Hans Fallada - Wizzel Kien

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Mein Vater ist der Kienholzmann von Schalkemaren gewesen, meine Mutter aber eine liederliche Schlumpen. So soll ein Sohn wohl nicht von seiner Mutter sprechen: Haben mir doch aber die Leute all mein Lebtage Narrenfreiheit gegeben, einem jeden zu sagen, was ihm keiner sagte, und habe ich doch sogar meinen hohen und gestrengen Herren, den Ritter von Wetterplitz, selbst in seinem höchsten Zorn einen Wutknollen und Feuerausdemdach, einen Kochüberhansen, einen Scharlachhintern und roten Krähhahn heißen dürfen – warum sollt ich da mit der Wahrheit vor der eigenen Familie haltmachen? Ich gebe der Mutter nur zurück, was sie mir gab, denn sie hat mich auch von zartesten Kindesbeinen an einen Hans Buckel und Ast mit dem Knast geschimpft. Und war sie es doch, die mich klein Kindlein nackt und bloß auf dem Tisch liegen ließ und rasch einmal hinauslief in den Blauen Hahnen, sich die Gurgel anzufeuchten. Als sie aber heimkam, habe ich auf dem Steinboden gelegen, zwar noch mit dem Lebensfunken, aber von Stund an wuchs mir ein Buckel, wie er stattlicher weder in Schalkemaren noch in allen anstoßenden Liegenschaften, Dorfschaften, Landschaften vorzuweisen war.
Was aber meinen Vater angeht, der doch gar nicht mein Vater war, so widmete er sich viele Wochen ruhig und still seinem Geschäfte, das darin bestand, in der Forst Kiefernstubben zu suchen, in denen das Harz gestockt war. Die rodete er dann, spaltete sie fein säuberlich auf zu dünnen Hölzlein, und hatte er hinreichend beisammen, tat er's in einen Tragekorb, bündelweis, und wanderte die Straßen und Gassen von Schalkemaren auf und ab, unermüdlich rufend: «Kien! Kien! Frischer Kien!» Da kauften die Bürgersfrauen von ihm, daß ihr Morgensuppenfeuer rasch in Hitze gerate. Hatte er dann aber ein artiges Geldlein im Hosensack, so erstand er sich kein Brot dafür, auch kein Schwein, keine Geiß, kein Wams, keine Stiefel, kein Haus, Hemd oder irdenen Hafen – freilich aber einen Mordsrausch.
Auf solcher Gurgellustfahrt hat er auch meine …

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Ich danke ihr auch den angenehmsten Sommer, denn mein Vater trat ihre Verlassenschaft an und blieb statt ihrer in der Höhle wohnen. Was er da an Vorräten aus den milden Gaben Trostsuchender gefunden, muß nicht wenig gewesen sein, und immer noch flossen weitere Spenden von Leuten, die aus allen Gegenden kamen, Hilfe zu erbitten. Denen berichtete dann mein Vater, der Klausner sei ob seiner großen Frömmigkeit abgerufen worden zum Herrn Papst nach Rom, er werde aber nicht vergessen, ihm von ihrem Anliegen Bericht zu machen. Da gaben und gingen sie willig. Ich aber erstarkte bei der guten, reichlichen Kost im grünen Walde, meine Beinchen lernten mich zu tragen und meine Zunge einiges Lallen. Schließlich, im Herbst, als die Vorräte zur Neige gingen und auch die Besucher ganz ausblieben, setzte mich mein Vater wieder auf die Kiepe und wanderte mit mir zurück in die Stadt Schalkemaren, noch manchen dicken Silbertaler im Sack von frommen Almosen. So hat meine Mutter doch einmal trefflich für mich gesorgt – freilich ohne ihren Willen.

