Harry Flatt-Heckert - Einstein, Gott und meine Brüder

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Das Leben ist schön. Harry lebt glücklich vor sich hin. Er ist selbständig, erfolgreich, glücklich verheiratet und hat zwei tolle Söhne. Bis vor fünf Jahren. Danach wurde es anders. Denn seine Frau ist seit fünf Jahren krank, sein Vater verliert den Verstand und er selbst wird mit Mitte fünfzig von einem Schlaganfall überrascht. Weitere Katastrophen reichen sich die Klinke in die Hand. Aber jeder Hiobsbotschaft hat er tapfer die Stirn geboten. Bis der Besuch eines Betriebsprüfers ihn an den Rand des Ruins treibt. Und dann schreibt er dieses Buch. Ein Buch über sein Leben, seine verkorkste, wunderschöne Kindheit, seinen verzweifelten Versuch, Philosophie zu studieren, darüber, wie er dann aus Versehen Pastor wurde und wie er sich heillos in seinem verwirrten Dasein verstrickt. Bis er eines Tages seine Frau trifft, deren Hintern ihm die Relativitätstheorie erklärt und sein kleines Universum neu ordnet.
Ein Irrwitzig schneller, sensibler und anrührender Durchmarsch durch ein Leben, das zum Glück noch nicht zu Ende ist und über dem wie ein leuchtender Stern die Liebe steht.

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Dann also wenigstens ich. Ich sollte es nun richten. Ich war ja auch nicht dumm, das Gymnasium erledigte ich mit links und mein Vater hoffte, dass nun wenigstens ich mein Abi machen und in seine Fußstapfen treten würde. Das habe ich ihm aber gründlich versemmelt. Nicht, dass seine Schuhe für mich zu groß gewesen wären, nein, ich wollte diese alten Latschen einfach nicht. Ich eröffnete ihm kurz vor dem Abitur, dass ich nicht mehr wolle und auch nicht willens wäre, meine Intelligenz einem reaktionären Schulsystem zu opfern, welches Kinder nach sozialer Herkunft und nicht nach individuellem Vermögen beurteilt, das nur Weiterführer einer Gesellschaft ausbildet, die ich ablehnte. Und überhaupt. 'Vive l'anarchie!' Jawoll. Mein Nein zum Abitur sollte gleichsam ein Nein zu dieser Gesellschaft sein und mit Sicherheit würde ich mich nicht vom System versklaven oder gar prostituieren lassen.

Klammer auf: Dass ich damals dann diese Ausbildung gemacht habe, lag schlicht daran, dass ich ja irgendetwas machen musste. Ja, ich war jung und ich brauchte das Geld. Und außerdem ließ die Weltherrschaft der Arbeiterklasse nun echt schon lange auf sich warten und ich war politisch ziemlich enttäuscht. Da konnte ich auch Kapitalist werden. War mir auch egal. Aber das mit dem Abitur und dem ich-bin-ja-so-stolz-auf-dich, das habe ich ihm gründlich versemmelt. Klammer zu.

Mein Vater war sprachlos. So! Coole Nummer, dachte ich damals. Mein Vater war sprachlos und da, wo ich ihn am liebsten hatte. Auf der Palme. Himmel, war ich stolz auf mich. Ich Idiot.

Allerdings ahnte ich jetzt, im Sommer 1982, dunkel, was das bedeuten könnte: Nix Philosophie.

Die darauffolgende Ernüchterung vermochte ich eine Weile zu ertränken. Wein, viel Wein wurde mein Berater. Und Tröster. Ein guter, ein milder und nachsichtiger Tröster - und das darf ich natürlich eigentlich gar nicht sagen - ein gar nicht so schlechter Berater.

Das Edgar-Kapitel

Eines Tages, es war mittlerweile Hochsommer, lernte ich Edgar kennen. Ein furchtbarer Name, ich weiß. Aber dennoch, trotz dieses Namens, der aus dem Germanischen stammt und so etwas wie "der, der den Speer trägt“ bedeutet - also eher so ein Edgår - er war cool. Echt cool. Er trank gern und viel Rotwein. Wie ich. Und er studierte. Das hatte er mir voraus. Meine Speerspitze sozusagen. 1

Allerdings studierte er etwas, das ich mir für mich selbst nun so gar nicht vorstellen konnte. Und zwar Theologie. Evangelische Theologie.

