Draußen war es vollends dunkel geworden. Ich entschloss mich, meine Klause zu verlassen und in das Esszimmer zu gehen, um mit meiner Frau und meiner Tochter einen Wein zu trinken. Ewig konnte ich hier doch nicht bleiben, irgendwann würde ich mich ihren Fragen stellen müssen.

„Dem Himmel sei Dank, Franz, dass du kommst, ich war schon beunruhigt.“ Hanna kam mir entgegen. Ich sah, dass sie ebenfalls nicht gegessen hatten, sie und Mara, unsere Tochter, die noch am Tisch saß und mir erwartungsvoll entgegenblickte.

„Hast du denn die Anklageschrift jetzt gelesen?“ fragte sie. Ich schüttelte bedrückt den Kopf.

„Ehrlich gesagt, nein, ich glaube, ich nehme sie morgen mit ins Büro, aber heute konnte ich mich dazu nicht aufraffen.“

Ich sah, wie Hanna mich anblickte, jetzt kühl, und wie meine Tochter Mara die Lippen kräuselte, verächtlich ob ihres Vaters, der einer Gefahr nicht ins Auge blicken mochte, oder interpretierte ich Hannas Kälte und Maras Verachtung nur, meine eigenen Gefühle widerspiegelnd?

„Meinst du denn, du wirst sie morgen lesen oder übermorgen oder wann überhaupt?“ fragte mich Hanna, „jedenfalls wäre es nett, wenn du mir sagst, worum es geht, sobald du es selbst weißt.“

Mara assistierte:

„Mich würde es schon auch interessieren, wessen mein Vater angeklagt ist, wenn du also mich auch informieren könntest.“

Ich hatte nicht Kraft genug mehr, meine Tochter auf den unpassenden Ton gegen ihren eigenen Vater hinzuweisen, sondern verließ das Zimmer und ging zurück, zu meinem Schreibtisch, zu der Anklageschrift und zu dem Bett, in dem ich heute Nacht schlief.

5.

Am nächsten Tag fuhr ich zur gewohnten Zeit in mein Büro, allerdings ohne das Frühstück, das die Familie üblicherweise gemeinsam einnahm. In der Nacht hatte es nun doch zu tauen begonnen, endlich waren nach zwei Wochen die Temperaturen über den Gefrierpunkt gestiegen. Als ich aus dem Haus trat, war es noch dunkel, ich konnte das eigenartige Geräusch hören, das entsteht, wenn Schnee taut: Überall rieselte es, Feuchtigkeit lag in der Luft, dem Schnee war hier, in dem Vorgarten unserer Villa, noch keine Veränderung anzusehen, strahlend weiß spiegelte er das Licht der Außenlaterne zurück. Ich fuhr aus der Vorstadt in das Zentrum, den vertrauten Weg entlang, erst aus dem Viertel, in dem ich wohnte, auf die vierspurige Ausfallstraße, die sich verbreiterte auf erst sechs, dann acht Spuren, immer Richtung Zentrum, die Stadt wurde dichter, die Häuser höher, der Verkehr aufreibender, bis ich in der Straße anlangte, in der mein Büro lag und in die Tiefgarage einfuhr, in der meine Gesellschaft einen Platz für mein Fahrzeug gemietet hatte. Je weiter ich mich dem Zentrum näherte, desto grauer und schmutziger wurde der Schnee, von den Räumfahrzeugen an die Seite geschoben und dort mit dem Dreck der vorbeifahrenden Fahrzeuge in schmutziges Grau verwandelt. Ich betrat die Räume meines Büros.

„Herr Eschenburg, gut, dass Sie kommen“, Frau Seibold, meine Sekretärin, stand hinter ihrem Schreibtisch auf und kam mir entgegen, „ich habe mir schon Sorgen gemacht, wie es Ihnen geht. Wie war es denn bei Dr. Dragon? Soll ich Ihnen erst einmal einen Kaffee machen?“

Nach der spöttischen Behandlung, die ich zu Hause erfahren hatte, tat mir der mitfühlende Ton in meinem Büro gut.