4

Wie der Kienmichel zum Totengräber wurde, aber nichts begrub

Nun wollte mein Vater nicht länger der arme Kienholzmann sein, sondern dachte fleißig darüber nach, wie er sein Geldlein nutzbringend anlegen könnte. Ein Handwerk konnte er nicht, mochte auch nicht immer in dunklen Werkstätten hocken, da doch bisher der ganze freie Wald um seine Arbeit gestanden. Darum kam’s ihm auch nicht in den Sinn, Wirt zu werden, so sehr ihn die runden Fäßchen und vollen Flaschen lockten. Zum Handelsmann taugte er wiederum nicht, denn er rechnete langsamer, als eine Schnecke kriecht; ein Gelehrter noch zu werden, dagegen sprachen mindestens fünf gute Gründe, aber der stärkste Gegengrund war sein stumpfer Kopf. Schließlich schlug ihm der Herr Pfarr vor, er möchte Totengräber werden, stellte ihm beweglich dar, was für eine schöne, stille Arbeit das sei, wie sie immerzu Geld einbringe, denn dem Totengräber standen für jedes Grab fünf gute Groschen zu, und ward noch das Totengeläut gewünscht, gar sieben.

Mein Vater bat sich Bedenkzeit aus, nahm mich auf den Arm, und wir gingen selbander auf den Friedhof. Da fing mein Vater an, die Gräber zu zählen, und war er eine Reihe entlang, vermehrte er sie mit fünf, was die Grabekosten waren, und war ein Vornehmer darunter, tat er sieben dazu, und er hatte noch nicht zehn Reihen durchgezählt, da schwirrte es ihm im Kopf von Zahlen, Gräbern, Groschen, Totengeläuten, daß er mich hinter einen Grabstein legte und fliegenden Fußes zum Herrn Pfarrer lief:

»Ich mag’s; Herr Pfarr! Ich mag’s!« Der Herr Pfarr ließ sich drei Silbertaler Sporteln zahlen – und er machte es nur so billig, weil mein Vater hoch und heilig schwor, er hätte nicht mehr –, da war der Kienmichel Totengräber geworden!

Nun saßen wir in der Kammer und warteten auf Kundschaft, aber die Zeit wurde uns lang, denn es wollte keiner sterben. Läuteten aber einmal die Totenglocken, so war’s nicht bei uns, sondern auf Sankt Marien oder auf dem Großen Peter, wofür andere Totengräber waren. Darüber wurde mein Vater fast trübsinnig, so sehr reuten ihn seine guten Taler, und hätte der Herr Pfarr ihm das Geld wiedergegeben, gleich wären wir etwas Besseres geworden. (Mein Vater wußte auch schon, was.) So wollte er aber wenigstens so lange dabeibleiben, bis er seine drei Taler wieder im Sack hätte. Die Nachbaren haben mir oft erzählt, wie er damals halb unsinnig in der Kammer hin und her gelaufen ist und gestöhnt und gejammert hat: »Nur sechs Gräber, Wizzel!« (So nannte er mich.) »Will denn kein Gottgesegneter, Guter in dieser bösen Stadt mir zuliebe sterben?! Einmal muß er ja doch, und jetzt täte er ein gutes Werk an uns, Wizzel!« Ich aber soll ihn eifrig an den Schuhriemen gezerrt haben, die ich ihm über seinem Grübeln aufgeknotet, so daß der große Mann stets von neuem ins Stolpern geriet, was er doch in seinem Ingrimm fast gar nicht merkte. Und je mehr der Große sich grämte, um so toller habe der Kleine gelacht.

Schließlich hatten wir doch unsere erste Leiche – es war aber ein arm Mägdlein, das der Schande halber mit einem Kinde im Leib vom Stadtturm gesprungen war und sich das Genick zerschlagen hatte. Das mußte der Vater in aller Stille bei Nacht an der Friedhofsmauer einscharren, und von Grabelohn war keine Rede, weil’s doch eine Mörderin war. Da es aber Winter geworden und der Boden steinhart gefroren war, mußte der Vater noch fast ein Klafter gutes Scheitholz verbrennen, um die Erde zu erwärmen – also legte er noch einen guten Groschen drauf. Das drückte ihm fast das Herz ab.