Wir hatten uns in einer Kneipe kennen gelernt. Er hatte Semesterferien, die er bei seinen Eltern verbrachte, ich hatte nix, und das verbrachte ich eben in der Kneipe. Anfangs mochten wir uns einfach nur, wahrscheinlich wegen unserer gemeinsamen Liebe zum Rotwein, dann aber fingen wir an, unsere Lebensauffassungen auszutauschen. Ich verhöhnte ihn - natürlich nur zum Spaß und doch mit der gebotenen Ernsthaftigkeit 2-wegen seiner vermeintlichen Frömmigkeit. Er wollte Pastor werden. Das ging ja in meinen Augen gar nicht. Pastor! Diener eines Gottes, den ich nun wirklich ablehnte, nur ablehnen konnte, und auch in meinem Innersten verabscheute. Was hatte dieser Gott, dessen Existenz ich ja strikt leugnete, mir nicht schon alles angetan? Nein, mit Gott war ich fertig. Und Edgår wollte Pastor werden, Diener einer Kirche, die sich selbst für wahr hält. Was für eine Anmaßung! Das fand ich als angehender Philosoph natürlich völlig strange. Was ist denn wahr? Wahrheit, Wahrhaftigkeit, Wirklichkeit, was war das alles? Ist doch alles relativ. Sogar relativ relativ. Und ich dachte, mit dieser äußerst intelligenten Aussage würde ich selbst Einstein übertreffen, der in meinen Augen mit seiner Relativitätstheorie sehr einspurig war. Denn bei ihm kam das Wort relativ nur einmal vor. Alles ist relativ. Ich konnte dieses Wort sogar zweimal in einem Satz unterbringen. Alles ist relativ relativ. Ich war ein Genie. Aber was wusste ich schon? Ich stellte mir das ja alles so einfach vor.

Kennen Sie den Unterschied zwischen Philosophie, Metaphysik und Theologie? Ist eigentlich ganz einfach. Die Philosophie sucht in einem dunklen Raum nach einer schwarzen Katze. Die Metaphysik sucht in einem dunklen Raum nach einer schwarzen Katze, die es gar nicht gibt. Die Theologie sucht in einem dunklen Raum nach einer schwarzen Katze, die es gar nicht gibt und schreit: Ich hab' sie!

Eine schwarze Katze in einem schwarzen Raum. Wollte ich wissen, was das ist? Wollte ich sie finden? Oder feststellen müssen, dass es sie nicht gibt? Oder, was noch erschreckender für mich war, dass es sie doch gibt? Oder dass es sie nicht gibt, ich aber lauthals heraus krakeelen müsste, ich hätte sie dennoch gefunden? Wie Edgår das für sich entschieden hatte? Oder dass das alles relativ relativ war? Ich war verwirrt. Ich fand Katzen schon immer doof, ich bin mit Hunden aufgewachsen und verstand Einstein ehrlicherweise überhaupt nicht. Relativitätstheorie, Massegesetz, E=mc². Ich verstand das nicht, für mich waren das böhmische Dörfer. Ich war ja auch zu blöd für Physik. Deshalb wollte ich das ja auch nicht studieren. Aber deswegen wird man doch nicht gleich Pastor!

