Harry Flatt-Heckert - Einstein, Gott und meine Brüder

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Das Leben ist schön. Harry lebt glücklich vor sich hin. Er ist selbständig, erfolgreich, glücklich verheiratet und hat zwei tolle Söhne. Bis vor fünf Jahren. Danach wurde es anders. Denn seine Frau ist seit fünf Jahren krank, sein Vater verliert den Verstand und er selbst wird mit Mitte fünfzig von einem Schlaganfall überrascht. Weitere Katastrophen reichen sich die Klinke in die Hand. Aber jeder Hiobsbotschaft hat er tapfer die Stirn geboten. Bis der Besuch eines Betriebsprüfers ihn an den Rand des Ruins treibt. Und dann schreibt er dieses Buch. Ein Buch über sein Leben, seine verkorkste, wunderschöne Kindheit, seinen verzweifelten Versuch, Philosophie zu studieren, darüber, wie er dann aus Versehen Pastor wurde und wie er sich heillos in seinem verwirrten Dasein verstrickt. Bis er eines Tages seine Frau trifft, deren Hintern ihm die Relativitätstheorie erklärt und sein kleines Universum neu ordnet.
Ein Irrwitzig schneller, sensibler und anrührender Durchmarsch durch ein Leben, das zum Glück noch nicht zu Ende ist und über dem wie ein leuchtender Stern die Liebe steht.

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Wenn da nicht mit zunehmendem Alter die ständigen politischen Auseinandersetzungen gewesen wären. Der ewige Stuss, den ich in den Ohren meines Vaters von mir gab. Ich fand nämlich nicht, dass die Nato den Osten in Grund und Boden rüsten müsse oder dass die Bundesrepublik Gebietsansprüche an Polen haben könnte. Ich war der Meinung, verzockt ist verzockt. Eine Einstellung, die meinen Vater zur Weißglut bringen konnte. Mit Recht vielleicht, denn er hatte damals im Krieg gar nichts verzockt, er war ein Kind und hatte seine geliebte Heimat und Kindheit verloren. Eine Kindheit in den Weiten Pommerns, mit Pferden, eigener Landwirtschaft und einer wundervollen Zukunft. Wenn nicht dieser verdammte Krieg seine Träume zerstört hätte. Und wenn ich meinen Erzeuger auf die Palme bringen wollte, dann brauchte ich nur das Thema auf die Ostgebiete zu lenken.

Und ich wollte ihn oft auf die Palme bringen. Ich weiß gar nicht genau warum. Oder vielleicht weiß ich es doch. Ich sah ihn eben nur als meinen Erzeuger an, nicht als meinen Vater, schon gar nicht als meinen Papa. Von einem Papa hatte ich ein anderes Bild. Das Bild von jemandem, der für mich da ist, wenn ich ihn brauche. Das war er nicht. Zumindest war dieses Gefühl tief in meinem Unterbewusstsein verankert. Er war nicht da, als ich ihn brauchte. Meine Mutter auch nicht. Und in mir wuchs Stück für Stück so eine ablehnende Anti-Haltung. Und dabei konnten sie eigentlich gar nichts dafür.

Meine Eltern haben 1966 ihren ersten Urlaub geplant. Der erste gemeinsame Urlaub. Vier Kinder bekommen, Haus gebaut und nun endlich ein erster Urlaub. Allein, ohne uns. Oma und Opa sollten aufpassen. Und kurz bevor sie ihre Reise auf die Färöer-Inseln - damals eine Weltreise - antreten wollten, ließ ich mich vor unserer Haustür überfahren. Einfach so. Es war Sommer. Lülle, Pitze und ich planschten in unserem aufblasbaren Planschbecken im Garten - Purzel war noch ganz klein und schlummerte in seinem Kinderwagen - als irgendetwas - ich habe heute keine Ahnung mehr, was das war - das Interesse meiner Brüder weckte und sie schnurstracks aus dem Wasser an die Straße zog. Es dauerte ein Weilchen bis ich mich rappelte und wie der Blitz hinterherlief. Leider lief ich nicht an die Straße, sondern auf die Straße, wo ich sofort von einem Auto überfahren wurde. Sofort. Klatsch und weg. Der konnte nicht mal versuchen zu bremsen. Geschrei, die Nachbarn laufen zusammen, "oh Gott, der arme Junge!", meine Mutter kommt aus der Küche - woher auch sonst -, Rettungswagen, Tatütata, Krankenhaus. Aus die Maus.

Zum Glück nicht ganz, ich war noch am Leben. Schwer verletzt, aber am Leben. Meine Eltern waren natürlich überglücklich, dass ich nicht tot war. Glaube ich. Und natürlich wollten sie ihren Urlaub stornieren. Sie mussten, sie wollten doch jetzt für mich da sein! Da gab es für sie keinen Zweifel. Aber der Professor, der mich damals im Krankenhaus behandelte, der Kindheitszerstörer, meinte, ich sei doch jetzt in guten Händen, hier könne mir nichts passieren und meine Eltern sollten beruhigt in den Urlaub fahren, den hätten sie schließlich dringend nötig und hier und jetzt könnten sie ohnehin nichts für mich tun. Und sie zweifelten, sie diskutierten, sie gingen mit sich selbst ins Gericht und sie fuhren. Und ich glaube, das haben sie bereut. Es war die schrecklichste Zeit ihres Lebens, und als sie da auf den Färöer-Inseln waren, da hätten sie sich am liebsten zurückgewünscht. 1966. Am Arsch der damals bekannten Welt. Da ging natürlich nichts. Ich war versorgt. Sicher. Aber ich war allein. Mutterseelenallein. Und das wusste ich. Ich bin allein. Und aus dem Gefühl des Alleinseins, des auf-mich-selbst-gestellt-seins wurde Distanz und mit der Zeit Rebellion. Und sie konnten gar nichts dafür. Sie haben nur das gemacht, was mein Arzt ihnen sagte. Bei mir hat das aber tiefe Spuren hinterlassen. Aber das konnte ich damals noch nicht verstehen. Damals noch nicht. Aber später, als ich größer wurde, war das irgendwie präsent. Da wollte ich sie, vor allem meinen Vater, auf die Palme bringen. Das war wohl meine Rache.

