Frank Hoyer
Sallys Song
Eine Liebe in zwei Welten
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Inhaltsverzeichnis
Titel Frank Hoyer Sallys Song Eine Liebe in zwei Welten Dieses ebook wurde erstellt bei
Widmung Widmung Mit aller Liebe für meine Töchter Haley und Pauline
Prolog – Eine andere Welt Prolog – Eine andere Welt Ein heiterer Dreiklang aus Liebe, Ruhm und Reichtum , so umschrieb der Komponist Dave Bloom in einem Interview das beste Jahr seines Lebens, in dem er nicht nur den begehrtesten Musikpreis der Branche gewonnen, sondern auch Sally geheiratet hatte. Doch ganz plötzlich, wie mit einem dumpfen Paukenschlag, übertönte trauriges Moll das fröhliche Dur seiner Tage. Krankheit und Tod wurden zu seinen ständigen Begleitern. Zur gleichen Zeit setzten diese Träume ein, in denen er sich selbst als erfolglosen Musikstudenten sah, eine immer wiederkehrende nächtliche Dissonanz, die einen besonderen Schrecken dadurch erfuhr, dass er Sally gegenüber sprachlos war. Er nannte sie nicht einmal bei ihrem Namen, sondern verdrehte die Laute zu Silya, was einerseits merkwürdig klang, andererseits aber irgendwie plausibel war, da er (oder sein Traumbewusstsein) auch seinen eigenen Namen veränderte. David Blohm war eine gescheiterte Version von Dave Bloom, gemessen an beruflichem und privatem Erfolg, und doch spürte er in dieser Version eine Kraft und Beharrlichkeit, die ihn mahnte, sich der Verzweiflung entgegenzustemmen. Es gab eine Lösung, einen Weg, um diese schreckliche und ungerechte Krankheit zu besiegen, das ihm Liebste vor dem Tod zu bewahren. In diesen Tagen betete er zu einem Gott, an den er nicht glaubte, und seine Worte hallten wieder in einer Welt, von der er nichts wusste. Tatsächlich hatten die Physiker seiner eigenen Welt für dieses Phänomen weder eine Theorie noch einen Namen, aber in der anderen Welt, in der sich David und Silya erst vor kurzem zum ersten Mal begegnet waren, da beschrieben die Wissenschaftler es als Paralleluniversum .
Der erste Traum
Song für S
Begegnung mit Silya
Das Aquarium
Silyas Anrufbeantworter
Palermo
Gespräch mit Bob
Margeriten
Silyas Wohnung
Der Antrag
Franzi
Kündigung
Kaya
Das Sommerfest
Only You
Delfine
Das Tattoo
Veränderung
Silyas Vergangenheit
Der zweite Traum
Verwirrung
Paralleluniversum?
Recherche
Winnifried
Interesse
Illusionen
Das Parfum
1937
Im Flugzeug
Ladyface
Kein Kontakt
Suche
Dublin
Pleite
Ablenkung
Der Glückskeks
Letzter Gedanke
Arpège
Hilferuf
Das Saxofon
Margie
Der Mann aus Bolivien
Götter und Dämonen
Videos
Der Professor
Gebet für Margie
Der Flyer
Bruder Stevie
Paris
Das Gleichnis
Was das Herz begehrt
Die Apothekerin
Die Theorie des Professors
Hydrothorax
Erinnerung an Marseille
Angst
Bobs Recherche
Yasemin
Adrenalin
Die verrückte Frau
Der reizbare Patient
Enttäuschung
Das Riesenrad
Fragmente
Höhenangst
Warten und hoffen
Das Medaillon
Schock
Ein neuer Versuch
Zweifel
Neustart
Fakten
Begegnung
Endgültig vorbei
Abscheu
Die CD
Flucht
Erkenntnis
Das Sommerhaus
Erinnerung
Allein
Silyas Reise
Finito
Ankunft
Erschöpfung
Silya
David
Silya
Zusammen
Vorbereitungen
Improvisation
Krankenhaus
Neue Pläne
Vorbereitungen
Proben
Silyas Song
Der Kreis schließt sich
Margies´s Birthday
Glücklich
Der Professor und der Mann aus Bolivien
Ein unerwarteter Anruf
Bob und Bob
Impressum neobooks
Mit aller Liebe für meine Töchter Haley und Pauline
Prolog – Eine andere Welt
Ein heiterer Dreiklang aus Liebe, Ruhm und Reichtum , so umschrieb der Komponist Dave Bloom in einem Interview das beste Jahr seines Lebens, in dem er nicht nur den begehrtesten Musikpreis der Branche gewonnen, sondern auch Sally geheiratet hatte.
