„Sehr gut, dann wäre das ja geklärt. Und mit Nick Carter, Mario und Joe sowie Viktor und den 15 Androiden haben wir dann ja auch ausreichend Piloten, die unsere Shuttles und Hubschrauber im Bedarfsfall fliegen können, warf Hans Huber an dieser Stelle ein.“
„Ja, und ausgesprochen positiv ist auch, dass Hanne, die Tochter unseres Leitenden Oberstaatsanwalts Dr. Grünwald, nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Jurastudiums ab Ende des Monats als Anwältin für Vertrags- und internationales Recht unser Team hier in Fürstenfeldbruck verstärken wird“, warf Mora nun in die Diskussion ein.
„Sie hatte ja bereits zu Neujahr, als sie bei der Abwehr des Terrorangriffs auf den Forschungsreaktor in Garching mithalf, ihr Interesse an einer diesbezüglichen Anstellung bei uns bekundet. Und Alex und ich haben ihre Bewerbung letzte Woche angenommen. Wenn ich mir ihre Abschlussnoten so anschaue, bekommst du, meine liebe Susanne, damit eine sehr fähige Assistentin, die euch beiden sicher gut unter die Arme greifen kann.“
„Außerdem haben wir auch Lara Bint Tabari verpflichtet, die ihr beide ja damals schon bei demselben Kriminalfall kennengelernt habt“, ergänzte Alex jetzt die Rede seiner Frau. Sie hat ihr IT-Studium an der TU 10München inzwischen mit einem bravourösen Masterdiplom abgeschlossen und wird bereits kommende Woche die IT 11-Ermittler in Pitt Breuers Labor verstärken.“
„Das sind wirklich positive Neuigkeiten“, meinte Hans Huber daraufhin. „Es freut mich sehr, dass ihr nicht nur daran gedacht habt, die Besatzung der KUNTUR zu komplettieren, sondern auch daran, dass ein schlagkräftiges Team hier in der Firma zurückbleibt.“
Nach einer kurzen Pause schaltete sich Susanne nochmals abschließend in das Gespräch ein. „Eines wisst ihr beiden Hübschen aber noch nicht.“
„Und das wäre?“, fragte Mora neugierig. „Tja wir kriegen noch weitere Verstärkung. Heute Morgen hat nämlich Martina Weber von der Bundespolizeiinspektion München bei mir angerufen. Sie sagte mir, dass auf Vorschlag des Bundesinnenministers Bertram von Langenfeld, dein guter Freund, Polizeidirektor Stefan Runge von der Flughafenpolizei, zum nächsten Ersten dauerhaft zu uns als Verbindungsmann zur Bundespolizei und zum PP München versetzt wird.“
„Und, will er denn?“, fragte Alex überrascht. „Was glaubst du denn?“, erwiderte Susanne. „Natürlich ist er einverstanden und er hat das Angebot – wie sagte er doch gleich – ‚mit Freuden‘ angenommen.“
„Das ist ja toll“, rief Alex begeistert. „Ich glaube, dass ihr beide während unserer Abwesenheit damit auf eine richtig starke Truppe zurückgreifen könnt.“ „Das denke ich auch“, entgegnete Hans Huber überzeugt. „Doch jetzt sollten wir wieder an unsere Aufgaben gehen, schließlich macht sich die Arbeit ja nicht von alleine.“
„Und dank dir, mein lieber Alex, haben wir ja jetzt mit dem geplanten Gefängnis auf CERES auch noch ein neues anspruchsvolles Projekt auf dem Tisch“, assistierte Susanne stirnrunzelnd Hans Hubers Rede am Ende der Besprechung.
„Sie muss halt immer das letzte Wort haben, unsere Susanne“, meinte Mora zu Alex beim Hinausgehen. „Ja, und genau dafür lieben wir sie alle“, erwiderte Alex mit einem Grinsen im Gesicht.
Kapitel 6 Abschlusskonferenz der Crew – 24.06.2015
Am Mittwoch vor dem geplanten Start der KUNTUR hatte Mora die gesamte Crew zu einer abschließenden Besprechung gebeten. Da an diesem Tag auch die Kanzlerin Dr. Nora Kirschner zu einem Kurzbesuch vorbeikommen und mit der Besatzung sprechen wollte, war der Konferenzbeginn im großen Speisesaal des Wirtschaftsgebäudes auf 10:00 Uhr angesetzt worden.
Bereits um 09:45 Uhr war die Crew vollzählig im Betriebscasino versammelt. Neben den von der Bundeswehr abgestellten Kommandosoldaten unter Führung von Brigadegeneral Hubert Lange und den für den Flug ausgewählten Mitarbeitern der KKH Industries GmbH, waren auch die Diplomaten Dr. Eva Lemberg, ihre Sekretärin Monika Reinhardt sowie Evas Freund Dr. Konrad Martini mit ihren beiden Personenschützern von der Bundespolizei erschienen.