„Danke, Frau Seibold, es geht mir gut, aber einen Kaffee könnte ich jetzt brauchen, vielleicht können Sie organisieren, dass mir ein Croissant besorgt wird, ich habe wenig gefrühstückt heute Morgen. Und dann wäre es nett, wenn Sie mir Telefongespräche vom Halse halten könnten, jedenfalls bis Mittag.“

„Gerne, aber Herr Randemann hat angerufen, er möchte Sie dringend sprechen, ob Sie ihn zurückrufen könnten, hat er gefragt.“

Ich seufzte. Herr Randemann war Staatssekretär im Finanzministerium, ich musste dringend mit ihm sprechen, klar, es galt, Entscheidungen zu treffen über unsere Haltung zur neuen Unternehmenssteuer. Natürlich hatten wir uns dagegen ausgesprochen, aber ganz zu verhindern würde sie wohl nicht sein. Es galt nun auszuhandeln, was genau eine solche Steuer für uns bedeutete, für die in meiner Gesellschaft zusammengefassten Betriebe, Banken und Industrieunternehmen. Aber waren nicht unsere Anwälte seit langem in das Verfahren eingebunden? Was sollte ich dabei?

Aber ich machte mir etwas vor. Wir mussten Vorschläge machen, und die mussten von uns, das heißt von mir, kommen, nicht von unseren Anwälten. Seit vier Wochen hielten wir im Gesellschafterkreise Marathonsitzungen ab, um unseren Kurs festzulegen, erst vor zwei Tagen hatte ich meine Verhaltensmaßregeln bekommen.

Ich schloss die Augen. „Herr Randemann wird mindestens warten müssen, bis ich meinen Mantel ausgezogen und mich aufgewärmt habe, aber gut, wenn er noch einmal anruft, sagen Sie ihm, dass ich mich heute Nachmittag bei ihm melden werde.“

Damit ging ich in mein Büro und schloss die Tür hinter mir, gestört nur noch einmal, als unsere Auszubildende Kaffee und Croissants brachte.

Ich atmete auf, als ich den dampfenden Kaffee und das Gebäck vor mir auf dem Schreibtisch stehen hatte. Mein Büro war konservativ elegant eingerichtet, solide, auch kostspielig, so reich, wie es die von meinen Gesellschaftern für die Einrichtung gesetzten Grenzen erlaubt hatten, Grenzen, die zugegebenermaßen großzügig bemessen waren.

Mein Schreibtisch war ein alter solider schwerer Eichentisch, mit einer mächtigen Platte, zwei stabilen Seitenteilen und einem kompakten Balken, der knapp über dem Boden die Seitenteile verband. Ich benutzte ihn gern, um dort meine Füße abzustützen. Der Schreibtisch enthielt keinerlei Container, alles, was ich zum Arbeiten brauchte, war offen abgelegt.

Der Tisch stand vor den bodentiefen Fenstern, auf der den Fenstern gegenüberliegenden Seite hatte ich eine Besprechungsecke eingerichtet, mit einem ebenfalls aus Eiche bestehenden Tisch und sechs bequem gepolsterten Ledersesseln darum.

Den alten Parkettfußboden hatte ich aufarbeiten lassen und nur in die Nähe des Schreibtisches einen alten Perserteppich aus prächtigen Farben gelegt, den ich auf einer Reise nach Nordafrika erstanden hatte.

Der Raum war wohlig warm geheizt, und dennoch fröstelte ich plötzlich.

Hier war es gewesen, in diesem Büro, ich hatte gerade Besuch von einem Gesellschafter meines Arbeitgebers, Herrn Ratenberg, als es unvermittelt hart und knöchern an meine Tür klopfte. Ich war sofort alarmiert, Frau Seibold, meine Sekretärin, kam nie herein, wenn ich Besuch hatte, und wenn schon, klopfte sie nie an. Ich hatte mich im Schreck halb erhoben, als die Tür auch schon geöffnet wurde, ehe ich noch mein Herein sagen konnte. Es trat ein hagerer Herr in etwa meinem Alter, begleitet von zwei jüngeren Männern, ein.

„Guten Tag, Pagelsdorf ist mein Name, ich bin Oberstaatsanwalt bei dem Landgericht in Königsfeld. Herr Eschenburg?“ Die Stimme des Staatsanwaltes klang schnarrend, militärisch, als ob er jeden menschlichen Zug vermeiden wollte. Ich nickte nur, er fuhr schon fort.

„Herr Eschenburg, ich habe hier eine richterliche Verfügung, aufgrund derer ich mit meinen Begleitern, den Kommissaren Hüne und Meinert, Ihre Büroräume zu durchsuchen gezwungen bin. Bitte machen Sie uns keine Schwierigkeiten.“

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