Edgår konnte mich ganz prima verwirren. Und ich genoss es sehr, mit ihm zusammen zu sein, mich von ihm verwirren zu lassen. Wir saßen fast den ganzen Sommer schon von morgens früh bis abends spät zusammen in irgendwelchen Kneipen und redeten uns die Köpfe heiß. Und ich hatte neue Fragen. Großartige Fragen. Und Edgår hatte Antworten. für die ich nicht einmal eine Frage hatte. Antworten, die ich auch gar nicht wollte aber mit allem Nachdruck zurückweisen musste. Aus Prinzip. Denn Edgår hatte auf alle Fragen immer dieselbe Antwort. Gott. Gott steckte hinter allem. Hinter dem, was ist, was war und was sein würde. Gott. Immer wieder Gott. Er steckte sogar hinter dem, was nicht war, was nicht sein sollte oder durfte. Ich sei nur zu vernagelt, um das zu sehen. Gott lenkt mein Schicksal. Gott ist mein Schicksal, sagte er. Und ich hatte einen neuen Gegner: Gott. Als mir das klar wurde, dankte ich ihm - Edgår, nicht Gott -, denn ich konnte ich mir nun auf einmal vorstellen, sogar Theologie zu studieren. Nicht, weil ich nun auf einmal an einen allmächtigen Gott geglaubt hätte, das war Edgårs Part, nein, das tue ich bis heute nicht.

Aber wenn Gott hinter allem steckte, selbst hinter allem Zweifel, aller Philosophie und allem Wissen, wenn alles Sein seinen Ursprung in dem, den ich hasste, hatte, dann wollte ich das jetzt auch wissen. Ich konnte mir das vorstellen, weil Edgår, dieser scheinheilige Schlawiner, mich auf diese Spur gebracht hatte. Und diese Spur las sich so: Man kann die ganze abendländische Philosophie ohne Theologie also gar nicht verstehen. Unser ganzes Denken ist seit zweitausend Jahren, ob wir das nun wollen oder nicht, christlich geprägt und darum kommt die ganze Philosophie an der Theologie gar nicht vorbei. Weil Gott dahintersteckt. Was für ein Erkenntnisgewinn. Studiere deine Gegner.

Klammer auf: Studiere deine Gegner. Hatte das nicht auch Napoleon schon gesagt? Aber was wusste ich schon von Napoleon. Und von Waterloo wusste ich gleich gar nichts. Ich sollte mein Waterloo noch erleben. Später. Jetzt fühlte ich mich erst einmal großartig. Ich hatte einen Plan. Einen perfiden, bösen Plan. Klammer zu.

Ich war begeistert aber leider auch pleite, denn ich habe in diesem Sommer alle meine Ersparnisse in die Kneipe getragen. Aber heute kann ich sagen, dass das wohl eine der besten Investitionen war, die ich in meinem Leben gemacht habe. Damals war es mir egal. Was brauchte ich schon? Ich fühlte mich großartig. Das zählte. Allein das. Und ich wusste, wo mein Feind in ihn sein Bett schläft. In der Kirche. Da wiegte er sich in Sicherheit.

Das noch-mal-kurz-zurück Kapitel

Mit Kirche hatte ich bis dato so gar nichts am Hut. Kirche fand ich schrecklich. Ich bin genauso aus der Kirche heraus konfirmiert worden, wie die meisten meiner Altersgenossen. Wir haben das wegen der, mit der Konfirmation in Aussicht gestellten Kohle gemacht. Der Pastor unserer Heimatgemeinde war ein völliger Totalausfall, eine beklagenswerte Witzfigur, die niemand ernst nahm. Konfirmandenunterricht und Gottesdienste haben wir über uns ergehen lassen und danach: Kohle zählen und tschüss. So auch ich. Meine Eltern waren auch nur sogenannte U-Boot-Christen. Sie tauchten auch nur zu Weihnachten auf. Religion spielte in unserer Familie einfach keine Rolle. An Tischgebete oder sowas kann ich mich nicht erinnern. Nur wenn mein Vater mal wieder stinksauer auf uns war, sagte er vielleicht mal: "Himmel, Arsch und Zwirn!" Das Wort "Himmel" konnte ich vielleicht als Ausdruck einer christlichen Grundgesinnung gelten lassen und mich auf seinen tiefen Glauben an einen himmlischen Vater schließen lassen. Aber sonst? Christliche Werte? Ja, aber die konnte man auch in jedem x-beliebigen Kochbuch nachlesen. Ehrlich gesagt habe ich in meiner kindlichen Sozialisation nichts vom christlichen Glauben mitbekommen. Und das habe ich auch nie vermisst. Kirche war halt da. Wie Masern oder Durchfall. Ich war kirchlich sozialisierter Atheist. Wie meine gesamte Familie.

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