Und obwohl sie selber nicht mitfliegen, sondern die Einsatzbasis der Firma betreiben würden, waren darüber hinaus auch Susanne Richter und Hans Huber in Begleitung von Viktor Thule und dem inzwischen ebenfalls eingetroffenen Stefan Runge zu der Besprechung gekommen.
Pünktlich um 10:00 Uhr betraten Mora und Alex den Saal und gingen zum aufgestellten Rednerpult, während das Murmeln im Saal langsam erstarb.
„Guten Morgen meine Damen und Herren und vielen Dank für das vollzählige Erscheinen“, begann Mora, die, genauso, wie ihr Ehemann bereits den praktischen, aber nicht besonders kleidsamen hellblauen Bordoverall trug. „Ich sehe, dass ihr unsere neue Bordkluft schon kennt. Sehr modisch ist sie ja nicht, aber schöne Menschen kann ja bekanntlich nichts entstellen.“
Nachdem sich das daraufhin aufbrandende Gekicher im Auditorium wieder gelegt hatte, fuhr Mora lächelnd fort: „So, wenn ich jetzt eure Aufmerksamkeit habe, schlage ich vor, dass die Leiter der jeweiligen Bordbereiche gleich anschließend kurz aus fachlicher Sicht die wichtigsten Punkte, die wir alle vor dem Start noch einmal rekapitulieren sollten, vortragen.
Doch zunächst noch ein paar wenige Anmerkungen meinerseits. Viktor Thule, der ja eigentlich mit zu unserer Crew gehört, wird diesen ersten Flug nach LARO 5 noch nicht mitmachen, weil wir ihn mit seinen Para-Fähigkeiten hier auf unserer Einsatzbasis zur Unterstützung möglicher Aufträge und Operationen benötigen. Wir haben uns aus dem gleichen Grund entschlossen, zusätzlich zur KUNTUR-1 und KUNTUR-2, auch die KUNTUR-3 sowie fünf weitere unserer Androidenfreunde auf der Erde zu lassen.
Was die KUNTUR selbst angeht, so ist sie technisch voll einsatzfähig – allerdings mit einer Ausnahme. Wie ihr wisst, konnten wir die seinerzeit beim Absturz des Schiffs beschädigte Langstrecken-Hyperfunkanlage wegen fehlender Ersatzteile nicht instandsetzen.
Deshalb werden wir die nicht so weitreichende Anlage eines unserer Bordshuttles einsetzen, um mit der Kommunikationszentrale der KUNTUR-3 auf der Erde so lange, wie möglich Verbindung zu halten. Nach den Berechnungen von Oskar 1 werden wir diesen Kontakt allerdings beim Verlassen unseres Sonnensystems reichweitenbedingt verlieren. Dennoch bitte ich unseren Partner Hans dafür zu sorgen, dass die Hyperfunkanlage der KUNTUR-3 mit Blick auf unsere Rückkehr auch danach rund um die Uhr auf Empfang bleibt.
Da wir für die KUNTUR-3 keine eigene Halle haben, wird sie direkt nach unserem Start von Nick Carter und Viktor ausgeschleust und in unsere große Halle gebracht. Dort werden wir die KOM-Zentrale des Boots auch an die jetzt bereits dorthin bestehenden Bild- und Datenverbindungen zu unseren Behörden anschließen.
Last but not least habe ich noch eine Neuigkeit für euch: Unsere Bundeskanzlerin Dr. Nora Kirschner ist auf dem Weg hierher. Sie wird heute gegen Mittag bei uns eintreffen, um uns für den Flug nach LARO 5 alles Gute zu wünschen. Soviel einleitend von mir – ich bitte nun zuerst Professor Matthes, unseren leitenden Bordingenieur, etwas zum technischen Zustand unseres Schiffs zu sagen.“
„Danke Mora“, erwiderte Professor Matthes, der jetzt den Platz am Rednerpult eingenommen hatte. „Zunächst einmal will ich euch sagen, dass sich die gesamte Schiffstechnik – trotz ihres Alters – wieder in einem einwandfreien Zustand befindet. Energiemeiler und Triebwerke laufen dank der erfolgreichen Reparaturen und dem ausgezeichneten Hypno-Training meiner Techniker problemlos und wir haben ausreichend Brennstoffe, sowohl für den Unterlicht- als auch den Überlichtantrieb an Bord.
Außerdem haben wir auch die Waffen sowie die Schirmfeld- und Tarnprojektoren des Schiffs erfolgreich getestet. Das gleiche gilt für die Lebenserhaltungssysteme sowie für die Navigations- und Ortungseinrichtungen, nicht aber für den Langstreckenhyperfunk, den Mora bereits angesprochen hat.
Читать дальше