Auch ihr Pferd hatte Schleifen in seiner geflochtenen Mähne. Sein Sattel war rot wie ihr Mund.
Ihr Mieder ließ den Blick auf ihre halb verdeckten Brüste zu und ihre “Kleider“ wehten leicht wie sorglos um sie herum, als sie in den Kampf zog.
„Ich bin stolz, eine “Gudrun“ zu sein.“
Seine Augen, sein Gesicht schauen mich lächelnd an. Mein Herz schlägt auf einmal bis zu den Ohren hoch und mein Blut rast durch meinen Körper.
„Ja, das ist ja ein fantastisches Gemälde. Ich habe das Gefühl es sitzt vor mir.“
Er nimmt meine Hand und küsst sie. Dieser schöne Mund, die vollen Lippen, seine Erotik prasselt wie ein Sommergewitter auf mich nieder.
Ich entziehe mich ihm drehend, mache mich auf und davon. „Möchte mich noch eincremen und die Haare föhnen“ sind meine zitternden Worte zu ihm. Ich verabschiede mich, lächele ihn mit großen Augen an und bringe mich aus der Schusslinie. Nur mit diesem einen Handkuss verwüstet er sämtliche Grenzen und Skrupel in mir. Ich muss mich erst einmal setzen und wieder zu mir kommen.
So kommt er mit dem “Du“ strahlend in den Laden und wir stehen uns weiterhin gut gelaunt in der Sauna gegenüber. Für mich nicht einfach, ein Kunststück. Ich will mich nicht anmachen lassen aber der Mann elektrisiert mich mit jedem Blick. Beim Schwimmen in den Außenbecken berührt er absichtlich meinen Körper, was richtig gut tut! Alles zieht mich zu diesem Mann hin. „Gudrun reiß dich zusammen. Dieser Harald ist eine Nummer zu groß für dich“! sage ich zu mir im Selbstgespräch.
Kaffee, Bierchen, gute Laune -- na klar, wir sind ja “Bekannte.“ Ich betrachte ihn von der Seite und frage mich, was möchte dieser Wahnsinnsmann ausgerechnet von mir?
Ich bin eine einfache Frau, kurze, freche Haare, schon Anfänge von Rundlichkeit. Eine Frau wie jede andere und nicht mehr die Jüngste.
„Ach, was kann die Welt so schön sein!“ atme ich im Saunagarten laut aus. Er rutscht zu mir auf meine Liege. Leise sagt er in mein Ohr, mir total nahe „lass mich doch zum gemeinsamen Glück dein Pferd sein. Ich küsse deinen roten Mund, du nimmst mein Schwert in die Hand und ich versinke endlich in deiner Weiblichkeit.“
Er sieht mir direkt in die Augen, sein Lächeln ist ernst. Ich merke es deutlich, er will mich küssen.
Ich kann kaum noch sprechen. „Boooch Harald -- du hypnotisierst mich.“
In mir steigt glühendheißes Blut im Körper auf. Erst Bauch, Magen, Brust dann Nacken. Pures Verlangen nach seinem Körper rast durch meine Gedanken. Sehe überhaupt nur noch seinen Mund, sein hübsches Gesicht.
Er berührt meine Hände mit den Seinen. Ein leichter Druck unterstreicht sein Begehren.
Unsere Augen versinken ineinander als er mich vor allen Leuten küsst.
„Ich bekomme jetzt Fieber, stelle ich fest.“ „Heiße Körper sind ideal für den Sex“ ist seine Meinung dazu. „Es knallt mir nur so in den Ohren. Hilfe, meine Luft ist weg“ flüstere ich leise.
„Gleich in meinen Armen, wenn ich dich richtig küssen werde, wird alles wie von selbst vergehen. Du wirst in meinen Armen alles um dich herum vergessen. Bestehst du auf ein Kondom?“ Leise stottere ich meine Antwort: „ Ja ja -- Kondom.“ Er küsst mich noch einmal, diesmal schon fester.
Oh, es brennt in mir. Ich werde schwach. Begehren, Verlangen, Lust machen sich breit und ich sage zu ihm „komm -- du“ Mister Brennnessel-Haarwasser“ lass uns zu mir gehen, komm in mein Bett und mache deine Versprechen wahr.“
Schließlich sitzen wir bei mir zu Hause auf dem Bett. Ich ziehe noch meine Schuhe aus, als er mich an sich zieht und mir meine Schulter bis zu den Ohren hoch küsst.
Seine Hände öffnen den BH und umfassen meine Brüste. Seine Lippen streicheln meinen Nacken, bis sie meinen Mund erreichen. Meine Lippen suchen seinen Mund. Sein Kuss ist Begierde und Leidenschaft zugleich. Er ist total bei der Sache. Mir stehen die Haare zu Berge und meine Gefühle fahren Achterbahn, während wir in die Kissen fallen.
