Ich entschloss mich zu einem Versuch, denn mein Heuschnupfen ließ mich kaum mehr Schlaf finden. Meine Dermatitis befallenen Handflächen nässten ständig und waren wund, und die immer häufiger auftretenden Migräneanfälle erschwerten meinen Zustand zusätzlich. Die Schmerzen zwangen mich umzudenken und zu handeln.
Als Hauptursache meiner Probleme kristallisierte sich eine Milchunverträglichkeit heraus. Zusätzlich wurde eine deutliche Quecksilberbelastung festgestellt, die von einer Reihe markanter Mineralstoffmängel begleitet waren. Frau Dr. Habers Programm: Ernährungsumstellung und Giftstoffentlastung mit gezielter Nährstoffversorgung brachte schnellen Erfolg. Jeden Tag verspürte ich etwas mehr Energie. Das ständige Nasentriefen ließ nach, der dumpfe Kopf wurde klar und meine Hände heilten langsam ab. Das alles ohne Cortison.
Am 10. Tag der Ernährungsumstellung aß ich frühmorgens eine Vollkornwaffel mit Leinsamen. Ich wollte an dem Tag einfach etwas anderes als den erlaubten Haferbrei mit Wasser, Früchte mit Weizenflocken oder Trockenbrot mit Marmelade. Nach etwa 20 Minuten setzte eine starke Migräne ein, die sich derart steigerte, dass ich bald kaum mehr sehen konnte. Ich musste mich hinlegen.
Der Migräneauslöser konnte schnell gefunden werden. Es war die als sehr gesund gepriesene Molke! Im Laufe der Zeit lernte ich, dass ich Milchprodukte mit Vorsicht zu genießen hatte. Dabei esse ich gerade diese mit Leidenschaft und Vorliebe. Geschmacksverstärker wie Glutamat verursachen Kopfschmerzen und Schwächeanfälle. Ich lernte auch, dass Schweinefleisch und Wurst bei mir Depressionen auslösen konnten und dass Quecksilber eine der Hauptursachen meiner Dermatitis war. Wenn ich im Labor mit Quecksilber zu tun hatte, stellten sich schnell unangenehme Hautveränderungen ein. Das war der Gradmesser meiner Belastung und Toleranz. Hautrötungen, Juckreiz und Bläschenbildung waren erste Warnzeichen. Ich lernte vorsichtig zu sein. Ein entsprechendes Nährstoffprogramm schützte mich.
Heute bin ich selten krank. Meine Überempfindlichkeit wurde von einem gesunden Selbstvertrauen ersetzt. Überhaupt fühle ich mich wohl. Mein Energiepegel lässt selten zu wünschen übrig und Gewichtsprobleme kenne ich überhaupt nicht mehr. Ich lernte meine Ernährung umzustellen, und obwohl mir heute Milchprodukte und Schweinefleisch wieder erlaubt sind, verhalte ich mich zurückhaltend und diszipliniert. Kein Käsekuchen kann so gut sein, dass ich dafür Kopfschmerzen riskiere; keine Wurst ist so lecker, dass ich meine Lebensfreude und mein Wohlbefinden dafür eintauschen würde. Ab und zu genieße ich etwas Käse oder Wurst (ohne Glutamat), doch kenne ich inzwischen meine Toleranzschwelle und ich werde mich hüten, diese zu überschreiten.
Ich wollte, ich hätte von meinen Nahrungsmittelunverträglichkeiten, meiner Giftstoffbelastung und meinem erhöhten Nährstoffbedarf früher erfahren. Es wäre mir viel erspart geblieben. Andererseits bin ich froh, dass ich meine Lebensgewohnheiten rechtzeitig umstellen konnte und dass es mir gelang, den biochemischen Anforderungen meines Körpers gerecht werden zu können.
Ich lernte auch vorsichtiger einzukaufen. Etikettenlesen wurde zur Gewohnheit. Wenn ein Nahrungsmittel unklar beschriftet ist oder Zusätze enthält, die mir schaden könnten, kaufe ich es nicht. So einfach ist das. Auch in Restaurants schaffe ich problemlos Bedingungen, die meiner Gesundheit dienen. Meine Erfahrungen sind vorwiegend positiv, denn ob ich eine Sahne Dressing oder nur Essig und Öl bestelle, bereitet der Küche kein Problem. Wichtig ist, dass Wünsche rechtzeitig geäußert werden.
Dieses Umdenken erforderte einige Disziplin. Ich lernte auch sehr schnell, wie süchtig ich auf gewisse Nahrungsmittel war, wie wenig abwechslungsreich meine Ernährungsweise bislang gestaltet war. Ich kann jedoch mit Sicherheit behaupten, dass mich diese Umstellung wesentlich weniger Anstrengungen kostete, als das ständige Überwinden gesundheitlicher und psychischer Probleme. Mit Energiearmut zu leben, sich ständig zwingen zu müssen, erfordert Kraft und Überwindung und Kraft hat der Immungeschwächte meist wenig. Selbst frühmorgens aufzustehen, kostete früher einige Anstrengung. Verglichen damit war die Ernährungsumstellung, das Einhalten der Wechseldiät, das Schlucken von Nährstoffen ein Kinderspiel.
