Gleich darauf raste Mora ins Schlafzimmer, sprang aus ihren Kleidern, sparte sich, ihren Bikini anzuziehen und glitt deshalb nur wenige Minuten später hinter Alex ins sprudelnde warme Wasser des Pools, wo sie sich sofort seiner Rückseite und seinen Halsmuskeln mit knetenden Fingern annahm.
Alex begann bei dieser Behandlung wohlig zu seufzen. „Nichts da, mein Fürst, jetzt geht‘s erst mal um deine entzückende Rückseite, Sex und Entspannung kommen vielleicht später dran, aber nur, wenn du jetzt mal 10 Minuten brav stillhältst“, meinte Mora umgehend mit einem koketten Lächeln.
„Das geschieht ganz von allein, sozusagen automatisch, wenn du dich in dieser Weise von hinten an mich drängelst und meine Schultermuskulatur bearbeitest. Aua, das hat jetzt wehgetan“, knurrte Alex, als er von Mora gleich darauf in den Rücken gekniffen und halb unter Wasser gedrückt wurde.
„Von der Braut einen Tag vor der Hochzeit im Pool ersäuft, das wär’ doch mal ‘ne Schlagzeile, meinst du nicht?“, setzte er beim Auftauchen prustend noch einen drauf. „Halt die Klappe, Fürst – und stell dich nicht so an, du kannst ja versuchen, es mir später im Bett zurückzuzahlen – sofern du das dann noch hinkriegst, ha, ha, ha“, schüttelte sich Mora spontan vor Lachen.
„Na warte, du Biest!“, rief der jetzt scheinbar gar nicht mehr so lädiert wirkende Alex, als er sich ruckartig umdrehte, die überraschte Mora in seine Arme nahm und sie nun seinerseits sanft zu massieren begann. Moras Atem ging augenblicklich schneller.
„Okay, vergiss das mit dem Bett und das mit nachher“, flüsterte sie Alex erregt ins Ohr und begann ihn mit ihren Beinen zu umschlingen. Als sie Alex dann im angenehm warmen Wasser in sich aufnahm und seine rhythmischen Bewegungen immer besser spürte, begann sie ihn begierig zu küssen und an ihm zu knabbern, bis es für beide kein Halten mehr gab und die Welt um sie herum in einem Feuerwerk der Leidenschaft explodierte.
Als sich die beiden noch immer atemlos, wieder voneinander gelöst hatten und das Wasser aus den sprudelnden Whirlpool-Düsen genossen, meinte Mora: „Toll, für was so ein Geburtstagsgeschenk doch alles gut ist – gib‘s zu, genau das hattest du doch im Hinterkopf, als du mir dieses Refugium hier auf dem Dach hast bauen lassen.“
„Na ja, vielleicht ein bisschen, auch wenn ich nicht im Traum daran gedacht hätte, dass es so super sein würde“, antwortete Alex grinsend. „Jedenfalls bin ich jetzt völlig tiefenentspannt und meine Rückenschmerzen sind auch wie weggewischt. Dank‘ dir dafür.“
„Du bist und bleibst ein hinterhältiger Schuft – aber ein überaus Liebenswerter. Gut ist nur, dass die Glasfenster meiner neuen Terrasse verspiegelt sind, so dass uns von außen keiner beobachten kann“, erwiderte Mora. „Und jetzt ziehen wir uns erst mal wieder an. Jens kommt nämlich gleich zum Abendessen und ich habe noch nichts vorbereitet, weil mein lüsterner Ehegatte mich aufgehalten hat.“
„Nicht nötig, meine Liebe, ich habe bereits vor meinem Bad beim Italiener um die Ecke angerufen – unser Essen wird gleich da sein.“
In diesem Moment läutete es bereits an der Tür. Jens Meister kam herein und sagte: „Alles erledigt – Frau Richter ist gut zuhause angekommen und auch im Hotel deines Vaters ist alles ruhig.“
„Na dann setz dich schon mal an den Tisch – unser Essen wird gleich da sein“, erwiderte Alex. „Und später zeige ich dir dann unser Gästezimmer, wo du es dir heute Nacht gemütlich machen kannst.“ Doch Jens Meister entgegnete sofort: „Nichts da Alex, ich bin zu eurer Sicherheit hier, daher werde ich höchstens ruhen und das Sofa dort reicht dafür locker aus.“
„Dann pass nur auf, dass du mit unserer Kampfkatze Maxi klarkommst, die neben der Couch in einem Korb übernachtet. Sie ist nämlich eine kratzbürstige Weiberkatze und steht – anders als ihr Katzenvater – nicht so sehr auf Männer“, grinste Alex während er seine zerkratzte Hand vorzeigte.
