Der Río Grande (oder Río Guapay) ist ein rechter Zufluss des Río Mamoré in Bolivien. Er entsteht aus dem Zusammenfluss von Río Caine und Río San Pedro und wird wegen seiner Länge oft auch als längster Quellfluss des Mamoré angesehen.
Lage: Bolivien
Flusssystem: Amazonas
Abfluss über: Mamoré ? Madeira ? Amazonas ? Atlantik
Quelle: Zusammenfluss von Río Caine und Río San Pedro,
südlich Cochabamba
Quellhöhe: 3693 m
Mündung: in den Río Mamoré
Mündungshöhe: 174 m
Höhenunterschied: 3519 m
Länge: 1438 km
Einzugsgebiet: 102.600 km²
Linke Nebenflüsse: Río Yapacaní
Großstädte: Cochabamba, Santa Cruz
Einer der Ursprünge des Rio Grande ist der Río Rocha, der östlich der Stadt Cochabamba am Südhang der Kordillere von Cochabamba entspringt. Der Río Rocha durchquert den Talkessel von Cochabamba in westlicher Richtung in jahreszeitlich stark schwankender Wasserführung. Nach 65 km wendet sich der Fluss in südöstlicher Richtung und vereinigt sich nach weiteren 50 km östlich von Capinota auf einer Höhe von 2.350 m über dem Meeresspiegel mit dem Río Arque.
Der Río Arque entspringt auf halbem Weg zwischen den Städten Oruro und Cochabamba und legt bis zur Vereinigung mit dem Río Rocha nahe der Stadt Capinota eine Gesamtstrecke von 85 km zurück.
Nach der Vereinigung von Río Rocha und Río Arque trägt der Fluss für die nächsten 162 km den Namen Río Caine und fließt in weitgehend südöstlicher Richtung, bevor ihm im weiteren Verlauf nach der Vereinigung mit dem Río San Pedro der Name Río Grande gegeben wird.
Río Grande
Der Río Grande bei Abra del Picacho
Nach insgesamt 500 km wendet sich der Fluss nach Nordosten und umfließt in einem weiten Bogen die Millionenstadt Santa Cruz. Das Flussbett ist streckenweise mehrere km breit, der Fluss selbst bis zu 300 m.
Wichtige Nebenflüsse des Río Grande sind die Flüsse San Pedro, Chayanta, Chico, Charobamba, Tomina, Mizque, Azero, Pailas und Yapacani.
Nordöstlich der Stadt Santa Cruz teilt sich der Fluss auf Grund des geringen Gefälles und der starken landwirtschaftlichen Nutzung in viele kleine Arme auf, die jeder für sich über einige Kilometer nur schmale Rinnsale sind.
1.438 km unterhalb der Quelle des Río Rocha mündet der Río Grande in den Río Mamoré.
Meghna mit Padma, Jamuna und Brahmaputra / Länge - 3450 km
Meghna ist der gemeinsame Name zweier aufeinanderfolgender Flussabschnitte im System der großen Ströme Bengalens, zu dem auch Brahmaputra und Ganges gehören. Sie liegen innerhalb der Grenzen von Bangladesch. Beide Flussabschnitte werden oft als zwei eigenständige Flüsse behandelt. Die Untere Meghna (Lower Meghna) ist mit 36.500 m³/s der mächtigste Strom Asiens und der drittgrößte weltweit. Sie entsteht durch die Vereinigung der Oberen Meghna (Upper Meghna) mit der fast 8-fach größeren Padma, die ihrerseits gut 100 Kilometer oberhalb aus dem Zusammenfluss der Hauptstränge von Ganges und Jamuna (unterer Brahmaputra) entsteht. Die Untere Meghna mündet nach 130 Kilometern in den Indischen Ozean.
Die Gegend um Cherrapunji, die zu den regenreichsten Regionen weltweit zählt, entwässert in die Meghna.
Lage: Indien, Bangladesch
Flusssystem: Meghna
Abfluss über: Untere Meghna ? Golf von Bengalen
Quelle: als Barak in Nordostindien
Zusammenfluss: mit der Padma zur Unteren Meghna
Mündungshöhe: 0,5 m
Länge: 1040 km
Einzugsgebiet: 82.000 km²
Linke Nebenflüsse: Dhaleswari, Langai, Manu, Gumti
Rechte Nebenflüsse: Shomeshwari, Kangsa, Alter Brahmaputra, Dhaleshwari
Großstädte: Silchar, Sylhet, Bhairab Bazar
Mittelstädte: Chhatak, Munsiganj
Die Obere Meghna entspringt unter dem Namen Barak im Patkai-Gebirge (ca. 25 km südöstlich des Berges Japvo) im Nordosten Indiens. Die Quelle liegt im Bundesstaat Manipur, im weiteren Verlauf durchquert der Fluss Teile der Bundesstaaten Nagaland, Mizoram und Assam. Im Bereich der Staatsgrenze zwischen Indien und Bangladesch verlässt der sedimentreiche Barak das Bergland und spaltet sich nach seinem bis hier etwa 610 Kilometer langen Lauf in zwei Hauptarme auf, in Surma (15 % der Wasserführung) und Kushiyara (85 %). Beide Flussarme sind eingebettet in ein Netz mäandrierender Wasserläufe, die steter Veränderung unterworfen sind und erst punktuell durch menschliche Eingriffe fixiert und reguliert wurden. Obwohl sie sich auf bis zu 45 Kilometer voneinander entfernen, kann sich beim monsunalen Hochwasser eine zusammenhängende Wasserfläche ausbilden. Da die Hauptwasserwege in der Vergangenheit immer wieder andere Verläufe nahmen, ist die Namengebung kleinräumig wechselnd und bis heute uneinheitlich.