Aber er ermunterte sich wieder, denn er vernahm die Kunde, der reiche Ratsherr Sernau liege auf den Tod krank. Freilich war es noch nicht ausgemacht, ob er auch unsere Leich sein würde, denn die Grenze zwischen Sankt Marien und Sankt Lukas – was unser Heiliger war – lief mitten durch sein großes Haus am Markt. Da hub ein fleißiges Gerenne an, und wie die Totengräber liefen und lauschten, so schlurrten auch die Herren Pfarrer. Denn Sankt Marien wie Sankt Lukas hätten ums Leben gerne – oder sage ich besser: ›ums Sterben gerne?‹ – die prächtige Leich gehabt. Es half der alten Bärbe, der Wirtschafterin vom Herrn Sernau, auch nichts, daß sie, statt auf die heuchlerischen Erkundigungen nach dem Befinden des Hohen Herrn Rat zu antworten, die Türe zuschlug und auf die Aasvögel des Todes schimpfte – sie hängten sich vor jeden Hauseingang und fragten jeden Bäckerjungen und aderlassenden Bader aus, bis sie’s für gewiß erfuhren, der Kranke liege im gelbbrokatenen Zimmer. Da freute sich mein lieber Vater, denn nun war’s gewiß, daß dieses Mal Sankt Lukas über die heilige Maria den Sieg davontragen würde, denn dieses Zimmer gehörte in unsere Pfarrei.

Eines Nachts aber wurde mein Vater eilig von dem Mesnerjungen geweckt, er möge doch nur machen und hinunterkommen auf die Gasse, der Herr Pfarr warte dorten seiner mit der Letzten Ölung. Mein Vater fuhr hastig in die Buxen und in der Eile ärschlings die dunkle, steile Treppe hinab, dem Herrn Pfarrer recht zu Füßen. Der berichtete aufgeregt, er habe vernommen, der Herr Rat Sernau tue die letzten Züge. Man habe aber nicht zu ihm geschickt, sondern zu dem von Sankt Marien. Das sei er nicht gesonnen, sich bieten zu lassen, der Herr Amtsbruder sitze schon so im Satten, während dem armen Lukas immer nur die Hungerleider und Spinnweiblein zufielen. So möge mein Vater denn still hinterdrein gehen, aber fein aufmerken, wann etwa ein gewichtiges Wort zu sprechen sei. Damit klingelte der Mesnerjung, und sie schritten eilig durch die Nacht zum Markt.

Da strahlte und glänzte das prächtige Haus im Schein von hundert Kerzen, und es herrschte ein solcher Trubel und solches Hinundhergelaufe von trauernden Erben, auftragsgierigen Geschäftsleuten, siegelbewaffneten Notaren, weinbegehrenden Stadtwachen, daß der kleine Lukaszug fast unbemerkt seinen Einmarsch hielt. Bis vor die Tür des gelbbrokatenen Zimmers kamen sie, da aber trat ihnen die alte Bärbe recht hoch und streng entgegen und fragte, was sie wohl wollten, es habe keiner um sie geschickt. Der Herr Pfarrer aber zwang sie listig in die Knie, indem er ihr seinen Segen gab, und ehe sie nur wieder hochkam – denn sie war schon alt und mit gebrechlichen Knochen –, war der Pfarrer mit seinem Jungen ins andere Zimmer geschlüpft.

Mein Vater wäre auch gerne nachgelaufen, aber er war verwirrt. Denn er war noch nie in solchem Palaste, wie dieser war, gewesen, zudem ängstete ihn der ungewohnte Holzboden, der mit Bienenwachs geglättet war. Ihn kriegte die alte Bärbe zu fassen, schüttelte ihn derb und fragte ihn recht böse, was das denn für ein Schweinekerl sei, der in Hemd und Hose an ein Sterbebett komme, und die Hose sei zudem noch zerrissen! Mein Vater faßte verlegen hinter sich, und da merkte er freilich, daß der Rutsch auf der dunklen Treppe nicht nur seinem Backenfleisch weh getan hatte. Ungewiß trat er von einem Fuß auf den anderen, denn wohl schämte er sich seiner Blöße, er wagte aber auch nicht, dem Herrn Pfarrer ungehorsam zu sein. Schließlich bat er die Bärbe recht beweglich, ihn doch in ein nahes Kämmerchen zu tun, wo er den Leuten aus den Augen wäre, seinem Herrn aber auf den Ruf bereitstünde.

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