Carlos Tankano - Sein letzter Brief

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Ein angesehener Literaturwissenschaftler erschießt, kurz bevor er selbst an einer unheilbaren Krankheit stirbt, eine ihm unbekannte Frau. Polizei und Staatsanwaltschaft legen den Fall «Mord ohne Motiv» zu den Akten. Der Bruder der Ermordeten will sich mit der Einstellung des Verfahrens nicht abfinden und beauftragt Lazarus Wolfson mit Nachforschungen. Wolfson ist Hypochonder, übergewichtig und gesundheitlich angeschlagen. Mit Hilfe modernsten technischen Equipments dirigiert er seine Mitarbeiter vom Schreibtisch aus.
Nach und nach erfahren Assistentin Sarah Eick und der unerschrockene Fahnder Fritz Baumkron von merkwürdigen Vorlieben und obskuren Forschungsvorhaben des Literatur-Professors. Bei ihren Ermittlungen muss sich Sarah mit angolanischem Kizomba-Tanz und mit wissenschaftlichen Publikationen befassen, in denen spezielle Gewohnheiten einiger bekannter Paare, darunter Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre, Frida Kahlo und Diego Reviera, aufgedeckt und analysiert werden.
Einer Lösung näher zu kommen, hofft das Späher-Team durch Kontakt zu einem Priester und Pfarrer, der in der psychologisch verwickelten Mord-Geschichte eine undurchsichtige Rolle spielt.

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Zuvor hatten sich Wolfson und seine Mitarbeiter mit Hilfe von Internet– Suchmaschinen über Burckhardt von Stessen schlau gemacht. Der hatte Literaturwissenschaft in den Fachgebieten Germanistik, Geschichte und Komparatistik in Mannheim, Kiel und Karlsruhe studiert, mit seiner Arbeit >Analyse des Parallelismus Membrorum als literarische Form der Texte im Alten Testament< zum Dr. phil. promoviert, an der University of Virginia Gastvorlesungen gehalten und war zuletzt als Ordentlicher Professor an einen Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft mit der höchsten Besoldungsstufe C 4 berufen worden.

Bei seinen Recherchen hatte sich Fritz Baumkron zunächst in das öffentlich zugängliche Archiv der St.- Ansgar-Gemeinde begeben und dort die letzten Ausgaben des zweimonatlich erscheinenden Gemeindeblatts durchgesehen. Für dieses Periodikum hatte von Stessen regelmäßig Beiträge geliefert. Offensichtlich war es seine Spezialität gewesen, grausame Bibel-Texte, wie zum Beispiel das von Gott befohlene Ausreißen eines Auges (Evangelium des Matthäus, Kapitel 5, Vers 29) oder das Abtrennen der rechten Hand (ebenda Vers 30) so gefällig zu interpretieren, dass sie auch für Gemeindeglieder schlichteren Gemüts ihren Schrecken verloren.

Dem Pfarrer von St. Ansgar bot Fritz Baumkron an, für eine der nächsten Ausgaben des Gemeindeblatts einen würdigenden Nachruf auf Burckhardt von Stessen zu schreiben. Dazu behauptete er, ein an Kirchenfragen interessierter freier Journalist zu sein, der die Arbeit von Professor von Stessen stets bewundernd begleitet habe.

Der so erschwindelte >Auftrag<, für die St-Ansgar-Gemeinde einen Nachruf zu schreiben, sollte ihm als Vorwand dienen, sich im Umfeld des >Instituts für Sprach- und Literaturwissenschaft< der Universität nach persönlichen und biografischen Einzelheiten des verstorbenen Gelehrten zu erkundigen. Hätte er sich dort wahrheitsgemäß als Detektiv ausgegeben, hätte er für seine neugierigen Fragen kaum offene Ohren gefunden.

So aber hatte er keine Schwierigkeit, einen Interview- Termin bei Dr. Erhardt Wenzel zu bekommen, der jahrelang als wissenschaftlicher Assistent für von Stessen gearbeitet hatte und ihn besser kannte als irgendwer sonst auf dem Campus. Der Zufall wollte es, dass auch die Chemie zwischen Baumkron und Wenzel stimmte. Überdies waren beide Raucher, so dass bald blaue Schwaden durch das Arbeitszimmer Dr. Wenzels zogen, obwohl das Fenster auf Kipp stand. Als Angestellter der Besoldungsstufe C2 hatte ihm die Universitätsverwaltung nur einen Ein- Fenster- Raum mit Holzstühlen und einem Schrank zugewiesen, während Ordinarien, zu denen Professor von Stessen gehört hatte‚ in Drei-Fenster- Büros mit mehreren Schränken, Sitzecke und Sesseln residieren.

Das karge Ambiente des kleinen Arbeitszimmers stand jedoch einem entspannten Austausch zwischen den beiden Männern nicht im Wege. Eher im Gegenteil. Bei Fritz Baumkron, der nur die Mittlere Reife geschafft hatte, kam trotz des Ehrfurcht gebietenden Umfelds hoher Geistigkeit keine Beklommenheit auf.

Dr. Wenzel gab sich offen und leutselig: >>Wissen Sie, der Tod von Burckhardt – der Professor hatte mir übrigens nach drei Jahren Zusammenarbeit das Du angeboten – hat mich schwer getroffen.<<

In diesem Moment schaltete Baumkron den elektronischen Kugelschreiber ein und legte ihn neben seinen Notizblock vor sich auf den Tisch.