Nächstes Kapitel

Ich gehörte also in den Augen meiner Eltern mittlerweile zu den Leuten, vor denen sie mich immer gewarnt hatten. Und meine Freunde natürlich auch. Alles linkes und asoziales Gesocks. Ja, ich war Gesocks. Links, alternativ, renitent und aufsässig.

Klammer auf: Ich habe den Unterschied zwischen 'renitent' und 'aufsässig' nicht verstanden. Ich hielt es für Synonyme. Aber mein Vater bestand auf diese Unterscheidung. Klammer zu.

Und vielleicht war ich auch manchmal etwas ungeschickt, vor allem in handwerklichen Dingen. Zwei linke Hände, alles Daumen. Ein hoffnungsloser Fall. Und mein Vater vermochte es grandios, sein Missfallen und die dabei durchklingende enttäuschte Verachtung in zwei Worte zu kleiden, mit denen er mich gern bedachte: Unnusel und Dösbaddel. Beide Begriffe standen synonym dafür, dass ich durchaus dazu in der Lage war, ständig über meine eigenen Schnürsenkel zu stolpern oder mir den Kaffee über die Hose zu schütten, nur, weil ich die Tasse schon ankippte, bevor ich sie am Mund hatte. Einfach, weil ich in Gedanken war. Wobei der Begriff Unnusel eher den Schwerpunkt auf mein offensichtliches Unvermögen legte, Dösbaddel hingegen mehr auf meine Tollpatschigkeit abzielte. Ich fand beide Titulierungen gleich blöd und herabwürdigend, wobei mir auch völlig egal war, welcher Begriff für was stand. Aber für das richtige Leben war ich anscheinend nicht zu gebrauchen.

Umso erfreuter waren meine Eltern natürlich, dass ich nach der Schule eine richtige Berufsausbildung machen wollte. Eine kaufmännische noch dazu. Dass ich einen Bürojob wählte, erleichterte meine Eltern darüber hinaus dahingehend kolossal, weil man dazu in der Regel kein Werkzeug braucht, mit dem man sich oder andere verletzen könnte. Auch würde das Berufsleben mit seinen Regeln und Normen mir sicher meine verquasten politischen Spinnereien schon noch austreiben. Alles Linke war für meinen Vater so eine Art Geisteskrankheit. Und nun schien ich zu gesunden. Endlich.

Meine Eltern waren nicht nur erfreut, nein, sie waren glücklich. Sie kauften mir ein schickes kariertes Jackett, zwei dazu passende Trevirahosen, weiße und blaue Oberhemden, eine rot- und eine blaugestreifte Krawatte und ein Paar Halbschuhe, die den perfekten Bürolook komplettierten. Ich sah darin total bescheuert aus. Fand ich. Und ich fühlte mich auch so. Meine Mutter war dagegen von meinem geschäftsmäßigen Auftritt total begeistert und platzte mit tränenden und dennoch völlig verzückten Augen ein enthusiastisches "JUNGE!" hervor, wie nur eine Mutter das kann, und mein Vater sprach erstmals mit unüberhörbarem Stolz davon, dass aus mir ja doch noch etwas Vernünftiges werden könnte. Könnte! Das Outfit war also die Eintrittskarte für die höhere Vernunft. In den Augen meines Vaters wahrscheinlich sogar für die reine Vernunft. Wobei mein alter Herr von Immanuel Kant gar keine Ahnung hatte. Genauso wenig wie ich. Auch ich hielt die goldene Regel an meiner alten Schule "Was du nicht willst, das man dir tu', das füg' auch keinem andern zu!" schon für den kategorischen Imperativ. Damals.

Aber was wusste ich schon? Ich hatte mir das damals schon alles so einfach vorgestellt.

Und nun das. Ich wollte meine noch so junge und hoffnungsvolle berufliche Karriere beenden und mich wieder den unsteten Gedanken hingeben. Das weiße Hemd gegen den schwarzen Rolli tauschen. Die teuer bestrumpften Füße in den glattledernen Halbschuhen gegen barfuß in Wildledermokassins. Die Trevirahosen gegen die von meinem Vater so gehassten "Nietenhosen", die wir "Dschiens" nannten, obwohl wir doch - mein Vater kollektivierte gern meine so falschen politischen Einstellungen, die für ihn bestenfalls nur das Ergebnis von Verirrung und Verblendung, aber wahrscheinlich doch eher das Ergebnis eines gigantischen Verschwörungs- und Indoktrinierungswerks des Ostblocks sein konnten - obwohl wir doch sonst gegen alle amerikanische Segnungen wie Pershing II, Elvis oder Nato-Doppelbeschluss waren. Wir hielten uns damals in der Tat für Freie Radikale und hatten natürlich gar keine Ahnung davon, dass man mit Freie Radikale Teile von Molekülen bezeichnet, an deren Bruchstellen sich ein Atom mit einem so genannten ungepaarten Elektron befindet. Aber ich sagte ja schon, für Physik bin ich zu blöd.

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