Der südwestwärts fließende Kushiyara wurde noch im 19. Jahrhundert, als dieser Teil Bengalens zu Assam gehörte, wie der Oberlauf als Barak bezeichnet. Heute führt diesen Namen noch ein unterhalb der Einmündung des Manu abzweigender kleiner Seitenarm. Ab dieser Abzweigung wird der Hauptstrom Bibiyana genannt und wenig später, nach Einmündung des Surma (heute nur ein kleiner Seitenarm des erst später wieder einmündenden Surma-Hauptstranges), Kalni. Bis zur Vereinigung der beiden großen Flussarme nördlich von Bhairab Bazar im Distrikt Kishorganj hat der Südarm eine Länge von gut 290 Kilometern. Ab hier führt der Fluss den Namen Meghna.
Der zunächst relativ kleine Surma-Arm erhält auf seinem Weg nach Westen in rascher Folge wasserreiche Nebenflüsse aus dem Bergland im Norden, das als regenreichstes Gebiet der Welt gilt, bekannt durch Witterungsrekorde der Stadt Cherrapunji. Der stattlich gewordene Hauptstrom fließt nicht wie der heutige, weiterhin Surma genannte kleine Nebenarm nach Süden, sondern als Dhanu weiter westlich bis zur Mündung des Shomeshwari, dann als Baulai nach Süden und nach Aufnahme des von Westen kommenden Kangsa Ghorautra. Der Surma und die vielen mit ihm verbundenen Wasserläufe durchfließen ein Senkungsgebiet, in dem sich zwischen den Dammufern der Flüsse ausgedehnte Sumpf- und Wasserflächen bilden. Der windungsreiche Nordarm hat bis zur Vereinigung mit dem Südarm eine Länge von rund 380 Kilometern. Am Punkt ihrer Wiedervereinigung unterscheidet sich die Wasserführung beider Arme nicht wesentlich.
Bei Bhairab Bazar mündet dem Namen nach der einstige Hauptarm des Brahmaputra in die Meghna, der auf ganzer Länge, wahrscheinlich infolge tektonischer Hebung, nur noch wenig Wasser führt. Heute mündet hier nur ein unbedeutender Seitenarm des Alten Brahmaputra; dessen Hauptstrang mündet unter anderen Namen erst 80 Kilometer weiter flussabwärts in die Meghna. Hier strömen auch weitere von der Jamuna (Name des Brahmaputra in Bangladesch) abgezweigte Gewässer zu. Ihre im breiten Dhaleshvari vereinten braunen Wasser sind noch weit flussabwärts vom grau-grünen Wasser der Meghna zu unterscheiden. Bei Chandpur, nach weiteren knapp 40 Kilometern, vereinigt sich die zwischen einem und zwei Kilometern breite Obere Meghna mit der weit größeren Padma.
Der gesamte Flusslauf Barak-Kushiyara-Obere Meghna hat eine Länge von ca. 1040 km, davon als Meghna etwa 140 Kilometer. Die Wasserführung vor dem Zusammenfluss mit der Padma beträgt rund 3.610 m³/s.
Die untere Meghna stellt im Wesentlichen die Fortsetzung der Padma dar, die bereits mit rund 32.000 m³/s größter Fluss Asiens ist. Die Padma ist zwar dem Namen nach der Unterlauf des Ganges, dem Volumen nach aber der Unterlauf des größeren Brahmaputra. Vor der Westverlagerung des Brahmaputra im Achtzehnten Jahrhundert trafen dessen Wassermassen, den heutigen Lauf der Oberen Meghna vorzeichnend, erst hier auf die des Ganges. Die Abflussmenge des vereinigten Flusses schwankt stark zwischen Regen- und Trockenzeit und beträgt bei Chandpur zwischen 10.000 und 160.000 m³/s; im Jahresmittel über 36.000 m³/s. Die Hochwasserphase der Padma und der Unteren Meghna dauert mehrere Monate, da die Abflussspitze des Brahmaputra im Juli und August liegt und die des Ganges im September. Die Obere Meghna bewirkt keine wesentliche Verschiebung der Abflussganglinie.
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