>>Ich habe von ihm unendlich viel gelernt – auch menschlich. Einen solchen Hochschullehrer müssen Sie mit der Lupe suchen.<<

>>War er bei seinen Studenten auch so beliebt?<<

>>Manche haben sich in seine Seminare nur eingeschrieben, weil sie ihn hören wollten, nicht, weil sie an Literatur interessiert waren. Nein – das ist übertrieben. Aber er war schon eine besondere Klasse. Den berühmten >Muff von 1000 Jahren unter den Talaren< hat es bei ihm nicht gegeben – auch nicht vor der Studenten-Revolte von 1968.<<

>>Das kam doch bei seinen Professoren-Kollegen, besonders bei den älteren, nicht besonders gut an, könnte ich mir vorstellen.<<

>>Da gab es viel Missgunst, auch Neid und Eifersucht. Darum hat er sich aber nicht geschert. Echt sauer war er nur, als das Gerücht umging, er habe gegenüber Studentinnen nicht immer die gebotene Distanz gewahrt. Ich weiß nicht, ob da was dran war. Aber so etwas in Umlauf zu bringen, um ihn zu diskreditieren, war schon eine Sauerei.<<

>>Er war doch verheiratet?<<

>>Und zwar mit Almut, und das, soweit ich es beobachtet habe, sogar sehr glücklich. Ich war einige Male eingeladen. Sie haben keine Kinder. Die beiden hatten einen Umgangston miteinander, lustig, ironisch, intelligent, und es knisterte zwischen ihnen. Nun ist Almut allerdings auch eine Wolke. Selbst aus gutem Hause, ihm absolut ebenbürtig, steht auf eigenen Füßen, macht irgendwas mit Museen, weiß nicht genau.<<

>>Wie hat sie seinen Tod aufgenommen? Er war wohl älter als sie?<<

>>Sie sind 18 Jahre auseinander. Sie ist 31, er ist leider nur 49 geworden. Sie war schon einmal verheiratet, schnell wieder geschieden und hatte, bevor sie mit Burckhardt zusammenkam, eine große Liebe – mit einem verheirateten Mann. Darüber haben sie ganz offen gesprochen, auch mir gegenüber.<<

>>Ungewöhnlich. Da haben Sie ja fast zur Familie gehört?<<

>>Sagen wir mal so, ich fühlte mich als Freund der beiden. Aber nein, damit hatte das nichts zu tun. So offen und frei heraus waren sie eigentlich immer. Ein erstaunliches Paar.<<

>>Alles sehr interessant, aber ich wollte Sie eigentlich nach seiner Arbeit fragen.<<

Wenzel bot Baumkron wieder eine Zigarette an und nahm sich selbst eine neue aus der Schachtel.

>>Ach, es war der normale Betrieb mit Vorlesungen in seinem Fach mit sehr viel universitärer Bürokratie. Eine Zeitlang war er auch Vorsitzender des Disziplinarausschusses, was ihn ziemlich genervt hat. Aber nein, wirklich beschäftigt hat ihn, was nur bedingt mit seiner Tätigkeit als Hochschullehrer zu tun hatte. Ihn interessierte das Abgründige im Menschen.<<

>>Wie das?<<

>>Darüber habe ich oft mit ihm diskutiert. Zunächst konnte er nicht einordnen, in welchem Ausmaß der Mensch emotions- und viel weniger vernunftgesteuert handelt. Speziell die Brutalität der Masse Mensch, wie sie sich in Bürgerkriegen und in Hassausbrüchen unter Gruppen, aber auch bei einzelnen Individuen zeigt, schien ihm aus wissenschaftlicher Sicht erklärungsbedürftig. Oft sagte er: Wir haben es mit unserer Vernunft geschafft, bis zum Mars zu kommen, doch in unserer Gefühlswelt verharren wir im Mittelalter oder noch in Jahrhundert.<<

>>Welche Konsequenzen hat er daraus gezogen?<<

>>Geradezu fassungslos hat er zum Beispiel im Internet bei Facebook, Twitter, Badoo und so gefunden, welche unflätigen, hasserfüllten, nie gehörten Schmähungen, Beleidigungen, Verletzungen, Kränkungen und Demütigungen Leute einander wegen Nichtigkeiten zufügen. Weil solche Exzesse im Schutze der Anonymität ausbrechen, wird deutlich, welche Emotionen da unter der Oberfläche brodeln. >Wehe, wenn sie losgelassen<, war ständiger Spruch des Professors.<<

Nach einem tiefen Lungenzug, fuhr Wenzel, der sich in Rage geredet hatte, fort: >>Das alles ist Potenzial für Chaos, Aufstände, KZ, Mord und Totschlag, wenn äußere Umstände es erlauben oder hervorrufen, wie etwa schwere politische oder wirtschaftliche Krisen.<<

>>Was sagt die Wissenschaft dazu?<<

>>Bisher so gut wie nichts.<<

>>Und wusste Ihr Professor, wie man solches verhindern könnte?<<

>>Nee, natürlich nicht. Das hätte ihn ganz klar überfordert. Aber das Thema hat ihn umgetrieben, und er wollte einen kleinen Beitrag dazu leisten, Fakten zu sammeln, sie zu systematisieren und eine Grundlagenforschung anzustoßen.<<

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