Sich von Schwere zu befreien, eigene Grenzen zu verschieben, ist Freiheit kennenlernen. Ein arbeitsreicher Tag freut mich heute. So geht es vielen Patienten, die mit diesem einfachen Konzept ihr Wohlbefinden steigerten; sich sogar von chronischen Erkrankungen befreiten. In vielen Fällen wurden Erfolge erstaunlich schnell erzielt, bei anderen war mehr Geduld und Disziplin nötig.
Gewisse Patientenbeispiele, die Sie in den nächsten Seiten finden, reflektieren vielleicht Ihr eigenes Problem. Probieren Sie das hier vorgestellte Konzept. Legen Sie Ihre Allergien ab und unterstützen Sie Ihr System mit den Nährstoffen, die Ihren Anforderungen gerecht werden. Dann wird Ihr Körper widerstandsfähiger; Ihre Organe werden funktionsfähiger und Sie werden wieder in der Lage sein, Krankheiten verstärkt abzuwehren. Selbst Ihre Psyche und Ihr Intellekt werden stärker und leistungsfähiger. Vergessen wir nicht, dass Körper und Geist ein Ganzes sind, und dass dieses vollkommene Instrument fähig ist, sich selbst zu helfen. Wenn wir Körper und Geist richtig unterstützen, schaffen wir Voraussetzungen, die uns helfen optimaler zu funktionieren.
Lernen Sie Ihre Empfindlichkeiten kennen. Identifizieren Sie vorhandene Nährstoffmängel und mögliche Giftstoffbelastungen. Erst wenn Sie wissen, was Ihrem System fehlt oder durch was es gestört wird, sind Sie in der Lage sich zu schützen und zu wehren. Hören Sie auf Ihre Körpersignale. Sobald Sie diese richtig interpretieren, und dieses Buch zeigt Ihnen wie, kann Ihr Körper, dieses wunderbare System, wieder funktionieren. Pollen, Staub, Milben, Chemikalien, oder Tierhaare werden dann auch keine Reaktionen mehr auslösen, denn ein gestärkter Körper ist tatsächlich imstande, mit Umwelteinflüssen zurecht zu kommen.
Ebenso verhält es sich mit dem Stress. Ein abwehrfähiger, energiereicher Körper ist in der Lage, sich mit Stress auseinander zu setzen, egal ob dieser Stress chemischer oder psychischer Natur ist. Selbst Lernschwierigkeiten können auf diese Art und Weise reduziert und sogar beseitigt werden. Ganz einfach deswegen, weil vermehrte Körperenergie auch unser geistiges Potential anhebt. Ein ermüdeter Körper kann geistige Weitsprünge nicht schaffen!
Möglicherweise sind Sie, lieber Leser, schon sehr aufgeklärt und schlucken bereits seit Monaten eine ganze Menge von Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Nährstoffen. Nachdem jedoch der umwerfende Erfolg noch immer auf sich warten lässt, sind Sie berechtigterweise skeptisch.
Bei mir war das vor Dr. Habers Seminar nicht anders. Ich lernte jedoch sehr schnell, dass ein wahlloses in sich hineinstopfen unseren biochemischen Anforderungen selten genügt. Wenn wir unsere individuellen Mängel und Belastungen nicht kennen, kann eine unkontrollierte Nährstoffversorgung biochemische Störungen sogar zusätzlich vergrößern.
Vielleicht sind Sie auch felsenfest davon überzeugt, dass Ihr Gesundheitsproblem absolut nichts mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu tun hat. Asthma oder Heuschnupfen sind, glücklicherweise, nicht Ihr Problem. Doch vielleicht leiden Sie unter hohen Blutfetten, Rheumaschmerzen, chronischem Durchfall oder ständigen Harninfekten. Möglicherweise tritt bei Ihnen Herzflattern ein, trotz regelmäßiger Medikamentation und obwohl kein organischer Fehler festgestellt werden kann. Möglicherweise klagt Ihr Partner über ewige Benommenheit, ist selbst nach einer geruhsamen Nacht noch müde und energielos und wird von rätselhaften Schmerzen oder Gemütsschwankungen geplagt. Oder Ihr Kind erkrankt ständig, obwohl Sie alle Vorsichtsmaßnahmen beachten. Wenn Ihr Jüngster stets zappelig und nervös ist, unter Schlafstörungen leidet und sich zeitweise unerklärlich aggressiv verhält, ist es höchste Zeit für eine Ernährungsumstellung. Zusätzliche und einfache Tests, die Sie zum Teil selbst durchführen können, verschaffen Einblick in Ihre biochemische Beschaffenheit und sind die Voraussetzung für Ihr individuelles Nährstoffprogramm.
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