José Luis de la Cuadra - Die Fuge der Liebe

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Der junge Schweizer Arzt Josch Vonstahl begibt sich auf eine Urlaubsreise nach Berlin. Er will seinen früheren Klavierlehrer und Freund, den renommierten Musikpädagogen und Nachfahren Robert Schumanns, Professor Siegfried Gottesmann, besuchen. Bereits während der Bahnreise erfährt Vonstahl vom unerwarteten Tod Gottesmanns, zwei Tage vor den Feierlichkeiten zum zweihundertsten Geburtstag Schumanns. Ohne zu zögern beschliesst der Arzt, an den Feierlichkeiten teilzunehmen und reist von Berlin nach Zwickau weiter. Dort erfährt er an einem Konzert, dass der verstorbene Professor an der Tonfolge einer verschollen geglaubten Fuge Schumanns gearbeitet hat, an einer Klangschöpfung des Komponisten aus der Zeit seiner letzten zwei Lebensjahre in der Irrenanstalt Endenich bei Bonn. Während des Konzerts steckt ihm eine junge Frau einen Zettel mit einer rätselhaften Notenschrift zu. Er erkennt in der Gestalt flüchtig die Enkelin des verstorbenen Musikprofessors. Als er realisiert, dass nicht nur die bezaubernde Enkelin, sondern auch zwei zwielichtige Agenten eines renommierten Notenverlags und schliesslich sogar das Kriminalkommissariat Berlin Mitte hinter der Fuge her sind, befindet er sich bereits in einem Strudel seltsamster Ereignisse, die ihn in eine Welt aussergewöhnlicher Erfahrungen und schliesslich an den Rand des Wahnsinns treiben. Zu spät kommt er zur Einsicht, dass er die Liebe nicht in der Wirklichkeit sondern nur in der eigenen Wahrheit finden kann.

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Er zieht Johannes zu sich heran und umarmt ihn. Dann beruhigt sich sein Atem und die Farbe kehrt in sein Gesicht zurück.

„Oh, Engelslied, sei willkommen! Ihr seligen Klänge. Ich kann die Sehnsucht nach Harmonie und Liebe wieder spüren! Die Sehnsucht nach Vollkommenheit und Unendlichkeit! Es tut mir Leid, Johannes, es ist stärker als ich. Ich bin wie ein Seiltänzer. Ich schwanke zwischen den höchsten Sphären und den tiefsten Abgründen. Ich bin dem Wechselbad der Gefühle hilflos ausgeliefert. Halte mich fest, damit ich nicht noch tiefer ins Elend stürze!“

Johannes steigen die Tränen in die Augen. So stark lässt er sich vom Elend seines Patienten mitreissen.

„Schon gut, schon gut, Meister. Es ist alles gut. Und heute Nachmittag gehen wir zu Beethoven.“

Es ist fast heiss an diesem Oktobertag, als der Komponist und sein Wärter von Endenich nach Bonn wandern. Der Musiker geht zügigen Schrittes voran. Zu seiner rechten Seite der Kreuzberg und in der Ferne das Siebengebirge. Er atmet tief ein und fühlt, wie sich seine Lungen mit neuem Leben füllen. Ja, er muss zu Beethoven. Sein grosses Idol hat, gleich wie er selbst, mit seiner grössten Sinfonie Uebermenschliches geleistet. Eine Komposition, die bisher unübertroffen ist. Aber nun, mit der weiterentwickelten Engelsmelodie und der Steigerung ihrer Tonbilder zur gewaltigsten aller Fugen gibt es eine neue Dimension in der Musik.

Der Schritt des Mannes beschleunigt sich und der Wärter hat alle Mühe, seinem Patienten zu folgen. Er hat ein gichtiges Knie, welches beim schnellen Gehen zu einem sperrigen Klumpen wird. Deshalb versucht er, den Meister zu beruhigen und macht ihn auf die wunderschöne, hügelige Landschaft aufmerksam und auf das Herbstleuchten der Bäume. Der Meister brummelt jedoch nur unverständliche Worte und scheint seinen Wärter nicht wahrzunehmen. Die Entfernung zwischen den beiden Männern wird immer grösser und Johannes beginnt sich zu sorgen, dass er seinen Patienten verlieren könnte. Der Musiker ist jedoch nicht mehr aufzuhalten. Er kennt den Weg von früheren Spaziergängen und überholt selbst Fuhrwerke ohne Mühe. Ein Getriebener seiner selbst.

Der Wärter sieht von ferne, wie der Mann in den ersten Gassen Bonns verschwindet. Sein Ziel ist das Bonner Münster, wo das Beethovendenkmal steht. Als Johannes ausser Atem bei der Kirche ankommt, muss er sich auf eine Bank setzen und sich unter einem schattenspendenden Baum abkühlen. Dann blickt er um sich und sucht seinen Patienten im Umkreis des Monuments. Aber da ist er nicht. Als er aufsteht um näher hinzuschauen, sieht er seinen Schützling hinter dem Denkmal hervortreten. Er befindet sich innerhalb der schützenden Umzäunung. Offenbar ist er über den Zaun geklettert.

„Meister!“

Der Mann scheint ihn nicht zu hören. Er steht nun direkt vor dem Monument und blickt zu seinem Idol hinauf. Der Gesichtsausdruck ist verklärt, das Haupt stolz erhoben. So steht er bewegungslos eine ganze Weile. Viele Passanten staunen ob der hingebungsvollen Geste.

„Meister, Sie müssen aus der Umzäunung herauskommen!“, ruft der Wärter ihm zu.