Er ist vorsichtig und seine Hand greift zart in meine Scheide. Meine Hand umfasst sein Glied wir sind beide heiß erregt, brauchen keinerlei Vorspiel.
Dann gleitet sein Schwert in meine Scheide. Ein schönes, ungeahntes Gefühl ergreift und erfüllt meinen Leib. Ich lass ihn gewähren und mich gerne kampflos besiegen. Durch seine Küsse und seine hinreißende Zärtlichkeit sprudeln bei mir ungeahnte Kräfte der Leidenschaft hervor. -- Aber so richtig, heftig.
„Das ist ja richtig schön mit dir, Gudrun!“ Er streift meine Haare aus dem Gesicht.
„Ich möchte Gudi zu dir sagen.“ -- „Ja, Ok“
Er streichelt mich. Seine Art wie er seine Hände einsetzt, ist einmalig berauschend, prickelnd. Durch sein Streicheln geht Ruhe, Stille, starkes Gefallen durch meinen Körper. Eine ganze Weile liegen wir so neben einander. Ich sehe nur in seine Augen und mir ist, als würde ich in ihnen auf ganz ruhige, spiegelglatte See blicken, die im Sonnenlicht perlmuttern glitzernd reflektiert.
Ich sage gar nichts. Ich muss erst mal meinen Verstand sortieren, denn so etwas Wollüstiges habe ich noch nicht erlebt. Und er sieht mir ins Gesicht, als hätte er noch nie braune Augen gesehen.
Eines ist mir klar, er, der sicherlich unzählige Liebschaften durchlebt, verfügt über Techniken für traumhafte Gefühle. Er ist ein glitzernder vom Leben geschliffener, brillant-funkelnder Edelstein.
Er ist ein Mann der seine Geliebte nach dem Akt streichelt. Die Männer die ich kenne haben noch die Schuhe an, damit sie schnell wieder zur Arbeit eilen können.
Meine Fingerspitzen streicheln ihn. Dann stehe ich doch auf und hole Sekt und Gläser.
„STERNSTUNDEN DES LEBENS SOLLTE MAN GEBÜHREND FEIERN“ ist mein großes Wort, mein Empfinden in dieser Stunde.
Draußen prasselt plötzlich ein Sommerregen gegen die Fenster. Er unterstreicht die Gemütlichkeit und Harmonie in diesem Raum.
„Auf uns zwei !“ Unsere Gläser klingen. Dabei sehen wir uns in die Augen und schon wieder küssen wir uns. -- Oh hallo -- ihr Sterne, die ich gerade gesehen habe, sagt mir, was hat er mir angetan? Ich bin plötzlich durch ihn eine glücklich lachende Frau!
Wir trinken den Sekt aus, doch dann muss er gehen. „Du bist eine geübte, zauberhafte, zuckersüße, zärtliche Kriegerin. Wir sehen uns wieder“!
Am Abend, alleine, sind meine Gedanken nur bei diesem Mann. Ich sondiere die Lage. Jahrelang schaut man in tausend Gesichter. Leere, Interessenlosigkeit. Man sieht Menschen ohne Regung. Plötzlich sehen zwei Augen in die Eigenen und alle Alarmglocken läuten, Sicherungen brennen durch. Wärme, Glücksgefühle, Kraft, Sehnsüchte entflammen. Gefühle von Geborgenheit, Vertrauen, machen sich breit.
Auf einmal weiß ich, ja das ist es gewesen, ich habe in diesen Augen die Liebe gesehen ohne dass er es vielleicht bemerkt hat? Werte wackeln in Sekunden, Begehrlichkeiten machen sich breit. Ein Ruck, ein Stoß ist zwischen den Ohren zu spüren. Ich ahne es, er ist der Blitzschlag der mein Leben verändern wird. Er ist der Sprung, der meine bisherigen Grenzen überschreitet. Bei unserer ersten Begegnung habe ich in Sekunden dieses Glück in seinen Augen gesehen. Na das wird ja was bewirken und ich halte mir meinen Kopf.
Es ist September 1997. Die Sonne lacht, der Himmel blau. Wieder einmal mit Harald in der Sauna. Wir sitzen beide splitternackt im Saunagarten auf einer Liege und er cremt meine Haut mit Sonnenschutz ein. So gut fünf oder sechs Liegen weiter, sonnen sich Freunde von mir. Es ist wie in einem Krimi. Beobachtungen hin und -- her.
Harald sorgt dafür, dass es uns immer heißer wird. „Deine drallen Brüste machen mich schon wieder an und mein Schwert sehnt sich nach deiner Scheide.“ Dabei blickt er mir schmachtend in die Augen. Ich kann nur meine Augen zumachen und schwer atmen.
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