Hans Fallada - Wizzel Kien

Здесь есть возможность читать онлайн «Hans Fallada - Wizzel Kien» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Wizzel Kien: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Wizzel Kien»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Mein Vater ist der Kienholzmann von Schalkemaren gewesen, meine Mutter aber eine liederliche Schlumpen. So soll ein Sohn wohl nicht von seiner Mutter sprechen: Haben mir doch aber die Leute all mein Lebtage Narrenfreiheit gegeben, einem jeden zu sagen, was ihm keiner sagte, und habe ich doch sogar meinen hohen und gestrengen Herren, den Ritter von Wetterplitz, selbst in seinem höchsten Zorn einen Wutknollen und Feuerausdemdach, einen Kochüberhansen, einen Scharlachhintern und roten Krähhahn heißen dürfen – warum sollt ich da mit der Wahrheit vor der eigenen Familie haltmachen? Ich gebe der Mutter nur zurück, was sie mir gab, denn sie hat mich auch von zartesten Kindesbeinen an einen Hans Buckel und Ast mit dem Knast geschimpft. Und war sie es doch, die mich klein Kindlein nackt und bloß auf dem Tisch liegen ließ und rasch einmal hinauslief in den Blauen Hahnen, sich die Gurgel anzufeuchten. Als sie aber heimkam, habe ich auf dem Steinboden gelegen, zwar noch mit dem Lebensfunken, aber von Stund an wuchs mir ein Buckel, wie er stattlicher weder in Schalkemaren noch in allen anstoßenden Liegenschaften, Dorfschaften, Landschaften vorzuweisen war.
Was aber meinen Vater angeht, der doch gar nicht mein Vater war, so widmete er sich viele Wochen ruhig und still seinem Geschäfte, das darin bestand, in der Forst Kiefernstubben zu suchen, in denen das Harz gestockt war. Die rodete er dann, spaltete sie fein säuberlich auf zu dünnen Hölzlein, und hatte er hinreichend beisammen, tat er's in einen Tragekorb, bündelweis, und wanderte die Straßen und Gassen von Schalkemaren auf und ab, unermüdlich rufend: «Kien! Kien! Frischer Kien!» Da kauften die Bürgersfrauen von ihm, daß ihr Morgensuppenfeuer rasch in Hitze gerate. Hatte er dann aber ein artiges Geldlein im Hosensack, so erstand er sich kein Brot dafür, auch kein Schwein, keine Geiß, kein Wams, keine Stiefel, kein Haus, Hemd oder irdenen Hafen – freilich aber einen Mordsrausch.
Auf solcher Gurgellustfahrt hat er auch meine …

Wizzel Kien — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Wizzel Kien», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Mein Vater aber achtete ihren Spott für nichts, sondern hatte mich umgewendet, mein Gewandung auseinandergeschoben und meinen Leib betrachtet. »Wunder und Wunden aller Heiligen!« rief er da erschrocken, als er die Risse und Schürfungen an meiner Haut sah. »Schmorbarten, ich glaube gar, mein Sohn hat die Krätze!«

»Warum soll er denn die Krätze nicht haben, du dummer Kienmichel?« fragte die Schmorbarten recht kaltblütig. »Habe ich sie doch an die sechzig Jahre! Von meinem ersten Liebhaber habe ich sie überkommen, und getreue habe ich sie ihm zum Gedenken bewahrt, bis zur Stunde, und vielen davon abgegeben, so oft ich nur konnte. Und sie ist gar nicht so schlecht, die Krätze, mein lieber Kienmichel«, fuhr die alte Schmorbarten fort, »ist man erst an sie gewöhnt. Hat man doch einen Zeitvertreib, liegt man nachts im Bett und kann nicht schlafen. Hier kratzt man sich, dort kratzt man sich, und manchmal, bin ich recht schön warm, brauche ich drei Stunden, ehe ich nur einmal mit Kratzen herum bin, so klein und verhutzelt ich auch bin.«