Schnell begibt sich der Patient nochmals hinter das Denkmal, als suche er etwas oder habe etwas verloren. Dann erscheint er lächelnd auf der Vorderseite des Monuments. Unter den neugierigen Blicken der Anwesenden klettert er über den Zaun und begibt sich zu seinem Wärter.

„Es tut mir leid, Johannes. Ich wollte nicht fliehen. Es war eine Mission und sie ist erfüllt. Komm, wir wollen uns setzen und die milde Abendstimmung geniessen.“

Eine gute Stunde lang sitzen die beiden Herren wortlos nebeneinander. Jeder geht seinen Gedanken nach.

Auf dem Rückweg nach Endenich leuchtet das Siebengebirge in der untergehenden Sonne rot. Es gibt keine Eile mehr.

„Johannes, in meiner Ergriffenheit habe ich vergessen, einen Brief an meine liebe Frau Gemahlin in den Postkasten neben dem Münster zu werfen. Könntest du das für mich in den nächsten Tagen nachholen?“

Der Meister greift in seine Jackentasche und übergibt dem Wärter einen weissen Umschlag. Darauf steht: Meiner grossen Liebe.

„Es ist ein sehr wichtiger Brief, vielleicht der wichtigste, den ich je geschrieben habe. Ich vertraue dir und bitte dich, den Brief wie ein Heiligtum zu behandeln.“

„Selbstverständlich, Meister, ich werde Ihren Brief gleich dem heiligen Gral auf samtenen Händen tragen.“

Der Wärter muss ob seinem gelungenen Ausspruch schmunzeln.

„Sorgen Sie sich nicht.“

Von diesem Moment an kann Johannes kein Wort mehr verstehen. Der Musiker brummt und lallt, was das Zeug hält. Dazu verwirft er die Arme und seufzt. Der Wärter kennt diese merkwürdigen Phasen bei seinem Patienten. Er muss ihn dann in Ruhe lassen. Sonst kann es schon vorkommen, dass der Meister böse wird und sich erregt. So sehr, dass er manchmal auch Schläge austeilt oder zu einem Stock greift. Er speichelt dann stark und die Augen treten aus den Höhlen. Dazu pfeift sein Atem und er bekommt Hustenanfälle.

Also verhält sich Johannes ganz ruhig und trottet treu neben seinem Patienten gegen Endenich. Es dunkelt langsam ein, so dass sich die Passanten ob des eigentümlichen Paares nicht wundern.

Während des letzten Bergleuchtens am Siebengebirge erreichen die beiden die Anstalt. Dann färbt sich der Himmel schwarz.

Berlin Kreuzberg, Psychiatriepraxis Frau Dr. Eliane Weingarth, 11. Juni 2010

„Ich habe ihn umgebracht!“

„Eli!“

„Ich habe ihn umgebracht!“

„Eli, nun hör mir doch zu!“

„Wie oft muss ich noch sagen, dass ich ihn umgebracht habe? Sie hören mir ja auch nicht zu. Und wenn ich Ihnen sage, dass er mich missbraucht hat, dann glauben Sie mir auch das nicht!“

„Eli, können wir denn nicht ruhig darüber sprechen und die Emotionen für einmal beiseite lassen?“

„Ich habe meine Emotionen lange genug beiseite gelassen! Wenn Sie von ihrem eigenen Grossvater jahrelang durchgefickt würden, möchte ich mal sehen, wie lange Sie ihre Emotionen beiseite lassen könnten!“

„Bitte, Eli!“

„Ja, bitte sehr, ich weiss nicht, was ich hier soll, wenn Sie mir nicht zuhören und mir nicht glauben wollen.“

Die Psychiaterin Frau Doktor Weingarth schwieg. Sie rang um Fassung. Es konnte so nicht weiter gehen. Sie musste ihre bisherige Position im therapeutischen Gespräch aufgeben. Irgendwie musste sie sich ihrer schwierigen Patientin wieder annähern, sich ihr zuwenden. Sie kannte Eli schon von ihrer Kindheit an. Und sie wusste, wie schwer es das Kind gehabt hatte. Aber vieles schien ihr unglaubhaft und wenig nachvollziehbar. Auch wechselten die üppigen Schilderungen ihrer Patientin ständig. Es gab keine Konstanz in ihren Erzählungen und zu häufig widersprach sie sich selbst. Es wurde schwierig, zwischen Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden. Es war, als trügen zeitweise zwei verschiedene Personen einen inneren Kampf in Eli aus.

Die hochintelligente Frau verlor zunehmend die Kontrolle über ihre Emotionen. Es waren diese verwischten und kaum fassbaren Grenzen zwischen realen Begebenheiten und fantastischen Vorstellungen der Patientin, diese Verwobenheit von Normalität und Paranoia, welche der Psychiaterin Probleme bereiteten. Wo sollte sie sich selbst positionieren?

Sollte sie sich an die reale Welt halten und gegen die Patientin kämpfen oder mit der Patientin die gefährliche Reise in den Wahn wagen, um sie best möglichst zu begleiten und ihr eine Stütze zu sein? Dabei war sie im Zweifel, ob die paranoid anmutenden Erzählungen auch wahre Aspekte enthielten. Ja, sie wusste manchmal nicht, ob das geschilderte Erleben einfach ein Spiegel einer übersteigerten Intelligenz darstellte. Fast schien es ihr, als könnte Eli durch die Geschehnisse hindurchblicken und ihre Bedeutung emotional erfassen, bevor sie in ihrem Bewusstsein wahrnehmbar wurden.

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