Doch ganz plötzlich, wie mit einem dumpfen Paukenschlag, übertönte trauriges Moll das fröhliche Dur seiner Tage. Krankheit und Tod wurden zu seinen ständigen Begleitern.
Zur gleichen Zeit setzten diese Träume ein, in denen er sich selbst als erfolglosen Musikstudenten sah, eine immer wiederkehrende nächtliche Dissonanz, die einen besonderen Schrecken dadurch erfuhr, dass er Sally gegenüber sprachlos war. Er nannte sie nicht einmal bei ihrem Namen, sondern verdrehte die Laute zu Silya, was einerseits merkwürdig klang, andererseits aber irgendwie plausibel war, da er (oder sein Traumbewusstsein) auch seinen eigenen Namen veränderte. David Blohm war eine gescheiterte Version von Dave Bloom, gemessen an beruflichem und privatem Erfolg, und doch spürte er in dieser Version eine Kraft und Beharrlichkeit, die ihn mahnte, sich der Verzweiflung entgegenzustemmen. Es gab eine Lösung, einen Weg, um diese schreckliche und ungerechte Krankheit zu besiegen, das ihm Liebste vor dem Tod zu bewahren.
In diesen Tagen betete er zu einem Gott, an den er nicht glaubte, und seine Worte hallten wieder in einer Welt, von der er nichts wusste. Tatsächlich hatten die Physiker seiner eigenen Welt für dieses Phänomen weder eine Theorie noch einen Namen, aber in der anderen Welt, in der sich David und Silya erst vor kurzem zum ersten Mal begegnet waren, da beschrieben die Wissenschaftler es als Paralleluniversum .
Manche Menschen träumen fast jede Nacht und erinnern sich an jeden einzelnen Schritt, den sie während dieser imaginären Reisen machen. Andere hingegen träumen seltener, vielleicht nur sporadisch, und auch die Erinnerungen sind dann oft flüchtig, blass und weniger detailreich. Und dann gibt es noch diejenigen, bei denen im Moment des Erwachens jegliche Erinnerung erlischt, jedes Bild und jedes Gefühl, weshalb sie sagen, dass sie niemals träumen.
David Blohm hätte, was seine ersten vierundzwanzig Lebensjahre betraf, gar nicht genau sagen können, zu welcher Gruppe er eigentlich gehörte. Als Kind hatte er viel geträumt, als Jugendlicher immer seltener, und in den letzten Jahren waren die Träume ganz ausgeblieben, zumindest die Erinnerung daran.
Aber seit Kurzem war das wieder anders. Seit vier Wochen, um genau zu sein. David träumte jetzt jede Nacht von Silya, die so plötzlich in seinem Leben aufgetaucht war, und immer war es der exakt gleiche Traum. Er liebte diesen Traum, der sehr viel lebhafter war als jeder andere, den er jemals zuvor in seinem Leben gehabt hatte. Und er hatte sich auch niemals zuvor so unsterblich in ein Mädchen verliebt.
Wenn er abends einschlief, freute er sich bereits darauf, wieder im eleganten »Ferrari’s« zu sein. Der Name des Clubs leuchtete in geschwungener blauer Neonschrift über der Bühne, auf der ein aus zwanzig Musikern bestehendes Orchester die »Moonlight Serenade« von Glenn Miller spielte. Die Atmosphäre erinnerte David an Revuefilme aus den 30er Jahren. Er hätte keinen Grund dafür nennen können, aber für ihn war dieser traumhafte Ort fest mit dem Jahr 1937 verbunden, obwohl es einige Details gab – Mobiltelefone und digitale Armbanduhren etwa -, die nicht in diese Zeit passten. Tatsächlich sollte sich aber erst einige Tage später überhaupt ein Grund für David ergeben, um über diesen Aspekt nachzudenken, und bis zu diesem Zeitpunkt gab er sich einfach der beglückenden Illusion hin.
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