Mein Vater aber war anderer Meinung denn die Schmorbarten, schweigend packte er meine wenigen Habseligkeiten in seinen Kienkorb, mich setzte er schließlich obenauf. Die Schmorbarten sah dem gewaltig schmälend zu, denn sie merkte wohl, mein Kostgeld sagte ihr Valet, und sie bat meinen Vater recht spöttisch, doch ja nichts zu vergessen, der Herr Prinz von Buckelanien habe sicher noch ein paar Lust- und Liebesläuse in seinem Bette vergessen! Da mein Vater gar nichts antwortete, lief ihr Maulwerk immer schneller, und wie eine wahre Otter tropfte sie in jedes Wort noch Gift hinein: daß ich nie würde sprechen und gehen lernen wie andere Kinder und daß meine Mutter wohl von einem Teufel umarmt worden sei, solchen Wechselbalg in die Welt zu setzen!

Mein Vater, der mich trotz meiner Mißgestalt damals schon lieben gelernt hatte, muß solches oft schon selber gedacht haben. Betrübt schritt er, ohne ein Gegenwort, mit mir auf der Hucke die Gasse entlang, überlegend, was mit mir wohl zu tun sei. Denn mich in den wilden Wald mitzunehmen, war wegen meines zarten Alters und wegen meiner Kränklichkeit nicht rätlich; für das geringe Kostgeld aber, das er aufbringen konnte, hätte mich kein ehrbares Mensch zu sich genommen, sondern höchstens wieder solche Saufgurgel und Giftnudel wie die Schmorbarten.

Über seinem Sinnen und Grübeln fiel meinem Vater plötzlich ein Klausner ein, von dessen ausnehmender Frömmigkeit und wunderbarer Heilkraft sich die Leute in Schalkemaren zu jener Zeit mancherlei Erstaunliches erzählten. Gleich wurde meinem Vater leichter zumute und rascher schritt er aus. Er bildete sich nämlich in seinem waldkrienenen Unverstande ein, der fromme Klausner brauche nur einen Segensspruch über mich zu sprechen und gleich werde mir der Buckel in die Schenkel rutschen, die’s freilich grausam nötig hatten, denn sie waren nicht dicker als die Haselgerten, mit denen die Magister die Buben streichen. Auf der anderen Seite machte es ihm aber schon jetzt gewaltigen Kummer, was dem frommen Manne als Gegengeschenk für meine Heilung zu verehren sei. Denn das wußte er von Mönchen, Pfarrern, Domherren, Prälaten, Nonnen, Laienbrüdern, Äbten und Äbtissinnen, und wie das geistliche Volk alles heißt, daß der einfache Mann den Himmelswagen um so eifriger schmieren muß, je größer seine Not ist. Er tröstete sich aber schließlich mit dem Gedanken, daß der Klausner, sei die Heilung erst einmal geglückt, auch drei oder seien es gar zehn Kiepen Kien in seiner kalten Felsenhöhle gar wohl würde gebrauchen können.

Das war ein gar fröhliches Wandern durch die Sonne und den sommerlich grünen Wald! Hin zu den felsigen Bergen, in denen der Klausner hauste, gingen wir Schritt um Schritt, und mein Vater hat mir nachmals berichtet, daß ich auf jenem Wege zum ersten Male recht narrenhaft auf der Kiepe getanzt und gelacht habe, während bis dahin nur ein jämmerliches Greinen mein einziger Lebenslaut gewesen sei. War es doch auch das erste Mal, daß ich recht hinauskam in Sonne und frische Luft, während ich bis dahin immer in finstern Kammern hatte liegen müssen und höchstens einmal, auf einem Arme hockend, durch die riechenden Gassenschluchten getragen worden war! Da kann sich wohl ein Kindlein freuen, und ist es ein Buckel, freut es sich zweifach! Denn keiner ist so begierig nach Lachen wie ein Ast, der immer nur verlacht wird.

Als die Mittagsstunde da war, stieß mein Vater gerade recht auf einen Ziegenjungen. Dem gab er einen Messingknopf von seiner Joppe und durfte dafür an der besten Ziege lutschen, soviel er mochte. Die Milch küßte er mir in den Mund und dazu gab er mir Brot, das er schön vorgekäuet hatte – und ich soll so viel gegessen und getrunken haben, daß ich sofort danach in einen tiefen Schlaf verfiel und nicht eher wieder aufwachte, als bis mein Vater vor dem frommen Klausner stand.