„Keine Sorge, mit Tieren kann ich umgehen“, erwiderte Kommissar Meister lachend. „Als Kind hatte ich selbst auch eine Katze.“
Nachdem das gelieferte leckere italienische Abendessen kurz darauf von allen mit Genuss verspeist worden war, gingen Mora und Alex an diesem Samstagabend recht früh zu Bett und schliefen, bewacht von Kommissar Meister, dem schönsten Tag ihres Lebens entgegen.
Kapitel 2 Auf Verbrecherjagd – 10.05.2015
Am Sonntagmorgen, dem 10. Mai 2015, waren Mora und Alex schon früh auf den Beinen. Gleich nach dem Frühstück nahm Alex Verbindung zu seinem Firmenpartner Hans Huber auf. „Guten Morgen Hansi, habt ihr schon was Neues herausbekommen?“, fragte er seinen besten Freund sofort.
„Na ja, Oskar 5 hat gestern Abend die Handyortung von Oskar 3 übernommen. Wie er festgestellt hat, sind die Mobiltelefone der mutmaßlich noch in Freiheit befindlichen Mittäter dieses Boris mittlerweile abgeschaltet. Daher wissen wir momentan nur, dass die eine Gruppe heute Nacht auf der Salzburger Autobahn kurz vor München war, als wir sie zum letzten Mal orten konnten. Die andere Gruppe ist gegenwärtig offenbar im Landkreis Traunstein unterwegs, doch sind auch deren Handys inzwischen nicht mehr im Netz aktiv.“
„Ich nehme an, dass die Kerle gestern Abend bemerkt haben, dass sie ihren Chef nicht mehr erreichen konnten und sie demzufolge annehmen mussten, dass dessen Entführungsaktion aufgeflogen ist. Und deshalb haben sie wahrscheinlich ihre Handys abgeschaltet“, meinte Alex.
„Das denke ich auch, aber da wir ja ihre vermutlichen Ziele kennen, sollte uns ein Zugriff noch heute Morgen möglich sein. Als wir die Ortung verloren haben, hat Oskar 3 umgehend bereits in der Nacht vier Drohnen im Tarnmodus gestartet, wovon momentan zwei das Gelände in der Innenstadt um das Hotel und die Theatinerkirche herum überwachen, während die anderen beiden die Gegend um das Gefängnis am Hammerberg beobachten.
Zu Kriminaloberrat Engel von der Traunsteiner Kripo und zu Andreas Schütz im Präsidium haben wir inzwischen jeweils eine Standleitung eingerichtet, so dass die Polizei in Echtzeit alles, was wir sehen, ebenfalls mitbekommt und bei entsprechenden Erkenntnissen sofort zuschlagen kann. Und Viktor Thule steht bereit, um seine telepathischen und suggestiven Fähigkeiten von Bord der KUNTUR-1 aus einzusetzen, sobald wir die eine oder andere Gruppe wieder lokalisiert haben.“
„Das klingt gut – ich sehe, Hansi, du hast alles im Griff. Hoffen wir mal, dass das alles noch heute Morgen über die Bühne geht, ich will schließlich in Ruhe heiraten“, erwiderte Alex, ehe er das Gespräch beendete.
„Hansi und Oskar 3 haben von unserer Seite aus alles Notwendige eingeleitet“, sagte Alex daraufhin zu Mora. „Warten wir mal ab, wo die Brüder zuerst zuzuschlagen versuchen. Ich schätze, dass das Mafiakommando hier in München gegen 10:00 Uhr in der Nähe der Kirche auftauchen wird.“
Kaum hatte Alex das Gespräch beendet, summte sein Smartphone erneut. Nach kurzem Zuhören sagte er: „Ja Andreas, schieß los – Moment ich schalte dich auf Laut.“
Kriminaloberrat Andreas Schütz hielt sich nicht mit langen Vorreden auf. „Meine Beamten haben heute Morgen die gestrigen Hotelanmeldungen im Bayerischen Hof überprüft. Demnach hat am späten Abend eine auffällige Geschäftsdelegation von neun Männern und zwei Frauen mit österreichischen Pässen im Hotel eingecheckt. Auffällig deshalb, weil uns der diensthabende Portier berichtet hat, dass diese Leute für geschäftlich Reisende ungewöhnlich wenig Gepäck bei sich hatten und bis auf den Wortführer kaum Deutsch sprechen.
Wir haben daraufhin die Passangaben mit unseren österreichischen Kollegen abgeglichen. Demnach sind sowohl die Pässe, als auch die Namen gefälscht. Aber wir lassen ihre Passfotos gerade durch unseren Erkennungsdienst überprüfen.
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