Der war eher ein zierlicher Mann, in einer langen Kutten über den ganzen Leib weg, mit einem langen weißen Bart und seltsamlich jungen Augen rechts und links von einer fast zierlichen Nas. Meinem Vater war recht absonderlich und wunderlich vor dem frommen Manne, als er ihm sein Anliegen vortrug; er meinte aber, es komme von der großen Frömmigkeit, die ihn verwirrt mache. Zudem war der Klausner noch recht barsch und harsch mit ihm und befahl ihm strenge, den Knaben, dem der Teufelssame schon von weitem anzuriechen sei, eiligst aus seiner frommen Klause zu tragen. Denn es bedürfe vieles Weihwassers, sie wieder nach so schlimmem Besuch zu reinigen, und es sei ihm eben knapp, denn der Papst schicke erst kommende Woche wieder etwas aus seiner Stadt Rom zu ihm.

Damit glaubte er, den groben Waldklotz abgefertigt zu haben; mein Vater aber, der alle Hoffnung auf ihn gesetzt hatte, legte sich auf ein recht herzbewegliches Bitten, wie ich doch ein arm unschuldig Kindlein und mir der Buckel nur gewachsen sei, weil mich meine liederliche Schlumpen von Mutter habe fallen lassen. Und um den Klausner ja recht zu rühren, nestelte er meine Kleider los, damit die blutigen Schrunden und Wunden sein Herz bewegen möchten – statt klingenden Silbergeldes. Als der Klausner mich aber da so nackt und bloß in meiner Mißgestalt sah, fuhr er erst recht auf mich zu, wies mit dem Finger und schrie: Da sehe man es ja, das Teufelsmal, und ich werde verflucht sein, in alle Ewigkeit verflucht!

Ich lag ganz still und wohl ausgeschlafen unter dieser Bedrohung, denn ich verstand sie nicht, wohl aber hatte ich ein wachsam Auge auf den langen weißen Bart des Klausners, denn solchen Bart hatte ich noch nie gesehen. Mein Vater trug wohl auch einen Bart, aber der war rötlich und nur kurz, weil ihn mein Vater, konnte er ihn um den Finger wickeln, sich auf dem Hackeklotz mit dem Beil abhackte – und die Schmorbarten hatte nur ein paar fliegende Haare am Kinn getragen.

Als nun der Klausner auf mich zufuhr und recht zornig das Teufelsmal zeigen wollte, kitzelte mich der lange weiße Bart am nackten Leibe, und ich faßte nach Kinderart lachend hinein. Der Klausner schrie auf und wollte sich frei machen. Aber das Schreien machte mir nur noch mehr Spaß, und ich zerrte derber. Da ging der halbe Bart aus dem Gesicht! Oho, da es so aussah, war mein Vater auch nicht faul, sondern half zerren, und hatte der Klausner erst dunkeltönig gebrummt, so schrie er jetzt helle wie ein Weib. Er war auch eines und kein anderes denn meine Mutter.

Ei, da ging ein feiner Tanz los, denn war mein Vater schon eines Zuckerzopfes halber grimmig gewesen, so kannte sein Zorn keine Grenzen, daß sie ihrem eigenen Kinde ein Teufelsmal hatte anreden wollen. Er hätte wohl auch, ganz wie vor einem Jahre, nicht nachgelassen mit Schlagen und Verfolgen, wäre ich nicht gewesen. So mußte er sich damit begnügen, ihr die lügnerische Kutte abzureißen und sie fortzujagen in die Welt hinaus, daß sie andere Leute anderswo narre. Was sie denn wohl auch getan hat, denn wir haben nie wieder etwas von ihr gehört und gesehen. Sie muß ein rechtes Schelmenweib gewesen sein, die Leute so listig mit einer Kutte zu betrügen, und was ich an Witz im Kopfe habe, danke ich ihr doch.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Wizzel Kien»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Wizzel Kien» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Wizzel Kien»

Обсуждение, отзывы о книге «Wizzel Kien» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x